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Veröffentlicht am 25.02.2021

Wie sieht es eigentlich in einem Altenheim aus und wer wohnt und arbeitet dort?

Jori, Urma und Herr Brause
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Als ich das Buch "Jori, Urma und Herr Brause" von Veronika Demes, Judith Loske & Michael Graber-Dünow bekam, wusste ich noch nicht so genau, was mich da erwarten würde. Ich ging ehrlich gesagt etwas skeptisch ...

Als ich das Buch "Jori, Urma und Herr Brause" von Veronika Demes, Judith Loske & Michael Graber-Dünow bekam, wusste ich noch nicht so genau, was mich da erwarten würde. Ich ging ehrlich gesagt etwas skeptisch an die Sache heran, weil ich mir nicht sicher war, in welchem Zusammenhang ich dieses Buch meinen Kindern vorlesen würde. Ich dachte mir, ich würde meine Kinder einfach mit in einem Altersheim nehmen, falls es einmal in unserer Familie dazu kommen sollte, dass ein Familienmitglied diese Form der Betreuung brauchen würde. Aber eigentlich ist es gar nicht so schlecht, ein Kind erst mal mit einem Buch in die Thematik einzuführen, bevor man es gleich ins kalte Wasser schmeißt. Dieses Buch hat mich vor allem durch die Phantasie des Jungen Jori überzeugt, der die ein oder andere Redewendung gerne mal für bare Münze nimmt und sich überlegt, wie der alte Herr Brause beispielsweise sein Leben vor der Zeit im Altenheim verbracht hat.

Die Autoren und Illustratoren:
Veronika Demes (geboren 1967) arbeitete als Erzieherin in Kindertagesstätten. Inzwischen hat sie zwei erwachsene Kinder und lebt mit Mann und Hund im Münsterland, wo sie Geschichten und Gedichte schreibt und sich mit gesunder Ernährung beschäftigt.
Judith Loske (geboren 1988) studierte Illustration und arbeitet seither als Illustratorin für Kinderbücher. Sie lässt sich häufig durch ihre beiden Katzen inspirieren, die während ihrer Arbeit meist an ihrer Seite sein.
Michael Graber-Dunow (geboren 1957) verfasste den Fachteil im Anhang des Kinderbuchs "Jori, Urma und Herr Brause". Er ist Dipl.-Sozialarbeiter und Altenpfleger. Seit 30 Jahren ist er als Heimleiter tätig. In verschiedenen Büchern und Zeitschriften veröffentlichte er Texte u. a. zur sozialpolitischen Problematik der Altenhilfe.

Inhalt:
„Jori besucht seine Uroma, die er liebevoll Urma nennt, in einem Altenheim. Ein langweiliger Ausflug? Nicht für Jori! Auf seiner Entdeckertour durch das Heim begegnet er Herrn Brause und anderen BewohnerInnen, die dort ein neues Zuhause gefunden haben. Und er hätte nicht gedacht, dass ein Flohzirkusdirektor und eine Königin hier gemeinsam musizieren …
Dieses Kinderfachbuch zeigt fantasievoll, dass das Altenheim ein Ort der Begegnung ist und jeder Mensch spannende Geschichten zu erzählen hat. Der Fachteil von Heimleiter Michael Graber-Dünow gibt Hintergrundinformationen und hilft Eltern, ErzieherInnen und PflegerInnen dabei, die Besuche für Kinder vorzubereiten und zu begleiten. “ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist sehr liebevoll gestaltet. Zwischen zwei älteren Menschen steht Jori, der Junge der das Heim seiner Urma (links) besucht und dabei auch auf Herrn Brause (rechts) trifft. Da fliegen Vögel, da wird Musik gemacht und frische Blumen bringen Farbe in den Alltag der Heimbewohner. Das alles vor einem himmelblauen Hintergrund, der durch seine Marmorierung vielleicht etwas in die Jahre gekommen zu sein scheint.

Zunächst einmal lernen wir den Jungen Jori kennen. Er wird seine Uroma demnächst besuchen und malt dazu ein phantastisches Bild. Außerdem werden die Familienverhältnisse erklärt. Wer ist die Mama, wer die Oma und wer die Uroma (genannt Urma). Was verbindet alle diese Menschen miteinander? Dann geht es auch schon zum Altenheim. Urma lebt dort, da sie sehr schwach ist und nicht mehr alleine wohnen kann. Mit ihr wohnen noch einige andere ältere Menschen in dem Altenheim und es wird geschildert, was diese so den lieben langen Tag machen und welche Menschen ihnen bei diversen Dingen helfend zur Seite stehen.

Jori erfährt, wie Urma früher ihr Leben verbracht hat. Sie war Bäuerin und hat acht Kinder zur Welt gebracht. Auf seinem Streifzug durch das Altenheim trifft Jori noch auf weitere Bewohner und unterhält sich mit ihnen. Dabei stellt er sich vor, was diese Menschen früher vielleicht für Berufe ausgeübt haben. So könnte Herr Brause ein Zirkusdirektor, Sänger oder Rennfahrer gewesen sein, während Frau König vermutlich einmal eine echte Königin mit schwerer Krone auf dem Haupt gewesen ist.

Ich finde die Idee sehr gelungen, dass Jori quasi Abenteuer in seiner Phantasie erlebt, da die alten Menschen schon viele Jahre gelebt und so auch einige Dinge erlebt haben. Sie haben also viel zu erzählen und es ist nicht langweilig mit ihnen. Im Gegenteil, es gibt viel zu erfahren und so haben beide Seiten große Freude an der Begegnung.

Im Anhang klärt Michael Graber-Dunow über viele wichtige Dinge auf. Wie erkläre ich meinem Kind die Institution Pflegeheim? Wer lebt im Altenpflegeheim? Warum haben Pflegeheime einen schlechten Ruf? Welche strukturellen Probleme gibt es in der Pflege? Wie erkenne ich ein gutes Heim?

"Jori, Urma und Herr Brause – Ein Kinderfachbuch über Altenheime" ist ein gelungenes Kinderbuch. Es bringt Kindern Altenheime näher, zeigt, wie die Menschen dort leben und gleichzeitig wie wertvoll die Erfahrungen jener Menschen sind. Das Buch ist ein gutes Mittel um kleine Kinder auf einem Besuch im Pflegeheim vorzubereiten, ihnen zu erklären, warum Menschen dort leben und warum sie teilweise gebrechlich sind und besondere Hilfe benötigen.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Ein stilles und gleichzeitig wortgewandtes, erschütterndes und sehr berührendes Buch!

Still!
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Wer mir schon eine Weile folgt, der weiß bereits, dass mir das Thema „Mutismus“ ganz besonders am Herzen liegt. Und so habe ich mich sehr gefreut, ein Jugendbuch zu diesem Thema zu entdecken. Denn diese ...

Wer mir schon eine Weile folgt, der weiß bereits, dass mir das Thema „Mutismus“ ganz besonders am Herzen liegt. Und so habe ich mich sehr gefreut, ein Jugendbuch zu diesem Thema zu entdecken. Denn diese sind noch nicht so zahlreich, würde ich sagen. Zumindest habe ich bisher immer eher Kinderbücher zu der Thematik gefunden. "Still!" von Dirk Pope hat mich regelrecht umgehauen. Die Protagonistin Mariella entscheidet sich dazu, zu schweigen. Was dies alles nach sich zieht und wie wenig unsere Gesellschaft damit umgehen kann, zeigt der Autor überdeutlich auf. Ich war zu Tränen gerührt.

Der Autor:
Dirk Pope (geboren 1969) arbeitete lange Zeit in der Werbebranche bevor er sich doch noch entschloss, sein Referendariat nachzuholen. Seit 2010 arbeitet er nun als Deutsch- und Sportlehrer. Sein Debütroman war "Idiotensicher" (2015) darauf folgte "Abgefahren" (2018). Nun kam sein Jugendroman "Still!" (2020). Dirk Pope lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main.

Inhalt:
„Mariella redet nicht, nicht mit der Mutter, dem Vater, nicht mit den Goldfischen, den Lehrern oder Mitschülern. Weil ihre Eltern sich getrennt haben. Weil niemand sie verstehen will. Und weil ohnehin zu viel geredet wird. Je lauter es um sie herum wird, desto leiser wird sie. Mariellas Stille irritiert und fordert heraus. Keiner darf einfach so anders sein. Zum Glück ist da Stan, der gehörlos ist und Mariella akzeptiert, so wie sie ist. Gemeinsam mit ihm findet Mariella zu einer eigenen Sprache, für die andere kein Verständnis haben. Bis alles eskaliert.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover hat mich sofort angesprochen, obwohl ich sonst kein Fan von echten Gesichtern auf Covern bin. Hier sehen wir ein Mädchen, welches sich den Finger vor die Lippen hält und somit ganz klar signalisiert, dass sie Stille haben möchte. Der Titel "Still!" der darunter steht, verdeutlicht das nochmals. Der Hintergrund ist fantasievoll gestaltet. Er zeigt eine gewisse Ordnung und Struktur (die eigentlich nicht zur Hauptprotagonistin passt) und was es mit den Fischen auf sich hat, wird man auch im Laufe der Geschichte noch erfahren. Das Farbkonzept ist sehr stimmig und einzelne, abweichende Farbakzente erregen das Interesse an dem Buch. In einer Buchhandlung hätte ich definitiv sofort danach gegriffen.

Dirk Pope hat einen sehr poetischen Sprachstil. Zumindest ist die beschriebene Gedankenwelt der Hauptprotagonistin Mariella sehr phantasievoll und wortreich. Ich empfand sofort eine starke Sympathie für diese junge Frau, die mit ihrer neuen Lebenssituation zurecht kommen muss und die den einzigen Weg, sieht, sich in die Stille zu flüchten und somit eine Barriere zwischen sich und ihre Außenwelt zu schaffen.

Das Buch mit seinen 192 Seite ist recht schlank und auch in kurzer Zeit gelesen. Dabei hat Mariella so viel zu sagen, dass man zusätzlich gar nicht bemerkt, wie die Seiten dahinfliegen. Mariella stößt mit ihrem Schweigen einige Menschen vor den Kopf. Ihre Mitschüler und erschreckender Weise auch ihre Lehrer und Eltern sind nicht in der Lage sie so zu akzeptieren, wie sie ist. Auch kommen sie nicht auf die Idee, ihr Hilfe anzubieten oder dem Ursprung ihres Schweigens auf den Grund zu gehen. Das hat mich außerordentlich erschüttert. Nur wenige Menschen sind in der Lage, ein Stück weit auf Mariella zuzugehen oder gegen das Mobbing in der Schule anzugehen. Da gibt es ein weiteres stilles Mädchen in der Klasse, doch da Mariella noch stiller und zurückgezogener ist, fällt sie weniger auf. Ein Lehrer, der selbst nicht der stärkste Typ Mensch ist, versucht mit einer Aufgabe die Kinder untereinander aufmerksam für ihr Fehlverhalten zu machen, scheitert daran aber, da er die Sache nicht weiter verfolgt. Da ich selbst Mutter einer Tochter bin, war ich absolut entsetzt über die übergriffige Art vieler Schüler und Lehrer und konnte es absolut nicht verstehen, wieso die Eltern dem Mädchen nicht zur Hilfe kommen.

Die Lage spitzt sich also immer mehr und mehr zu und nur Stan ist für Mariella ein Lichtblick, ein Ausweg, eine Möglichkeit sie selbst zu sein. Doch auch diese Beziehung ist nicht leicht zu führen, denn den beiden werden Steine in den Weg geworfen. Am Ende des Buches saß ich weinend da. Konnte nicht verstehen, wie es so viele schreckliche Menschen geben kann und wieso so wenige Menschen etwas gegen diese offensichtlichen Missstände tun. Ich kann nur hoffen, dass mein Kind nie in solch eine Situation kommen wird.

"Still!" ist ein Appell an alle, die zu viel reden, zu wenig zuhören und wegsehen, wenn andere Menschen Hilfe brauchen. Es rüttelt auf, es entsetzt und es macht sprachlos. Und dennoch ist da diese wunderbare Beziehung zwischen Stan und Mariella, die auf so viel Humor basiert. Mariella ist ein solch sprachgewandtes Mädchen, mit vielen Ideen und so vielen Gedanken, die es wert sind, geteilt zu werden. Also kauft euch das Buch, lest es und erkennt, dass auch ein stiller Mensch etwas ganz besonderes ist und dass ein ruhiger Moment viel mehr bedeutet, als all das Reden, nur um etwas gesagt zu haben.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Ein schöner Kinderroman über Umweltschutz und Klimawandel!

Die Klima-Checker: Schluss mit Plastik!
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Der Klimawandel ist in aller Munde. Seit „Fridays for Future“ ist klar, dass auch die jüngste Generation, unsere Kinder, sich für das Klima stark machen. Um ihnen zu erklären, worum es dabei genau geht, ...

Der Klimawandel ist in aller Munde. Seit „Fridays for Future“ ist klar, dass auch die jüngste Generation, unsere Kinder, sich für das Klima stark machen. Um ihnen zu erklären, worum es dabei genau geht, gibt es inzwischen zahlreiche Sachbücher zu den Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimawandel. Bei "Die Klima Checker – Schluss mit Plastik!" von Veronika Wiggert handelt es sich aber um einen Kinderroman, der die Thematik auf spannende und unterhaltsame Art behandelt und so auch Kinder erreicht, die nicht unbedingt Fans von Sachtexten sind.

Die Autorin:
Veronika Wiggert (geboren 1976) ist Journalistin und schreibt über Umweltschutz und Plastikwahnsinn. "Die Klima Checker – Schluss mit Plastik!" ist ihr erstes Kinderbuch und die Recherche dazu eine Herzensangelegenheit. Inzwischen ist ein weiterer Teil erschienen: "Die Klima Checker – Tiere in Not!" Veronika Wiggert selbst versucht mit ihrer Familie den Plastikverbrauch gering zu halten.
Hinter minkadu Kommunikationsdesign verstecken sich Beate Bolte, Juliane Strehmann und Gesine Todt. Die drei Diplom-Designerin arbeiten in Berlin.

Inhalt:
„Die Klima-Checker kämpfen gegen fiese Plastik-Betrüger!
Malin, Trixie und Einstein sind die Klima-Checker. Seit Malin mit ihrer älteren Schwester zum ersten Mal auf einer „Fridays for Future“- Demonstration war schwören sie und ihre Freunde: Wir wollen mehr für die Umwelt tun! Die Kinder dürfen Malins Vater auf eine Klima-Konferenz nach Venedig begleiten. Aber die Wissenschaftler dort halten gar nichts von Kindern und werfen sie hinaus. Doch was ist das? Mitten im Plastikmüll entdecken die Klima-Checker etwas, das die Lösung aller Probleme sein könnte! Oder stecken Betrüger dahinter? Die Klima-Checker decken das Rätsel auf!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Buch hat eine ganz tolle Haptik. Wir haben hier keinen glatten Überzug, sondern ein wie mit Leinenstoff bespanntes Buch. Auf dem Cover steht ganz groß sichtbar der Titel Schluss mit Plastik! und erinnert an den Müll, den man im Meer so findet. Schnüre, Flaschen und viele andere Dinge, die nicht ins Meer gehören. Der Titel schwimmt also quasi im verschmutzen Meer. Unten links, halb im Wasser, halb am Strand sind die drei Hauptprotagonisten Malin, Trixie und Einstein (die Klima-Checker) abgebildet. Damit ist das Cover sehr aussagekräftig und ansprechend gestaltet.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut verständlich und wir haben uns gefreut, einmal wieder eine Geschichte entdecken zu können, in der nicht ein Abenteuer das andere jagt. Vielmehr nimmt sich die Autorin Zeit, in die Geschichte einzuleiten. Wir bekommen die einzelnen Protagonisten vorgestellt und die verschiedenen Lebenssituationen, in welchen sich diese befinden, sowie ihre Stärken und Schwächen.

Ganz toll fand ich auch, dass nicht mit erhobenen Zeigefinger alle Umweltsünder an den Pranger gestellt werden. Vielmehr wurden hier auch verschiedenen Sichtweisen dargestellt: Malins Vater, der sich von Berufs wegen für seine Umwelt einsetzt, Einsteins Vater, der streng ist, aber glaubt ein einzelner kann nicht viel ausrichten oder Trixie, die nicht weiß, woher sie die Zeit nehmen soll, um sich mit all den Umweltproblemen auseinanderzusetzen.

Nachdem die drei Freunde Malin, Trixie und Einstein die Klima-Checker gegründet und sogar ein Manifest dafür geschrieben haben, machen sie sich Gedanken, was sie selbst alles besser machen können. So nimmt sich jeder einer Aufgabe an und später berichten sie einander von ihren Erfahrungen. Als sie dann die Möglichkeit haben, an einem Umwelt-Kongress teilzunehmen, sind sie Feuer und Flamme. Doch die Freude wird ihnen schnell genommen, denn einige Erwachsene sind der Meinung, dass Kinder dort nichts zu suchen haben. Durch ihren Ausschluss aus der Konferenz erleben sie aber ihr eigenes großes Abenteuer und decken die krummen Machenschaften mancher Kosmetikhersteller auf. So wird es am Ende der Geschichte nochmal richtig spannend.

Im Anhang befinden sich noch eine Plastik-Challenge (mit Ideen, wie sich Plastik vermeiden lässt), eine Liste von Organisationen (die sich für die Umwelt einsetzen), einen Fakten Check (der nochmals einige wichtige Dinge vor Augen führt) sowie eine Beschreibung über die umweltfreundliche Herstellung des vorliegenden Buches durch die Druckerei CPI books GmbH.

"Die Klima Checker – Schluss mit Plastik!" ist ein rundum gelungener Roman über Umweltschutz und Klimawandel, der einige Informationen parat hält und auf spielerische Weise Tipps zur Reduzierung von Plastikmüll im eigenen Alltag gibt. Wir hatten großen Spaß beim Lesen und freuen uns schon darauf den zweiten Teil "Die Klima Checker – Tiere in Not!" zu entdecken.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Ein tolles Buch für mehr Ordnung und Sauberkeit im Kinderzimmer!

Total aufgeräumt – Eine Anleitung für Chaos Queens
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Hand hoch, wer eine Chaos-Queen / einen Chaos-King bei sich zu Hause hat, oder selbst eine/einer ist! In jedem Haushalt gibt es wohl DIE unaufgeräumte Ecke oder die Schublade mit den Dingen, die sich einfach ...

Hand hoch, wer eine Chaos-Queen / einen Chaos-King bei sich zu Hause hat, oder selbst eine/einer ist! In jedem Haushalt gibt es wohl DIE unaufgeräumte Ecke oder die Schublade mit den Dingen, die sich einfach nur schwer ordnen lassen. Abhilfe bietet hier das Buch "Total aufgeräumt – Eine Anleitung für Chaos-Queens" von Silke Schmidt, welches sich besonders an Kinder richtet und viele tolle Ideen parat hält, die es einem leichter machen, sein Chaos zu ordnen.

Die Autorin:
Silke Schmidt (geboren 1973) studierte Literaturwissenschaften und Bildende Kunst. Inzwischen arbeitet sie als Künstlerin und Illustratorin für verschiedenen Zeitschriften, Verlage sowie Organisationen. Sie lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren nördlich von Berlin.

Inhalt:
„So zauberst du das Chaos weg
Der Weg zum Bett versperrt? Dein Lieblingspulli unauffindbar? Lauter einsame Socken ohne Partner? Jetzt wäre es höchste Zeit aufzuräumen! Aber wo anfangen? Dieses Buch hilft dir, dass es gar nicht erst so weit kommt und du nicht nur jederzeit zwei zueinanderpassende Socken findest, sondern dich in deinem aufgeräumten Zimmer richtig wohlfühlst.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Schon das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Durch ein Raster wird ein Regal dargestellt, welches recht leer und aufgeräumt wirkt, außerdem ist es mit einer Lichterkette dekoriert. Am Untertitel hängt außerdem eine Perlenkette und eine Katze mit Krönchen schläft in einem der Fächer. Jene Katze taucht auch im Buch immer wieder auf. Der Hintergrund des Coverdownloads von der Verlagswebseite ist eher giftgrün aussehend, in Wirklichkeit ist das Cover eher in einem hübschen Türkisgrün gehalten. Der Titel ist in verschiedenen Schriftarten gehalten und repräsentiert die Kreativität, die in diesem Buch nur so strotzt. Und das Chaos wird mit den auf den Kopf geratenem Buchstaben auch aufgegriffen.

Einen kleinen Kritikpunkt haben wir am Untertitel des Buches. Hier werden im Besonderen Chaos-Queens angesprochen, ich finde aber, dass auch Chaos-Kings wirklich Spaß an dem Buch haben können. Denn es gibt nicht nur Mädchen, die chaotisch sind, es eigentlich aber gerne aufgeräumt und schön in ihrem Zimmer haben möchten. Auch Jungen können hier einige schöne Ideen mitnehmen, um ihr Zimmer in einen aufgeräumten Zustand zu versetzen und sich somit wohler in den eigenen vier Wänden fühlen zu können.

Das Buch ist sehr luftig gestaltet, bietet viele schwarz-weiß Zeichnungen, die die Aufräum- und Ordnungsideen noch mehr erklären und den Kindern mit wenigen Worten zeigen, wie sie Herr ihres Chaos werden können. Auf den 128 Seiten gibt es mehr als 40 Tipps und Tricks für ein aufgeräumtes Kinderzimmer. Gleichzeitig gibt es einige Bastelideen, welche oftmals mit Upcycling kombiniert sind. So hat mir meine Tochter gleich eine Aufbewahrung für meine Kopfhöhrer in Form von zwei Klammern gebastelt (oben) und sich selbst eine wiederverwendbare To-Do Liste (unten).Was man mit alten Kleiderbügeln, Saftkartons, Gläsern oder Socken so alles anfangen kann, um für Ordnung zu sorgen, erfährt der Leser neben vielen weiteren Tipps in diesem schlauen, schlanken, kleinen Büchlein.

"Total aufgeräumt – Eine Anleitung für Chaos-Queens" ist ein super Buch, um schnell und einfach ein wenig Ordnung in das persönliche Chaos zu bringen und gleichzeitig seinen eigenen Fingerabdruck zu hinterlassen. Besonders für Kinder, die gerne basteln ist dieses feine, schlanke Büchlein eine wahre Fundgrube und bietet unheimlich viel Inspiration! Es richtet sich an alle Kinder und Erwachsene, die auf der Suche nach kreativen Ideen und Strategien sind, um schnell Ordnung zu machen und diese auch leichter zu behalten.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Eine emotionale Liebesgeschichte über Trauer, Verlust und Einsamkeit!

Free like the Wind
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Inzwischen habe ich alle Bücher von Kira Mohn bzw. Kira Minttu (ihrem Pseudonym) gelesen und mochte sie alle. Ganz frisch am 26. Januar diesen Jahres erschienen ist "Free like the Wind", das Buch welches ...

Inzwischen habe ich alle Bücher von Kira Mohn bzw. Kira Minttu (ihrem Pseudonym) gelesen und mochte sie alle. Ganz frisch am 26. Januar diesen Jahres erschienen ist "Free like the Wind", das Buch welches ich euch heute vorstellen möchte. Es ist der zweite Teil ihrer Kanada-Reihe. Teil eins "Wild like a River" habe ich euch bereits letzten November ans Herz gelegt. Beide Teile sind wunderschöne, leise und tiefsinnige Romane voller Emotionen.

Die Autorin:
Kira Mohn hat vielseitige Talente. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, veröffentlichte unter dem Namen Kira Minttu vier Bücher in dem Verlag ink rebels (Rezension zu Me Without Words), deren Mitbegründerin sie ist. Sowie bei Kyss ihre Leuchtturm-Trilogie (Rezension zu Teil 1) und ihre Kanada-Reihe Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in München.

Inhalt:
„Tausend Splitter anstelle eines Herzens …
Rae wirkt nach außen wie jede andere 20-Jährige, innerlich jedoch ist sie zerbrochen. An einem schrecklichen Tag vor vier Jahren hörte ihre Welt auf, sich zu drehen – und sie steht auch heute noch still. Rae ist erstarrt, gefangen in den Scherben ihres Lebens. Bis die Idee einer Freundin sich in ihr festsetzt: wandern gehen in einem von Kanadas Nationalparks. Weite Landschaften. Nur sie und die Natur. Genauer gesagt: nur sie, die Natur und Cayden. Ausgerechnet Cayden. Er ist ein Aufreißer, nimmt nichts ernst. Doch in seinen Augen liest Rae etwas, das sie schmerzhaft gut kennt …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Wie bereits auf dem Cover des ersten Bandes der Reihe, wird hier ein Ahornblatt abgebildet, welches sich zu zersetzen und davonzufliegen scheint. Auch die Farbgebung in Rosa-/Lila-/Blautönen, sowie die dahinter im Nebel liegende Natur des Nationalparks erinnern stark an Wild like a River. Die beiden Bücher passen optisch also super zusammen und bilden eine tolle Einheit, sodass gleich klar ist, dass sie zueinander gehören.

Kira Mohns Schreibstil ist wie gewöhnt äußerst flüssig und somit absolut mitreißend. Auch hier braucht es keine extremen Szenen, denn genau wie die Ruhe des Nationalparks, so ruhig ist irgendwie auch die Geschichte, die hier erzählt wird. Diesmal stehen Havens beste Freundin Rae und Jacksons bester Freund Cayden im Mittelpunkt der Geschichte. Beide sind äußerst empathische Protagonisten, die tief in die Seele des anderen zu blicken scheinen. Beide ringen mit ihren Dämonen aus der Vergangenheit, sind sich in ihrem Verhalten sowohl ähnlich (sie lassen nur wenige Menschen an sich heran) und gleichzeitig so unähnlich (während Cayden großspurig und arrogant wirkt, ist Rae eher ruhig aber dennoch impulsiv).

Ich liebte den verbalen Schlagabtausch der beiden Hauptprotagonisten und musste so oft lauthals lachen, als ich ihrer Geschichte gefolgt bin. Viele Dinge konnte ich sehr gut nachempfinden, sodass ich sofort von der Story gepackt wurde und das Buch kaum zur Seite legen konnte. Was dazu führte, dass ich es an 1 1/2 Tagen (oder eher Abenden und Nächten) verschlungen habe. Viel zu schnell war die Geschichte vorbei, und ich hätte durchaus noch mehr Details aus Caydens Vergangenheit erfahren wollen. Er ist ein ziemlich trauriger Protagonist, den man trotz seinen Verhaltens schnell ins Herz schließt. Und auch Rae, die selbst von einigen Vorurteilen behaftet ist, mochte ich sehr, da sie für ihre Mitmenschen immer da ist. Beide sind tiefgründige Charaktere, die mit ihrer Vergangenheit ringen, nicht abschließen können und somit in der Gegenwart durch ihr Leben treiben, ohne zu wissen, wo sie eigentlich ankommen wollen.

"Free like the Wind" ist eine wunderbare, herzergreifende Geschichte zweier Menschen, die noch auf der Suche nachdem ihrem Weg im Leben sind. Gemeinsam sind Rae und Cayden einfach ein tolles Paar und bieten viele humorvolle, wie auch emotionale Szenen. Ich hab mit ihnen gelacht, mit ihren gelitten und mich gefreut, als sie endlich ihren Platz in der Welt fanden.

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