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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2022

Mäßig spannend und nicht immer schlüssig

Das Haus der stummen Toten
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Sie hat sich mit ihrer Großmutter verabredet. Irgendwie war die in den letzten Tagen beunruhigt und wartete auf ihre Enkelin. Das passt so gar nicht zu dieser selbstbewussten, taffen Seniorin. Als Enkelin ...

Sie hat sich mit ihrer Großmutter verabredet. Irgendwie war die in den letzten Tagen beunruhigt und wartete auf ihre Enkelin. Das passt so gar nicht zu dieser selbstbewussten, taffen Seniorin. Als Enkelin Eleanor dann vor ihrer Haustüre steht, kommt eine Gestalt aus dem Flur. Eleanor kann keine Gesichter erkennen und kann auch diese Person nicht zuordnen. Sie betritt die Wohnung und sieht, dass Vivianne, die Großmutter, auf dem Boden liegt. In einer Blutlache. Tot, mit einer Schere ermordet. Der Schock sitzt tief und Eleanor fällt in ein Loch. Sie begibt sich in Therapie. Bis sie den Inhalt des Testaments erfährt. Sie soll ein Anwesen geerbt haben, von dem Sie vorher niemals hörte. Warum hat Vivianne nie darüber gesprochen?

„Das Haus der stummen Toten“ ist in zwei Zeitschienen erzählt. Dem Hier und Jetzt und dem ab den Jahren 1962. Verwirrend sind dabei die vielen Namen, von denen einige mit gleichen Buchstaben anfangen. Aber auch die ganze Story ist nicht immer schlüssig. Zu oft gibt es ausführliche Schilderungen von Nebenschauplätzen, die meiner Meinung nach das Ganze unnötig in die Länge ziehen.

Spannend ist die Story zwar auch, aber wiederum nicht immer schlüssig. Das gilt besonders für das Ende. Die Idee fand ich gut. Mal anders als momentan üblich und nicht die momentan üblichen „Geheimnisse“ vom Zweiten Weltkrieg und seine Folgen. Auch wenn die Story nicht wirklich gefangen nimmt, es ist kurzweilige Unterhaltung, bei der man sich nicht so sehr konzentrieren muss.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Für meinen Geschmack dann doch zu viel Blut

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Er ist einer der besten Profiler und nach seinem Aufenthalt in USA kehrt er zurück nach Deutschland: Tom Bachmann. Schon oft ist ihm gelungen, spektakuläre Morde aufzuklären und die Täter dingfest zu machen. ...

Er ist einer der besten Profiler und nach seinem Aufenthalt in USA kehrt er zurück nach Deutschland: Tom Bachmann. Schon oft ist ihm gelungen, spektakuläre Morde aufzuklären und die Täter dingfest zu machen. In „Der Blutkünstler“ hat er es aber mit einem Gegenüber zu tun, der ihm durchaus gewachsen ist. An Grausamkeit kaum zu überbieten, spielt der Täter Katz und Maus mit den Ermittlern. Warum Tom sich so gut in die Psychopathen hineinversetzen kann erfährt der Leser, wenn Toms Vergangenheit erzählt wird.

Sehr blutrünstig und stark an die Bücher von Chris Carter erinnernd, so definiere ich den Thriller in einem Satz. Die Beschreibungen der Folter ist für meinen Geschmack zu ausführlich. Abgeschnittene Gliedmaßen und Unmengen an Blut, welches in Wannen und Eimern fließt, nein das muss nicht ständig wiederholt werden. Der Aufbau des Spannungsbogens ist dagegen gelungen. Es gibt immer mal wieder neue Verdächtige, die aber dann doch nicht als Täter in Frage kommen. Auch gilt zu überdenken, ob es nicht auch mehrere Personen oder gar Frauen sind, die für grausamste Verbrechen verantwortlich sind.

Brutale Thriller sind eigentlich so gar nicht mein Fall. Ich mag lieber, wenn es subtil vor sich geht und mehr die Psyche des Lesers zum Klingen gebracht wird. Was wiederum gut war, dass der Autor hin und wieder auf die Kindheit der „Bösewichte“ hinweist. Und ja ich denke schon, dass die eine nicht unerhebliche Rolle spielt, wenn es um den Werdegang eines Mörders geht.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Kalter Krieg und die Folgen reichen bis Schweden

Geiger
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Bei dem Thriller „Geiger“ geht es sofort los. Der Autor schildert, wie sich Enkel, Töchter und Schwiegersöhne von einem älteren Ehepaar verabschieden. Die Enkel waren in den Ferien bei den Großeltern und ...

Bei dem Thriller „Geiger“ geht es sofort los. Der Autor schildert, wie sich Enkel, Töchter und Schwiegersöhne von einem älteren Ehepaar verabschieden. Die Enkel waren in den Ferien bei den Großeltern und zum Abschluss wurde noch einmal zusammen gegessen. Das Lebewohl sagen ging rasch und alle hatten das Haus verlassen. Es waren noch nicht alle Familienmitglieder in den Autos als das Telefon klingelte. Agneta, die Hausherrin lief rasch ins Haus und meldet sich, holt eine Pistole und erschießt ihren Mann. Zum Glück sind die Gäste zu dem Zeitpunkt schon auf der Heimreise. Bei den Ermittlungen hilft eine Polizistin, die etliche Jahre ihrer Kindheit in diesem Haus verbrachte. Sie war die Freundin der beiden Töchter.

Es fängt rasant an und die Spannung hält sich lange. Bis es etwa nach zwei Dritteln dann doch für meinen Geschmack zu unrealistisch wird. Auch die vielen Wechsel von Zeit und Orten störten mich mit der Zeit immer mehr. Aber als Erstlingsthriller und Teil einer Reihe, durchaus lesenswert. Die Figuren bleiben allerdings blass, der Autor wollte einfach zu viele Ereignisse unterbringen. Also zum Beispiel, den Kalten Krieg, die Spione der DDR, die Stasi und noch etliche weitere Geheimdienstorganisationen. Das Ende lässt etliche Fragen offen, die mit Sicherheit in den nächsten beiden Büchern geklärt werden.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Nicht wirklich historisch

Die Säulen der Erde
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Nun ja, Ken Follett hat viele Fans und für mich stellt sich die Frage, woran das liegt. Dieses Hörspiel vertrieb mir die Zeit im Auto, jedoch ist es niemals ein historischer Roman. Herr Follett schuf ein ...

Nun ja, Ken Follett hat viele Fans und für mich stellt sich die Frage, woran das liegt. Dieses Hörspiel vertrieb mir die Zeit im Auto, jedoch ist es niemals ein historischer Roman. Herr Follett schuf ein Phantasiegebäude, welches es so niemals gab. Die Sprecher des Hörspiels verstehen ihr Handwerk und nur diese Tatsache brachten mich dazu, die Geschichte bis zum bitteren Ende anzuhören. Herr Follett fällt mir immer wieder durch seine präzise geschilderten Sexzenen auf. Das mag zwar für den Verkauf seiner Werke hilfreich sein, aus dem Alter bin ich aber raus.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Kein Buch für zart Besaitete

Zwischen Du und Ich
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Es gibt viele Stolpersteine und nur sehr selten ist den Betrachtern bewusst, welches Schicksal hinter den Namen steht. So ist es auch bei Nike. Sobald sie ihre Wohnung verlässt, muss sie am Stolperstein ...

Es gibt viele Stolpersteine und nur sehr selten ist den Betrachtern bewusst, welches Schicksal hinter den Namen steht. So ist es auch bei Nike. Sobald sie ihre Wohnung verlässt, muss sie am Stolperstein ihrer Urgroßmutter vorbei. Nein, ihr Schicksal kennt sie nicht. Nike ist Jüdin und hat keine Ahnung, welche Traumata ihre Vorfahren erlebten. Sie fragt sich aber, warum ihre Großmutter so unnahbar und ihre Mutter so kalt ist. „Zufällig“ bekommt sie ein Jobangebot, welches sie nach Israel bringt. Dort lernt sie den arbeitslosen Journalisten Noam kennen und lieben.

„Zwischen Du und Ich“ ist kein Roman, der sich zwischendurch weglesen lässt. Zu intensiv sind die Schilderungen eines turbulenten Lebens der Hauptperson Nike. Ich las das Buch bis zum „bitteren“ Ende und das war gut. Was anfangs recht oberflächlich daherkommt, entwickelt sich mit den Seiten zu einem tiefgründigen Roman. Dabei werden die Fragen nach dem „Warum“ für nicht nachvollziehbare Handlungen der dargestellten Personen nicht ausreichend beantwortet. Ja, die Nachfahren der Opfer des Holocausts leiden sehr, weil die Vorfahren ihre Traumata im Schweigen verdrängen.

Das Buch #ZwischenDuundIch lässt mich ratlos zurück. Nein, es ist keineswegs schlecht, aber für mich ist es zu „sexlastig“. Die Sprache ist zuweilen so vulgär, dass ich die Passagen nicht lesen konnte. Und dann der Schluss. Hier gibt es viele offene Fragen, die mich ratlos zurücklassen.

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