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Veröffentlicht am 09.03.2021

Sie starb viel zu jung

Romy und der Weg nach Paris
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Mit „Sissi“ spielte sie sich in die Herzen der Fans und in der Weihnachtszeit gab es in den 1980er Jahren kaum ein Wohnzimmer, wo man Romy Schneider nicht bewundern konnte. Dass sie ihre Familie verließ ...

Mit „Sissi“ spielte sie sich in die Herzen der Fans und in der Weihnachtszeit gab es in den 1980er Jahren kaum ein Wohnzimmer, wo man Romy Schneider nicht bewundern konnte. Dass sie ihre Familie verließ und zu ihrem Geliebten Alain Delon zog, das wurde ihr allerdings nicht verziehen. Österreicher und Westdeutsche hingen an ihrer Sissi und erkannten nicht, wie die junge Frau sich fühlte. Stand sie doch unter der Fuchtel ihrer Mutter und deren Mann, die beide nicht nur das Wohl Sissis im Auge hatten. Das Buch berichtet von ihrer Flucht nach Frankreich und endet mit dem Bruch der Beziehung zu Alain.

Bei einem Interview zu seinem 85. Geburtstag sagte Alain Delon, dass Sissi die Liebe seines Lebens gewesen sei. Leider ist sie schon sehr früh gestorben und der Grund dafür konnte nie ganz aufgeklärt werden. Erfolgsdruck war ihr in die Wiege gelegt, da sie ja aus einer bekannten Schauspielerfamilie stammte. Die ersten Jahre ihres Lebens wohnte sie bei der Großmutter und kam dann später in ein Mädcheninternat. Umso erstaunlicher ist, dass diese keusche und angepasste junge Frau zu dem „Casanova“ Alain zog. „Romy und der Weg nach Paris“ beschreibt auch, wie hart sie arbeitete und wie schwer es für sie war, in Paris anerkannt zu werden. Ihre Sprache missfiel den Parisern und auch mit der Figur Romys waren sie nicht einverstanden. Coco Chanel war es, die ihr dabei half, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und dies ließ sich auch an ihrer Kleidung erkennen.

Das Buch „Romy und der Weg nach Paris“ hört sehr abrupt auf. Während viele Passagen des Werkes lang und ausführlich niedergeschrieben wurden, kommt das Ende dann doch überraschen. Das gefiel mir nicht. Zudem schrieb die Autorin zwar einige Andeutungen über den Verbleib der Gagen, ging dann allerdings nicht näher darauf ein. Lag es tatsächlich daran, dass sie die Eltern Romys kannte?

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet

Die Schwimmerin
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Ihr Name ist Betty und sie ist die Hauptperson im Roman „Die Schwimmerin“. Sie fühlt sich am Ziel ihrer Träume. Im Jahr 1962 heiratet sie ihren Traummann Martin. Ihr Leben scheint perfekt. Allerdings quälen ...

Ihr Name ist Betty und sie ist die Hauptperson im Roman „Die Schwimmerin“. Sie fühlt sich am Ziel ihrer Träume. Im Jahr 1962 heiratet sie ihren Traummann Martin. Ihr Leben scheint perfekt. Allerdings quälen sie Erlebnisse aus der Vergangenheit, die drohen, dass sich ihr Dasein zum Negativen ändert. Dazu gehört auch, dass ein junges Mädchen sich ihr auf eine Weise nähert, das so gar nicht zum Leben Bettys gehört. Sie verfolgt die junge Frau und selbst vor einer Erpressung scheut sie nicht zurück.

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und spielt sich in zwei Zeiten ab. Sowohl die Ereignisse um den Zweiten Weltkrieg als auch die Nachkriegsjahre ab 1962 sind Themen des Buches. Die Autorin schreibt am Schluss des Buches, welcher Gedanke Anlass zum Schreiben von „Die Schwimmerin“ war. Sie erfuhr von Häusern, die sich um „gefallene Mädchen“ kümmerten. Dass diese allerdings von den „frommen Damen“ immer wieder für eigene Zwecke missbraucht und ausgenutzt wurden, das erfuhr sie erst, nachdem sie sich vermehrt mit dem Thema befasste.

Betty zieht täglich ihre Bahnen und das Schwimmbad gehört zu den Orten, wo sie gerne verweilt. Selbst die fortgeschrittene Schwangerschaft hält sie nicht davon ab. Sie wird von Gedanken abgelenkt, die sie permanent an die Vergangenheit erinnern. Aber, wer ist dieses Mädchen, welches ihr immer mal wieder nachstellt und was hat sie tatsächlich im Leben Bettys verloren?

Für mich gibt es zum Schluss zu viele Fragen, die nicht beantwortet werden. Mir kommt es so vor als hätte die Autorin das Ende herbeigesehnt. Zu abrupt beendete sie das Buch und ich als Leser bleibe ratlos zurück. Aber, vielleicht gibt es ja noch eine Fortsetzung?

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Sex, Drogen und Alkohol machen kein gutes Buch!?

Das Palais muss brennen
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Die Ich-Erzählerin Luise lebt in Wien und ist die Tochter der Bundespräsidentin Österreichs. Sie leben in einem großen Haus, dem Palais, und neben den Windhunden der Mutter gibt es auch noch einen Mops. ...

Die Ich-Erzählerin Luise lebt in Wien und ist die Tochter der Bundespräsidentin Österreichs. Sie leben in einem großen Haus, dem Palais, und neben den Windhunden der Mutter gibt es auch noch einen Mops. Der gehört Luise und heißt Marx. Als Mutter Präsidentin mit einem jungen Mann ankommt, der Luise gefallen soll, achtet die nur auf seinen Schmiss. Ihre Bemerkung dazu: „Mensur ist Menstruation.“ Er ist Burschenschafter und das gefällt Luise nun mal überhaupt nicht.

Nein, #DasPalaismussbrennen war absolut nicht mein Fall. Mag sein, dass mittlerweile begehrte Bücher das Vokabular: ficken, kiffen oder „Tüte basteln“ beinhalten müssen, für mich nicht. Alkohol, Sex und harte Drogen werden in dem Buch täglich konsumiert. Es besteht aus kurzen Anekdoten, die vom Leben der jungen Luise berichten. Viel Sex mit Männern oder Frauen, häufig wechselnde Partner und eine Mutter, die schlicht als „die Bundespräsidentin“ tituliert wird. Das ist in meinen Augen kein guter Roman. Nicht schlecht ist der Stil und die bissige Ausdrucksweise. Also gibt es von mir drei Sterne. Die Autorin ist noch sehr jung und ich denke, dass sie bald auch gut lesbare Werke schaffen wird.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Erst am Schluss wurde es spannend

Blutinsel
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Cathy Ronsted hat es schwer. Sie wird von ihren Kollegen nicht anerkannt und muss um ihre Position kämpfen. Dass sie einen Fall auf der abgelegenen Insel Hell´s Kitchen lösen soll, ist alles Andere als ...

Cathy Ronsted hat es schwer. Sie wird von ihren Kollegen nicht anerkannt und muss um ihre Position kämpfen. Dass sie einen Fall auf der abgelegenen Insel Hell´s Kitchen lösen soll, ist alles Andere als ein Entgegenkommen des Chefs. Sie weiß, dass er ihr die Lösung des Falls nicht zumutet und nur auf ihr Versagen wartet. Trotzdem begibt sie sich ins „Niemandsland“ und wird von ihrem Kollegen Brian Stockwell begleitet. Ein weiterer Strang der Geschichte berichtet davon, wie Schwerverbrecher aus einem Transporter flüchten und auf ihrem Weg in die Freiheit einige Menschen töten.

Viele Namen und zudem auch noch etliche Handlungsstränge haben mir das Lesen vergällt. Es war schwer zu folgen. Spannung kam erst kurz vor dem Ende auf und zwischendrin gab es lange Passagen, die nicht viel Inhalt bereithielten. Dass die Morde mit der Vergangenheit, also dem Untergang eines Schiffes, im Zusammenhang stehen könnten, war schnell klar. Aber warum das alles geschah und wer gegenwärtig das Leben der Insulaner in Aufregung versetzt, auf diese Lösung muss der Leser lange warten. Das war aber auch gut, da hier die Spannung erhalten blieb.

Cathy und Brian haben einige Schwierigkeiten miteinander und das wurde vom Autor für mich zu ausführlich dargestellt. Auch die Befragungen der Inselbewohner hätten nicht so ausufernd sein müssen. Aber trotz und alledem fühlte ich mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Gnadenloses Urteil über Berg- und Biobauern

Die Infantin trägt den Scheitel links
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„Die Infantin trägt den Scheitel links“ stand auf der Longlist zum dbp20. Die Autorin schreibt über das karge Leben von Bergbauern. Im Mittelpunkt steht die Ich-Erzählerin und sie gibt ihre Gedanken zum ...

„Die Infantin trägt den Scheitel links“ stand auf der Longlist zum dbp20. Die Autorin schreibt über das karge Leben von Bergbauern. Im Mittelpunkt steht die Ich-Erzählerin und sie gibt ihre Gedanken zum Heranwachsen preis. Vom Kleinkind bis zur jungen Erwachsenen durchlebt der Leser ein Wechselbad der Gefühle. Die Infantin leidet unter der Boshaftigkeit ihrer älteren Zwillingsschwestern und ist Papas Liebling. Sie wehrt sich tapfer gegen jeden, der ihr das Leben schwer machen möchte.

Ja, die Autorin kann mit Sprache umgehen und es gab einige Passagen, bei denen ich herzhaft lachte. Mir fehlte aber der Rote Faden und eine zusammenhängende Geschichte. Es gab zu viele kurze Gedankensprünge, die mir das Lesen verleideten. Auch die zuweilen vulgären Aufzeichnungen stießen mich ab. Alkohol- und Drogenexzesse beim Urlaub der Eltern und den darauf folgenden Schwangerschaften und/oder Liebesleid, nicht wirklich interessant.

Das Cover ist einzigartig und gefällt mir noch immer sehr gut. Auch die Erklärung des Begriffes „Sterbenswort“ oder dieses Zitat: „Beim Klopapier ja, aber beim Essen haben sie nie gespart, die Eltern.“ Das Ende bleibt offen und ich gebe drei Sterne sowie keine Empfehlung. Es sollte jeder selbst lesen und sich ein Bild davon machen.

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