Profilbild von secrecy_library

secrecy_library

Lesejury Profi
online

secrecy_library ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit secrecy_library über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2021

Ein tiefgründiges Buch, das einen einfach zum Grübeln bringt

Wenn ich bleibe
0

Mia steht vor einer schwierigen Entscheidung, die nur sie treffen kann und bei der ihr keiner helfen kann – nämlich, ob sie weiterleben oder sterben will.
In diesem Buch geht es nicht um Spannung oder ...

Mia steht vor einer schwierigen Entscheidung, die nur sie treffen kann und bei der ihr keiner helfen kann – nämlich, ob sie weiterleben oder sterben will.
In diesem Buch geht es nicht um Spannung oder Action, sondern es werden wie bei dem Cello der Hauptprotagonistin Mia sanfte Töne angeschlagen, die umso tiefer das Herz berühren. Das besagte Mädchen, Mia, hat gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder und ihren Eltern einen schweren Unfall, welcher ihre Eltern und ihren Bruder das Leben kostet. Sie selbst wird schwer verletzt und muss im Koma liegen, jedoch kann ihr Geist sich frei bewegen, so dass sie ihre restliche Familie und ihre Freunde beobachten und hören kann, während diese sie besuchen.
Ihr wird nach einiger Zeit klar, dass ihr eigenes Leben in ihren Händen liegt und ob sie aus dem Koma erwachen wird, doch was soll sie tun? Ihr Schmerz, dass sie als Waise aufwachen würde, kämpft mit dem Gefühl, das in Verbindung zu ihren Freunden und ihrer restlichen Familie steht, während diese jeder auf ihre Art versucht, um sie zu kämpfen, was einem sehr nahe geht.
Im Laufe des Buches bekommt man immer mehr Einsicht in das Leben von Mia – wie sie zu der jungen, starken Frau wurde, die nun an ihrem eigenen Krankenhausbett steht. Zuvor war ihr Leben nicht einfach – ihr Freund, mit dem sie gerade eine schwierige Zeit durchmacht, ihre Familie, in der auch nicht alles immer rund lief, ihre Zukunft und der Weg zu ihrem Ziel, Cellistin zu werden. Gleichzeitig erlebt man hautnah ihre Ängste, Sorgen und Gedanken mit, während sie ihre Verwandten und ihre Familie beobachtet. Liebe, Familie, Freunde, Zukunft – all das beschäftigt sie noch mehr, als zuvor in ihrem bisherigen Leben.
Ein verdammt berührendes Buch, denn man konnte genau verstehen, warum Mia so intensiv mit der Entscheidung ringt. Man beginnt einfach, sich selbst darüber Gedanken zu machen, was man selbst in dieser Situation wollen würde, was man tun und wofür man sich entscheiden würde. Das eine oder andere Tränen ist auf jeden Fall gekullert. Ich kann es nur wärmstens empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2021

Tiefgründig, fantasievoll - ein wirklich schöner Liebesroman

Wo gehen die Sterne hin, wenn es hell wird?
0

𝙺𝚕𝚊𝚙𝚙𝚎𝚗𝚝𝚎𝚡𝚝:
An ihrem achtzehnten Geburtstag erleidet Elena einen Autounfall und fällt ins Koma. Die Monate vergehen, aber sie wacht nicht auf, obwohl sie medizinisch als geheilt gilt. Während sie ein ...

𝙺𝚕𝚊𝚙𝚙𝚎𝚗𝚝𝚎𝚡𝚝:
An ihrem achtzehnten Geburtstag erleidet Elena einen Autounfall und fällt ins Koma. Die Monate vergehen, aber sie wacht nicht auf, obwohl sie medizinisch als geheilt gilt. Während sie ein körperloses und einsames Dasein in der Finsternis ihres Verstandes fristet, kümmert sich der Pfleger Bastian hingebungsvoll um sie, der von Anfang an verzaubert von dem schlafenden Mädchen ist. Tief von ihrem tragischen Schicksal berührt, beschließt er, Elena durch seine erfundenen Geschichten auf eine phantastische Reise mitzunehmen - wenn auch nur im Geiste. Gemeinsam bereisen sie Orte, an denen die Welt keinen Zaun und die Realität keine Grenzen zu haben scheint. Wirklichkeit und Fantasie verschmelzen dabei zu besonderen Abenteuern, die zwischen den Sternen liegen. Doch bald schon müssen sich Elena und Bastian wieder dem Hier und Jetzt stellen.

𝙼𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙼𝚎𝚒𝚗𝚞𝚗𝚐:
Man darf die Geschichte aus der auktorialen Perspektive (= als Außenstehender, der aber auch die Gedanken und Gefühle der Charaktere wahrnehmen kann) erleben und ist gefühlt hautnah dran, sie berührt das Herz und beeindruckt und erfrischt dadurch, dass man abwechselnd zwischen Bastians lebhaften, fantasievollen, teilweise kindlichen Geschichten und seiner Realität hin- und herwechselt.

Ein Buch, das nicht nur zeigt, wie wertvoll und schön das Leben sein kann, sondern dass es sich lohnt zu kämpfen. Auch wenn man in der derzeitigen Situation nur schwarzsieht, so strahlen trotzdem die Sterne. Um Bastian zu zitieren: „Ich bin doch nicht hässlich“, sagte die Nacht zu den Sternen und begehrte auf. „Ich existiere, damit ihr scheinen könnt!“
Bastian ist ein fantasievoller, witziger, charmanter, junger Mann, der als Pfleger in dem Krankenhaus arbeitet, in dem Elena seit einem Jahr im Koma liegt. Obwohl Bastian sie gar nicht kennt, so hat er sie irgendwann ins Herz geschlossen. Dies ging sogar so weit, dass er sich in das Mädchen verliebte, von dem er vieles durch die Eltern erfuhr, die ihm bereitwillig von Elena erzählten.
Elena, dem Mädchen, das im Koma lag und vor dem Unfall eine frohe Natur mit dem Plan, ein Jahr mit ihrer besten Freundin um die Welt zu reisen, war. Sie steckt nun seit einem Jahr aus unersichtlichen Gründen in ihrem eigenen Verstand fest – eine Dunkelheit, in der sie sich körperlos aufhält und die ich als Verdrängung interpretiere. Als jedoch zeitweise diese durch Bastians Geschichten ersetzt wird, bekommt man das Gefühl, dass sie sich da lieber in eine Traumwelt zurückzieht, die mit ihrer Schmerzlosigkeit und Schönheit lockt, als in eine Realität zurückzukehren, von der sie nicht weiß, wie sie wirklich aussieht.

Ob Bastians Hoffnung erfüllt wird, dass Elena aus ihrem tiefen Schlummer erwacht, könnt ihr nur durchs eigenhändige Lesen erfahren, sorry 😁✌️

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2021

Ein Buch, das Herzen zum Schmelzen und Augen zum Tränen bringt

Ein ganzes halbes Jahr
0

Stellt euch vor, ihr erlebt das Schicksal von Will Traynor – durch einen kurzen Moment der Unbedachtheit seid ihr für immer querschnittsgelähmt und das bis zum Hals, so dass ihr pflegebedürftig werdet.

Es ...

Stellt euch vor, ihr erlebt das Schicksal von Will Traynor – durch einen kurzen Moment der Unbedachtheit seid ihr für immer querschnittsgelähmt und das bis zum Hals, so dass ihr pflegebedürftig werdet.

Es ist für Verwandte und Freunde auf keinen Fall leicht, wie man sich vorstellen kann und in diesem Fall macht Will es seinem Umfeld auch nicht einfacher. Seine Eltern arbeiten beide, er hat einen Krankenpfleger an seiner Seite und seine Freunde stößt er vor den Kopf, stößt sie von sich. Seine Mutter entscheidet sich dafür, eine zweite Pflegekraft einzustellen und lernt bei einem Bewerbungsgespräch Louisa Clark kennen – sie hat keinerlei Pflegekenntnisse und nur Erfahrung in Arbeiten eines Cafés, trotzdem bekommt sie den Job. Es ist für sie nicht einfach, doch sie lässt sich nicht abschütteln und das anfangs eher schwierige Verhältnis löst sich nach und nach auf. Sie bringt einen Schwung in sein Leben, welchen er nicht erwartet hatte und vielleicht kann sie etwas verändern, was keiner erwartet hat?

Ich kann es kaum ausdrücken, wie gut Jojo Moyes dieses Buch verfasst hat! Ihr könnt euch darauf gefasst machen, dass ihr in einer Welt der Emotionen eintaucht und kennenlernt, wie es Will und Lou mit den auf sie zukommenden Situationen ergeht. Ein Auf und Ab der Gefühle, ein Hin und Her und Jojo Moyes lässt uns einen Blick auf Wills Gefühlwelt werfen – es gibt mehrere Seiten, wenn jemanden so etwas geschieht. Es ist eine enorme Änderung, jeder geht anders damit um und das ist eine interessante, zum Nachdenken anregende Sichtweise, die die Autorin hiermit gewählt hat. Dazu bringt sie mit Lous Tollpatschigkeit und Schusseligkeit einen liebenswerten, fröhlichen, starken Charakter mit ins Spiel, die mit dem neuen Job zu kämpfen hat, die schwierige Situationen besteht und versteht und die eine Welt vor sich hat, die sie noch kennenlernen muss und soll.

Was ich mit dieser Welt meine, könnt ihr nur erfahren, wenn ihr in Jojo Moyes‘ Roman Ein ganzes halbes Jahr einmal liest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2021

Ein Buch über Liebe, Freundschaft, Scheitern und die guten Momente im Leben

Du kannst kein Zufall sein
0

Dieses Buch erinnert einen daran, dass es im Leben oft Phasen gibt, in denen es richtig mies laufen kann, doch dass gleichzeitig irgendwo ein Licht auf dich wartet, der wieder alles aufhellen kann. Dass ...

Dieses Buch erinnert einen daran, dass es im Leben oft Phasen gibt, in denen es richtig mies laufen kann, doch dass gleichzeitig irgendwo ein Licht auf dich wartet, der wieder alles aufhellen kann. Dass das Leben ein reines Auf und Ab ist und man nicht den Kopf hängen lassen sollte.

Josh möchte seiner Freundin Jade an Silvester im London Eye einen Antrag machen, jedoch nutzt diese stattdessen die Chance, um ihn zu verlassen, da sie insgeheim schon etwas mit einem anderen Mann am Laufen hat...

Nun wurde er nicht nur verlassen, sondern verliert die gemeinsame Wohnung und auch seinen Job in einem Hotel, da Hotel wie Wohnung dem Vater seiner Ex gehören.


Mir tut der arme Kerl wirklich leid, besonders weil einem im Laufe des Romans immer bewusster wird, dass er ein lieber, bisschen tollpatschiger, romantischer 28-Jähriger ist, der sich mehr vom Leben erwartet hat. Durch all das ist er etwas selbstironisch und hin und wieder lassen einen seine Gedanken, die wir mitlesen können, etwas schmunzeln.

Ich bin ziemlich fasziniert, dass er sich für ein ganzes Jahr vornimmt, bei Entscheidungen eine Münze zu werfen. Verständlich, dass seine Freunde ihn fast für durchgeknallt halten! Umso schöner ist es mitzuerleben, wie sie ihn trotz dessen unterstützen und ihm unter die Arme greifen, wenn das Glück sich weigert, selbst vorbeizuschauen.

Es wurden in diesen 384 Seiten alle möglichen Gefühle eingewoben - von traurigen bis hin zu lustigen, süßen, verrückten Momenten ist die ganze Palette vertreten. Obwohl teilweise verrückte Situationen entstehen, fühlt es sich so natürlich und real an. Und dann noch, dass er nach der Begegnung mit der "Sonnenblumenfrau" nicht nur nur noch an sie denkt, sondern es wagt, nach ihr zu suchen... Hach 😍😍
Ich bin förmlich in dem Buch versunken und habe mich mit Josh geärgert, gefreut, mit ihm gelacht und die Hoffnung auf seine Traumerfüllung verloren. Er ist unperfekt perfekt - ein "normaler" Typ mit einer lustigen Familie, liebenswerten Freunden und ein wenig Chaos in seinem Leben, was es umso spannender macht.

Wovon ich auch mega begeistert war, war, dass der Autor hier kleine Parallelen zu Van Goghs "Liebesgeschichte" zieht - ob aber der liebe Josh ein glücklicheres Ende als der Herr Maler erleben darf, müsst ihr selbst herausfinden... 😁☺️

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2021

Ein spannender, witziger Roman zum Film

your name.
0

Ich muss gleich zu Anfang beichten, dass ich den Film vorm Buch geschaut habe - um euch gleich zu beruhigen, der Film ist dem Buch sehr ähnlich 😉😁

Anfangs ist es etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man einen ...

Ich muss gleich zu Anfang beichten, dass ich den Film vorm Buch geschaut habe - um euch gleich zu beruhigen, der Film ist dem Buch sehr ähnlich 😉😁

Anfangs ist es etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man einen Blick ins Buch wirft, denn der Text wird abwechselnd linksbündig und rechtsbündig dargestellt, was willkürlich gesetzt erscheint. Es ist nicht zufällig, denn der linksbündige Text spiegelt Takis Sicht wieder, rechtsbündig Mitsuhas Sicht.

Wer Mitsuha und Taki sind? Die beiden Protagonisten des Buches. ☺️
Mitsuha ist Oberschülerin im Dorf Itomori und trägt den Wunsch im Herzen, auszubrechen und irgendwann in die Großstadt Tokio zu ziehen. Taki ist Oberschüler, lebt alleine mit seinem Vater, jobbt neben der Schule und ist ein Stadtjunge aus Tokio.

Der Autor hat eine schöne, elegante Wortwahl für die Erzählung ihrer Geschichte und der Körpertausche gewählt. Er beschreibt es so, dass man spürt, hört und fühlt wie sie, während man sich einbildet, hin und wieder leise eine Hintergrundmusik zu hören. Metaphern, Erklärungen für japanische Wörter und Begriffe und und die kleinen witzigen Details (besonders, wenn ein paar Begebenheiten von Japan bekannt sind) hauchen der Geschichte erst richtig Leben ein.

Zum Abschluss: Das Einzige, was ich schade finde, ist, dass eine etwas witzige Szene nicht so gut übersetzt worden ist. Im Film wird dies viel besser gelöst. (Geheimer Hinweis, der nicht mehr so geheim ist, dass ihr euch auch gerne den Film ansehen könnt 😉😁)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere