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Veröffentlicht am 20.02.2021

Von der Bedeutung von Freundschaft und menschlicher Berührung

Drei Schritte zu dir
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Hinter dem traumhaften Cover, das perfekt zum Inhalt passt, verbirgt sich eine sehr emotionale, zauberhaft mitreißende Geschichte um die drei Jugendlichen: Stella, Will und Poe, wobei Poe eher eine Nebencharakter ...

Hinter dem traumhaften Cover, das perfekt zum Inhalt passt, verbirgt sich eine sehr emotionale, zauberhaft mitreißende Geschichte um die drei Jugendlichen: Stella, Will und Poe, wobei Poe eher eine Nebencharakter ist. Ein schöner Mix aus Drama, Humor und Romantik.

Die drei Jugendlichen eint zunächst ihre Krankheit Mukoviszidose. Stella und Poe sind schon lange befreundet, sie kennen sich von diversen Krankenhausaufenthalten, so wie nun wieder. Stella muss ihre Schulabschlussfahrt sausen lassen und sich einer Behandlung unterziehen, sie richtet ihr Zimmer ein als sie erfährt, dass auch Poe vor Ort ist. Auf dem Gang lernt sie Will kennen.
Zwischen Will und Stella entwickelt sich nach und nach eine Liebesbeziehung, obwohl die Beiden sehr unterschiedliche Charaktere haben und sich aufgrund der Krankheit nicht zu Nahe kommen dürfen. Die Schwierigkeiten sind vorprogrammiert, als der Chaot und die Kontrollliebende aufeinandertreffen. Er will sich nicht weiter unnötig quälen, sie will kämpfen, um ihre Mitmenschen vor Leid zu bewahren.
Die Erkrankung und auch der Tod als deren Konsequenz stehen permanent mit im Raum, man leidet mit den Beiden mit, die einander nicht Halt geben dürfen, um sich zu trösten.

„Ich habe die Bedeutung von menschlicher Berührung nie verstanden...bis ich sie nicht haben konnte.“

Die tragische Liebesgeschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Stella und Will erzählen abwechselnd, so erhält man Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelten beider Hauptcharaktere. Eigentlich wird hier zunächst der „normale Alltag“ der Muko- Patienten erzählt, Hauptschauplatz ist das Krankenhaus, die Dramatik wird durch die Auswirkungen der Beziehung und der Krankheit bewirkt. Wie Stella und Will einander immer mehr annehmen und voneinander profitieren ist schön anzuhören. Parallelen zu „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und „Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ sind vorhanden, wer diese Bücher mochte ,ist hier definitiv richtig. Aus allen Werken kann man das Fazit mitnehmen, dass aus jeder schlimmen Situation noch immer etwas Positives mitgenommen werden kann. Dies gelingt auch Stella und Will auf eine besonders dramatische Weise. Das Ende lässt einen trotz aller Härte in der Auswirkung versöhnt zurück.
Die beiden Sprecher Maximiliane Häcke und Dirk Petrick haben tolle Arbeit geleistet. Sie vermögen die Personen zu Leben zu erwecken und lassen das Kopfkino anspringen, Lachmuskeln und Taschentücher waren beim Hören gleichermaßen erforderlich.

Veröffentlicht am 20.10.2020

Fantasy-Nachschlagewerk

Wonderlands
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Laura Miller hat hier ein tolles Nachschlagewerk zum Thema Fantasy herausgegeben.
Sie hat Texte zu 100 wichtigen Fantasy Werken zusammengetragen.
Es werden die Autoren und die Werke vorgestellt, so dass ...

Laura Miller hat hier ein tolles Nachschlagewerk zum Thema Fantasy herausgegeben.
Sie hat Texte zu 100 wichtigen Fantasy Werken zusammengetragen.
Es werden die Autoren und die Werke vorgestellt, so dass sich der Leser einen guten Überblick verschaffen kann. Die Werke sind chronologisch geordnet und in folgende fünf Kapitel unterteilt: Alte Mythen & Legenden, Wissenschaft & Romantik, Das goldene Zeitalter der Fantasy, neue Weltordnung und das Computerzeitalter.
Obwohl ich kein Hardcore Fantasy Fan bin, waren mir die Meisten der vorgestellten Werke ein Begriff, viele habe ich tatsächlich bereits gelesen, einige sind nun auf meine Wunschliste gewandert. Die einzelnen Abschnitte sind eher kurzgehalten, so dass man bei Interesse weiter recherchieren kann. Ein paar Sätze zum Autor, dessen Portrait, die Vorstellung des Werkes und schöne Bilder hierzu sind der generelle Aufbau. Die einzelnen Kapitel-Autoren sind hinten im Buch kurz vorgestellt.
Mir gefällt dieses Buch sehr gut. Es ist ein schönes übersichtliches Nachschlagewerk das einen ersten Überblick gewährt, nicht nur für Fans des Genres.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Keeley´s Weg

Blacksmith Queen
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Nachdem der Alte König gestorben ist, entbrennt ein Kampf um seinen Thron. Doch die Hexen von Amhuinn sagen voraus, dass statt der Prinzen eine Frau aus dem Volk den Thron besteigen wird. Die Familie der ...

Nachdem der Alte König gestorben ist, entbrennt ein Kampf um seinen Thron. Doch die Hexen von Amhuinn sagen voraus, dass statt der Prinzen eine Frau aus dem Volk den Thron besteigen wird. Die Familie der Schmiedin Keeley wird in den Krieg verwickelt und sie verbündet sich mit einem Zentrauenclan, um ihre Familie zu beschützen…

Der Fantasyroman lässt sich schnell lesen, da zum einen der Schreibstil der Übersetzung leicht lesbar ist und zum anderen die Geschichte einen in ihren Bann zieht! Vom ersten Kapitel an ist die Protagonistin Keeley sympathisch und ihr Charakter wird immer detaillierter weiterentwickelt, wodurch das Lesen spannend bleibt.

Auch die Geschichte ist spannend gestaltet, und Blacksmith Queen ist der erste Band der Reihe, die verspricht, weiterhin spannend zu bleiben: Es kommen immer mehr Charaktere hinzu, die alle sehr liebevoll ausgearbeitet sind und einem schnell ans Herz wachsen, die Machtverhältnisse in der Fantasywelt werden nach und nach offengelegt und haben das Potential, in den nächsten Bänden spannend ausgebaut zu werden!

Blacksmith Queen ist nicht nur eine spannende Fantasy- und Abenteuergeschichte, sondern zeichnet sich auch durch starke weibliche Figuren aus und ist immer wieder lustig, was mir sehr gut gefallen hat!

Insgesamt fand ich das Buch spannend und unterhaltsam und kann es kaum erwarten, nächstes Jahr den zweiten Teil zu lesen!

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Erinnerungen an ein bewegtes Leben

Greta
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Mit 85 Jahren hat Greta schon viele Weggefährten verloren. Nach einem Sturz ist sie auf Hilfe angewiesen und wird von ihrem Sohn in ein Altenheim verbracht, in dem er sie selten besucht. Greta möchte ihren ...

Mit 85 Jahren hat Greta schon viele Weggefährten verloren. Nach einem Sturz ist sie auf Hilfe angewiesen und wird von ihrem Sohn in ein Altenheim verbracht, in dem er sie selten besucht. Greta möchte ihren Traum verwirklichen und noch einmal ihr Kindheitshaus in Lettland besuchen. Trotz absehbarer Strapazen büxt die alte Dame aus und begibt sich per Zug auf die Reise. Ihre etwas umständliche Route richtet sich nach der in der Kindheit erfolgten Flucht. Die wichtigen Stationen möchte sie nicht auslassen. Die Reise ist beschwerlich für die alte Dame, aber beflügelt sie auch. Während der langen Zugfahrten liest sie erstmals in alter Korrespondenz von ihrer Mutter mit deren Mutter. Dadurch werden viele Erinnerungen wachgerufen, auch unangenehme.

Die Briefe sind im Text abgedruckt und man entdeckt und liest sie mit Greta gemeinsam, das versetzt einen sehr authentisch in die Vergangenheit und lässt einen die Zeit miterleben. Durch die Briefe der Erwachsenen erhält man viele geschichtliche und politische Informationen, die das Kind Greta noch nicht so interessierten, evtl. nicht mit ihr besprochen wurden oder auch von ihr verdrängt wurden. Greta vergegenwärtigt sich durch diese Briefe sehr viel und reist so immer tiefer in ihre Vergangenheit.

Die einzelnen Orte, die sie besucht, holen ebenfalls viel Verdrängtes wieder an die Oberfläche. So reist Greta buchstäblich rückwärts, sie nähert sich ihrem Geburtsort und ihrer Vergangenheit immer mehr an.

In einem weiteren Handlungsstrang reist Marita mit dem Flugzeug nach Lettland, um ihren Geliebten zu suchen.

Die beiden suchenden Frauen begegnen sich, lernen sich kennen und helfen einander. Eine schöne Verbindung voller Hilfsbereitschaft und Empathie.

Beide Frauen machen eine nachvollziehbare Entwicklung durch, was mir gut gefällt. Nebenbei erhält man interessante Einblicke in die deutsche Geschichte, insbesondere die der Umsiedler und Flüchtlinge. Auch die familiäre Situation von Greta wird sehr authentisch beschrieben, sowohl die der Kindheit mit der Flucht nach Berlin und den beschwerlichen Bedingungen im Nachkriegsdeutschland, aber auch die Beziehung zum Sohn, der immer mehr drängende Fragen hatte, als die Mutter beantworten wollte oder konnte.

Die psychisch und physisch anstrengende Reise ist sehr interessant und ausführlich beschrieben. Bemerkenswert, wie eine alte Dame, die schlecht zu Fuß ist, ihren Mut zusammennimmt und sich noch einen wichtigen Traum erfüllt, der sie zurück zu ihren Wurzeln bringt und die damit ein Stück in der Gegenwart aufschließt, das ihr zuvor nicht zugänglich war.

Durch die vielen Briefe und die detaillierten Erinnerungen hat das Buch in einen Teilen ein paar Längen, die sich aber auszuhalten lohnen. Das Buch ist sehr gut recherchiert und ausführlich.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Wie sieht die Nacht aus?

Hallo Nacht. Ich mag dich gerne. Setz dich zu mir. Wir gucken Sterne
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Ein neugieriges Mädchen wartet auf die Nacht. Es schaut nach draußen und beobachtet die Umwelt. Bevor es schlafen geht hat sie Fragen an die Nacht. "Du bist so still. Ist es, weil niemand mit dir reden ...

Ein neugieriges Mädchen wartet auf die Nacht. Es schaut nach draußen und beobachtet die Umwelt. Bevor es schlafen geht hat sie Fragen an die Nacht. "Du bist so still. Ist es, weil niemand mit dir reden will?" Die verschiedenen Fragen und unterschiedlichen Feststellungen zur Nacht regen zum Nachdenken und weiterspinnen der Gedanken an. Mir gefallen die in schwarz weiß gehaltenen großformatigen Illustrationen sehr gut, die gelegentlich von etwas gelb durchbrochen werden. Der Text ist in Reimform gehalten, was ich ebenfalls sehr schön finde. Rührend finde ich das Freundschaftsangebot des Mädchens, dass unvoreingenommen die Nacht kennenlernen möchte. Der Text kann Kindern die Angst vor der Dunkelheit bzw. der Nacht nehmen und aufzeigen, dass eine gesunde Neugier und ein offener Blick eine Strategie sein können. Leider konnten meine Kinder diese Ansicht nicht teilen, sie empfanden die Bilder als düster, der Text war ihnen zu poetisch und hat sich nicht erschlossen. Schade, aber mir gefallen ja auch nicht alle Bücher für mein Alter ;)

Ein sehr schönes Kinderbuch, das auch Erwachsenen Freude macht und zum Betrachten und Lesen einlädt. Aufgrund der Formulierungen und der dunklen Bilder sollte man überlegen, ob es für das eigene Kind geeignet ist.

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