Eine schöne Umsetzung der Themen <3
FadeawayAuch ich konnte von „Fadeaway“ ein wenig mehr als von „Breakaway“ überzeugt werden. Grund dafür ist unter anderem die tolle Umsetzung der Themen sowie die Gestaltung der Charaktere gewesen.
Hier ein kleiner ...
Auch ich konnte von „Fadeaway“ ein wenig mehr als von „Breakaway“ überzeugt werden. Grund dafür ist unter anderem die tolle Umsetzung der Themen sowie die Gestaltung der Charaktere gewesen.
Hier ein kleiner Überblick über den Inhalt oder anders gesagt: Hier kommt der Klappentext:
Darf ich von anderen ihre Geschichte verlangen, wenn ich meine eigene nicht erzählen kann?
Die Vergangenheit hinter sich lassen - das ist Kyras größter Wunsch, als sie ihr Psychologiestudium in Berlin beginnt. Auch wenn sie nicht vergessen kann, was geschehen ist, so will sie sich von nun an dafür einsetzen, dass andere nicht das gleiche Schicksal ereilt wie sie. In einem feministischen Podcast macht sie daher regelmäßig auf Missstände an ihrer Uni aufmerksam. Niemand weiß, dass sie diejenige ist, die hinter dem erfolgreichen Format steckt - niemand bis auf Milan, der plötzlich in ihrem Aufnahmestudio steht und der ihr Herz gefährlich höher schlagen lässt.
Dabei ist Milan genau die Sorte Mann, die Kyra eigentlich meiden wollte ...
Tatsächlich hat mich die Geschichte ein wenig überrascht, zumal ich mit manchen Szenen nicht gerechnet habe. Der Geschichtsverlauf ist auf jeden Fall sinnvoll gestaltet und es gibt auch keine totalen Überraschungsmomente. Ein Highlight für mich sind die einzelnen Podcast-Folgen gewesen. Ich liebe Podcasts, vor allem in den Bereichen Psychologie und Feminismus, weswegen mir natürlich auch die Grundthematik des Buches wirklich gut gefallen hat. Ich finde es wichtig, über solche Themen zu schreiben und einfach aufzuklären, da sie doch auch vermehrt über Social Media in ein falsches Licht geworfen werden.
Kyra und Milan sind wirklich tolle Protagonisten und obwohl die beiden „so wenig gemeinsam haben“, funktioniert es trotzdem irgendwie.
Es ist zwar kompliziert, aber das ist es sowieso immer.
Die Frage ist nur, wie die Beteiligten damit zurechtkommen.
Aber trotz den verschiedenen Leidenschaften teilen sie ihre Liebe zum Sport.
Kyra ist Feministin durch und durch und setzt sich, auch wenn zunächst anonym, dafür ein.
Sie hat meistens keine Angst davor ihren Mund aufzumachen und trotz meist guter Absichten können ihre Handlungen auch ziemlich impulsiv rüberkommen.
Jedoch sehe ich mich hier nicht im Recht eine Bewertung über ihr Verhalten in diesen Situationen zu machen, aufgrund der Tatsache, dass ihre impulsiven Handlungen mit ihrer Vergangenheit zu tun haben und ich mich nicht in ihre Situation reinversetzen kann. SPOILER Warum ich das nicht kann?
Weil ich es selbst nicht erlebt habe und daher nicht weiß, was sexueller Missbrauch mit einem macht.
Milan ist eine totale Sportskanone. Er brennt für sein Team und den Erfolg.
Obwohl er nebenbei noch studiert und arbeitet, ist er fast immer auf dem Sprung. Gegenüber Kyra ist er sehr gefühlvoll und verständnisvoll. Ich finde, dass er einer der sympathischsten Charaktere aus diesem Band ist.
Bei Band 1 hat mir ein wenig die Charakterentwicklung gefehlt, was natürlich sehr subjektiv zu beurteilen ist und das Buch nicht schlechter machen soll.
Denn versteht mich nicht falsch: Band 1 ist ein wirklich guter Debüt-Roman mit winzig kleinen Schwächen gewesen. Was nicht ist, das kommt noch! Und so kam es auch in diesem Band. Vor allem Kyra hat eine wirklich tolle Selbstreflexion und Weiterentwicklung durchlebt.
Sie hat Ratschläge von außen angekommen und sich selbst konfrontiert.
Ich empfinde ihre Entwicklung als wirklich sehr beachtlich.
Die Themen sind in diesem Buch durchaus sehr ernst und relevant.
Natürlich lese ich in einem Roman nicht zum ersten Mal von Feminismus, aber dennoch ist jede Umsetzung, so auch diese, auf ihre Art und Weise einzigartig.
Nebenbei hat es mich wirklich überrascht, dass auch Social Media kritisch betrachtet wurde.
Ich würde mich der Ansicht anschließen, dass online viel mehr Hate verbreitet wird, da es grundlegend einfacher ist. Du schreibst einen Kommentar und die Sache ist erledigt. Im echten Leben müsstest du erst einmal die Person identifizieren, sie ansprechen und ihr dann deine negative Meinung über sie klarmachen.
Wer macht das schon, wenn man einfach feige und rücksichtslos sein kann, indem man oberflächlich über eine Person, die man meistens nicht einmal privat kennt, urteilt.
Der Schreibstil von Anabelle Stehl ist schön zu lesen. Vor allem in diesem Band hat sie sehr viel Tiefe miteingebracht.
Das Cover gefällt mir ganz gut, jedoch ist es trotz seiner schönen farblichen Gestaltung kein absoluter Volltreffer für mich.
Schlussendlich kann ich diesen Band nur weiterempfehlen. Die Charaktere aber auch die Themen sind sehr stark und insbesondere der Epilog macht Vorfreude auf Band 3! 😊