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Veröffentlicht am 17.03.2021

Tod auf dem Brocken

Der Teufel vom Brocken
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Eine Gruppe Studenten wandert zur "Brockenbefreiung" hin und möchte sich mit weiteren Studenten zum Zelten treffen. Doch als sie nicht mehr zurückkommen startet eine Suchmannschaft die nur noch Leichen ...

Eine Gruppe Studenten wandert zur "Brockenbefreiung" hin und möchte sich mit weiteren Studenten zum Zelten treffen. Doch als sie nicht mehr zurückkommen startet eine Suchmannschaft die nur noch Leichen bergen kann. Was oder wer hat hier "gewütet"? Eine Gruppe aus Ost und Westermittlern beginnt mit der Aufklärung.

"Ein zu klein geratener Student mit drahtiger Figur und streichholzkurzen Haaren zog auffallend laut die Nase hoch. Mit einem Schlag war ihr scheinbar es Erwachsensein wie weggewischt. Zurückgeblieben waren Kinder, die sich verängstigt und hilflos fühlten. Umso höher rechnete er es ihnen an, dass sie sich auf die Suche gemacht hatten." (Seite 14)

Die Autorin Eva-Maria Silber hat in ihrem Kriminalroman Ereignisse vom Djatlow - Pass im Jahre 1959 umgesetzt. Und dies auf den Brocken "umgemünzt" der im Grenzgebiet liegt.

Wieder brilliert dieser Roman durch Spannung,verschiedene Ermittler, einer interessanten und bildhaft beschriebenen Kulisse und dem grossen "Warum"?.

Tomas Düvel ist der Ermittler in der DDR der den Tatort zuerst besichtigt. Doch obwohl der Mauerfall nur noch eine Frage der Zeit ist wird das Verfahren eingestellt. Auf beiden Seiten regt sich Widerstand und Düvel erhält die BKA Beamten Cassandra von Lucadou und Desiderius Maus zur Seite.

Natürlich prallen hier Welten aufeinander denn beide Seiten halten nichts voneinander. Das hat die Autorin, mit den unterschiedlichen Protagonisten, sehr realistisch, hier und da humorvoll und gekonnt umgesetzt. Als Leser reist man in diese Zeit zurück und bekommt die verschiedenen Stimmungen, Ansichten, Ängste und Hoffnungen des "geteilten" Landes direkt mit.

Die Verbrechen und der Tatort lassen viel Raum für Spekulationen. Es entstehen eine Menge Fragezeichen die zum Ende aber alle aufgeklärt werden. Zwischen Wiedervereinigung, altem Denken, den Russen, den Geheimnissen und Vielfältigkeit müssen die oder der Täter gefunden werden.

Die Verbrechen sind, teilweise, sehr heftig und grausam ausgeführt worden. Gerade darum will man aber alles erfahren, was der Grund für diese Tat war.

Ich mag die Krimis/Thriller der Autorin und kann darum auch "Der Teufel vom Brocken" uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Vampirjäger in der Ausbildung

Blutjagd Sie kommen in der Nacht
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Merlin nimmt Alan und Daryll in die Lehre zu Vampirjägern. Also eigentlich ist es so geplant und in der zauberhaften Welt von Aibon sollen beide ihre Prüfung ablegen. Doch die Vergangenheit und Geheimnisse ...

Merlin nimmt Alan und Daryll in die Lehre zu Vampirjägern. Also eigentlich ist es so geplant und in der zauberhaften Welt von Aibon sollen beide ihre Prüfung ablegen. Doch die Vergangenheit und Geheimnisse stehen beiden im Weg und Streit sowie Eifersucht sind vorprogrammiert. Doch dann müssen Alan und Daryll sich beweisen denn böse Kreaturen suchen nach dem Dämonikalum um die Welt der Menschen zu zerstören.....

"Die Menschen haben von jeher eine andere Sichtweise zu Vampiren. Die meisten glauben nicht an diese Geschöpfe. Bei dir ist es ein klein wenig anders, du hättest bereits Kontakt mit den Blutsaugern und weißt, wie schrecklich sie sein können. Glaube mir aber, das war nur der Anfang. Ein Vampir ist durch und durch falsch und böse." (Seite 110)

Band 2 schliesst sofort an Band 1 an. Selbst wenn man schon eine gewisse Zeit Band 1 gelesen hat findet man sich sofort wieder zurecht. Auch wenn man Band 2 so lesen kann da es Rückblenden gibt, für das Gefühl der Protagonisten würde ich beide Bücher empfehlen.

Der Schreibstil war in Band 1 schon gut, hier liest es sich jedoch noch flüssiger und der Spannungsbogen packt sofort. Man fliegt nur durch die Seiten und kann sich den Geschehnissen nicht mehr entziehen.

Alan und Daryll haben in Santa Cruz schon einiges erleben müssen mit Vampiren und sind erwachsener geworden. In Band 1 war mir Daryll noch zu flapsig und nervte irgendwann nur noch. Natürlich ist er in Band 2 auch weiterhin schlagfertig aber ich habe es gefeiert denn es lockerte die Stimmung oft auf. Alan wird zurückhaltender und nimmt die Ausbildung ernst, fast zu ernst. Er weiss dass er Geheimnisse in sich trägt die ihm keiner verraten möchte.

Wir erleben beide an zwei Orten - natürlich ist Merlin mit dabei! Einmal Aibon und Los Angeles. Aibon liest sich erstmal herrlich kitschig und bildet einen starken Kontrast zu der restlichen Geschichte. Aber auch hier lauert das Böse und alte Wunden. Trotzdem fühlte es sich oft wie Urlaub an.

Mit Los Angeles hat die Autorin und Schwarze getroffen. Da hier das Dämonikalum versteckt ist passt es perfekt zur Stadt, ihrer Bedeutung und dem was da noch kommt.

Dieser Band ist brutaler, blutiger, gruseliger und düsterer. Man merkt - es geht ans Eingemachte. Aber es passt, es liest sich super. Und Alan sowie Daryll wollen ihre Liebe erhalten....ob und wie....das sollte jeder selbst lesen.

Wer einfach eine geniale, unkitschige Vampirstory sucht mit 2 verliebten Jungs und verdammt viel zwischen Hölle und Himmel - der hat hier seine helle Freude. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Zwischen den Extremen

Die Stunde der Wut
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Während Melia Adan nach einer ehemaligen Kollegin sucht, die spurlos verschwunden ist hat Hauptkommissar Vincent Veih einen neuen Mordfall auf dem Tisch. Doch recht schnell wird beiden klar - diese Fälle ...

Während Melia Adan nach einer ehemaligen Kollegin sucht, die spurlos verschwunden ist hat Hauptkommissar Vincent Veih einen neuen Mordfall auf dem Tisch. Doch recht schnell wird beiden klar - diese Fälle hängen zusammen. Und die Kreise ziehen sich von einem Immobilienunternehmen bis in hohe, politische Ämter...

"Melia war diese Art der Panikmache gewohnt. Verbrechen, die man roten Socken zuschrieb, versetzten Politiker und Sicherheitsbehörden stets in höchste Alarmstufe. Ein angekokelter Porsche interessierte diese Leute mehr als ein verprügelter Flüchtling oder ein verwüsteter Kebab- Laden. Beim Verfassungsschutz hatte sie das gelernt - aber sich bis heute nicht damit abfinden können." (Seite 145)

Der zweite Fall von Melia Adan und Vincent Veih. Und auch hier stehen wieder kurze Kapitel zur Verfügung die den Leser nur so durch die Geschichte "jagen" und kaum zum Luft holen kommen lassen. Der Spannungsbogen wird sehr schnell aufgebaut und nimmt auch nicht mehr ab.

Vincent und Melia sind bekannt, gerade Vincent begleite ich schon einige Bücher und finde seine Art und Ansichten realistisch, fair und einleuchtend. Melia ist erst seit kurzem als Kriminalrätin dabei und handelt hier und da anders was zu Spannungen führt.

Auch in diesem Thriller legt der Autor hochaktuelle und brisante Themen auf den Tisch.

Begonnen bei der Wohnungsknappheit über Immobilienfirmen die sich alles unter den Nagel reissen und es nur um den reinen Gewinn geht. Menschen und ihre Sorgen und Nöte stehen hier nicht im Vordergrund und spielen keinerlei Rolle.

Auf dem rechten Auge ist Deutschland weiterhin blind. Im Hintergrund laufen Verhandlungen, Absprachen, Anschläge und Erpressung aber der Linksterror ist eher das wovor man sich schützen muss. Das bringt der Autor immer wieder sehr gekonnt und eben gut zusammengefasst auf den Punkt.

Das System hinkt, es hat Löcher, Leute die versprechen, wegsehen, sich in ihrer Immunität "suhlen" und Machtpositionen skrupellos ausnutzen. Gier, Macht und grenzenlose Wut sind ein explosives Gemisch und das merkt man nicht nur beim lesen sondern auch wenn man sich der Realität zuwendet.

Der Mord und das Netz um ihn herum war wieder brillant und logisch zu verfolgen aufgebaut. Die Suche nach Schuld und Täter immer spannend und nie zu 100% sicher.

Wer wirklich Lust auf gute Politthriller hat - der kommt an Horst Eckert einfach nicht vorbei. Wieder klare Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 17.03.2021

Mutter sein

Das Beste, was mir je passiert ist
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Es war purer Zufall dass sich die drei "Erstmütter" Freddie, Sigrid und Ermina getroffen haben. Eine zaghafte Freundschaft beginnt die einen ehrlichen Blick auf das Muttersein wirft. Denn jede von den ...

Es war purer Zufall dass sich die drei "Erstmütter" Freddie, Sigrid und Ermina getroffen haben. Eine zaghafte Freundschaft beginnt die einen ehrlichen Blick auf das Muttersein wirft. Denn jede von den dreien hat andere Probleme, Ängste oder Hoffnungen. Aber sie versuchen sich gegenseitig zu stützen und gegen die bekannten Vorurteile anzugehen.

"Oh Mann, jetzt reicht es aber. Was ist das hier eigentlich? Ein Wettkampf, wessen Kind am besten geraten ist? Wer den Preis als Mutter des Jahres erhält? Ermina hält es keine Minute länger in diesem Riesenbrustkasten von Mutter-Kind-Gruppenraum aus." (Seite 23)

Das Buch ist für mich ein Highlight. Die Autorin hat 3 unterschiedliche Mütter im Bild die zum ersten Mal Mutter geworden sind.

Der Schreibstil ist direkt, ungeschönt und schnörkellos, das gefällt mir. Sie beschönigt viele Dinge nicht. Natürlich sind Kinder eines der Dinge die das Beste sind was einem passieren konnte. Aber keiner weiss wie ein Baby sich "benimmt". Was es bedeutet plötzlich Mutter zu sein denn darauf kann man sich kaum vorbereiten.

Alle 3 Mütter haben unterschiedliche Geburten gehabt, unterschiedliche Männer und Babies, Familien und Umfeld, Sorgen, Nöte, Ängste und schöne Augenblicke. Mit einer der Mütter kann sich wohl jede Leserin gut oder schlecht auseinandersetzen. Mir gelang es mit der Protagonistin Sigrid sehr gut.

Die Autorin nimmt viele Themen unter die Lupe. Von der Schwangerschaft über die Geburt. Ernährung und Erziehung. Ratschläge und Ablehnungen. Vorurteile der Gesellschaft. Wie schwer sich die Mütter das Leben oft selbst machen, sich dem Druck beugen und sich unter Druck setzen lassen. Wie nervig die anderen Mütter sind die alle perfekte Mütter mit perfekten Babies sind. Ja, diese Personen nerven immer und sind auch mir "gut" bekannt.

Gerade Freddie sticht mit einigen "Schwierigkeiten" hervor. Mit ihr kommt auch die grosse Thematik "Soziale Netzwerke" in die Geschichte. Gerade hier wird der Druck sehr deutlich, auch wie viel Verständnis aufgebracht wird für Erstmütter die sich in dieser neuen Situation zurecht finden müssen. Realistisch war es auf jeden Fall und passt in die heutige Zeit.

Ein Buch welches ich gerne und interessant zu lesen empfand. Welches ein Bild auf das Muttersein wirft und dass nicht immer alles rosa Wolken sind.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Cold Case Fall Max

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
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Tess kümmert sich mit ein paar Kollegen um Cold Case Fälle. Doch Umstrukturierung und neue Vorgesetzte wollen das Team splitten, sogar von Auflösen ist die Rede. Doch dann geschieht ein Mord der Ähnlichkeiten ...

Tess kümmert sich mit ein paar Kollegen um Cold Case Fälle. Doch Umstrukturierung und neue Vorgesetzte wollen das Team splitten, sogar von Auflösen ist die Rede. Doch dann geschieht ein Mord der Ähnlichkeiten zu einem ungelösten Mordfall vor 15 Jahren aufweist. Damals wurde der junge Pianist Max brutal ermordet...

"Die meisten wunderten sich, wenn sie nach Jahren anrief und erklärte, die Ermittlungen würden wieder aufgenommen, oft hatten sie bereits jede Hoffnung aufgegeben. Sie hatten gekämpft, es irgendwie geschafft weiterzumachen. Noch nie hatte sie erlebt, dass Angehörige sich keinen Schlussstrich wünschten, keine Antwort auf ihre Frage, was passiert war." (Seite 126)

Der zweite Band zu einem Cold Case Fall und für mich das erste Buch der Autorin. Da die Fälle abgeschlossen sind kann man die Bücher problemlos ohne die anderen Bände lesen.

Mir gefällt der Schreibstil sehr gut. Die Autorin beschreibt die Landschaft, die Menschen und den Fall mit seinen Ermittlungen ruhig doch spannend, sie legt den Fokus sehr rührend auf die Opfer und ihre Familien die oft jahrelang auf weitere Ermittlungsansätze hoffen. Wie lebt es sich mit dem Schmerz wenn der Mord oder ein Verbrechen nie aufgeklärt wird?

Die Ermittlerin Tess ist eine taffe aber ruhige Person, fokussiert und sie weiss was sie möchte. Ja, sie hat auch private Sorgen was aber nicht den Hauptteil einnimmt sondern dezent im Hintergrund mitläuft. Dies macht die aber menschlich und sympathisch. Mit ihr ist man in den Cold Case Fällen gerne unterwegs.

Die Suche nach dem Täter, dem Motiv und der Vergleich zu den aktuellen Fällen wird verwoben und ist lange undurchdringbar. Nicht nur Max kommt zu Wort sondern auch die Protagonistin "Ehefrau" die ihre Sorgen und Nöte teilt. Doch wie diese Menschen alle einen Nenner finden dass kommt zum Ende. Lückenlos wird der Fall aufgeklärt und lässt keine Fragen zurück.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich werde auf jeden Fall weitere Bücher der Autorin lesen wollen. Denn kein Opfer darf vergessen werden.


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