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Veröffentlicht am 01.03.2021

Solide Fortsetzung mit kleinen Schwächen

Cinder & Ella
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Cinder/Brian und seine Ella sind endlich zusammen gekommen, aber damit fangen ihre Probleme erst wirklich an. Denn Brian ist immer noch ein sehr prominenter Schauspieler in Hollywood und durch die öffentliche ...

Cinder/Brian und seine Ella sind endlich zusammen gekommen, aber damit fangen ihre Probleme erst wirklich an. Denn Brian ist immer noch ein sehr prominenter Schauspieler in Hollywood und durch die öffentliche Bekundung ihrer Liebe ist Ella ebenfalls in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und wird von Paparazzi verfolgt. Auch die neue Familie ihres Vaters ist davon betroffen, so dass die Situation für Ella immer schwieriger wird und sie schließlich entscheiden muss, wer wirklich gut für sie ist....

"Cinder & Ella: Happy End - und dann?" von Kelly Oram erzählt die Geschichte des Traumpaares aus "Cinder & Ella", wie es weiter geht, nachdem sie sich öffentlichkeitswirksam in die Arme gesunken sind. Die Protagonisten habe ich schon im Vorgängerband geliebt, besonders Brian, der auch in dieser Geschichte so fürsorglich und sensibel mit Ella umgegangen ist, dass er mir manchmal beinahe zu gut um wahr zu sein erschien. Auch Ella fand ich wieder gut dargestellt, ihre innere Zerrissenheit war für mich deutlich spürbar. Einerseits ist sie selbstbewusst und schlagfertig und lässt sich im Haifischbecken Hollywood nicht die Butter vom Brot nehmen. Doch wenn es um ihren Körper und die körperliche Annäherung zu Brian geht ist Ella stellenweise sehr unsicher und ängstlich, was für mich durchaus nachvollziehbar ist, besonders wenn man ihre streng katholische Erziehung mit in die Gleichung einbezieht.

Den Schreibstil der Autorin kenne ich schon aus einigen anderen ihrer Bücher und habe ihn auch hier wieder als sehr angenehm empfunden. Zwischen witzigen Wortwechseln und einigen wirklich skurrilen Begebenheiten, die in Ellas neuem Promi-Status begründet waren, hat sich die Geschichte am Anfang ein wenig gezogen, dafür ziehe ich in meiner Bewertung einen Stern ab.

Eine weitere Kleinigkeit, die wahrscheinlich für die meisten Leser total nebensächlich ist. mich aber dennoch gestört hat, war die kurz erwähnte Tatsache, dass Ella heimlich für Kyle Hamilton, den Protagonisten aus Kelly Orams Kellywood-Dilogie, schwärmt. So charmant ich es sonst finde, wenn in einem Buch Querverweise zu anderen Werken des jeweiligen Autors enthalten sind, hier war mir der Wink mit dem Werbe-Zaunpfahl dann doch zu viel. Besonders wenn ich bedenke, dass Brian vor einiger Zeit mit Kyles Verlobter im Bett war, wirkt Ellas in nur wenigen Sätzen erwähnte Schwärmerei wie eine billige Retourkutsche. Davon abgesehen, habe ich mich von dem Roman gut unterhalten gefühlt, mir hat es gefallen zu erfahren, wie es nach dem vermeintlichen Happy End weiter gegangen ist und ich gebe auch für diesen Band gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Die Geschichte kam nicht ganz an den Vorgängerband heran, hat mich aber bis auf einige Kleinigkeiten dennoch gut unterhalten und einige angenehme Lesestunden mit gebracht, so dass ich sie gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 26.02.2021

Fantastische Geschichte mit gemächlichem Einstieg

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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Weil Laires Verlobter Desmond verflucht und damit ins Reich des Daemalords verbannt wurde, macht sie sich auf den Weg in die finstere Welt, um ihn zu befreien. An ihrer Seite stehen dabei Vika, die von ...

Weil Laires Verlobter Desmond verflucht und damit ins Reich des Daemalords verbannt wurde, macht sie sich auf den Weg in die finstere Welt, um ihn zu befreien. An ihrer Seite stehen dabei Vika, die von klein auf Laires beste Freundin ist, und der Paladin Jero, der früher Vikas Leibwächeter war. Doch im Daemaraich herrscht eine wilde Magie, dort kann Laire nicht mehr verbergen, dass sie selbst über Magie verfügt, auf die in ihrer Heimat die Todesstrafe steht. Um ihr Ziel zu erreichen, muss sie ausgerechnet mit Alaric kooperieren, der vor Jahren Laires Liebe mit Füßen getreten hat.

"Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark" ist das erste Buch, das ich von Jennifer Benkau gelesen habe - mit Sicherheit wird es nicht das letzte bleiben. Schon weil es der Auftakt einer Dilogie ist und mit einem Cliffhanger endet, so dass mir die Zeit bis zum Erscheinen des Folgebandes noch ewig lang vorkommt. Ewig lang wirkte auf mich auch der Beginn der Geschichte, sicher mussten dem Leser erst einmal der Hintergrund und die Figuren vorgestellt werden, doch der Einstieg in die Handlung hat sich für mich erst einmal recht schleppend gestaltet. Nach und nach nahm die Spannung dann doch an Fahrt auf und ich mochte das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Erzählt wird die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven, dennoch hat es gedauert, bis ich mir ein Bild der Figuren machen konnte, selbst bei der Protagonistin Laire brauchte es ein Weilchen, ehe ich mit ihr warm geworden bin. Und dann hat mich das Buch gepackt, den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr fesselnd empfunden und die Spannung hat sich immer weiter gesteigert. Bis zum Finale hin hat es mich nicht mehr los gelassen, das Ende hat mich überrascht und durch den enthaltenen Cliffhanger neugierig zurück gelassen. Insgesamt hatte ich damit ein wunderbares Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Nach dem gemächlichen Anfang, der mir den Einstieg in die Geschichte nicht ganz leicht gemacht hat, nahm die Spannung rasant zu und hat mich bis zur letzten Seite gefesselt. Für diesen gelungenen Dilogieauftakt gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung an alle Freunde romantischer Fantasy.

Veröffentlicht am 15.02.2021

Fesselnde Geschichte eines bewegten Lebens und einer unerfüllten Liebe

Das rote Adressbuch
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Doris ist 96 Jahre alt und erinnert sich anhand ihres roten Adressbuches an ihr bewegtes Leben zurück. Die meisten darin verzeichneten Personen sind bereits verstorben, doch für ihre geliebte Großnichte ...

Doris ist 96 Jahre alt und erinnert sich anhand ihres roten Adressbuches an ihr bewegtes Leben zurück. Die meisten darin verzeichneten Personen sind bereits verstorben, doch für ihre geliebte Großnichte Jenny schreibt Doris ihre Erinnerungen auf. Beginnend mit dem Vater, der ihr einst das Adressbuch zum zehnten Geburtstag geschenkt hat, erzählt sie von den Menschen, die Einfluss auf den Lebensweg der jungen Doris genommen haben und schafft damit gleichzeitig ein Dokument, das den geschichtlichen Hintergrund wieder spiegelt.

"Das rote Adressbuch" von Sofia Lundberg hat mich nachdenklich zurück gelassen. Nachdem ich zuerst Schwierigkeiten hatte, mich in die Geschichte hinein zu finden, hat mich das Buch dann doch in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite hin gefesselt. Die Handlung spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen, einmal in der Gegenwart, die Doris in ihrem Alltag als gebrechliche alte Frau zeigt und einmal im Rückblick auf ihr Leben, beginnend in der Kindheit. Beiläufig beschreibt die Autorin im aktuellen Zeitstrang den teilweise gedankenlosen Umgang des Pflegedienstes mit der einsamen alten Dame, was mich beim Lesen bestürzt hat.

Der Handlungsverlauf in Doris´ Vergangenheit erzählt von einer Zeit, die gemessen am heutigen Lebenstempo, kaum noch vorstellbar scheint. Dabei bleiben manche Zeiträume eher oberflächlich umrissen, stellenweise hätte ich mir hier mehr emotionale Tiefe gewünscht. Andererseits ist es sicher nicht einfach, ein so bewegtes Leben, wie Sofia Lundberg es ihrer Protagonistin zuschreibt, in einem einzigen Buch unter zu bringen. Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden, nach einem gemächlichen Einstieg mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die Protagonistin war mir schnell sympathisch und auch die Botschaft, die sie mit ihren Aufzeichnungen an ihre Großnichte weiter gibt, hat mir gut gefallen. Insgesamt war ich vom Erstlingswerk der Autorin angetan und gebe dafür gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Die bewegende Geschichte eines ereignisreichen Lebens hat mich nach dem eher zähen Start in ihren Bann gezogen und ich hatte ein angenehmes Leseerlebnis, dass ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 08.02.2021

Fesselnd, wie alle Bände dieser Reihe

Age of Trinity - Der Ruf der Nacht
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Selenka Durev, die Leitwölfin des in Russland angesiedelten Black-Edge-Rudels, trifft auf einem Symposium der Empathen auf den Pfeilgardisten Ethan Night. Bei einem Anschlag beschützt sie ihn und noch ...

Selenka Durev, die Leitwölfin des in Russland angesiedelten Black-Edge-Rudels, trifft auf einem Symposium der Empathen auf den Pfeilgardisten Ethan Night. Bei einem Anschlag beschützt sie ihn und noch ehe Ethan und Selenka dazu kommen, die gegenseitige starke Anziehung zu analysieren, rastet ihr Paarungsband mit voller Wucht ein. Doch der Pfeilgardist trägt ein dunkles Geheimnis mit sich, das nicht nur Selenka, sondern auch ihr gesamtes Rudel gefährdet.

"Age of Trinity - Der Ruf der Nacht" ist bereits der 19. Band von Nalini Singhs Gestaltwandlerserie. Und ich liebe diese Buchreihe seit dem ersten Band, für mich ist jede Neuerscheinung ein lang herbei gesehntes Highlight, deshalb empfinde ich das Leseerlebnis jedes mal wie nach Hause kommen in eine vertraute Welt, die mich trotz aller Probleme und Intrigen umhüllt wie eine warme Kuscheldecke. Selenka kam in den vorigen Büchern schon als Randfigur vor, in diesem Band habe ich sie und ihren Hintergrund besser kennen lernen können.

Auch Ethan war mir schnell sympathisch, obwohl er mir für einen Pfeilgardisten sehr unterwürfig vorkam. Im Text wird dargestellt, dass Selenka durchaus seine Dominanz bemerkt - ich frage mich nur wo, denn für mich sah es so aus, dass er mit jedem Atemzug bereit ist, sich ihr völlig zu ergeben. Der Ursprung dieses eher sanften Wesens erklärt sich später im Buch, trotzdem hat mir hier das gewisse Etwas gefehlt, das für mich bisher jedes Buch der Serie so besonders gemacht hat. Dennoch hat mich auch diese Geschichte bis zur letzten Seite in ihren Bann gezogen und ich hatte einige angenehme Lesestunden in meiner liebsten Fantasywelt.

Obwohl die Liebesgeschichte in jedem Band abgeschlossen ist, empfehle ich Neueinsteigern die Serie von Band eins an in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn ein besonderer Reiz dieser Bücher besteht in der rasanten gesellschaftlichen und politischen Entwicklung, die in jeder Fortsetzung weiter erzählt wird. Nalini Singhs Schreibstil ist dabei unvergleichlich fesselnd, so dass ich auch für diesen Roman - und seine 18 Vorgänger - sehr gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Als Fan der Reihe habe ich auch diesen Band verschlungen und trotz kleiner Kritikpunkte gehört das Buch zu meinen Lesehighlights des Jahres 2021, so dass ich es gern weiter empfehle. Optimal ist es, mit dem ersten Band zu beginnen, denn obwohl in jedem Buch ein anderes Liebespaar im Mittelpunkt steht, wird die Entwicklung des Hintergrunds fortlaufend beschrieben.

Veröffentlicht am 03.02.2021

Spannend und mystisch, allerdings mit einem Cliffhanger am Ende

Nordstern – Der Ruf der freien Pferde
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1949 reist die vierzehnjährige Erla mit ihrer Mutter nach Island, wo die Frauen auf den weit verstreuten Bauernhöfen arbeiten sollen. Doch anders als geplant, wird sie von ihrer Mutter getrennt und muss ...

1949 reist die vierzehnjährige Erla mit ihrer Mutter nach Island, wo die Frauen auf den weit verstreuten Bauernhöfen arbeiten sollen. Doch anders als geplant, wird sie von ihrer Mutter getrennt und muss sich nun alleine auf dem abgelegenen Hof durchschlagen, umgeben von der ruppigen Bauernfamilie, deren Sprache Erla noch nicht versteht. Doch das Mädchen hat eine besondere Gabe, sie kann das unsichtbare Volk sehen, das von den Isländern respektiert und gefürchtet wird, schon bald findet Erla in Flóki einen guten Freund und auch zu dem weißen Pony Drifa spürt sie eine ganz besondere Verbindung.

"Nordstern - Der Ruf der freien Pferde" von Karin Müller ist der Auftakt einer geplanten Trilogie, so ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Geschichte mit einem Cliffhanger endet - der besonders meine zwölfjährige Tochter beim Lesen ziemlich aufgeregt hat. Ansonsten hat ihr und mir das Buch viel Freude bereitet, Erla ist ein sympathisches Mädchen in das wir uns gut hinein versetzen konnten. Wer allerdings einen typischen Pferdemädchen-Roman erwartet, wird hier enttäuscht werden, ich würde die Geschichte eher als Mix aus verschiedenen Genres bezeichnen, was dem Unterhaltungswert meiner Meinung nach keinen Abbruch tut.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, gut für das Alter der Zielgruppe (ab 12 Jahren) geeignet. Durch den Wechsel der Perspektive zwischen der "realen" Welt der Menschen und der des verborgenen Volkes, das auch die Húldu genannt wird, blieb für uns die Spannung immer auf einem konstanten Level, die Mystik hat die Geschichte für uns zu etwas Besonderem gemacht - und natürlich die Neugier auf den Fortsetzungsband geweckt. Für diese fantasievolle Geschichte spreche ich sehr gerne eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Spannend und mystisch erlebt Erla ihre neue Heimat Island, auch wenn nicht alle Bewohner so freundlich zu ihr sind. Den Ausgleich schaffen die zutrauliche Schimmelstute Drifa und Flóki, ein Junge aus dem verborgenen Volk. Die unterhaltsame Geschichte empfehlen meine Tochter und ich sehr gern weiter.