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Veröffentlicht am 20.03.2017

Hopsgegangen

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Lukas Born, ein Ex-Polizist, der als Privatdetektiv arbeitet, hat einen neuen Auftrag. Er soll die Journalistin Natascha Feldmann bei einem Treffen mit einem Informanten unterstützen. Am Treffpunkt findet ...

Lukas Born, ein Ex-Polizist, der als Privatdetektiv arbeitet, hat einen neuen Auftrag. Er soll die Journalistin Natascha Feldmann bei einem Treffen mit einem Informanten unterstützen. Am Treffpunkt findet er Natascha leblos vor und wird kurz darauf niedergeschlagen. Als er wieder zu sich kommt, ist Natascha verschwunden. Lukas glaubt, dass Natascha an einer riesengroßen Story dran war, denn sie ist für ihren Enthüllungsjournalismus bekannt. Er führt seine Ermittlungen fort und gerät bald zwischen die Fronten.

Diesen Krimi habe ich regelrecht verschlungen. Ein leichter und lockerer Schreibstil sowie kurze Kapitel ließen die Seiten nur so dahin fliegen. Sehr gut gefallen hat mir der Humor, der eine leichte und entspannte Stimmung in diesen Krimi gebracht hat. Es gab viele Stellen, an denen ich schmunzeln oder lachen musste.
Lukas Born fand ich unglaublich sympathisch. Er ist ein Ex-Polizist, verdient seine Brötchen nun aber als Privatdetektiv. Er lebt mit seinem Hund Manolo auf einem Campingplatz und ist dort von einer außergewöhnlichen Nachbarschaft umgeben. Lukas wirkte auf mich ein wenig unbedarft, aber dennoch sind ihm Kleinigkeiten und Ungereimtheiten aufgefallen, die ihn stutzig werden ließen. Er will den Fall aufklären, muss sich dabei zwangsläufig mit seiner Noch-Ehefrau Julia, die bei der Polizei arbeitet, auseinandersetzen.
Alle Personen sind authentisch und besonders beschrieben, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Gerade die Feinheiten in den Persönlichkeiten haben die Charaktere zu etwas besonderem gemacht.
Ganz toll fand ich Lukas Hund Manolo, der so ziemlich alles mitgemacht hat, auch das tägliche Brötchen holen.
Der Plot war sehr gut durchdacht und ich wusste bis zum Ende nicht, wie die ganzen Zusammenhänge sind. Den Hintergrund fand ich erschreckend, wenn ich mir überlege, dass so etwas Realität sein könnte.

Ich wurde sehr gut unterhalten und freue mich auf weitere Fälle um Lukas Born. Ich vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Oma wird erwachsen

Oma wird erwachsen
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Oma Edith kennt kein Nein. Für jeden ist sie ansprechbar und hilfsbereit. So manchem Nachbarn hilft sie aus. Und dann hat sie auch noch ihren eigenen Hof mit ihren Tieren, die versorgt werden müssen. Bis ...

Oma Edith kennt kein Nein. Für jeden ist sie ansprechbar und hilfsbereit. So manchem Nachbarn hilft sie aus. Und dann hat sie auch noch ihren eigenen Hof mit ihren Tieren, die versorgt werden müssen. Bis sie irgendwann einen Schwächeanfall hat. Kurzerhand machen sich ihre Enkelin Isabell und ihr schwuler Freund Kalle auf den Weg nach Seestein an der Ostsee, um Oma Edith zu unterstützen. Bald schmeißen Isabell und Kalle den Hof und kommen dabei auf die Idee, eine lukrative Antistress-Therapie anzubieten. Die bunte und leicht verrückte Truppe von Großstädtern mischt den Hof und den kleinen Ort richtig auf. Parallel versucht ein durchtriebener Makler, Oma Edith den Hof abzuluchsen.

Dieses Buch ist ein absoluter Lachgarant! Der Schreibstil ist locker-flockig, so dass die Seiten regelrecht dahinfliegen und das Buch ruckzuck gelesen war.
Sämtliche Personen sind wunderbar und authentisch beschrieben und haben ihre speziellen Eigenarten. Ich konnte zu allen eine prima Beziehung aufbauen. Insbesondere Oma Edith fand ich spitze. Sie ist topfit für ihr Alter und einfach ein warmer und offenherziger Mensch. Wenn Not am Mann ist, packt sie einfach zu und hat alles fest im Griff. Selbst die Teilnehmer der Antistress-Therapie bringt sie mit ihrem resoluten Eingreifen zur Räson. Aber auch Kalle mit seiner ganz eigenen Art ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Neben den Hauptprotagonisten gibt es auch ganz viele andere Charaktere, die eine Rolle spielen, wie zum Beispiel der Dorfpolizist Hulle. Auch diese sind einfach toll und lebendig beschrieben und ich konnte mir ihre Handlungen und Mimiken bildhaft vorstellen.
Die Dialoge sind witzig-spritzig und voller Situationskomik, so dass ich das ganze Buch über am Grinsen war oder laut lachen musste. Einfach herrlich.
Die Therapietruppe bringt den Hof wahrlich unter Dampf. So haben die sich ihr Wochenende bestimmt nicht vorgestellt. Aber auch wenn die „Therapeuten“ - bestehend aus Oma Edith, Isabell, Kalle und Hulle - keine entsprechende Qualifikation haben, bringen sie den Teilnehmern aufgrund ihrer eigenen Lebenserfahrungen etwas bei. Und das mal auf eine ganz besondere und nie dagewesene Art und Weise.
Das Ende wirkt zwar ein klein wenig konstruiert, passte aber meiner Meinung nach bestens zur Geschichte.

Dieses Buch zu lesen machte einfach nur Spaß, so dass ich es sehr empfehlen kann. Ich vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Madame Cléo und das große kleine Glück

Madame Cléo und das große kleine Glück
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Ein Roman, der den Duft des Glücks verströmt, von charmanter Sehnsucht und einer Prise Großstadt-Märchen

Madame Cléo war einst ein erfolgreiches Mannequin, das für Chanel lief. Heute lebt sie in einer ...

Ein Roman, der den Duft des Glücks verströmt, von charmanter Sehnsucht und einer Prise Großstadt-Märchen

Madame Cléo war einst ein erfolgreiches Mannequin, das für Chanel lief. Heute lebt sie in einer Altbauwohnung in Berlin, die sie sich kaum noch leisten kann. Aus der Not heraus entschließt sie sich, einen Untermieter aufzunehmen. Das Schicksal führt Adamo mit seiner kleinen Tochter Mimi zu Cléo. Schnell werden die drei wahre Freunde. Eines Tages entdeckt Mimi einen Rucksack voller Geld. Gemeinsam beschließen die drei, mit diesem Geld etwas Gutes zu tun – und vielleicht erfüllt sich dann auch Cléos großer und unerfüllter Traum.

Schon das Cover des Buches gefiel mir sehr gut, es vermittelte mir direkt ein angenehmes Gefühl. Als ich dann zu lesen begonnen habe, war ich sofort von der zauberhaften Magie dieses Buches gefangen genommen. Ich mochte einfach nicht mehr aufhören zu lesen.
Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig, so dass die Seiten regelrecht dahin fliegen.
Die Personen sind äußerst liebevoll und authentisch und mit einem Blick fürs Detail gezeichnet. Cléo fand ich sofort sehr sympathisch. Mit ihren siebzig Jahren strahlt sie noch immer eine unglaubliche Präsenz und Eleganz aus. Sie achtet sehr auf ihr Äußeres und besitzt Anstand und Benehmen, ist dabei aber herzlich und warm. Und wenn ihre Contenance dann doch mal ins Schwanken gerät, musste ich manchmal ganz schön Schmunzeln.
Adamo hat vor einem Jahr seine Frau verloren und will nun mit seiner Tochter Mimi in Berlin neu beginnen. Er bemüht sich aufopferungsvoll um das Wohl seiner geliebten Tochter, das ist jeden Moment deutlich zu spüren. Adamo und Mimi waren mir ebenfalls sofort sympathisch. Insbesondere Mimi mit ihrer herzerfrischenden Art war einfach ein Sonnenschein in dieser Geschichte. Sie geht mit einer kindlichen Leichtigkeit an die Dinge heran, sagt dann aber wieder Sachen, die sie sich bei Erwachsenen abgeschaut hat. Das brachte mich mehrmals zum Lachen, weil die Sicht der Dinge aus Kinderaugen so einfach wirkt.
Zauberhaft fand ich, wie Cléo und Mimi sich stets zurecht machten, bevor sie die Wohnung verließen, da sie ihrem Schicksal begegnen könnten. Da durften ein paar Spritzer des Parfums Chanel No. 5 natürlich nicht fehlen.

Dieses Buch beinhaltet eine wundervolle und warmherzige Geschichte, die ich absolut empfehlen kann. Die Welt erscheint einfach ein bisschen schöner während des Lesens. Ich vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 07.03.2017

Albtraum

Albtraum
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Franziska Schwarz wird im September 1957 auf einer schwäbischen Alb geboren. Ihre Mutter stößt sie von Beginn an ab und möchte am liebsten, dass Franziska stirbt. Doch Franziska lebt. Sie wird misshandelt ...

Franziska Schwarz wird im September 1957 auf einer schwäbischen Alb geboren. Ihre Mutter stößt sie von Beginn an ab und möchte am liebsten, dass Franziska stirbt. Doch Franziska lebt. Sie wird misshandelt und muss unter widrigen Umständen im Schuppen mit den Tieren leben. Niemand weiß von ihrer Existenz, bis ein Lieferant zufällig das kleine Mädchen entdeckt. Doch Franziskas Leidensweg ist mit dieser Rettung nicht vorbei. Sie muss noch viele weitere Schicksalsschläge aushalten.

Dieser Roman ist wirklich erschütternd. Franziska muss unglaublich viel Leid ertragen und permanent gegen ihre Traumata ankämpfen. Dieser Roman ging mir wirklich sehr nahe, insbesondere da es sich um eine wahre Begebenheit handelt.
Die Misshandlungen durch die Mutter sind unvorstellbar. Franziska muss mit den Hunden im verdreckten Schuppen leben und Hunger leiden. Die seelischen Grausamkeiten sind furchtbar. Aber auch der weitere Lebensweg nach ihrer Rettung hält viel Schlimmes für Franziska parat. Kaum geht es ihr ein wenig besser, so dass sie Licht am Horizont sieht, gibt es den nächsten Tiefschlag. Auf die Details möchte ich jedoch nicht eingehen, denn die sollte jeder selbst lesen.
Die Erlebnisse von Franziska sind sehr eindringlich beschrieben, so dass ich richtig mitfühlen konnte. Sie kämpft um ihr Leben und ihr Mut und ihr Überlebenswille sind spürbar, trotz so vieler Tiefschläge.
Ich finde es wirklich bewundernswert, wenn ein junger Mensch mit so vielen furchtbaren Erlebnissen und Misshandlungen, wie sie Franziska widerfahren sind, sein Leben trotzdem meistert und in den Griff bekommt. Das verdient den höchsten Respekt.

Ein sehr ergreifender Roman! Ich vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Tod in den Karawanken

Tod in den Karawanken
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Kommissar Simon Rosner befindet sich in einer Klinik, um endlich seine Alkoholsucht in den Griff zu bekommen. Als sich ein alter Schulfreund meldet und ihn um Hilfe bittet, weil seine dreizehnjährige Tochter ...

Kommissar Simon Rosner befindet sich in einer Klinik, um endlich seine Alkoholsucht in den Griff zu bekommen. Als sich ein alter Schulfreund meldet und ihn um Hilfe bittet, weil seine dreizehnjährige Tochter verschwunden ist, ist Rosner sofort bereit zu helfen. Die Mutter des Kindes, die Rosner auch seit damals kennt, verhält sich sehr merkwürdig und scheint sich nicht wirklich Sorgen um ihre Tochter zu machen. Rosner bekommt nach und nach Einblicke in die ganze Familientragödie und gerät in einen Strudel aus Erpressung und Mord.

Dies war bereits der zweite Band um den Kommissar Simon Rosner. Und wieder bin ich einfach nur begeistert.
Die Autorin schaffte es, mich sofort zu fesseln und in der Geschichte gefangen zu nehmen. Die Spannung wurde gut aufgebaut und durchgängig gehalten. Die Charaktere, egal ob Haupt- oder Nebencharakter, sind perfekt mit ihren Eigenarten und ihren Ecken und Kanten gezeichnet. Sie sind einfach realistisch und die Gedankengänge sind nachvollziehbar umschrieben.
Rosners Alkoholsucht finde ich gut beschrieben. Er muss ständig gegen seine Dämonen ankämpfen, hat dabei aber glücklicherweise Unterstützung seiner Freundin. Mir gefällt es, dass ich als Leser auch an Rosners Privatleben und an seinen positiven Erlebnissen, aber auch an seinen Problemen etc., teilhaben kann. Das bringt ihn mir einfach sehr nahe.
Lilo, die Mutter des verschwundenen Mädchens, fand ich sehr zwiegespalten dargestellt, was perfekt passte. Warum macht sie sich nicht solche Sorgen um ihre Tochter, wie es der Vater tut? Und irgendwas hat sie zu verbergen, vor dessen Entdeckung sie große Angst hat. Was könnte das sein? Für mich war immer spürbar, dass sie was verbirgt. Ein toll beschriebener Charakter und sehr passend zur Geschichte!
Der Plot hat mir sehr gut gefallen und ich empfand ihn als sehr dicht und atmosphärisch. Ich hatte mir viele Überlegungen gemacht, die dann wieder zerschlagen wurden. Am Ende waren die Zusammenhänge dann doch anders als gedacht. Wirklich sehr gelungen.

Ich gebe eine klare Leseempfehlung und das Buch bekommt fünf Sterne von mir.