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Veröffentlicht am 28.04.2021

Pfälzer Lebensart trifft auf spirituelle Gruppe

Rieslingmord
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Inhalt:

Der ehemalige Polizist und Privatermittler Carlos Herb ist auf der Flucht. Er kennt nur einen Ort an dem er sich sicher fühlt: das kleine Pfälzer Dorf Elwenfels, in dem die Uhren noch anders ticken. ...

Inhalt:

Der ehemalige Polizist und Privatermittler Carlos Herb ist auf der Flucht. Er kennt nur einen Ort an dem er sich sicher fühlt: das kleine Pfälzer Dorf Elwenfels, in dem die Uhren noch anders ticken. Doch wider Erwarten wird er nicht ganz so freundlich aufgenommen. Die Bewohner sind mit den doch sehr spirituell angehauchten Fremden beschäftigt, die in Elwenfels die Erleuchtung suchen. Zudem gab es bisher immer ein Unglück, wenn Carlos aufgetaucht ist. Und das lässt auch nicht lange auf sich warten. Es passiert ein schrecklicher Unfall. Nur glaubt Carlos nicht daran und beginnt zu recherchieren.....

Leseeindruck:

"Rieslingmord" ist der 3. Band der Krimireihe um das fiktive Pfälzer Dorf Elwenfels. Es beginnt sehr geisterhaft im wahrsten Sinne des Wortes. Eingefleischte Fans werden sich nicht wundern. Neueinsteiger sollten sich nicht abschrecken lassen. Nach und nach wird das entfaltet was die Reihe auszeichnet und von anderen Krimis abhebt: Pfälzer Gelassenheit, gepaart mit Humor und ein bisschen Mystik. Diesmal ist es gerade am Anfang etwas ruhiger. Viele Figuren haben ihr Päckchen zu tragen, sind mit sich selbst beschäftigt oder mit Meditation. Denn im Dorf sind Fremde mit einer spirituellen Ader zu Gast. Die Elwenfelser allem Neuen aufgeschlossen. Natürlich gibt es auch zu diesem Zeitpunkt Einige, die ihre ganz eigene Meinung dazu haben und damit mit ihrer Pfälzer Mundart nicht hinter dem Berg halten. Trotzdem habe ich etwas gebraucht, um so richtig in der Geschichte anzukommen. Dann konnte sie mich aber packen und ab der Hälfte sind die Elwenfelser in Sachen Humor zur Höchstform aufgelaufen. Da gab es dann einige Szenen, bei denen ich Tränen gelacht habe. Auch die Spannung rund um den Unfall nimmt zu. Die Schlinge zieht sich immer dichter zu. Zwar konnte ich mir denken wer etwas mit der Sache zu tun hat, das Warum hat man jedoch erst nach und nach erfahren. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der laut Klappentext zu Band 4 dort dann auch fortgesetzt wird. Es bleibt also spannend.

Fazit:

Bei "Rieslingmord" habe ich diesmal etwas gebraucht, um so ganz in der Geschichte anzukommen. Anfangs hat mir etwas die Leichtigkeit der Vorgänger gefehlt. Aber spätestens zur Mitte hin wurde ich belohnt und habe das bekommen was bisher die Reihe ausgezeichnet hat. Viel Pfälzer Humor und Lebensart. Man kann diesen Band unabhängig lesen. Eine kurze Einführung gibt es am Anfang, die nicht nur für Neueinsteiger hilfreich sind. Wer aber in den vollen Genuss und die Faszination um das Dörfchen Elwenfels kommen möchte, sollte jedoch der Reihe nach lesen. Doch Achtung. Elwenfels ist auch ein bisschen mystisch und dem ein oder anderen Geist kann man dort auch begegnen. Ich liebe die Krimis jedenfalls und freue mich schon auf den nächsten Band. Natürlich gibt es auch wieder eine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Kann künstliche Intelligenz morden?

Inspektor Takeda und die stille Schuld
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Inhalt:

Nach einem verheerenden Brand in einer Hamburger Seniorenresidenz mit acht Toten, werden Inspektor Takeda und seine Kollegin Claudia Harms mit den Ermittlungen beauftragt. Schon an der Brandstelle ...

Inhalt:

Nach einem verheerenden Brand in einer Hamburger Seniorenresidenz mit acht Toten, werden Inspektor Takeda und seine Kollegin Claudia Harms mit den Ermittlungen beauftragt. Schon an der Brandstelle wird klar: es handelt sich um Brandstiftung. Aber wer hat was gegen die alten Leute? Könnte es tatsächlich jemand vom Personal gewesen sein, wie Brandermittler Runge vermutet? Bei ihren Befragungen stoßen Takeda und Claudia auf eine Firma, die in Deutschland Pflegeroboter testet. Genau so einer war auch in der Residenz im Einsatz. Schon bald müssen sich die beiden Ermittler fragen: kann ein Roboter Mord begehen? Dann kommt es zu einem weiteren Brand....

Leseeindruck:

"Inspektor Takeda und die stille Schuld" ist der bereits 5. Band einer Reihe mit Inspektor Takeda. Ich kenne die Vorgänger nicht. Hatte aber keinerlei Schwierigkeiten damit. Wichtiges wird kurz umrissen. So konnte auch ich mir ein Bild über die beiden Hauptprotagonisten machen. Den Schreibstil habe ich als ruhig und unaufgeregt empfunden. Von der ersten Zeile an hatte ich das Gefühl, die japanische Gelassenheit zu spüren. Auch wenn es ziemlich melancholisch beginnt und sich das immer wieder einmal im Buch fortsetzt. Was aber mit dem Privaten von Takeda zu tun hat. Allerdings liegt das nicht im Fokus, sondern die Ermittlungen. Diese waren anders als üblich. Gemeinsam und doch getrennt. Dabei aber sehr effektiv. Trotz der unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Takeda und Claudia sehr harmonisch. Die Dialoge der Figuren im Krimi haben mich an manchen Stellen zum Schmunzeln gebracht und authentisch gewirkt. Zudem gab es immer mal wieder eine kleine Spitze zur Deutschen oder Japanischen Mentalität. Auch hat der Autor einige Themen kritisch angesprochen. Was mir gut gefallen hat. Lediglich ein paar Ausführungen zur künstlichen Intelligenz waren mir gerade in der Mitte des Buches etwas zu viel. Das hätte ich mir etwas straffer gewünscht. Lange habe ich gerätselt wer denn nun den Brand gelegt hat. Ideen verworfen, um sie etwas später wieder hervor zu holen. Den Zusammenhang in diesem Ausmaß hatte ich allerdings nicht erwartet und konnte mich überraschen. Auch wenn es am Ende noch einmal richtig spannend wurde, ist sich der Autor mit seinem Stil am Ende treu geblieben und hat alles unaufgeregt aufgelöst.

Fazit:

"Inspektor Takeda und die stille Schuld" konnte mich überzeugen. Gerade weil der Krimi etwas ruhiger als im Genre üblich daher kommt. Gesellschaftskritische Themen werden angesprochen und gut in der fiktiven Geschichte verwoben. Mit mir hat die Reihe einen neuen Fan gewonnen. Gerne empfehle ich diesen Kriminalroman weiter.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Engagierte Ermittlerin trifft auf desillusionierten Kollegen

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Inhalt:

Alexa Jahn ist eine engagierte und aufstrebende Oberkommissarin. Deshalb wechselt sie auch zur Kripo Weilheim. Kaum angekommen wird von ihr alles abverlangt. Es beginnt mit einem herrenlosen Rucksack ...

Inhalt:

Alexa Jahn ist eine engagierte und aufstrebende Oberkommissarin. Deshalb wechselt sie auch zur Kripo Weilheim. Kaum angekommen wird von ihr alles abverlangt. Es beginnt mit einem herrenlosen Rucksack und einer groß angelegten Suchaktion. Dabei wird in einer Felswand die Leiche einer jungen Frau gefunden. Am Unterkörper Beine aus Stroh angenäht. Bei der Suche nach den restlichen Leichenteilen verunglückt Alexas Chef und überträgt ihr die kommissarische Leitung des Falls. Dann tauchen die Beine auf der anderen Seite der Grenze in Österreich auf. Jetzt muss Alexa nicht nur ihren eigenen Kollegen beweisen was in ihr steckt, sondern auch mit dem desillusionierten Chefinspektor Bernhard Krammer die Ermittlungen koordinieren.....

Leseeindruck:

"Grenzfall - Der Tod in ihren Augen" ist der Auftakt einer Reihe mit dem ungleichen Ermittlerpaar Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Anna Schneider nimmt sich Zeit die Figuren einzuführen. Dies gelingt ihr mit knappen und gut in den Fall eingewobenen Beschreibungen. Der Schreibstil ist so angelegt, dass man alles aus Sicht von Alexa und Krammer miterlebt. Dabei an ihren Gedanken teilhaben kann. So konnte ich mich gut in beide hineinversetzen. Aber auch das Team um die beiden wird vorgestellt. Hier kam mir der ein oder andere etwas zu kurz. Ich hoffe in der Fortsetzung erfährt man etwas mehr über sie. Der Schreibstil ist bildlich, jedoch nicht zu ausführlich gehalten. So konnte ich mir die Berglandschaft gut vorstellen und hatte trotzdem kurzweilige Unterhaltung. Der Fall selbst kommt erst nach einiger Zeit so richtig ins rollen. Schnell hatte ich mich auf einen Täter festgelegt. Zwar hatte ich immer mal wieder Zweifel, denn die Autorin hat geschickt versucht mich von meiner Fährte abzulenken, aber ich habe mich nicht beirren lassen. Dennoch gab es am Ende eine wirklich große Überraschung mit der ich nicht gerechnet habe und potential für die Fortsetzung hat.

Fazit:

"Grenzfall - Der Tod in ihren Augen" ist ein toller Reihenauftakt, der Lust nach mehr macht. Die Figuren werden gut eingeführt. Der Fall ist verzwickt, braucht aber ein bisschen bis die Ermittlungen in Gang kommen. Zwar war der Täter für mich nicht ganz so überraschend, dafür eine andere Sache, bei der ich gespannt bin wie diese weitergeht. Gerne empfehle ich den Krimi weiter.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Tödliches Volksfest

Zicke, zacke, tot
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Inhalt:

In Karpfham ist Volksfestzeit. Das gefällt nicht jedem. Rosi Reitmeier hat ihren Hof direkt am Festgelände. Lautstark macht sie bei den Vorbeiziehenden, die sich die Eröffnung nicht entgehen lassen ...

Inhalt:

In Karpfham ist Volksfestzeit. Das gefällt nicht jedem. Rosi Reitmeier hat ihren Hof direkt am Festgelände. Lautstark macht sie bei den Vorbeiziehenden, die sich die Eröffnung nicht entgehen lassen wollen, ihren Unmut kund. Am nächsten Tag wird Rosi nach einem Selbstmordversuch in eine Klinik eingeliefert. Da die Heilpraktikerin Karin Schneider abends noch gesehen hat, dass es Rosi schlecht ging, macht sie sich schwere Vorwürfe. Dann macht sie aber eine Entdeckung, die alles in einem anderen Licht erscheinen lässt. Karins Neugier ist geweckt und wieder einmal ist sie mittendrin in ihren ganz eigenen Ermittlungen.......

Leseeindruck:

"Zicke, zacke, tot" ist Band 3 um die detektivisch veranlagte Heilpraktikerin Karin Schneider. Vorkenntnisse braucht man jedoch nicht. Gleich von Anfang an ist man mitten im Geschehen. Erlebt alles in Ich-Form aus Sicht von Karin mit. Diese hat es mir nicht gerade einfach gemacht und mich ein ums andere Mal in den Wahnsinn getrieben. Karin handelt bevor sie überhaupt länger über etwas nachdenkt. Dabei agiert sie überhastet. Begibt sich so von einer brenzligen Situation in die andere. Schlecht für Karin. Gut für die Leser*innen. Ich konnte mich jedenfalls prächtig über sie amüsieren oder mich über ihre unüberlegte Art aufregen. Sie ist einfach zu blauäugig, Zugeben, sie ist etwas überzogen dargestellt. Jedoch konnte ich mir so alles gut bildlich vorstellen. Genau so stelle ich mir die niederbayrische Lebensart und das Dorfleben vor. Denn Klatsch und Tratsch haben auch nicht gefehlt. Das Setting mit dem Volksfest, um das sich dann die Geschichte gesponnen hat, fand gut gelungen. Auch hier hat Karin noch einiges lustiges beizutragen gehabt. Der Fall selbst war für mich schon fast zweitrangig. Einen Teil fand ich vorausschaubar. Trotzdem gab es noch eine große Überraschung.

Fazit:

"Zicke, zacke, tot" ist unterhaltsam und hat mir kurzweilige Lesestunden beschert. Der Flair eines Volksfestes konnte mich einfangen und für einige Zeit den Alltag vergessen lassen. Karin hat mir als Figur gefallen, auch wenn sie mich öfter in den Wahnsinn getrieben hat. An manchen Stellen fand ich es aber etwas übertrieben und hätte es mir da ein bisschen straffer gewünscht. Gerne empfehle ich diesen Krimi, den man nicht ganz so ernst nehmen sollte weiter.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Wenn Arno Bussi eine Reise macht....

Totentanz im Pulverschnee
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Inhalt:

Arno Bussi hat es geschafft. Seit 3 Jahren ist er nun schon beim Bundeskriminalamt in Wien. Sein ungeliebtes Tirol konnte er dadurch endlich hinter sich lassen. Zwar ist er nur in der Statistikabteilung, ...

Inhalt:

Arno Bussi hat es geschafft. Seit 3 Jahren ist er nun schon beim Bundeskriminalamt in Wien. Sein ungeliebtes Tirol konnte er dadurch endlich hinter sich lassen. Zwar ist er nur in der Statistikabteilung, aber immerhin hat er einen Fuß in der Behörde. Eine Beförderung wird bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Tja. Wenn da nur nicht die Sache mit der Gattin des Innenministers gewesen wäre. Jetzt versauert er dort. Da macht es die ganze Sache auch nicht besser, dass seine Mutter ihm sozusagen einen Urlaub aufzwingt. Nach Maria Schnee, wo das alljährliche Eisfestival stattfindet. Ausgerechnet Tirol, denkt sich Arno und ist froh, dass dort wenigstens - dem Ortsnamen zum Trotz - nie Schnee fällt. Doch dann kommt alles anders. Eine Leiche wird gefunden und der Ort versinkt im Schnee......

Leseeindruck:

"Totentanz im Pulverschnee" ist der bereits 3. Fall mit Inspektor Arno Bussi. Ich kenne die Vorgänger nicht. Hatte aber keinerlei Probleme damit. Der Krimi besticht durch seinen Schreibstil. Vor jeden Namen ist ein Artikel vorangestellt. Dadurch hatte ich den Eindruck, ich sitze jemanden gegenüber und dieser erzählt mir eine Geschichte. Das sehr humorvoll. Ein bisschen braucht die Geschichte allerdings um in Fahrt zu kommen. Das erste Drittel dient mehr oder weniger die Figuren vorzustellen und einem mit dem Setting vertraut zu machen. Hier konnte ich schon viel Lachen, habe vor allem Arnos Mutter lieben gelernt. So eine kleine Miss Marple, die ihren Sohn fest im Griff hat. Leider war hier noch nicht viel von Krimi zu spüren. Doch das hat sich dann schnell geändert, nachdem die Tote gefunden wurde. Gleichzeitig taucht hier eine neue Protagonistin auf, die der Geschichte dann noch den richtigen Pep gegeben hat. Erna Katz vom LKA Tirol. Recht konservativ, resolut und mit Berliner Schnauze. Die Dialoge zwischen ihr und Bussi. Einmalig. Natürlich hat es dann dieses Dreamteam geschafft den Fall zu lösen. Für mich mit einem überraschenden Täter.

Fazit:

"Totentanz im Pulverschnee" beginnt allmählich. Nimmt dann aber schnell Fahrt auf. Mir hat besonders der ungewöhnliche Schreibstil gefallen. Ich hatte unterhaltsame Lesestunden und habe eine neue Reihe für mich entdeckt. Einziger Wermutstropfen war eine Erwähnung, die für mich in einen humorvollen Krimi nicht hätte sein müssen. Ich denke aber, dass der Autor zum Zeitpunkt als er den Krimi geschrieben hat, noch nicht wissen konnte wie sehr das immer noch beschäftigt und ich es deshalb nicht so lustig fand. Das ist aber Geschmackssache. Auf jeden Fall empfehle ich diesen etwas anderen Krimi gerne weiter.

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