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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2017

Tragisch & verwirrend !

Good as Gone
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Das Hörbuch „GOOD AS GONE“ der Autorin Amy Gentry wird von den beiden Sprecherinnen Anna und Nellie Thalbach gelesen.

Das Cover ist sehr dunkel und einfach gestaltet, der Titel in hellen Buchstabe, der ...

Das Hörbuch „GOOD AS GONE“ der Autorin Amy Gentry wird von den beiden Sprecherinnen Anna und Nellie Thalbach gelesen.

Das Cover ist sehr dunkel und einfach gestaltet, der Titel in hellen Buchstabe, der Name der Autorin und lediglich beim genauen Hinschauen erkennt man ein kleines Mädchen, dass geradewegs im Cover verschwindet.


Die 13-jährige Julie verschwindet, wird vor den Augen ihrer jüngeren Schwester Jane, aus ihrem Elternhaus in Houston entführt. Ein Alptraum beginnt. Acht Jahre später steht sie plötzlich vor der Tür. Zuerst ist die Familie erleichtert, doch schon bald machen sich erste Zweifel breit und der Alptraum ist noch lange nicht zu Ende. Ist das wirklich Julie ? Ihre Mutter Anna und auch ihre Schwester sind misstrauisch und da sich die Beweise gegen Julie häufen, beginnt Anna in Julies Vergangenheit nachzuforschen. Wer ist die junge Frau, die nach acht Jahren bei der Familie aufgetaucht ist ?

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Ein Handlungsstrang wird aus der Sicht von Anna erzählt und er andere aus Julies Sicht. Die Ereignisse aus der Sicht von Julie werden chronologisch von hinten nach vorn erzählt, was zunächst ein wenig verwirrend ist, gelichzeitig aber auch sehr interessant. Dadurch, dass die beiden Erzählstränge von zwei unterschiedlichen Sprecherinnen gelesen werden, wusste man immer direkt, wo man sich in der Handlung befand, das fand ich ausgesprochen gut gemacht. Während Annas teil immer ziemlich hektisch wirkte, ging es bei Julie eher ruhig zu.

Die Story selbst ist spannend und bedrückend. Sie enthält einige überraschende Wendungen. Dabei wird alles detail- und bildreich beschrieben, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Auch die unterschiedlichen Charaktere bekamen beim Hören ein Gesicht und werden gut beschrieben. Die Familie Whitaker hat auf mich einen sympathischen Eindruck gemacht. Ihre Sorge und ihre Angst sind deutlich spürbar, berührend und glaubwürdig.

Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, fand die Story stimmig und gut gelöst, ein ungewöhnlicher, leicht verwirrender Thriller, den ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Komplizierte Familiengeschichten

Sturmherz
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Die Gestaltung des Covers des Buches „Sturmherz“ der Autorin Corinna Bomann hat mich direkt angesprochen und passt wunderbar zum Inhalt.

Das Verhältnis zwischen der 38-jährigen Alexa und ihrer Mutter ...

Die Gestaltung des Covers des Buches „Sturmherz“ der Autorin Corinna Bomann hat mich direkt angesprochen und passt wunderbar zum Inhalt.

Das Verhältnis zwischen der 38-jährigen Alexa und ihrer Mutter Cornelia ist schon immer schwierig und sehr distanziert gewesen. Nun liegt Cornelia als Folge eines Schlaganfalls im Koma und Alexa erklärt sich trotz aller Diskrepanzen bereit, ihre Vormundschaft zu übernehmen. Dort trifft sie den Amerikaner Rick, der ihr von dem gemeinsamen Leben mit ihrer Mutter um 1962 berichtet. Dadurch bekommt sie überraschende Informationen über ihre Mutter und sieht diese aus einem ganz anderen Blickwinkel.

Der Schreibstil von Corina Bomann ist angenehm und flüssig zu lesen. Sie wechselt gekonnt und unterhaltsam zwischen der Vergangenheit um 1962 und der Gegenwart 2014. Die Ereignisse aus den beiden Zeitebnen fügen sich nach und nach zusammen und man fragt sich immer wieder, was dazu geführt hat, dass Cornelia ein so distanziertes Verhältnis zu ihrer Tochter entwickelt hat und warum sie ihr so wenig Liebe entgegenbringen konnte.

Die Charaktere wurden von der Autorin sehr detailreich beschrieben und wirkten authentisch.

Es werden viele verschiedene und interessante Themen angesprochen, wie die Flut 1962, schwierige Familienverhältnisse und die Folgen für die Kinder und die Pflege von Familienangehörigen.

Insgesamt ist „Sturmherz“ ein schöner, unterhaltsamer Roman mit einer komplizierten Familiengeschichte, der die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verbindet und Mutter und Tochter wieder einander annähert. Allerdings habe ich bis zum Ende eine nachvollziehbare Erklärung für Cornelias fehlende Mutterliebe und ihrer Distanz zu Alexa vermisst.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Hoffnung & Träume – eine berührende Geschichte

Das Leben wartet nicht
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In dem Buch „Das Leben wartet nicht“ erzählt Marco Balzano die Lebensgeschichte von Ninetto.

Als Kind muß Ninetto - um seine Familie zu unterstützen - auf dem Feld mitarbeiten. Nachdem seine Mutter ...

In dem Buch „Das Leben wartet nicht“ erzählt Marco Balzano die Lebensgeschichte von Ninetto.

Als Kind muß Ninetto - um seine Familie zu unterstützen - auf dem Feld mitarbeiten. Nachdem seine Mutter durch einen Schlaganfall stirbt und sein Vater mit der Situation total überfordert ist, machte Ninetto sich allein auf den Weg von Sizilien nach Mailand. Mit nur 10 Jahren bricht er von zu Hause auf in der Hoffnung auf Arbeit und ein besseres Leben. Er scheint sich in seiner Situation gut zurechtzufinden und sie gar nicht mal als so ausweglos anzusehen, wie es im ersten Moment erscheint.

Der erzählende - zum Teil recht nüchterne - Schreibstil von Marco Balzano ist sehr angenehm zu lesen. Er wechselt dabei zwischen verschiedenen Zeitebenen – Ninettos Kindheit und Ninettos Gegenwart. Diesen Wechsel zwischen den Zeitebenen finde ich sehr gelungen. Mich fesselt das, da ich immer wissen möchte, wie es in dem anderen Erzählstrang weitergeht.

Der Autor berichtet aus der Ich-Perspektive von Ninetto und so erhält man einen tiefen Einblick in seine Gedanken, seine Seele, sein Herz und seine gesamte Lebensgeschichte. Das alles ist sehr berührend und auf eine sachliche Art und Weise ganz unaufgeregt schön erzählt.

In dem Buch wird ein aktuelles Thema aufgegriffen, die Flüchtlinge der heutigen Zeit, die ähnliche Träume haben wie damals der kleine Ninetto. In seinem Anhang greift der Autor dieses Thema noch einmal auf und man erfährt, dass sich der Autor ausgiebig mit der Emigration von Kindern beschäftigt hat.

Insgesamt fand ich das Buch sehr stimmig. Das Ende war für mich rund, auch wenn ich sehr nachdenklich zurückbleibe.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Entwicklung einer wundervollen Beziehung

Mit jedem Jahr
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In seinem Buch “Mit jedem Jahr“ beschreibt der Autors Simon Van Booy eine wundervolle Geschichte über die Entwicklung einer Beziehung zwischen zwei Menschen.

Die 6-jährige Harvey verliert durch einen ...

In seinem Buch “Mit jedem Jahr“ beschreibt der Autors Simon Van Booy eine wundervolle Geschichte über die Entwicklung einer Beziehung zwischen zwei Menschen.

Die 6-jährige Harvey verliert durch einen Unfall ihre Eltern. Sie hat niemanden außer Jason – ihren Onkel - der seit 10 Jahren keinen Kontakt mehr zu seiner Familie gehabt hat. Aufgrund seiner Vorgeschichte und dem Verlauf seines bisherigen Lebens – in dem er zu Gewalttätigkeiten neigte und auch schon eine Gefängnisstrafe verbüßt hat - scheint er nicht unbedingt die geeignete Person für ein kleines Mädchen zu sein. Dennoch bringt Jasons Sozialarbeitern Harvey mit ihm zusammen….

Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, sondern beginnt mit der erwachsenen Harvey. Die Entwicklung der Beziehung zwischen ihr und Jason wird durch Rückblenden erzählt. Harley schenkt Jason eine Kiste mit Gegenständen. Hinter jedem Teil steckt eine Erinnerung und so erfährt man nach und nach viele Details aus der Vergangenheit. Es wird klar, was in Jasons Leben schief gelaufen ist.
Dabei beschreibt der Autor dies so berührend und gefühlvoll, dass ich mehrfach schwer schlucken musste. Während der Entwicklung der Beziehung und der Annäherung der beiden Protagonisten zueinander, verändert sich Jasons Leben komplett. Er wächst mit seinen Aufgaben und es ist rührend zu erleben, wie die beiden zueinander finden.

Das Buch ist eine wundervolle Erzählung über Beziehungen, Familie, Vertrauen und Veränderung. Ich fand die Geschichte um Jason und Harvey sehr ergreifend.

Der Schreibstil von Simon Van Booy ist flüssig, detailliert und man kann ihm gut folgen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diese emotionsvolle Geschichte, bei der ich auch so manches Mal lachen und schmunzeln konnte.

Veröffentlicht am 11.03.2017

Interessant und inspirierend

Ikigai
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In dem Buch „Ikigai: Gesund und glücklich hundert werden“ der Autoren Francesc Miralles und Hector Gracia geht es – wie der Titel bereits sagt - um das Ikigai, das jeder Mensch hat.

Das Ikigai ist gleichbedeutend ...

In dem Buch „Ikigai: Gesund und glücklich hundert werden“ der Autoren Francesc Miralles und Hector Gracia geht es – wie der Titel bereits sagt - um das Ikigai, das jeder Mensch hat.

Das Ikigai ist gleichbedeutend mit dem Sinn des Lebens, den es zu erforschen gilt, um ein ausgeglichenes und zufriedenes Leben führen zu können.

Das Buch besteht aus Ratschlägen zum Thema Achtsamkeit, Tipps, wie man Stress reduzieren kann, diversen Therapieformen, netten Anekdoten und vielen interessanten Interviews mit Einwohnern der japanischen Insel Okinawa, auf der die meisten Hundertjährigen leben. Darin kann man eine Menge Inspirationen finden, wie man sein eigenes Leben ändern und sein Bewusstsein für das Wesentliche schärfen kann. Es gibt viele unterschiedliche Informationen und Anregungen, von denen ich nicht alle überzeugend fand und auch nicht wirklich alle neu waren. Aber ich denke, dass es auch nicht darauf ankommt, dass man mit jedem Ansatz 100%ig übereinstimmt, sondern vielmehr einen Weg zu finden, sein eigenes Ikigai zu entdecken.

Durch den Extraeinband und ein Lesebändchen wirkt Gestaltung des Buches sehr hochwertig. Die beiden Fische auf dem Cover finde ich passend gewählt, da sie direkt einen Hinweis auf den japanischen Ursprung des Ikigais geben.

Insgesamt fand ich dieses interessant geschriebene Sachbuch durchaus unterhaltsam und leicht zu lesen. Wer gesund und glücklich alt werden möchte, wird sicherlich einige interessante Ratschläge für sich entdecken können.