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Veröffentlicht am 27.03.2021

Humorvolle Geschichte eines ungewöhnlichen Roadtrips

Reise mit zwei Unbekannten
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Alex ist Mitte Zwanzig und leidet an einer Depression, seit er bei dem Mädchen, für das er schwärmt, abgeblitzt ist. Um den Kopf frei zu bekommen entscheidet er sich, mit dem Auto nach Brüssel zu fahren. ...

Alex ist Mitte Zwanzig und leidet an einer Depression, seit er bei dem Mädchen, für das er schwärmt, abgeblitzt ist. Um den Kopf frei zu bekommen entscheidet er sich, mit dem Auto nach Brüssel zu fahren. Da er jedoch knapp bei Kasse ist bietet er die Fahrt auf einer Mitfahrzentrale an, und tatsächlich meldet sich ein Max, der mitfahren will. Dieser stellt sich jedoch als Maxine heraus, eine Dame jenseits der neunzig, die aus ihrer Seniorenresidenz ausgebüxt ist. Das ungewöhnliche Duo macht sich auf den Weg, auf dem die Dinge sich schnell anders entwickeln als gedacht.

Die Geschichte startet unterhaltsam mit dem ersten Aufeinandertreffen von Alex und Max. Beide hatten aufgrund ihrer Namen mit einem Mitfahrer des eigenen Geschlechts gerechnet. Nachdem dieses Missverständnis geklärt ist gehen sie aufgrund des Aussehens und Verhaltens des jeweils anderen davon aus, dass dieser irgendetwas mit Drogen am Hut hat. Schnell entwickelt sich ein skurriler Dialog, der während der Autofahrt fortgesetzt wird.

Maxine möchte vor ihrem Tod unbedingt noch etwas Gutes tun und beschließt deshalb, Alex einige Tipps zu geben und ihm einen neuen Look zu verpassen. Als Alex wiederum erfährt, dass Maxine nach Brüssel fährt, um dort zu sterben, will er sie von ihrem Plan abbringen und lässt sich deshalb auf ihre Vorschläge ein, um Zeit zu gewinnen. Als Maxine dann auch noch von der Polizei gesucht wird, ist das Chaos perfekt.

Der Schreibstil ist locker-leicht, sprachlich ist dieses Debüt jedoch nicht ganz ausgereift. Alex wird beispielsweise ständig als „der junge Mann“ betitelt, oft gleich mehrfach hintereinander. Ich hatte erwartet, dass das Buch rund um die Themen Depression und aktive Sterbehilfe auch ernste Töne anschlägt und nachdenklich stimmt, was jedoch nicht der Fall war.

Die beiden Themen sind hauptsächlich dazu da, den Charakteren einen Grund zu geben, um das Wohl des jeweils anderen besorgt zu sein. Ein tieferer Einstieg erfolgt nicht, die die Geschichte bleibt an der Oberfläche und setzt auf jede Menge Situationskomik. Dabei wird vieles überspitzt bis hin zu völlig unrealistisch dargestellt wie die mediale Berichterstattung über die Suche nach Maxine. Es gibt aber auch einige bittersüße Momente, in denen ich die beiden am liebsten in den Arm genommen hätte. Auch die Entwicklungen zum Ende hin sind berührend, aber hier hat es sich die Autorin meiner Meinung zu einfach gemacht.

Bei „Reise mit zwei Unbekannten“ solltet ihr trotz der Schlagworte Depression und Sterbehilfe keine tiefsinnige, nachdenklich stimmende Literatur erwarten (lest dazu lieber mein Lesehighlight „Marianengraben“). Stattdessen bietet das Buch humorvollen und kurzweiligen Roadtrip-Klamauk mit zwei sympathischen, sehr unterschiedlichen Charakteren.

Veröffentlicht am 26.03.2021

Was ist im Zimmer 622 geschehen?

Das Geheimnis von Zimmer 622
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Im Sommer 2018 verspürt der Schriftsteller Joël Dicker nach einer gescheiterten Liaison das Bedürfnis, zu verreisen. Er bucht ein Zimmer im Palace de Verbier, einem noblen Hotel in den Schweizer Alpen. ...

Im Sommer 2018 verspürt der Schriftsteller Joël Dicker nach einer gescheiterten Liaison das Bedürfnis, zu verreisen. Er bucht ein Zimmer im Palace de Verbier, einem noblen Hotel in den Schweizer Alpen. Dort wird er im Zimmer 623 einquartiert und wundert sich darüber, dass daneben die Zimmer 621 und 621a liegen, die 622 aber fehlt. Das weckt auch die Neugier von Scarlett Leonas, die aus London angereist ist und im Zimmer 621a residiert. Die beiden begeben sich auf eine Spurensuche, die Joël dazu inspiriert, einen neuen Roman zu beginnen.

Bei ihren Recherchen stoßen sie auf die Geschichte von Macaire Ebezner, dessen Vater bis zu seinem Tod der Präsident der rennomierten Ebezner-Bank war. Nun hofft Macaire, von den drei verbleibenden Ratsmitgliedern zum nächsten Präsidenten gewählt zu werden. Das soll während des „Großen Wochenendes“ passieren, dem jährlichen Betriebsausflug der Bank ins Palace de Verbier. Doch seine Wahl scheint plötzlich nicht mehr sicher. Sinior Tarnogol will Macaires Kollegen aus der Vermögensverwaltung, Lew Lewowitsch, wählen. Macaire ist wild entschlossen, Tarnogol umzustimmen und seine Wahl zu sichern. Doch warum hat Macaire vor fünfzehn Jahren überhaupt seine Anteile an Sinior Tarnogol verkauft, der seither an seiner statt im Rat sitzt?

Der vierte in Deutschland erschienene Roman von Joël Dicker ist eine Autofiktion, denn der Autor macht sich diesmal selbst zum Ich-Erzähler der Geschichte. Dieser berichtet, wie er 2018 bei einer Reise ins Palace de Verbier auf einen mysteriösen Mordfall gestoßen ist, der ihn zu seinem neuen Roman inspiriert hat - dem Roman, den der Leser in der Hand hält. Dabei wirkte er auf mich ein wenig selbstverliebt, denn immer wieder erwähnt er, dass ihn alle nur mit „der Schriftsteller“ anreden. Das Buch kehrt immer wieder zu diesem Rahmenhandlung zurück, der größere Teil der über 600 Seiten ist jedoch den Rückblicken in die Vergangenheit gewidmet, in denen die Ereignisse rund um den Mord in Zimmer 622 erzählt werden.

Der Autor nimmt sich Zeit, dem Leser Macaire Ebezner, dessen Frau Anastasia, Lew Lewowitsch und die Ratsmitglieder der Ebezner-Bank vorzustellen. Macaire, der seine Wahl zum nächsten Präsidenten der Band für sicher hielt, schmiedet zunehmend komplexere Pläne, um die einzelnen Ratsmitlieder von sich zu überzeugen. Das Buch lässt sich zügig lesen, doch das ganze Hin und Her zog sich für mich zunehmend in die Länge. Erst auf Seite 412 von 617 kommt die Geschichte endlich beim Mord an.

Das Buch zieht seine Spannung vor allem daraus, dass zentrale Informationen sehr lange bewusst zurückgehalten werden. Zum Beispiel: Wer ist in Zimmer 622 überhaupt gestorben? Wer ist heute der Präsident der Ebezner-Bank? Diese und weitere Informationen sind dem Ich-Erzähler bekannt oder er könnte sie im Nu recherchieren. Auch die Frage, warum Macaire Ebezner seine Anteile damals an Sinior Tarnogol verkauft hat, wird ständig gestellt und erst sehr spät beantwortet. Die Auflösung fand ich nicht sonderlich plausibel, aber ohne dieses Ereignis hätte die Wahl zum Präsidenten ja gar nicht zur Debatte gestanden.

Im letzten Drittel des Buches werden nach und nach die Geheimnisse rund um den Mord enthüllt. Einige hatte ich aufgrund der vielen Hinweise bereits entschlüsselt, doch es gibt so viele Enthüllungen, dass ich trotzdem überrascht wurde. Leider muss ich sagen: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das so etwas tatsächlich funktionieren könnte. Für mich ist „Das Geheimnis von Zimmer 622“ deshalb leider das bislang schwächste Buch des Autors.

Veröffentlicht am 27.02.2021

Ist die Zeit reif für diese Geschichte? Das muss jeder für sich entscheiden

Mit Abstand verliebt
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Als Jella im Februar 2020 die Party ihres Kumpels David besucht, ahnt sie noch nicht, dass es die letzte für eine lange Zeit sein wird. Doch einige Tage später trifft die Hiobsbotschaft via WhatsApp ein: ...

Als Jella im Februar 2020 die Party ihres Kumpels David besucht, ahnt sie noch nicht, dass es die letzte für eine lange Zeit sein wird. Doch einige Tage später trifft die Hiobsbotschaft via WhatsApp ein: Der Gastgeber wurde positiv auf Corona getestet und bittet alle, zu Hause zu bleiben und sich testen zu lassen. Vor dem Krankenhaus trifft Jella Lennard wieder, der mit ihr auf der Party war. Für Lennards Geschmack hat Jella zu viele Tattoos, und für Jellas Geschmack hat Lennard zu viele Versicherungen. Dennoch beginnen die beiden während des Lockdowns, sich Nachrichten zu schicken...

Ist die Zeit reif für eine Liebesgeschichte während der ersten Corona-Welle? Ich habe das Buch überraschend vom Verlag erhalten und war neugierig darauf, meine Antwort auf diese Frage zu finden Zu Beginn lernt man Jella und Lennard auf der letzten Party kennen, die sie für lange Zeit feiern werden. Jella arbeitet als Yoga-Lehrerin, ist begeisterte Surferin und liebt das Reisen. Mit ihrer Unbeschwertheit und Abenteuerlust ist sie ganz anders als Lennard, der in einer Agentur arbeitet und seit Jahren auf den Kauf einer Immobilie in Hamburg hin.

Die Kapitel sind abwechselnd aus den beiden unterschiedlichen Perspektiven geschrieben und geben dem Leser Einblicke, wie Jella und Lennard den Beginn der Pandemie erlebten. Zwischen den Kapiteln sind außerdem einige Nachrichten abgedruckt, welche die aktuelle Corona-Situation verdeutlichen. Durch Jellas und Lennards unterschiedliche Lebenssituationen werden verschiedenste Konsequenzen des Lockdowns deutlich. Jella kann von heute auf morgen nicht mehr als Yogalehrerin arbeiten, ihr nächster Urlaub ist in Gefahr und ihr Mitbewohner will sich nicht mehr im selben Raum aufhalten wie sie. Lennard verlegt die Arbeit ins HomeOffice und kann kein Verständnis für seine Eltern aufbringen, die aus seiner Sicht zu sorglos reagieren.

Ich wartete gespannt darauf, wie die Liebesgeschichte sich entwickeln wird. Nach 200 Seiten hatten Jella und Lennard erst ein paar mal miteinander geschrieben und gesprochen und ich hoffte, dass endlich mehr zwischen den beiden passiert. Die Geschichte wird in angenehm flotten Tempo erzählt und driftet trotz der ernsten Lage nicht ins dramatische ab. Lennard entdeckt beispielsweise das Backen für sich und heitert das Nachbarkind mit Corona-Comics auf. Da er sich auch nicht im Freien mit anderen Haushalten treffen will, beginnen er und Jella schließlich mit Videotelefonie.

In der zweiten Hälfte des Buches nehmen die Interaktionen zwischen den beiden zu und die Schilderungen der coronakonformen Dates haben mir gefallen. Nachdem ich mit beiden meine Startschwierigkeiten hatte, wurden sie mir zunehmend sympathischer. Die Botschaft, dass Liebe in allen Zeiten einen Weg findet und man das Beste aus jeder Situation machen sollte, fand ich schön.

Während die Liebesgeschichte erzählt wird möchten die Autoren gleichzeitig der Darstellung der Pandemie gerecht zu werden. Diese ist im Buch omnipräsent, so wie sie es für alle in dieser Zeit eben war. Ich lese Liebesgeschichten, um abschalten zu können und habe während der Lektüre gemerkt, dass das nicht gut klappt, wenn man dabei über die Pandemie liest, die seit Monaten sowieso überall Gesprächsthema Nummer Eins ist. Als Lennard beispielsweise überlegte, ob David als Gastgeber der Party wohl ursprünglich aus Heinsberg kommt, wollte ich am liebsten entgegnen „Ich kann dir gern erzählen, welche Reaktionen ich bekommen habe, als meine Kollegen sich daran erinnerten, dass ich tatsächlich aus Heinsberg komme.“ Ob man ein Buch lesen will, dessen Protagonisten sich mit Herausforderungen konfrontiert sehen, die man selbst allzu gut kennt, muss jeder für sich entscheiden.

Veröffentlicht am 21.11.2020

Ermittlungen in einem dystopischen Berlin in naher Zukunft

Sodom
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Einige Jahre in der Zukunft ist Altberlin zu einem Ort geworden, in dem die Polizei nicht mehr viel zu sagen hat. Die meisten Polizisten sind korrupt, und für Technologie und Ausstattung steht kaum Budget ...

Einige Jahre in der Zukunft ist Altberlin zu einem Ort geworden, in dem die Polizei nicht mehr viel zu sagen hat. Die meisten Polizisten sind korrupt, und für Technologie und Ausstattung steht kaum Budget zur Verfügung. Birol arbeitet trotzdem in der Polizeizentrale Altberlins, dem „Käfig“, und ist wild entschlossen, dem Verbrechen die Stirn zu bieten. Mit seinem neuen Team, das aus der Polizeischülerin Laura und der zum Strafdienst verurteilten Raven besteht, soll er einen Mordfall lösen. Was er nicht ahnt: Laura hat ihren Dienst im Käfig unter einer falschen Identität angetreten. Und Raven kannte das Opfer...

„Sodom“ ist das erste Buch der Reihe „Utopia Gardens“ - der Name eines berühmt-berüchtigten Clubs, den man gleich auf den ersten Seiten kennenlernt. Alle Wünsche, auch die geheimsten, werden in seinen Mauern erfüllt. Wilde Partys, Drogen aller Art, hemmunglose Orgien und Kämpfe bis zum Tod sind hier Programm. Raven treibt sich hier oft herum - aber nicht um zu feiern, sondern weil sie als Laufbursche für den erfolreichen Modder Dark arbeitet.

Der Leser kennt von Beginn an Ravens Geheimnis: Sie selbst ist Dark und verwandelt ihre Kunden in sogenannte Cheater, indem sie ihnen Hightech-Prothesen aller Art einsetzt. Die Chefs des „Utopia Gardens“ schicken meist Schuldner zu ihr, die mit den Prothesen im Club kämpfen sollen. Für diese Arbeit hat sie allerdings kaum mehr Zeit, als sie zum Strafdienst bei der Polizei antreten muss, weil sie beim Klauen erwischt wurde. Dass die Polizei verzweifelt genug ist, um eine Diebin in der Mordkommission einzusetzen, fand ich weit hergeholt, doch darauf muss man sich einlassen, damit die Geschichte funktioniert.

Auf 370 Seiten hat die Autorin unglaublich viele Ideen und Themen einfließen lassen: Die dystopische Welt Altberlins, das Utopia Gardens, Modder und Cheater, drei Mordfälle, ein Vermisstenfall, zwei verfeindete mächtige Geschwister und tödliche Experimente. Die Geschichte wechselt alle paar Seiten die Perspektive, um all das aus verschiedenen Blickwinkeln weiterzuerzählen.

Für meinen Geschmack war das Buch thematisch überfrachtet. Es blieb kaum Zeit, die einzelnen Charaktere besser kennenzulernen und ihre Hintergrundgeschichte zu verstehen. Im Hinblick auf die verschiedenen Fälle gibt es nur kleine Fortschritte. Bei einer Trilogie möchte ich am Ende des ersten Bandes zumindest einen Fall als gelöst betrachten können. Stattdessen wird alles für die kommenden zwei Bände in Position gebracht und ich blickte auf eine Vielzahl offener Handlungsstränge. Ob im zweiten Band mehr Antworten warten oder diese sich alle im dritten Band verstecken? Das herauszufinden werde ich anderen Lesern überlassen.

„Sodom“ bietet mit einer Art „Babylon Berlin“ der Zukunft ein faszinierendes Setting, das für alle, die die Serie und spannende Dystopien mögen, interessant sein dürfte. In der Umsetzung packt das Buch jedoch zu viele Themen auf einmal an und ließ mich zu lange auf Antworten warten.

Veröffentlicht am 14.11.2020

Lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück

Ein weißer Schwan in Tabernacle Street
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Peter Grant erwartet ein Undercover-Job: Er wird als Sicherheitsexperte bei der Serious Cybernetics Corporation eingeschleust. Dort soll er einige Ungereimtheiten aufdecken, die dem Sicherheitschef aufgefallen ...

Peter Grant erwartet ein Undercover-Job: Er wird als Sicherheitsexperte bei der Serious Cybernetics Corporation eingeschleust. Dort soll er einige Ungereimtheiten aufdecken, die dem Sicherheitschef aufgefallen sind. Vor allem aber führte die Spur eines ausländischen Praktizierenden, der etwas im Schilde führt, zum Chef der Firma. Vor Ort drängt sich Peter schnell eine große Frage auf: Woran wird in den oberen Etagen hinter der Sicherheitstür gearbeitet, die nur die wenigsten passieren dürfen?

Das Buch beginnt mit Peters Einstellung bei der Serious Cybernetics Corporation, wo er als ehemaliger Polizist das Sicherheitsteam unterstützen soll. Kurz fragte ich mich, warum sich Peter beruflich neu orientieren soll, doch schnell wird klar: Der Job ist zum Glück nur Tarnung, er arbeitet weiterhin für Nightingale. Danach springt die Handlung während des gesamten ersten Teils abwechselnd einen Monat vor und zurück, um zu erzählen, wie es zu diesem Einsatz kam. Der Mehrwert dieser Zeitsprünge hat sich mir nicht erschlossen, ein stringenter Ansatz hätte mir den Einstieg in die Geschichte erleichtert.

Im vorherigen Band, der mich sehr begeistern konnte, hat ein wichtiger Handlungsstrang sein Ende gefunden. Ich war deshalb neugierig, wie es nun weitergeht. Passend zu diesem Umbruch hat der Verlag nicht nur das Coverdesign, sondern auch das Buchformat geändert, was ich schade finde, denn so passt der neue Teil optisch nicht zum Rest. Er lässt sich nun auch ohne Vorkenntnisse gut lesen, da er weniger auf den Vorgängern aufbaut und viele grundlegende Dinge erklärt werden - ist das der Übergang in die Endlosproduktion?

Der zu lösende Fall dreht sich diesmal um das Thema Magie und Technik. Den Leser erwarten Einblicke in die Vorgänge einer zukunftsorientierten, hippen Tech-Firma und jede Menge Verweise auf „Per Anhalter durch die Galaxis“. Das Vermächtnis von Ada Lovelace und der Turing-Test spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Geschichte hätte aber auch mit weniger Charakteren erzählt werden können, über die ich immer mal wieder den Überblick verlor.

Mich lässt dieser Fall mit gemischten Gefühlen zurück. Der Fall an sich ist interessant, aber die Originalität kommt nicht mehr an die frühen Bände heran und ich habe Lesleys Auftritte vermisst. Ich bin gespannt, wohin sich die Reihe in den nächsten Bänden entwickeln wird.