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Veröffentlicht am 18.02.2021

Glückskinder

Glückskinder
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Handlung
München 1945
Zwar ist der Zweite Weltkrieg vorbei, doch so richtig durchatmen und nach vorne blicken kann die Bevölkerung noch immer nicht. Dafür sind die Erinnerungen zu stark, die Nahrungsmittel ...

Handlung
München 1945
Zwar ist der Zweite Weltkrieg vorbei, doch so richtig durchatmen und nach vorne blicken kann die Bevölkerung noch immer nicht. Dafür sind die Erinnerungen zu stark, die Nahrungsmittel zu knapp. Und genau aus diesem Grund boomen die Schwarzmärkte der Stadt, wo sich täglich ein Teil der Bevölkerung trifft, um an begehrte Güter zu gelangen.
Auch Toni verschlägt es immer wieder auf den Schwarzmarkt in der Möhlstraße, wo sie für ihre Familie und auch Tante Vev, bei der sie derzeit wohnen, das Nötigste organisiert. Und schließlich wird auch noch die Holländerin Griet in der Wohnung von Tante Vev einquartiert, sehr zum Missfallen der anderen Bewohner. Sie betrachten die junge Frau mit Abneigung und Vorsicht, ahnen nicht, was Griet die letzten Jahre alles miterleben musste. Doch schließlich erkennen sowohl Toni, als auch Griet, dass sie einander helfen können und man über andere Menschen nicht vorschnell urteilen sollte...
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Meinung
Ich finde das Cover sehr schick, stimmig und auffallend. Ich mag den hellblauen Hintergrundton, er dient eindeutig als Blickfang und lässt das Cover strahlen. Darauf ist in dunkelroter Schrift der Titel, sowie der Name der Autorin abgedruckt, sowie an den Rändern jeweils zwei Blütensträucher. Weiterhin sind zwei Damen von hinten zu sehen, sie sind der Mode der Nachkriegszeit entsprechend gekleidet und gehen mit Koffern in der Hand zielstrebig ihren Weg. Bei den beiden Personen stelle ich mir gerne vor, dass es sich um Toni und Griet handelt, auch wenn die Haarfarben mit denen im Roman nicht ganz übereinstimmen. Insgesamt kann ich sagen, dass ich das Cover wirklich gern mag, es ist stimmig und wunderschön gestaltet, ein wahrer Blickfang!

Von Teresa Simon habe ich bereits einige Romane gelesen, von denen mir viele sehr gut gefallen haben. Und mit der Inhaltsangabe ihres neuen Romans hatte sie wirklich direkt mein Interesse geweckt und ich konnte nicht anders, als den Titel auf meine Wunschliste zu schreiben. Ich habe stark auf den Erscheinungstermin hingefiebert, hatte mir viel von dem Buch versprochen und war unglaublich gespannt, ob meine Erwartungen erfüllt werden und wie sich die Ereignisse entwickeln. Dementsprechend war ich sehr dankbar, das Buch vom Bloggerportal und dem Heyne Verlag zur Verfügung gestellt zu bekommen, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte! Ich kann schon mal vorab verraten, dass es ein großes Vergnügen war, den Roman zu lesen und ich wundervolle Lesestunden damit hatte!

Um sowohl zeitlich, als auch örtlich nie den Überblick zu verlieren, wurde am Anfang von neuen Kapitel stets der Handlungsort, als auch der Monat und das Jahr angegeben. Dadurch lässt sich nicht nur leicht verfolgen, wie viel Zeit seit dem Beginn der Handlung vergangen ist und man kann dadurch grob schauen, was in nächster Zeit für historische Ereignisse folgen oder welche Probleme sich für die Figuren ergeben könnten. So ist man stets gut informiert, was ich immer sehr gern mag! Zudem erstreckt sich die Geschichte über mehrere Jahre, der Prolog spielt im Jahr 1942, danach setzt die Handlung 1945 ein und geht bis ins Jahr 1948. In diesen Jahren passiert allerhand und es wäre leicht gewesen, sich zeitlich zu verlieren. Ich bin froh, dass dies so eingebunden wurde und man sich stets gut orientieren konnte! Ein sehr hilfreiches kleines und wirkungsvolles Detail, für das ich dankbar bin!

Wie man es schon von Büchern aus der Feder der Autorin gewohnt ist, startet der Prolog mit vielen Fragen, die erst im weiteren Verlauf der Handlung besprochen und aufgelöst werden. Hier kann man bereits erste Vermutungen anstellen und die Spannung befindet sich bereits nach kurzer Zeit auf einem sehr guten und soliden Niveau. Man wird dazu verführt, direkt weiterzulesen, was ich auch gemacht habe und bereits nach kurzer Zeit wurde ich von der Geschichte gefangen genommen und konnte mich leicht und ohne Probleme auf diese einlassen. Dadurch hatte ich einen sehr angenehmen, spannenden, interessanten und flüssigen Start in den Roman, hatte bereits nach wenigen Seiten einen guten Eindruck von der Geschichte und habe mich unglaublich auf das weitere Lesen gefreut!
Daran war nicht nur die lebendige Handlung mit den angenehmen und sympathischen Charakteren schuld, sondern auch die Schreibweise. Sie war einfach und locker gehalten, gibt gute Bilder von den Situationen, Figuren und Settings, aber auch von politischen und historischen Ereignissen. Diese wurden immer so geschickt eingebunden, sodass man die Informationen fast schon nebenbei aufgenommen hat und nie davon überfordert wurde. Sie wurden stets eindrucksvoll und mit leicht verständlichen Worten umschrieben und ich hatte keine Probleme, sie direkt einzuordnen und zu verarbeiten.
Dazu gibt es immer wieder Abschnitte, in denen ein wenig Münchener Dialekt, aber auch die Englische Sprache eingeflochten wurde. Auf diese Weise entsteht eine besondere Art der Authentizität und ich mochte es sehr, wie diverse Personen sich dadurch hervorgehoben haben und ihr Auftreten einzigartig wurde. Diese Abschnitte haben außerdem viel zur Stimmung beigetragen und wurden in einem angenehmen und passenden Maß eingebunden.

Obwohl ich noch nie in München war, hat es die Autorin geschafft, aufgrund einer äußerst bildhaften Sprache die Stadt auch für mich lebendig und greifbar zu machen. Viele Ecken und Orte, aber auch Räume haben lebendige Bilder vor meinen Augen entstehen lassen und es hat auf diese Weise viel Spaß gemacht, zusammen mit den Personen durch München zu radeln oder zu laufen und die Stadt dadurch ein wenig kennenzulernen. Trotzdem habe ich auch häufig noch im Internet geschaut, wie die Örtlichkeiten tatsächlich aussehen und es war schön zu sehen, wie detailgetreu Teresa Simon diese beschrieben hat!
Zudem mochte ich es sehr, dass sie schonungslos beschrieben hat, wie München nach dem Krieg aussah, welche Ecken der Stadt zerstört waren und welche Auswirkungen dies auf die Bevölkerung hat. Dadurch hat der Krieg nochmals eine dunklere Seite bekommen und oft war die Verzweiflung der Menschen deutlich greifbar, wenn sie auf ihre zerbombte Stadt geschaut haben.

Eigentlich ist man es von den Büchern der Autorin gewöhnt, dass sie auf zwei zeitlichen Ebenen spielt und die Handlung zwischen diesen hin- und herspringt. Diesmal bewegt sich die Geschichte sehr geradlinig fort, es gibt keine zeitlichen Sprünge, sondern sie wird chronologisch erzählt.
Die Kapitel teilen sich zwischen zwei Damen auf, einmal verfolgt man die Münchenerin Toni, lernt ihre Familie kennen und erhält einen Einblick in ihr Leben, sowie wie sie den Krieg und die Folgen erlebt. Zum anderen verfolgt man die Holländerin Griet, die den Krieg nochmals düsterer erlebt hat und eine schwere und belastende Zeit hinter sich hat, die sie wohl niemals vergessen wird. Es treffen zwei doch ziemlich unterschiedliche Damen aufeinander, man erfährt von ihren Gedanken und Gefühlen, Hoffnungen und Ängsten. Man verfolgt unterschiedliche Lebensweisen und lernt dabei Menschen kennen, die komplett unterschiedliche Ansichten vom Leben und der Politik haben.
Ich mochte die zweigeteilte Handlung sehr, beide Damen waren mir sympathisch und ich fand es gut, dass die Geschichte so aufgeteilt wurde. Es kam immer wieder Abwechslung hinein, für mich wurde es an keiner Stelle langweilig und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Das war natürlich für meinen Lesefluss sehr förderlich und es war auch interessant zu erfahren, was mit den Protagonisten geschieht und was das Schicksal noch für sie bereit hält. Zudem mochte ich es, dass man jede Figur aus unterschiedlichen Blickwinkeln erlebt und sich somit ein noch besseres Bild von ihnen machen kann und die Ereignisse aus zwei Sichtweisen erlebt. Das hat letztendlich dazu beigetragen, dass ich mich noch besser auf die Geschichte einlassen konnte und so vieles äußerst lebendig und realitätsnah wirkte.

Gerade am Anfang des Romans gab es einige stimmungsvolle und berührende Szenen, die sich dann auch auf mich übertragen haben. Hier war es mir möglich, mit den Personen mitzuleiden oder mich für sie zu freuen und dadurch eine Bindung aufzubauen. Ihre Gefühle ließen sich nachvollziehen und waren authentisch, was mir gut gefallen hat.
Mit zunehmender Handlung jedoch wird die Stimmung immer weniger greifbar und war irgendwann ziemlich verschwunden. Das fand ich ein wenig schade, gerade weil dieser Punkt anfangs so gut ausgefüllt wurde, hatte ich mir mehr erwartet.

Ich finde, dass die Spannung durchweg immer ein wenig vorhanden war, wobei sie natürlich mal mehr, mal weniger Raum eingenommen hat. Oft wurde sie durch kleine Bemerkungen aufrecht erhalten und man möchte natürlich wissen, wie sich diese Heimlichkeiten aufklären. Diese Hinweise wechseln sich mit ruhigen Kapiteln ab, in denen einfach nur der Alltag von Griet und Toni beschrieben wird und man schauen kann, wie sich die Stadt München mitsamt ihren Bewohnern langsam vom Krieg erholt. Somit ist der Grundton in der Geschichte meist ruhiger, was ich sehr angenehm empfand.

Teresa Simon hat zahlreiche historische Details in ihren Roman eingebunden. Viele Themen wurden mal länger, mal kürzer behandelt und anhand von ihnen kann man sich ein Bild davon machen, was die Bevölkerung beschäftigt hat. Sei es die Religion oder der tägliche Kampf um Nahrung und damit auch ums Überleben, die Hungersnot, die überall herrscht oder der aufkeimende und weit verbreitete Handel auf dem Schwarzmarkt. Über zahlreiche Aspekte wird man aufgeklärt und erhält ein ausreichend großes Bild, um einen Eindruck der Nachkriegszeit zu erhalten und dadurch der Handlung flüssig zu folgen.

Ich empfand viele Figuren schnell als angenehm und sympathisch, sie haben gute Zeichnungen erhalten und waren lebendig gestaltet. Es wurden verschiedene Charaktere eingebunden, die unterschiedliches erlebt haben und teils noch an der Vergangenheit festhalten. Durch die Zufügung von amerikanischen Soldaten wird das Bild der Bevölkerung in München nochmals vergrößert.
Ich hätte mir gewünscht, dass manche Personen stärker an ihrer ursprünglichen Überzeugung festhalten. Das hätte sie in ihrem Auftreten stärker gemacht und würde einen noch größeren Ausschnitt der Zeit geben. Zudem kam mir bei dieser einen besagten Person, die ich nicht näher benennen will, der Wandel im Denken zu plötzlich und schnell. Ein Kapitel, wo man vielleicht einen näheren Einblick in seine Gedanken bekommt, wäre hilfreich gewesen.

Am Ende des Buches gibt es noch ein ausführliches und manche Situationen und Vorgänge erklärendes Nachwort, welches das gerade Gelesene nochmals abrundet und weitere Hintergrundinformationen bietet. Ich habe während dieser Seiten die Handlung nochmal ein wenig Revue passieren lassen und fand es dabei faszinierend, wie viele historische Informationen die Autorin eingebunden hat, ohne das man als Leser davon überfordert wurde. Außerdem wurde hier auch ein wenig deutlich, wie viel Recherche für das Werk betrieben wurde, um am Ende ein so stimmiges und rundes, aber auch informatives Buch entstehen zu lassen!
Zu guter Letzt wurden noch einige Rezepte angefügt, anhand derer man sich einen Eindruck machen kann, was in den Handlungsjahren auf den Speiseplänen der Bürger stand und was sie aus den Lebensmitteln, die sie zur Verfügung hatten, hergestellt und gekocht haben. Anhand dieser Rezepte sieht man, mit wie wenig die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg überleben mussten und wie knapp die Lebensmittel damals waren.

Fazit
Ich habe ja jetzt viele Punkte genannt, die mir richtig gut gefallen haben und die mir das Buch zu einem Lesevergnügen gemacht haben. Aber hundertprozentig wurde ich nicht überzeugt, mir hat noch ein kleiner Punkt gefehlt, der die Handlung mitreißend macht und das Buch zu einem Highlight. Ich kann nicht genau benennen, was mir ein wenig gefehlt hat, vielleicht die Stimmung, vielleicht aber auch eine Person, die noch deutlicher als Gegenspieler fungiert.
Ansonsten bin ich mit der Geschichte wirklich zufrieden, ich habe die Handlung mit viel Interesse verfolgt und finde letztendlich, dass es der stärkste Roman aus der Feder von Teresa Simon ist. Ja, es gibt Bücher, die ich vielleicht in der Vergangenheit besser bewertet habe, aber mit dieser Erzählung auf einer zeitlichen Ebene hat sie mich mehr überzeugt und ich hoffe, auf noch weitere solch interessante Werke!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2021

Das Erbe der Hohensteins

Das Erbe der Hohensteins
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Handlung
Nach einigen Jahren mit ein paar Sorgen über das Fortbestehen des Hotels am Drachenfels, aber auch mit politischen Wirren erstrahlt das Haus wieder im alten Glanz. Langsam werden dort wieder schillernde ...

Handlung
Nach einigen Jahren mit ein paar Sorgen über das Fortbestehen des Hotels am Drachenfels, aber auch mit politischen Wirren erstrahlt das Haus wieder im alten Glanz. Langsam werden dort wieder schillernde Abendveranstaltungen gegeben, die weithin berühmt und beliebt sind. Illustre Gäste beehren das Hotel und es gibt stetige Entwicklungen der Gesellschaft und der Mode. Von dieser Stimmung hat sich auch Valerie, Tochter des Hoteliers Karl von Hohenstein, anstecken lassen, sie genießt das Leben, möchte viel erleben und verdreht den Männern reihenweise den Kopf. Bisher war allerdings der Eine noch nicht dabei...
Auch ihr Bruder Ludwig steckt in der Zwickmühle. Er hadert mit seiner Zukunft als Hotelier und möchte nach Amerika ziehen, wo er gern als Ingenieur arbeiten würde. Allerdings traut er sich nicht, dies öffentlich zu sagen und zudem hält ihn seine Verlobte in der Heimat. Und um dies auch weiterhin zu schaffen, greift diese zu heimtückischen Mitteln...

Meinung
Das Cover ist dem des ersten Bandes ein wenig ähnlich, wobei diesmal mehr Farben genutzt werden und die ganze Szenerie lebendiger wirkt. Auch diesmal sieht man eine Dame von der Seite, sie ist schick und der Mode der 1920er entsprechend gekleidet, ich finde, dass man ihr ansieht, dass sie aus einer gesellschaftlich höheren Klasse stammt. Vielleicht soll es sich ja um eine Darstellung von Valerie handeln?
Auf jeden Fall schaut sie auf ein unglaublich schönes und schmuckes Gebäude, ein traumhaftes Schloss, welches sehr einladend wirkt. Interessehalber habe ich im Internet nachgeschaut, um welches Palais es sich hier handeln könnte und bin direkt auf das Schloss Drachenburg gestoßen. Ich mag es, dass es so einen starken Bezug zu der Umgebung des Hotels am Drachenfels gibt und man so einen kleinen Einblick auf das Schloss, aber auch die Umgebung und die Natur erhält.
Ich finde das Cover gut und ansprechend, es ist farbenfroh und stimmt ein wenig auf die Geschichte ein.

Erst im November letzten Jahres hatte ich den ersten Band der Reihe gelesen, welcher mir sehr gut gefallen hat und mein Interesse an den Fortsetzungen geweckt hat. Im Zuge dessen habe ich mir einen der Folgebände zu Weihnachten gewünscht, mir den anderen auf einen Gutschein gekauft und es war von Anfang an mein Plan, die Reihe so schnell wie möglich weiterzulesen. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich es sehr angenehm finde, mal eine Saga innerhalb so kurzer Zeit zu lesen und nicht längere Zeit auf die Erscheinungstermine des nächsten Bandes warten zu müssen. Für mich war es also im Januar so weit und ich habe den zweiten Teil der Hohenstein-Saga gelesen und jetzt einiges dazu zu sagen!

Auch diesmal wurden auf den Umschlaginnenseiten wieder zwei Karten abgedruckt, die jeweils die Gegend rund um das Hotel Hohenstein zeigen. Hier kann man Wege nachverfolgen, Entfernungen grob einschätzen und das gesamte Setting gut einordnen. Mir hat das sehr geholfen und ich habe gerne auf die Abbildungen zurückgegriffen, ich kenne mich im Siebengebirge nicht gut aus und war daher sehr froh um dieses hilfreiche Extra!

Zudem gibt es als Zusatzmaterial noch ein Personenverzeichnis, welches am Ende des Buches abgedruckt wurde. Dort kann man sich einen direkten Überblick über die Personen verschaffen, zudem wurden verwandtschaftliche Beziehungen aufgeführt und man kann auf einen Blick das Personal ihrer jeweiligen Tätigkeit zuordnen.
Diesmal habe ich das Verzeichnis gerade am Anfang genutzt, um die Kinder von den beiden Hoteliers Karl und Konrad auseinanderzuhalten und mir einzuprägen, welche von ihnen Geschwister sind. Dafür habe ich einige Zeit gebraucht, dabei war mir diese Übersicht eine große Hilfe, dementsprechend froh war ich, dass sie auch diesmal wieder abgedruckt wurde!

Bis auf die Tatsache, dass ich anfangs die Nachkömmlinge der Familien Hohenstein und Alsberg ein wenig durcheinandergebracht habe, gab es für mich sonst keine weiteren Startschwierigkeiten.Es gibt im Grunde einen flüssigen Start, wobei man trotzdem ausreichend Zeit dazu hat, um die Personen kennenzulernen und Zusammenhänge zu dem vorherigen Band herzustellen. Dazu gibt es auch ab und an kleine Hintergrundinformationen und nebenbei wird teils angeschnitten, was im ersten Teil geschehen ist. Daher fiel für mich der Start in die neue Geschichte einfach aus und nachdem ich mir eingeprägt hatte, wie die verwandtschaftlichen Beziehungen der Kinder sind konnte ich der Handlung flüssig und ohne Probleme folgen.
Mir hat die Sprache von der ersten Seite an zugesagt und das hat sich dann auch über den weiteren Roman so fortgezogen. Sie war bildhaft und hat nicht nur das Hotel und die Personen, sondern die ganze Gegend und das Umland lebendig werden lassen. Viele Szenen und Situationen konnte ich mir gut vorstellen, sie waren realistisch und an keiner Stelle im Buch hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte als zu übertrieben oder dramatisch dargestellt wird.
Im Grunde ist die Sprache einfach und daher leicht lesbar. Fachbegriffe tauchen nur selten auf und anhand einiger Diskussionen rund um das Hotel und seinen Ablauf, aber auch anhand von historischen Begebenheiten erhält sie Anspruch. So ist sie nicht zu leicht, aber auch nicht zu anspruchsvoll, es entsteht ein angenehmer Mix, der den Leser bequem durch das Buch trägt.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie viele humorvolle kleine Szenen und Dialoge es im ersten Band gab, die mich hervorragend unterhalten haben. Darauf hatte ich auch diesmal wieder gehofft und wurde in dieser Hinsicht ein wenig enttäuscht. Solche Abschnitte kamen nur äußerst selten vor und irgendwie erschien die Handlung dadurch deutlich ernster und nüchterner. Mir hätte es wirklich gut gefallen, wenn es auch in diesem zweiten Teil wieder mehr Scherze und kleine Neckereien der Protagonisten gegeben hätte.

Meiner Ansicht nach hat sich die Spannung auf einem sehr guten und reizenden Niveau befunden. Immer wieder gab es kleine Details, die zum nachdenken angeregt haben und dazu anleiten, Spekulationen anzustellen. Oft gingen diese ins Leere und die Handlung ging ganz anders weiter, als ich es mir vorgestellt hatte, nur selten hatte ich den richtigen Instinkt und meine Überlegungen sind eingetroffen. Immer wieder werden einige, wenige Details preisgegeben und dadurch die Spannung aufrechterhalten. Das regt zum flüssigen Lesen an und auch dazu, das Buch immer wieder in die Hand nehmen zu wollen und weiterzulesen.

Auch diesmal gibt es wieder einen allwissenden Erzähler, der sich in verschiedene Protagonisten hineinversetzt und damit eine abwechslungsreiche Geschichte bietet. Auf diese Weise lernt man verschiedene Lebensweisen und Ansichten über die Politik, die Gesellschaft und das Hotel, aber auch über die anderen Figuren kennen, erlebt diese aus unterschiedlichen Sichtweisen und kann sich ein umfassendes und gutes Bild von ihnen machen. Dabei betrachtet der Prosaist die Personen so, dass man als Leser zwar merkt, was sie von den anderen Akteuren hält, man aber frei entscheiden kann, wie man selbst die Figuren einschätzt und beurteilt.
Zudem lässt der Erzähler immer wieder Bemerkungen fallen, die Platz zum spekulieren und nachdenken bieten und er ist ein großer Bestandteil dessen, dass die Handlung stets spannend und reizvoll bleibt. Oft lässt er sich nicht in die Karten blicken und führt den Leser gern mal auf falsche Fährten, am Ende lüftet er all seine Geheimnisse und die Handlung ist in sich geschlossen und man kann das Buch ohne offene Fragen beiseite legen.
Ich mochte auf jeden Fall die wandelnden Erzählperspektiven sehr, es gibt zahlreiche Einblicke in unterschiedliche Menschen, mit ihren Zielen und Träumen. Es gibt Informationen über gesellschaftliche Konventionen, die Rolle der Frau und die Führung eines Hotels, was gesamt ein rundes Bild der Gesellschaft und der Menschen zur Handlungszeit der 1920er ergibt.

Im Roman kommen Stimmungen verschiedener Typen auf, sie sind unterschiedlicher Naturen und bieten eine große Vielfalt. Die Protagonisten durchleben einiges, sowohl freudige, als auch traurige Momente sind vorhanden und bieten daher eine große emotionale Vielfalt. Ab und an haben sich diese Stimmungen auch ein wenig auf mich übertragen, was nicht nur dazu beigetragen hat, dass ich die Personen besser einschätzen und verstehen konnte, sondern die Handlung lebendiger und auch natürlicher, einfach glaubhaft erschien.

Ich hatte ja bereits erwähnt, dass auch immer wieder kleine historische Details eingebunden wurden und man anhand dieser ein gutes Bild über die Zeit der 1920er Jahre erhalten hat und grob nachvollziehen konnte, was die Menschen bewegt hat. Diese Erwähnungen beziehen sich vor allem auf den aufkommenden Nationalsozialismus und ihre Taten, aber auch auf das gesellschaftliche Leben und die Rolle der Frau mit möglichen Ambitionen, einen Beruf auszuüben oder ihr bisheriges Leben zu überdenken. Anhand dieser Punkte bekommt man nicht nur einen Einblick in die Zeit, sondern kann auch die Sorgen der Bevölkerung nachvollziehen und die Handlung geschichtlich einordnen.

Auch diesmal gilt das Hotel Hohenstein wieder als vorherrschendes Setting. Hier finden die meisten Szenen statt und viele rote Fäden, die sich durch die Handlung ziehen, treffen hier aufeinander und verbinden sich teilweise. Ich mochte diesen Ort wirklich sehr gern und die Unterschiede zwischen den öffentlichen und privaten Orten, sowie den Arbeitsplätzen der Angestellten ließen sich herauslesen und gaben verschiedene Einblicke. Auch die Umgebung erhält einiges an Beachtung und man lernt manche Orte aus dem ersten Band aus einem anderen Winkel kennen, andere Orte hingegen sind neu und geben einen noch besseren Eindruck der Gegend.

Einige Figuren sind aus dem ersten Band der Reihe bekannt und ich habe mich gefreut, eine Vielzahl von ihnen wiederzusehen und zu erleben, welchen Punkt sie gerade in ihrem Leben erreicht haben, wie sie noch reifer und erwachsener geworden sind und in welche Richtung sie sich entwickelt haben. Dazu kommen noch einige neue Personen hinzu, allen voran die Kinder der Hohensteins und Alsbergs, sowie Mitarbeiter und Gäste des Hotels, im Grunde ist die Runde damit fast schon komplett.
Ich mag die unterschiedlichen und variablen Beschreibungen der Protagonisten sehr gern, sie sind einzigartig und haben unvergleichliche Wesen erhalten. Man kann stets gut herauslesen, welche Ziele sie verfolgen, welche Ambitionen sie haben und dadurch war es mir möglich, ein umfassendes Bild ihres Charakters zu erhalten. Ich mochte es sehr, dass die Figuren verschiedene Facetten zeigen und sich stetig weiterentwickeln und neue Erkenntnisse erwerben. Sie wirken dadurch sehr realitätsnah, ich konnte zu vielen eine bessere Bindung aufbauen, sie einschätzen und bewerten.

Fazit
Da mir der erste Band gut gefallen hat, hatte ich natürlich große Hoffnungen darauf gesetzt, dass mich die Fortsetzung ebenso überzeugen kann und mich gut unterhält. Und ich kann glücklicherweise sagen, dass mir auch dieser zweite Teil gut gefallen hat, viele Überraschungen parat gehalten hat und eine ebenbürtige Fortsetzung darstellt. Ich mag den Abwechslungsreichtum und die Spannung, das Setting und auch die Protagonisten sehr gern und freue mich auf ein Wiedersehen im dritten und finalen Band, den ich gerne noch im Februar lesen möchte!

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Die Frauen vom Jungfernstieg - Gerdas Entscheidung

Die Frauen vom Jungfernstieg. Gerdas Entscheidung
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Handlung
Hamburg 1889
Für Gerda geht ihr größter Traum in Erfüllung, als Oscar, ein junger Apotheker mit vielen neuen Ideen, um ihre Hand anhält. Und schon kurz nach der Verlobung beginnt Oscar, seine ...

Handlung
Hamburg 1889
Für Gerda geht ihr größter Traum in Erfüllung, als Oscar, ein junger Apotheker mit vielen neuen Ideen, um ihre Hand anhält. Und schon kurz nach der Verlobung beginnt Oscar, seine Pläne umzusetzen, er kauft das Labor von Paul Carl Beiersdorf in Altona, beginnt mit der Entwicklung neuer Produkte und verbessert nach und nach die Arbeitsbedingungen seiner Angestellten. Schon nach kurzer Zeit kann er Erfolge verzeichnen, doch in der Gesellschaft wird er wegen seinen Ansichten und seiner jüdischen Religion schief angeschaut.
Auch Gerda bemerkt, dass die Hanseaten sehr zurückhaltend sind und beschließt, auch ihren Anteil dazu beizutragen, dass das Ansehen der Familie Troplowitz steigt. In der gemeinsamen Villa führt Gerda Salonabende ein und lädt dazu allerhand einflussreiche und kunstinteressierte Gäste ein. Ob dies ausreichend ist, um sich gegen die Widersacher zu behaupten?

Meinung
Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, ist mir direkt aufgefallen, wie hell und freundlich es wirkt. Fast durchweg wurden sommerliche Farben genutzt, die den Betrachter nur dazu einladen, das Buch in die Hand zu nehmen und es nicht nur genauer zu betrachten, sondern auch den Klappentext durchzulesen.
Es wurden vor allem frühlingshafte und zarte Farben genutzt, die zusammen ein stimmiges und ansprechendes Bild ergeben. Als Blickfang der Szene dient für mich die Dame, welche man von hinten sieht und die auf ein Gewässer, sowie einige Gebäude schaut. Anhand des Handlungsortes Hamburg verorte ich diese Szene auch in diese Stadt. Die Person ist ausgewählt und schick gekleidet, wobei sich die Mode direkt der Handlungszeit, den 1880er und 1890er Jahren zuordnen lässt. Am oberen Bildrand wurden noch einige Blattranken eingefügt, die das gesamte Bild abrunden und die noch einen Hauch Natur reinbringen. Insgesamt mag ich das Cover wirklich sehr gern, es ist stimmig, wunderschön und ausgewählt gestaltet und es sticht aus der Masse heraus!

Von Lena Johannson habe ich bereits einige Bücher gelesen, wobei die Reihe rund um die Elbchaussee wahrscheinlich am bekanntesten ist. Und jedes Buch der Autorin hat mir gut oder sehr gut gefallen, weshalb ich auf ihre neuen Werke sehr gespannt war. Als ich dann diesen Start einer neuen Reihe in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, war ich sofort angetan. Nicht nur von dem hübschen Cover, sondern auch von der Inhaltsangabe, der Handlungszeit und auch von den Personen hatte ich spontan einen positiven Eindruck. Daher wanderte der Titel direkt auf meine Wunschliste und ich habe dem Erscheinungstermin entgegengefiebert. Es war mir eine Freude, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten und zu lesen, ein herzliches Dankeschön an den Aufbau Verlag!

Direkt am Anfang möchte ich nicht nur die ansprechende Gestaltung der Umschlaginnenseiten erwähnen, die passend auf die Romane der Autorin ausgerichtet sind, sondern auch das umfassende und gut erläuternde Nachwort. Dort werden einige Punkte des Buches nochmals aufgegriffen und näher beschrieben, sodass am Ende eine durch und durch stimmige und gut nachvollziehbare Geschichte vorliegt. Zudem gibt es eine kleine, aber feine Übersicht über Erfolge und Geschehnisse innerhalb von Beiersdorf, die im Buch genannt werden. So hat man das wichtigste knapp und prägnant vor Augen.
Außerdem gibt es noch ein Personenverzeichnis, welches sich ebenfalls am Ende des Buches befindet. Hier werden die Figuren nicht nur genannt, sondern es gibt zu jedem noch ein paar Worte über ihre Person. So kann man auf einen Blick erfassen, wer eine wichtige Rolle spielt und welche Protagonisten tatsächlich gelebt haben.
Darauf folgt noch ein Glossar, wo vor allem Hamburger Begriffe und Wendungen ins Hochdeutsche übersetzt werden. Einige der Worte waren mir bekannt, bei einigen konnte ich ableiten, was sie bedeuten sollen, bei dem Rest war ich froh um die Erklärungen!

Ich empfand den Start in die Geschichte sehr angenehm und flüssig. Auf den ersten paar Seiten kann man in Ruhe die Protagonisten und ihre Lebenssituation kennenlernen, danach geht es recht schnell zur Sache und Oscar kauft die Firma von Herrn Beiersdorf ab. Auf diese Weise können eingangs keine Längen entstehen und für mich hat sich die Handlung von Anfang an als interessant und gut lesbar gestaltet. Es gibt immer wieder Abwechslung, man erhält ausreichend Einblicke in verschiedene Lebensweisen und Personen, kann sich dadurch ein Bild von der Gesellschaft machen und auch das historische Hamburg gut kennenlernen.
Die Schreibweise wurde immer wieder mit ein wenig Dialekt vermischt. Dies kam vor allem durch einige Begriffe aus dem Hamburger Wortschatz, was dazu beigetragen hat, dass die Handlung und die Figuren sehr lebendig und authentisch erschienen. Ich bin flüssig und ohne Probleme mit dem Lesen vorangekommen, mir hat die beschriebene Vielfalt, als auch die zahlreichen Einblicke in die Gedanken der verschiedenen Protagonisten gefallen und das hat stark dazu beigetragen, dass ich am Ende einen sehr positiven Eindruck von dem Roman habe und mich schon sehr auf die Fortsetzungen freue!

Ursprünglich hatte ich gedacht, dass die meisten Kapitel aus der Sicht von Gerda beschrieben werden, immerhin taucht sie als Hauptperson im Klappentext auf und ist namensgebend für den Untertitel. Daher war ich positiv überrascht, dass auch zwei andere Damen zu Wort kommen und Einblicke in ihr Leben geben. Das Interessante hierbei ist, dass sie aus ungleichen gesellschaftlichen Schichten stammen, in verschiedenen Stadien ihres Lebens stehen und eigene Ziele haben, die sich stark voneinander unterscheiden. Auf diese Weise kommt immer viel Abwechslung hinein und die Handlung gestaltete sich für meinen Geschmack nie zu monoton, sondern vielfältig und oft überraschend. Am Ende bin ich sogar froh, dass es eine Aufteilung auf drei Erzählperspektiven gibt, manche Szenen, vor allem aber die restlichen Protagonisten erlebt man deshalb aus unterschiedlichen Blickwinkeln und man kann sie dadurch noch besser einschätzen und ihre Handlungen bewerten.

Ein wenig hätte ich mir gewünscht, dass es mehr Angaben zur Handlungszeit gibt. Diese wurden spartanisch eingefügt und oft konnte ich lediglich schätzen, wie viel Zeit seit dem Beginn der Geschichte vergangen ist. Wenn es hierzu öfters mal nur die Jahreszahl gegeben hätte, wäre dies wirklich hilfreich gewesen, um die Geschichte zeitlich einzurahmen und zu schauen, was zu dieser Zeit sonst noch so politisch und weltgeschichtlich geschehen ist.

Einige wenige Kapitel am Anfang des Buches finden in Posen statt und man merkt direkt, dass die Beschreibung der Stadt nicht so tiefgehend und ausführlich ist, wie es später bei Hamburg der Fall ist. Man kann sich grob ein Bild von dem Ort machen, aber für mich hat es sich bereits so angefühlt, als würde man hier nur einen kleinen Teil der Handlung verbringen. Und genauso war es auch, die Geschichte wechselt schnell nach Hamburg, wobei man dort verschiedene Bezirke und Gegenden kennenlernt und insgesamt einen soliden Überblick über die Stadt bekommt. Zahlreiche Gebäude, allen voran die Wohnungen von Oscar und Gerda, aber auch die Beiersdorf-Fabrik haben gute und detaillierte Beschreibungen erhalten, sodass man sich die wichtigsten Gebäude leicht vorstellen kann und einen soliden Eindruck von ihnen erhält.

Nicht nur anhand der Firma Beiersdorf, ihren Entdeckungen und neuen Produkten gibt es immer wieder Informationen über die geschichtlichen Entwicklungen, sondern auch so werden oft einige Themen nebenbei eingeflochten. Diese passen stets perfekt zur jeweiligen Szene, sind nie zu viel und geben genau das richtige Maß an Wissen an den Leser weiter. Man erhält zu vielen Punkten kurze und prägnante Auskünfte und teils regen diese dazu an, sich auch außerhalb des Lesens mit einigen Themen zu befassen und weitere Informationen zu sammeln.

Eindeutig im Mittelpunkt stehen Gerda und Oscar Troplowitz, dazu kommen noch Irma und Toni. Sie sind ganz klar der Fokus und an ihnen orientiert sich die restliche Handlung. Daher haben sie auch äußerst lebendige und realistische Charaktere erhalten, die sie nicht nur sympathisch, sondern auch einzigartig machen. Ich fand es sehr interessant, wie ausführlich und in die Tiefe gehend die vier Personen beschrieben wurden, eine jede hat auch mit Zweifeln zu kämpfen und hat viel komplexere Wesenszüge erhalten, als ich anfangs angenommen hatte. So erfährt man einige Sorgen und Nöte der Personen und kann teils mit ihnen mitfühlen, sie auf jeden Fall aber besser in ihren Handlungen und Aktionen verstehen.
Auch die restlichen Figuren haben interessante Merkmale erhalten, wobei diese meist nicht ganz so stark ausgeprägt sind. Trotzdem kann man ihre Ambitionen gut verstehen, sie als sympathisch oder unangenehm einschätzen und sie ganz gut analysieren.

Fazit
Aufgrund dessen, dass ich schon einige Bücher der Autorin gelesen habe, die mich immer überzeugt haben, bin ich mit einigen Erwartungen in die Geschichte gestartet. Ich habe sehr auf einen spannenden und informativen ersten Band der Jungfernstieg-Saga gehofft und bin frohen Mutes in die Handlung gestartet. Und nachdem ich das Buch nun beendet habe, kann ich glücklicherweise sagen, dass meine Erwartungen auf jeden Fall erfüllt wurden und mit diesem Auftaktband ein interessanter und stimmiger Roman vorliegt, der nicht nur gut über die Firma Beiersdorf und ihre Firmengeschichte informiert, sondern auch allerhand historische Einblicke in die Lebensweisen und Ereignisse der Handlungszeit gibt. Dies, vereint mit der sehr angenehmen und gut lesbaren Sprache, den Personen und dem traumhaften Setting ergibt eine ansprechende und überzeugende Mischung, die überzeugend ist und sich sehr positiv auf meinen Lesefluss ausgewirkt hat. Mein Interesse auf die beiden folgenden Bände wurde definitiv geweckt und ich freue mich, Gerda und ihrem Mann, aber auch Toni und Irma darin wiederzusehen und sie auf ihren weiteren Erlebnissen zu begleiten!

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Elsas Glück

Elsas Glück
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Handlung
Wien im Herbst und Winter 1928
Elsa Sonnstein ist eine junge Frau voller Ambitionen. Sie studiert Psychologie und Pädagogik an der Universität und hat es sich als Ziel gesetzt, ihr möglichstes ...

Handlung
Wien im Herbst und Winter 1928
Elsa Sonnstein ist eine junge Frau voller Ambitionen. Sie studiert Psychologie und Pädagogik an der Universität und hat es sich als Ziel gesetzt, ihr möglichstes zu tun, um die Welt ein wenig besser zu machen. Daher möchte sie nach ihrem Abschluss das Erziehungswesen revolutionieren und moderner machen, sowie von alten Methoden und Meinungen abbringen. Doch so leicht, wie sie es sich vorstellt, wird es leider nicht.
Und auch innerhalb ihrer Familie läuft es nicht immer rund, es kommen nach und nach heimliche Aktionen ans Licht und schließlich stößt Elsa auf ein Geheimnis, welches nicht nur sie, sondern auch ihre Familie verändern wird...

Meinung
Im Großen und Ganzen mag ich das Cover wirklich sehr gern, zudem sind auch Ähnlichkeiten zum ersten Band der Reihe zu sehen. Die Farben wurden durchdacht gewählt und auch die Aufteilung in zwei Szenerien ist gelungen. Dazu wurde der Titel in einer wunderschönen Farbe gedruckt, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln in verschiedenen Nuancen schimmert. Sie dient als Trenner zwischen den zwei Szenen, wobei einmal eine verschneite und idyllische Schneelandschaft gezeigt wird, sowie einmal eine alltägliche Stadtszenerie mit allerhand Verkehr und einigen prachtvollen Gebäuden im Hintergrund. Hier sind die Farben etwas erdiger gehalten und sie zeigen den Fortschritt und die Entwicklung der Technik. Die obere Szene hingegen ist in vielen weißen und bläulichen Tönen gehalten und zeigt einen Naturzustand. Hier stört mich allerdings etwas die Dame, die dem Betrachter halb zugewandt ist und von der man das Gesicht sieht. Mir hätte es besser gefallen, wenn sie von hinten zu sehen gewesen wäre, so als würde sie selbst die Landschaft betrachten. Das ist aber auch schon mein einziger kleiner Kritikpunkt, ansonsten mag ich das Cover gerne.

Erst im Februar letzten Jahres hatte ich den ersten Band der Familiensaga gelesen und ich mochte ihn sehr. Er ist mir in guter Erinnerung geblieben und obwohl es ein bisschen her ist, seitdem ich ihn gelesen habe, sind mir noch überraschend viele Aspekte der Handlung im Gedächtnis geblieben.
Als ich in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, dass es eine Fortsetzung geben wird. Nachdem ich die Inhaltsangabe durchgelesen hatte wusste ich sofort, dass ich den Titel lesen möchte und er wanderte schnurstracks auf meine Wunschliste. Daher hat es mich sehr gefreut, den Roman als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Vor dem Start von neuen Kapiteln gibt es stets eine Angabe dazu, an welchem Ort die folgende Handlung stattfindet. Erst dadurch fällt mir so richtig auf, wie viele Orte man als Leser zusammen mit Elsa und ihrer Familie besucht und wie abwechslungsreich sich das Setting gestaltet. Das ist ein netter und feiner Zusatz, den ich sehr mag.
Dazu hätte ich mir allerdings noch gewünscht, dass man die Geschichte auch zeitlich ein wenig besser einordnen kann. Am Anfang gibt es einen Vermerk dazu, danach kann man sich nur anhand von kleinen Erwähnungen von Festen orientieren. Manchmal gab es aber auch gar keine Anhaltspunkte und ich wusste zwar, dass die Handlung im Herbst und Winter stattfindet, aber das war es im Grunde auch schon. Mir hätte es wirklich gut gefallen, wenn es ab und an eine grobe Einordnung, und sei es nur der Monat mit dem Zusatz, ob es sich um den Anfang, die Mitte oder das Ende dessen handelt.

Ich brauchte nur wenige Seiten, dann habe ich mich bereits ganz gut in der Geschichte zurechtgefunden. Klar war es eine neue Situation, schließlich steht diesmal Lottes Tochter im Mittelpunkt und man verfolgt hauptsächlich sie bei ihren alltäglichen Erlebnissen. Aber damit konnte ich mich schnell anfreunden und schon bald bin ich flüssig und ohne Probleme durch die Handlung gekommen.
Das liegt auch an der Schreibweise, die sehr angenehm ist und viele Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt gibt, aber auch zahlreiche Beschreibungen von Gegenden und Situationen bereithält. Auf diese Weise entsteht ein großes rundes Bild, welches stimmig ist und bei dem ich mich häufig als eine Art heimlicher Beobachter gefühlt habe.
Im Grunde ist die Sprache einfach gehalten, wodurch sie sich unter anderem so flüssig und locker lesen lässt. Um trotzdem Anspruch zu bekommen wurden immer wieder historische Details eingebunden, sei es über die Politik, das Leben nach dem Krieg, die beginnende Abneigung gegen Juden in Österreich oder die Bildung. Auf diese Weise gibt es immer wieder Informationen, anhand derer man sich ein Bild dessen machen kann, mit was für Problemen und Fragen sich die Bevölkerung damals auseinandergesetzt hat und die Sprache profitiert von diesen Hinweisen natürlich auch.

Obwohl ich durchweg flüssig durch den Roman gekommen bin, hat es doch ein wenig gedauert, bis mich die Handlung richtig gefangen genommen hat. Ab ungefähr der Hälfte war ich erst Feuer und Flamme dafür, bis dahin ist mir zu wenig geschehen und ich habe darauf gewartet, dass endlich richtig Schwung in die Geschichte kommt.
Man hatte so zwar Zeit, um die Personen richtig kennenzulernen, die Situation nachzuvollziehen und allerhand Hintergrundinformationen zu sammeln, aber ich hatte nie so arg das Bedürfnis, das Buch in die Hand zu nehmen und weiterzulesen. Das kam glücklicherweise später und ab da hatte mich die Geschichte stark gefangen genommen und ich habe die zweite Hälfte des Romans innerhalb von nicht einmal anderthalb Tagen ausgelesen gehabt.

Anfangs dachte ich, dass jedes Kapitel aus der Sicht von Elsa beschrieben wird, aber schnell wurde mir klar, dass auch andere Personen zu Wort kommen. Meist handelt es sich dabei um ihre Eltern, sodass man auf einige Personen und Aktionen unterschiedliche Blickwinkel erhält und sich so ein umfassenderes Bild machen kann. Mir hat diese Abwechslung gefallen, so kam immer mal ein neuer Wind in die Geschichte und gerade die Handlungen von Lotte und Jakob sind oft nicht vorhersehbar und daher überraschend.

Vor allem in Bezug anhand des Wohnhauses der Familie Sonnstein und den verschiedenen Erziehungseinrichtungen, die Elsa besucht, habe ich Stimmungen wahrgenommen. Und hier waren solche jeglicher Art vorhanden, ich konnte mich sowohl mit den Protagonisten mitfreuen, als auch mit ihnen leiden, habe vor Unverständnis den Kopf geschüttelt und vor allem die Szenen in den Einrichtungen sind mir ans Herz gegangen. Hier herrschte eine ganz besondere Stimmung, die sehr berührend war und ich glaube auch deshalb habe ich auf die Szenen, in denen die Kinder fröhlich waren und Spaß hatten, hin gefiebert.

Ich empfand, wie ich bereits erwähnt hatte, das Setting als wunderbar abwechslungsreich und vielfältig. Man lernt verschiedene Orte Wiens kennen und begleitet vor allem Elsa nicht nur in die feinen Viertel der Stadt, sondern auch an verschrienere Orte. Auf diese Weise zeigt sich, was für starke Unterschiede in der Stadt herrschen und wie groß die Kluften innerhalb der Gesellschaft sind. Stets wurden die Handlungsorte mit einfachen und wirkungsvollen Worten beschrieben, vieles konnte ich mir gut vorstellen und ansonsten hat mir meine Phantasie ausgeholfen.

Ebenfalls bereits schon mal kurz angesprochen hatte ich die historischen Fakten und Ereignisse, die im Roman immer wieder auftauchen. Anhand von ihnen bekommt man einen Einblick in das Wien der späten 1920er Jahre und erhält Informationen über verschiedenste Themen. Am interessantesten fand ich das Erziehungswesen mit seinen Einrichtungen und Haltungen, sowie Erziehungsmaßnahmen gegenüber Kindern, die als anders galten, Behinderungen hatten oder in eine arme Familie geboren wurden. Hierüber wusste ich nur wenig und viele Ansichten waren schockierend, gleichzeitig war es gut zu sehen, dass Elsa und einige Kommilitonen offenere Standpunkte vertreten und sich mit moderneren Schriften auseinandersetzen, die teilweise noch als verpönt gelten.

Ich empfand die Anzahl der Protagonisten als gut überschaubar, viele von ihnen tauchen mehrmals auf und wurden mit solchen Merkmalen und Zügen ausgestattet, sodass es einen hohen Wiedererkennungswert gibt. Ihre Aktionen waren nachvollziehbar, alle haben auch mal Fehler gemacht und ihnen wurden nicht nur positive Attribute verliehen. Das ergibt vielfältige und in die Tiefe gehende Personen, die auf ihre Weise punkten können.
Ab und an hatte ich ein paar Probleme damit, mir die Protagonisten in ihrem Aussehen vorzustellen. Obwohl es dazu einige Beschreibungen und kleine Merkmale gibt, fiel mir dies nie so leicht. Dies empfand ich nicht wirklich als störend, anhand ihrer lebendigen und authentischen Aktionen und Handlungen waren sie für mich doch greifbar und mit vielen konnte ich mich ganz gut anfreunden.
Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches fand ich die Figuren sehr lebhaft und ihre Sorgen und Probleme wurden verständlicher, hier konnten viele Sympathiepunkte sammeln.

Fazit
Als die Handlung einmal Fahrt aufgenommen hatte, war ich komplett begeistert und hätte mich deswegen sehr gefreut, wenn die Geschichte noch länger gewesen wäre. Sodass man Elsa und ihre Familie noch länger begleitet und noch ein paar mehr, bisher verschwiegene Fragen beantwortet werden. Daher hoffe ich sehr auf einen dritten Band der Reihe, indem vielleicht einige Punkte nochmals aufgegriffen werden und man ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Protagonisten feiern kann!
Bis auf ein-zwei kleine Punkte, auf die ich schon ausführlich eingegangen bin, habe ich nichts zu beanstanden und hatte gesamt schöne und unterhaltsame, aber auch lehrreiche Lesestunden. Eine feine und abwechslungsreiche Geschichte, die mit allerhand historischen Details, einer angenehmen Sprache und liebreizenden Personen überzeugen kann!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Die Weihnachtsvilla

Die Weihnachtsvilla
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Handlung
Dienstmagd, Hausherrin, rebellische Tochter. Wir begleiten vier Damen zur Weihnachtszeit und erfahren ihren derzeit größten Wunsch: Sie träumen allesamt von der großen Liebe. Dabei gibt es ein ...

Handlung
Dienstmagd, Hausherrin, rebellische Tochter. Wir begleiten vier Damen zur Weihnachtszeit und erfahren ihren derzeit größten Wunsch: Sie träumen allesamt von der großen Liebe. Dabei gibt es ein wiederkehrendes Motiv, stets hilft den Frauen eine festlich und wunderschön geschmückte Villa dabei, sich ihre Hoffnungen zu erfüllen. Die Villa erscheint in unterschiedlichen Formen, mal ist es ein Herrenhaus auf einem alten Gutshof, mal eine muckelige Berghütte, mal ein staatliches Gebäude mitten in der Stadt. Und so unterschiedliche die Frauen sind, so verschieden sind auch die Handlungsorte und die Handlungszeit. Manche Geschichten spielen in der Vergangenheit, eine ist in der Gegenwart verortet, manche an der Ostsee oder in den Bergen. Vier Autorinnen entführen den Leser an die unterschiedlichsten Orte und laden ihn somit ein, es sich mit dem Büchlein gemütlich zu machen und in die Erzählungen einzutauchen.

Meinung
Das Cover ist sehr weihnachtlich und wirkt auch märchenhaft. Dieser Eindruck entsteht durch die weiße Winterlandschaft und die silbernen Schneeflocken, aber auch durch das Gewand der Dame, die zielstrebig auf ein Gebäude zuhält. Dazu gibt es eine auffallend rote Schrift des Titels, welches wieder Bezug auf die Weihnachtszeit nimmt und sehr festlich wirkt. Insgesamt ein schönes und stimmiges Cover, welches ich als ansprechend empfinde.

Mir ist das Buch erstmals in der Verlagsvorschau aufgefallen und ursprünglich stand es auch auf meiner Wunschliste mit den Büchern, die ich mir zu Weihnachten wünsche. Dann habe ich allerdings noch ein verspätetes Geburtstagsgeschenk von Kolleginnen in Form eines Buchgutscheins erhalten. Für mich stand direkt fest, dass dieses Buch eines von denen wird, die ich mir auf den Gutschein hole und das habe ich nun getan, auf Instagram gibt es auch einen Post, indem ich die Bücher kurz vorstelle und hier gibt es nun meine Meinung zu den vier weihnachtlichen Kurzgeschichten.

Jede der Erzählung erstreckt sich über ungefähr 50 Seiten und stellt eine kurzweilige Lektüre dar. Ich bin flüssig durch die Geschichten gekommen, hatte absolut keine Probleme beim Lesen oder Verständnis und habe die Erzählungen innerhalb kurzer Zeit ausgelesen gehabt.
Es herrscht eine leichte und sehr gut lesbare Sprache vor, die einen soliden Blick auf die Protagonisten und das Setting gibt und den recht kurzen Geschichten überraschend viel Leben einhaucht. In diesem Punkt hatte ich nicht so viel erwartet und war überrascht, wie viele Besonderheiten und Charakterzüge viele Personen bekommen haben und wie man sie auf den wenigen Seiten doch ganz gut ins Herz schließen konnte.
Die Schreibweise einer jeden Geschichte hat mir gut gefallen, sie nimmt den Leser an die Hand und führt ihn gut durch die folgenden Seiten. Es hat Spaß gemacht, immer wieder aufs Neue in die verschiedenen Welten einzutauchen, stets war ich am Ende ein bisschen traurig, dass der Ausflug schon vorbei ist. Gern hätte ich die Personen noch ein wenig weiter begleitet und kann mir auch gut vorstellen, dass aus den Erzählungen umfangreichere Romane hätten entstehen können.

Man erfährt stets ausreichend über die Hintergründe und Antriebe der Protagonisten, man kann sie ganz gut einschätzen und es wurden durchweg sympathische Damen gewählt, die man auf den rund 50 Seiten einer jeden Erzählung begleitet. Sie wurden sehr liebenswert gestaltet und standen durchweg im Mittelpunkt der Geschichten, ihnen wurden abwechslungsreiche Wesen verpasst und eine jede hat eine andere Herkunft und andere Ambitionen.
Und auch die anderen Figuren, die auftauchen haben durchweg einige Attribute erhalten, die sie einzigartig und besonders machen. Anhand von wenigen Sätzen und Stichworten konnte ich mir ein Bild von ihnen machen und sie grob einschätzen. Von manchen der Personen hätte ich gern noch mehr gelesen, bei anderen hingegen bin ich froh, dass sie nur kurz auftreten und dann die Bühne verlassen. Insgesamt gibt es eine bunte und interessante Mischung und es war irgendwie schön, einen jeden Protagonisten kurz kennenzulernen.

Mir hat wirklich jede Geschichte richtig gut gefallen und eine jede hatte ihren eigenen Charme. Aber letztendlich sind zwei stark hervorgestochen und bildeten meine Highlights in dem Buch. Zum einen war es die Geschichte „Heller Stern in finstrer Nacht“ von Hanna Caspian, die für mich am stimmungsvollsten wirkte und einen wunderbar mitreißenden Ton hatte. Ich mochte die Protagonisten unheimlich gern und hatte die stärksten Bilder vor Augen.
Zum anderen hat mir die Erzählung „Heimkehr“ von Anna Jacobs ebenfalls hervorragend gefallen. Hier mochte ich die Verbindung zu einer ihrer anderen Romane sehr und es hatte das für mich beste und traumhafteste Setting. Ich habe die verschneite und märchenhaft anmutende Gegend sehr gemocht und mir diese Szenen in den schillerndsten Farben ausgemalt.
Ich möchte damit aber nicht sagen, dass mir die anderen beiden Geschichten nicht gefallen haben. Auch sie hatten ihren eigenen Reiz und haben mich gut unterhalten. Aber sie waren für meinen Geschmack nicht ganz so mitreißend wie die beiden gerade genannten und hier habe ich ein-zwei Entscheidungen der Protagonisten etwas kritisch betrachtet. Gleichzeitig macht das die Figuren natürlich auch authentisch und irgendwie ist es ja auch interessant zu sehen, wie unterschiedlich Menschen handeln können.

Lediglich bei der ersten Geschichte von Hanna Caspian habe ich Stimmungen wahrgenommen, bei den anderen haben sich diese nicht wirklich auf mich übertragen. Ich hatte vor allem auf ein hohes Maß an weihnachtlicher Vorfreude gehofft und das man den Zauber des Weihnachsfestes wahrnehmen kann. Leider habe ich in diesem Punkt nur in einer Erzählung etwas gespürt, ansonsten wurde die Handlung einen Hauch zu nüchtern erzählt.

Fazit
Ich hatte mich sehr auf das Büchlein und die vier Geschichten gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Es handelt sich um vier wunderschön erzählte und liebevoll ausgeschmückte Erzählungen, die gut unterhalten und mir stets ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Sie waren wirklich sehr niedlich und detailliert geschildert und haben mich an verschiedene Orte, als auch in die Vergangenheit mitgenommen. Bis auf den Punkt, dass mir Stimmungen ein wenig gefehlt haben, habe ich absolut keine anderen Kritikpunkte und kann euch das Buch wärmstens empfehlen!

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