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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2021

Geht raus und entdeckt!

Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht
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Die Einladung zum Hinschauen sollte man bei diesem Buch wörtlich nehmen und vorher das Buch lesen. Es ist ein unglaublich schönes Buch mit fantastischen Illustrationen von Florian Frick. Die Bilder haben ...

Die Einladung zum Hinschauen sollte man bei diesem Buch wörtlich nehmen und vorher das Buch lesen. Es ist ein unglaublich schönes Buch mit fantastischen Illustrationen von Florian Frick. Die Bilder haben mich magisch angezogen. Wer Naturbilder mag, wird hier auf seine Kosten kommen.

Die Autorin weiß, worüber sie schreibt und es liest sich so flüssig und gut, dass man das Buch leider schneller ausgelesen hatte als man wollte. Es gibt verschiedene Themen z.B. Uhus, Muscheln und Schmetterlinge, die sie beleuchtet und mit vielen interessanten und gut verständlichen Fakten erklärt. Sie gibt bei jedem Kapitel noch ein paar Tipps, wo man weitere Informationen erhalten kann. Sie lässt auch andere Naturliebhaber:innen und Expert:innen zu Wort kommen. Dabei wird auch gezeigt, dass viele kleine Aktionen schon einen erheblichen Beitrag zur Artenvielfalt leisten können. Die Ausdauer, die Überzeugung und der Einsatz der einzelnen Personen für die Natur haben mich beeindruckt und auch darin bestärkt mehr zu tun und besser hinzuschauen.

Zwischen den Kapiteln hat die Autorin kleine Geschichten aus ihrem Leben eingefügt. Sie erzählt von ihren Versuchen etwas für die Artenvielfalt zu tun und warum und woran auch sie manchmal gescheitert ist. Zum Beispiel erzählt sie in dem Kurzausflug "Oasen für Insekten schaffen (oder vermasseln)" von ihren Fehlern. Mir kamen sie sehr bekannt vor, da auch ich diese leider gemacht habe. Aber das Gute ist, man kann es ändern und besser machen.

Normalerweise bin ich kein großer App-Fan, aber die empfohlene Flora Incognita habe ich mir heruntergeladen. Wir sind dann bei unseren Spaziergängen immer wieder stehen geblieben, um neue Pflanzen zu entdecken bzw. endlich den Namen zu einer Pflanzen zu erfahren. Es öffnete uns noch mehr die Augen für die Vielfalt und Schönheit der heimischen Gewächse.

Am Ende des Buches gibt es noch eine Reihe von Literaturhinweisen, die zum Nachlesen anregen sollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2021

Lesenswert

Einer muss doch anfangen!
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„Einer muss doch anfangen!“ ist die Geschichte der Familie Scholl mit besonderen Augenmerk auf Sophie Scholl. Wer war Lina Sofie, die sich später selbst mit ph schrieb und auch als Sophie in die Geschichtsbücher ...

„Einer muss doch anfangen!“ ist die Geschichte der Familie Scholl mit besonderen Augenmerk auf Sophie Scholl. Wer war Lina Sofie, die sich später selbst mit ph schrieb und auch als Sophie in die Geschichtsbücher einging?

Der Autor hat die Geschichte von Sophie Scholl in kleine gut zu lesende Kapitel eingeteilt. In jedem Kapitel findet man die passenden Fotografien und Bilder von der Familie Scholl und deren Freunden sowie den Wohnorten der Familie. Einiges weiß man aus dem Geschichtsunterricht, aber vieles war mir nicht so bekannt. Das Sophie Scholl mal ein begeistertes Jungmädel war, sogar 1935 Jungmädelschaftführerin wurde und die Zeltlager liebte, wußte ich zum Beispiel nicht. Die Begeisterung von Sophie für den Nationalsozialismus hielt nicht so lange an, aber sie hat mich trotzdem überrascht. Auch wusste ich wenig über die Eltern von Sophie Scholl und welchen Hintergrund sie hatte. Wie entstand der Name „Weiße Rose“? Und wer waren ihre Verbündeten?

Wenn man das Buch liest, ist es ein bisschen wie Geschichtsunterricht in der 6. Stunde. Manchmal etwas trocken und langatmig und dann wieder spannend und durch die Fotografieren nahbar und berührend. Ich fand es interessant zu erfahren, wer die junge mutige Frau mit dem großem Mut und der starken Einstellung war. Das Bild, was ich von Sophie hatte, wurde ausgebaut und erweitert.

Für Jugendliche vielleicht etwas trocken, aber trotzdem lohnenswert zu lesen. Da es viele kleine Kapitel sind, kann man es sich gut einteilen und mit knapp 200 Seiten ist es auch nicht zu viel Geschichte auf einmal. Lesenswert.


Veröffentlicht am 20.01.2021

Kein Ratgeber, sondern eine Lebensgeschichte

Mein Leben in drei Kisten
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Gleich zuerst, um falsche Vorstellungen zu beseitigen. Es ist kein Ratgeber, sondern das Leben in und mit Worten von Anne Weiss. Sie hat sich entschieden ihren Krempel loszulassen und ihr Leben neu zu ...

Gleich zuerst, um falsche Vorstellungen zu beseitigen. Es ist kein Ratgeber, sondern das Leben in und mit Worten von Anne Weiss. Sie hat sich entschieden ihren Krempel loszulassen und ihr Leben neu zu strukturieren und aufzubauen. Dabei hat sie es in verschiedene Kapitel eingeteilt und ab und an, fügt sie für den Leser:in eine einfache und leicht nachvollziehbare Liste ein, um zum Nachdenken, Reflektieren und Loslegen anzuregen.

In erster Linie erzählt sie jedoch aus ihrem Leben und wie sie aus dem vielzitierten Hamsterrad ausbricht und nun nur noch Projekte verfolgt, die sie wirklich will. In einigen Passagen konnte ich mich wiederfinden und Parallelen entdecken. Andere Begebenheiten hätte ich nie zugelassen oder akzeptiert. Aber vieles, von dem, was sie beschrieben hat, konnte ich nachvollziehen und fand es doch mutig diesen Schritt zu wagen. Raus aus dem festen Job und der bekannten und liebgewonnenen Stadt und rein in eine neue Stadt und in die unsichere Selbständigkeit. Zwischendurch kommen ihr immer wieder Zweifel und ein paar frustierende Rückschläge, aber sie behält ihr Ziel im Auge.

Anne Weiss nimmt den Leser:in mit und durch ihren leichten und gut zu lesenden Schreibstil rutscht man gut durch das Buch. Für Menschen, die auch gern etwas Ändern wollen, aber nicht wissen wie, kann es hilfreich sein, zu lesen, wie es die Autorin angegangen ist. Für fortgeschrittene Minimalisten wird das Buch wahrscheinlich keine Neuigkeiten bereithalten.

Ich fand es unterhaltsam, interessant und ein paar kleine Anregungen, um weiterzumachen und dranzubleiben, habe ich auch gefunden.

Veröffentlicht am 17.01.2021

Spannend und etwas verworren

Sechs mal zwei
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Arne Dahl strickt wieder einen spannenden und leicht verworrenen Fall für Berger & Blom. Sie sind noch kein so richtiges Team, wie man es von den anderen Ermittlerduos kennt, sondern sie arbeiten zusammen, ...

Arne Dahl strickt wieder einen spannenden und leicht verworrenen Fall für Berger & Blom. Sie sind noch kein so richtiges Team, wie man es von den anderen Ermittlerduos kennt, sondern sie arbeiten zusammen, weil sie kaum eine andere Wahl haben. Jedoch ist das Vertrauen zueinander noch nicht ausreichend vorhanden, so dass Misstrauen und Zweifel dazu führen, dass sie immer wieder ins Stocken geraten.

Der Fall ist nicht so einfach zu durchschauen und die vielen kleinen Wendungen, die Arne Dahl mit Vorliebe einbaut, verhindern, dass man den Fall vor den Ermittlern löst. Auch die Rolle von Desiree Rosenqvist ist, aus meiner Sicht, nicht so eindeutig. Man spürt, dass auch sie nicht mit offenen Karten spielt und mehr weiß und ahnt, als sie preisgeben möchte.

Manche Szenen sind etwas überzogen, aber der Autor kommt immer wieder zurück, so dass man das Interesse beibehält und wissen möchte, wie es weitergeht. Man hat zwar den zweiten Fall gelöst, aber das Ende ist offen. Das gibt Raum für Spekulationen bzw. für einen dritten Fall, den ich gerade höre.

Veröffentlicht am 06.12.2020

Hörfreude nicht nur für Kinder

Kuschelflosse und seine Freunde
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Ich bin ganz klar Team Kuschelflosse. Jetzt ist es raus. Ich stehe dazu, denn diese kleine Truppe bringt mich zum Schmunzeln und Schwärmen und die Jüngsten zum Lachen und Staunen.

Die Geschichten sind ...

Ich bin ganz klar Team Kuschelflosse. Jetzt ist es raus. Ich stehe dazu, denn diese kleine Truppe bringt mich zum Schmunzeln und Schwärmen und die Jüngsten zum Lachen und Staunen.

Die Geschichten sind herrlich skurril und doch nachvollziehbar und kindgerecht. Sie sind voller Abenteuer, Mut und Freundschaft und vor allem zeigen sie eins: Zusammen ist man am stärksten.

Ralf Schmitz gibt den vier Freunden Kuschelflosse, Seebrillchen Sebi, Herrn Kofferfisch und Schwimmerdbeere Emmi unverwechselbare Stimmen und formt sie zu liebenswerten Charakteren mit wunderbaren Schwächen und Macken. Für jeden Minimalisten ist Herr Kofferfisch ein Graus, denn er sammelt alles in seinem Koffer, weil er nämlich aufräumen doof findet und wenn er dann etwas sucht, staunt man, was er alles bei sich trägt. Seebrillchen Sebi ist ein großer Bücherfan und durch sein angelesenes Wissen schafft er es immer wieder seine Freunde auf den richtigen Weg zu bringen. Emmi ist das einzige Mädchen in der Truppe, aber genauso tapfer wie die Jungen, nur kichert sie ganz oft und macht ständig Purzelbäume. Und dann gibt es noch Kuschelflosse, der ganz weich ist und ein Haustier hat. Er isst gern Pfannkuchen und liebt Musik.

Die Charaktere sind so verschieden wie die Kinder selbst, so dass fast jedes Kind sich in einem Charakter wiederfindet und mit seinem Liebling mitfiebern kann. Und weil Kuschelflosse Musik so mag, wird diese auch immer wieder mit eingebaut. Auch gibt es viele Hintergrundgeräusche, knarren und blubbern, schmatzen und zischen, rauschen und trommeln.

Die Geschichten gehen im Durchschnitt 90 Minuten und sind in viele kleinere Tracks aufgeteilt, so dass man die Geschichte gut über den Tag aufteilen kann. Sie sind sehr unterhaltsam, witzig und stets mit einer kleinen versteckten Botschaft. Es macht einfach Spaß Ralf Schmitz zuzuhören und in die große Unterwasserwelt abzutauchen.

Liebe Nina Müller, bitte noch mehr von diesen tollen Geschichten. Bis jetzt gibt es sechs Bände und alle machen einfach nur Spaß.

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