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Veröffentlicht am 03.03.2021

Überdrehte Geschichte, schräge Charaktere und mittelkomische Gags

Wie man seine Eltern erzieht (Eltern 1)
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Luis muss mit seiner Familie umziehen. Seine neue Schule ist leider nicht so der Brüller: viele Streber, wenig Spaß. Dabei will Luis doch eigentlich Komiker werden. Doch plötzlich möchten seine Eltern ...

Luis muss mit seiner Familie umziehen. Seine neue Schule ist leider nicht so der Brüller: viele Streber, wenig Spaß. Dabei will Luis doch eigentlich Komiker werden. Doch plötzlich möchten seine Eltern nur noch gute Schulnoten sehen und verhindern Luis künstlerische Weiterentwicklung. Die Teilnahme am Talentwettbewerb, bei dem sich Luis gute Chancen ausrechnet, verbieten sie ihm sogar. Beim Theaterkurs lernt Luis Maddy kennen, die ihm helfen will, dennoch am Wettbewerb teilnehmen zu können. Außerdem gibt Maddy Luis vielversprechende und konkrete Tipps, wie man seine Eltern richtig erzieht, damit sie einem nicht mehr so auf die Nerven fallen. Luis startet den Versuch. Ob es ihm tatsächlich gelingt, das Verhalten seiner Eltern zu steuern?

Pete Johnson schreibt aus der Sicht des zwölfjährigen Luis. Die Geschichte wird in Form von Tagebucheinträgen in der ersten Person erzählt. Die Sprache, die Formulierungen wirken recht authentisch. Luis schreibt frech, flapsig und mit Humor, gibt immer wieder Kostproben aus seinem imaginären Bühnenprogramm. Wie das so mit Witzen ist, sind manche davon für mich lustig und manche nicht, Humor ist eben Geschmacksache. Das Buch enthält ein paar wenige kleinere Illustrationen zur Auflockerung. Ich halte die Geschichte für Leser ab zehn Jahren geeignet, Jungen und Mädchen werden dabei gleichermaßen angesprochen. Leser der Zielgruppe haben für manche Gags vermutlich mehr Sinn als ihre alten Eltern.

Luis steht kurz vor der Pubertät und verhält sich so, wie sich Jungen seines Alters schon mal verhalten. Er nimmt die Schule, Erwachsene und manche Regeln weniger ernst, hat genaue Vorstellungen, die nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen und verliert nie den Humor.
Den kompletten Gegensatz zu Luis stellt sein Mitschüler der Streber Theo dar, der dem Druck seiner Eltern ausgesetzt ist und für den gute Noten alles sind.
Luis Eltern sind für Eltern nicht untypisch. Sie legen Wert auf das, was andere von ihnen denken, versuchen sich hin und wieder in Konsequenz, halten das aber auch nur hin und wieder durch. Die Figuren werden recht überspitzt dargestellt. Das ist manchmal recht komisch, manchmal zum Kopfschütteln.

Ob Luis letztendlich seine Eltern erzieht? Und kommt er seinem Traum vom Leben als Komiker näher?
„Wie man seine Eltern erzieht“ basiert auf einer originellen Grundidee, war überwiegend recht kurzweilig zu lesen. Das Buch brachte mich zum Schmunzeln, hatte aber gerade anfangs auch seine Längen, da fehlte mir mitunter der rote Faden. Bei all der schrägen Überdrehtheit schwingen auch ernste Gedanken in der Geschichte mit. Theos Problematik ist sicherlich übertrieben dargestellt, aber alles andere als frei erfunden. Leistungsdruck stellt für einige Kinder durchaus ein großes Problem dar. Und so witzig die Vorstellung, seine Eltern zu erziehen, ist, ist Erziehung doch immer eine Gratwanderung für Kinder und für Eltern genauso.

Vom Hocker hat mich das Buch nicht gerissen, aber für die schnelle Unterhaltung und Ablenkung taugt es durchaus. Kinder haben ohnehin oft einen anderen Humor als Erwachsene und Kinder sind ja die eigentliche Zielgruppe. Ich kann mir vorstellen, sie werden bei Luis Tagebuch auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Spannender Thriller mit vielversprechender Grundidee, aber nicht ganz überzeugender Auflösung

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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„Ich weiß nicht, ich...ich sitze im Wohnzimmer, schaue mich um und sehe nur Dinge, die ich kenne. Alles hier gehört mir oder Linda, mit den meisten Gegenständen verbinde ich eine Erinnerung oder eine Geschichte, ...

„Ich weiß nicht, ich...ich sitze im Wohnzimmer, schaue mich um und sehe nur Dinge, die ich kenne. Alles hier gehört mir oder Linda, mit den meisten Gegenständen verbinde ich eine Erinnerung oder eine Geschichte, Und doch fühle ich mich, als säße ich in einem fremden Haus. Kannst du das verstehen?“

Hendrik und Linda sind glücklich. Sie wohnen zusammen in einem modernen Haus in Hamburg-Winterhude und wollen bald heiraten. Doch als eines Nachts Chirurg Hendrik zu einem Notfall gerufen wird, verschwindet Linda spurlos. Hendrik verständigt die Polizei, doch die zeigt zunächst wenig Interesse an dem Fall und vermutet, Linda hätte Hendrik verlassen. Daraufhin postet Hendrik auf eigene Faust einen Suchaufruf im Internet, den Alexandra Tries liest und sich mit Hendrik in Verbindung setzt. Die junge Frau hat bei der Kriminalpolizei ein Praktikum absolviert und ist dabei auf ähnliche Vermissten-Fälle gestoßen. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass das Smart-Home-System Adam, das auch in Hendriks Haus installiert ist, mit Lindas Verschwinden zu tun hat. Hat sie recht? Wurde Linda tatsächlich überwacht und entführt?

Arno Strobel schreibt klar, flüssig und in recht einfacher Sprache. Er schildert hauptsächlich Hendriks Situation, seine Suche nach Linda. Immer wieder werden zur Abwechslung und zur Steigerung der Spannung aber auch Abschnitte eingeschoben, in denen erzählt wird, wie der Täter mit seinen Opfern verfährt, die Identität der Personen bleibt dabei aber verborgen.

Strobels Figuren werden nicht sehr ausführlich und vielschichtig dargestellt, aber das ist auch nicht notwendig. Die Personenkonstellation zeichnet sich schon wie in Strobels Thriller „Offline“ dadurch aus, dass die Leser sich immer wieder fragen, wem eigentlich zu trauen ist. Alle Figuren wirken ein wenig zwielichtig und dubios. Macht sich Hendrik vielleicht selbst etwas vor? Woher hat Alexandra ihre vielen Informationen und warum hilft sie Hendrik so uneigennützig? Wieso arbeiten die Kriminalkommissare und Kollegen Sprang und Kantstein nicht zusammen, sondern agieren teilweise hinter dem Rücken des jeweils anderen? Wer gehört hier eigentlich noch zu den Guten? Diese permanenten Zweifel an ihren wahren Absichten machen die Charaktere interessant und reizvoll.

Die Vorstellung, in einem komplett überwachten Haus zu wohnen, in dem Fremde in die Privatsphäre eindringen, ist wirklich mehr als beängstigend. Selbst das bloße darüber Lesen war für mich schon unheimlich, aber auch unheimlich spannend. Die diffuse, unterschwellige Bedrohung, der Hendrik ausgesetzt ist, konnte ich fast selbst spüren. Da war ich doch sehr froh, keine Smart-Home-App installiert zu haben und das Licht eigenhändig mit Hilfe eines klassischen, stinknormalen Schalters an- und ausknipsen zu können.
Wer steckt denn nun hinter den üblen Machenschaften? Und wo ist Linda? Über weite Strecken hat mich der Thriller wirklich gepackt und mitgerissen, die Seiten flogen nur so dahin.
Leider geht Strobel beim Erzählen seiner Geschichte am Ende die Puste aus, für mich kommt es kurz vor Schluss zu einem Bruch. Der rasante Plot verwandelt sich auf den wenigen letzten Seiten in einen lauwarmen Aufguss von bereits bekannten Motiven. Die Auflösung des Falls mit einer durchaus vielversprechenden Grundidee hat mich nicht überzeugt, vielmehr sogar etwas enttäuscht. Ich kann die Gedankengänge des Autors, seine Absichten durchaus nachvollziehen, hätte mir aber eine raffiniertere, durchdachtere Entwirrung der Handlungsstränge gewünscht. Leise Töne und Feinfühligkeit wären bei diesem eher krawalligen Roman, der bewusst auf Effekt setzt, sicher fehl am Platz, aber am Ende vermisste ich doch ein klein wenig Fingerspitzengefühl.
Insgesamt trotzdem ein kurzweiliger, unterhaltsamer Thriller zum schnellen Weglesen, der auf der Zielgeraden schwächelt.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Charmante Liebesgeschichte, die auf ziemlich verwirrende Weise erzählt wird

Dein erster Blick für immer
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Jeden Tag beobachtet Maya im Zug den Mann, den sie, seit sie ihn das erste Mal gesehen hat, nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Zu gerne würde sie ihren Bahn-Mann näher kennenlernen und einmal mit ihm ausgehen. ...

Jeden Tag beobachtet Maya im Zug den Mann, den sie, seit sie ihn das erste Mal gesehen hat, nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Zu gerne würde sie ihren Bahn-Mann näher kennenlernen und einmal mit ihm ausgehen. Die junge Frau ist zwar ausgesprochen romantisch, träumt von der einzig großen wahren Liebe, aber leider ist sie auch ausgesprochen schüchtern. Eines Tages fasst sie endlich Mut und steckt ihm einen Zettel mit ihrer Mailadresse zu. Ob er sich melden wird?

Autorin Zoë Folbigg erzählt im Präsens in der dritten Person Singular wie ein allwissende Erzähler von Maya und für sie prägenden Momenten. Dabei geht sie nicht chronologisch vor, sondern schildert scheinbar unzusammenhängend verschiedene wichtige Episoden, Entwicklungen aus dem Leben der Protagonistin. Die ständigen Zeitsprünge machen es gerade anfangs schwer, die Geschichte nachzuvollziehen. Mitunter verlor ich dabei leider die Übersicht. Ab dem Mittelteil fiel mir die Orientierung in der Handlung etwas leichter und ich konnte die einzelnen Textabschnitte besser einordnen.

Maya ist eine liebenswerte, sehr sympathische Hauptfigur: schüchtern, hoffnungslos romantisch und sehr warmherzig. Zu ihrem vollkommenen Glück fehlt Maya die große Liebe.
Sie interessiert sich sehr für ihre Mitmenschen und kümmert sich um andere.
Velma, Mayas Freundin, fasst zusammen: „Du bist wunderbar genug, wenn du einfach Du selbst bist, Maya! Wenn du lächelst und Hallo sagst.“ So ganz glauben kann Maya das aber nicht.
Der Bahn-Mann James bleibt über weite Strecken recht blass und passiv. In seiner Beziehung spielt er anscheinend keine Rolle, nimmt die schwer erträglichen Launen seiner Freundin einfach hin. Zwar hegt er durchaus Leidenschaften z.B. fürs Fotografieren, aber beim Lesen spürbar war das für mich nicht. Maya und James sind beide beruflich noch nicht angekommen, fühlen sich in ihren Jobs nicht wohl und sind noch auf der Suche, nach einer Tätigkeit, die sie erfüllt und ihren Neigungen besser entspricht als die aktuelle.
Obwohl Maya ganz fest glaubt, der Bahn-Mann sei der Eine für sie, beurteilte ich als Leserin das etwas anders.

Gibt es nur den Einen? Kann man sich in jemanden verlieben, den man nicht kennt?
Während Maya Antworten auf diese Fragen sucht, irrt sie über weite Strecken ziemlich herum, nimmt ihre Leser mit, die sich gerade anfangs in Mayas Leben nicht klar orientieren und zurecht finden. Dem Roman liegt eine sehr schöne Grundidee zugrunde, doch leider fehlt der rote Faden. Auf mich wirkte das Ganze wie ein Experiment, einmal eine etwas andere, ungewöhnliche Erzählweise auszuprobieren. Ein charmantes Experiment zwar mit einigen durchaus netten, lesenswerten Episoden, aber ganz überzeugt hat mich das Versuchsergebnis nicht.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Starker, unterhaltsamer Beginn, Schwächen ab dem Mittelteil

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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„Diese atemberaubend langweilige Spaßbremse hatte null Freunde, hat seit zehn Jahren keine Reise unternommen trotz zahlreicher Anlässe, verbrachte das Wochenende am liebsten mit Code-Schreiben und machte ...

„Diese atemberaubend langweilige Spaßbremse hatte null Freunde, hat seit zehn Jahren keine Reise unternommen trotz zahlreicher Anlässe, verbrachte das Wochenende am liebsten mit Code-Schreiben und machte niemals etwas, was nicht in ihrem Terminplaner stand. Weint nicht um sie, sie ist jetzt an einem besseren Ort. Nicht einmal im Himmel kann es so langweilig sein.“

So würde sich wohl ihre Grabrede anhören, fürchtet Chloe Brown. Das Leben der jungen Frau wird von ihrer Krankheit Fibromyalgie dominiert, die ständige Schmerzen und abgrundtiefe Müdigkeit verursacht und die Chloe zur Passivität verdammt. Doch das muss sich jetzt ändern. Chloe verfasst eine Liste, die ihr Leben besser machen soll. Ausgerechnet Hausmeister Red, der Chloe für arrogant hält, soll ihr dabei helfen, ihre Liste zu erfüllen. Ob das gutgehen kann?

Autorin Talia Hibbert schreibt witzig und locker aus Chloes Sicht, vor allem anfangs habe ich ihren erfrischenden, angenehmem Schreibstil sehr genossen, z.B. in Form der amüsanten Wortgefechte zwischen Chloe und Red.

Chloe hat es zweifelsohne nicht leicht. Ihr Leben ist von ständigen Schmerzen geprägt, jede Art von körperliche Anstrengung kann Anfälle verursachen. Sie hat aufgehört Pläne zu machen. Ihr letzter Freund kam mit Chloes Krankheit nicht zurecht und hat sie deswegen verlassen, daher ist Chloe Beziehungen gegenüber sehr skeptisch. „Ich bin so eine Person, die sich immer verletzt fühlt. Viel zu sehr.“ So sieht sie sich. Das macht die Liebe für sie natürlich nicht einfach.
Der rothaarige, sehr hellhäutige Red ist äußerlich so ziemlich genau das Gegenteil von der dunkelhäutigen, großen Chloe. Zu allen Leuten ist er nett, aber Chloe mag er zunächst nicht. Sie gibt ihm das Gefühl, ein „ungehobeltes, gruseliges Monster“ zu sein. Er hält sie für arrogant, nennt sie „hochnäsige Prinzessin“, „feine Tussi“oder „fieser Snob“. Auch Red hat in seine Leben, in seiner letzten Beziehung traurige Erfahrung gemacht, die ihn verändert haben.
Chloes und Reds Zusammentreffen verlaufen zunächst unangenehm, doch als sich die beiden näher kennenlernt, knistert es gewaltig....

Anfangs hat mich der Roman wirklich gut unterhalten, über den witzigen Schreibstil, über die wortreichen Auseinandersetzungen der beiden Protagonisten habe ich mich sehr amüsiert. Chloe mit ihrem beschränkten Leben tat mir leid. Aber irgendwann verlor ich den Zugang zu den Figuren. Ab der Mitte bestand das Buch überwiegend aus Sexszenen, die ich nur überflogen habe und bei denen ich Red und Chloe lieber alleingelassen habe, in ihrer trauten Zweisamkeit. Überrascht von den Entwicklungen der Handlung wurde ich leider nicht mehr.
Chloes Großmutter rät ihrer Enkelin: „Liebe ist bestimmt niemals eine sichere Sache, aber sie ist absolut das Risiko wert.“ Und Chloe erkennt schließlich „Mut war keine Eigenschaft, sondern eine Entscheidung.“ Leider ist von ihrem Mut, ihrem Risiko, ihren Emotionen zum Schluss hin nicht mehr viel zu spüren. Ein Roman mit guter Grundidee, starkem, unterhaltsamen Beginn, der am Ende aber leider schwächelt und in der Bedeutungslosigkeit versinkt.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Nette, aber belanglose Geschichte

Astrolabius lebt auf dem Mond - Band 1
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Astrolabius, kurz Astro genannt, und seine Familie ziehen auf den Mond, denn Vater Marvin arbeitet als Forscher auf der Mondstation. Ganz schön aufregend für Astro! Er wird die Mondschule besuchen, kennt ...

Astrolabius, kurz Astro genannt, und seine Familie ziehen auf den Mond, denn Vater Marvin arbeitet als Forscher auf der Mondstation. Ganz schön aufregend für Astro! Er wird die Mondschule besuchen, kennt aber bisher noch niemanden dort. Die drei Jungen, die Astro auf dem Mond zuerst begegnen, machen auf ihn leider keinen besonders sympathischen Eindruck. Doch zum Glück sind sie nicht die einzigen neuen Mitschüler für Astro...

Der erste Band und Auftakt der Reihe „Astrolabius lebt auf dem Mond“ enthält drei Kapitel, an Star Wars angelehnt hier als „Episoden“ bezeichnet. Der Text der österreichischen Autoren Martin Wintersberger und Manuela Wieninger ist kindgerecht und gut verständlich, aber manchmal etwas steif formuliert. Für geübte achtjährige Leser sollte es kein Problem sein, die Geschichte selbständig zu lesen. Zum Vorlesen ist das Buch auch schon für jüngere Kinder ab fünf, sechs Jahren zu empfehlen. Die vielen bunten Illustrationen von Sasha Schlöglhofer sorgen für Abwechslung und Motivation. Seine Zeichnungen erinnern ein wenig an Manga-Comics, so haben die Figuren sehr große Augen, werden extrem verniedlichend dargestellt. Die ersten Seiten sind bunt bebildert, sobald die Geschichte richtig losgeht, sind die Bilder aber nur noch in schwarz-weiß gedruckt. Das Buch ist recht handlich und ein wenig größer als DIN A5-Format.

Die einleitende Vorstellung der Familie Winter kam bei meinen Kindern gut an. Auf zwei Doppelseiten am Anfang des Buchs sind Astrolabius, seine Schwester Claire, seine Mutter Lilly und Vater Marvin jeweils als buntes Foto auf einem Tablet abgebildet. Über Sprechblasen rund um die Figuren erfährt der Leser Näheres zu den Personen.
Astrolabius ist ein netter, neugieriger Junge, der gleich auf dem Mond angekommen, sofort auf Erkundungstour geht. Astro eignet sich sicher prima als Identifikationsfigur für die Leser. Seine Familie wirkt wie die perfekte, etwas langweilige Bilderbuchfamilie, für mich präsentieren sich die Familienmitglieder insgesamt zu „brav“.

Für Astro ist der Umzug auf den Mond natürlich mit einem aufregenden Abenteuer verbunden. Der Mond ist ein sehr exotischer Schauplatz für eine Kindergeschichte. Eine interessante Idee, dort eine Geschichte spielen zu lassen. So ungewöhnlich und innovativ der Ort des Geschehens, so althergebracht ist aber die Handlung: Ein Junge besucht eine neue Schule und muss sich erst noch zurecht- und herausfinden, wer „gut“ und wer „böse“ ist. Meine drei Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren haben der Geschichte beim Vorlesen zwar aufmerksam und interessiert gelauscht, besonders begeistert zeigten sie sich aber nicht. Für uns eine nette, aber etwas belanglose Geschichte. Ob das Konzept wirklich über zehn Bände funktioniert, muss sich noch weisen.

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