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Veröffentlicht am 30.04.2021

Rezension: "Dancing with a Stranger" von Katie McLane

Dancing With A Stranger
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Autor/in: Katie McLane
Titel: Dancing with a Stranger
Reihe/Band: Table Companions, Band 1
Genre: Erotikroman
Erschienen: Juli 2019
ISBN: B07V9X6HGX

Transparenz
Diese Rezension basiert ...

Autor/in: Katie McLane
Titel: Dancing with a Stranger
Reihe/Band: Table Companions, Band 1
Genre: Erotikroman
Erschienen: Juli 2019
ISBN: B07V9X6HGX

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Zwischen Gestern und Morgen herrschen keine Regeln, nur Lust und Verlangen.
Bevor Natalie Cabrey ihr neues Leben in New York beginnt, will sie ihre letzte Nacht in Chicago genießen. Eine ihrer extravaganten Phantasien Wirklichkeit werden lassen, ohne die Grenzen ihres sonstigen Lebens. Und der heiße Bad Boy neben ihr an der Hotelbar ist genau der Richtige dafür.
Für Lennox Whyte gehört Sex zum Immobilien-Business dazu, je lukrativer der Deal desto verruchter darf es im Bett zur Sache gehen. Erst recht, wenn die Geschäftspartner eine so aufregende Escort-Lady spendieren wie die Rothaarige an der Hotelbar neben ihm.
Die leidenschaftliche Nacht findet ein Ende, mit dem keiner von beiden gerechnet hat.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover ist in drei Teile geteilt, wobei der obere und untere Teil gewissermaßen zusammengehören. Im ersten Abschnitt ist die Andeutung nackter Oberkörper zu sehen. Eine Frau, die den Kopf in den Nacken gelegt und die Arme von sich gestreckt hat, während im Hintergrund ein Mann Küsse auf ihren Schultern etc. verteilt. Der mittlere Abschnitt zeigt in grünlich schimmerndem Licht zwei Paar Füße, die einen gemeinsamen Tanz andeuten und mich irgendwie an Salsa erinnern. Der letzte und unterste Abschnitt des Covers zeigt einen unbekleideten Bauch oder Rücken, nicht deutlich zu erkennen, um den ein starker männlicher Arm geschlungen ist. Der erste und letzte Abschnitt implizieren ein sexuelles Vorspiel, was in Kombination mit dem Titel „Dancing with a Stranger“ eine aufregende Geschichte verspricht, da direkt auch die Beziehung zwischen den Charakteren erklärt ist. Was es mit dem Reihentitel auf sich hat, kann man sich erst im Laufe der Geschichte erklären, weshalb ich an dieser Stelle nicht spoilern werde – auf jeden Fall finde ich aber auch diesen passend gewählt.

Charaktere
Natalie Cabrey steckt mitten in einer Umzugsphase von Chicago nach New York, als sie beschließt, ihren betrügerischen Ex-Freund mit Hilfe einer leidenschaftlichen Nacht mit einem Fremden zu vergessen. Natalie hat eine Vorliebe für spezielle Fantasien, die so bisher noch niemand wirklich mit ihr ausgelebt hat, auch wenn sie gar nicht mal so extravagant sind. Neben ihrer Arbeit als Personal Coach bei einer großen Firma geht sie regelmäßig mit ihrer besten Freundin Erin aus – mal zum Männer aufreißen, mal nur zum Essen und auch mal nur auf einen gemütlichen Abend, auch wenn das eher selten vorkommt.
Lennox Whyte ist im Immobilien-Business tätig, hat seit elf Jahren keine Beziehung mehr gehabt und ist immer für ein unverbindliches Vergnügen zu haben. Er ist gutaussehend, sportlich – seine große Leidenschaft ist das Tauchen – und ein sehr direkter Typ. Zusammen mit seinem besten Freund und Geschäftspartner Riley geht er regelmäßig auf die Piste und checkt die Frauenwelt ab.

Schreibstil und Handlung
„Dancing with a Stranger“ lieferte einen guten, spannenden, wenn auch leicht vorhersehbaren Einstieg in die Geschichte, wunderbar gepaart mit einigen lustigen Szenen. Die Geschichte von Natalie und Lennox ist in der allwissenden Erzählperspektive geschrieben, zusätzlich abwechselnd aus ihrer und seiner Perspektive. Leider sorgte die Wahl der Erzählperspektive dafür, dass mir bei dieser Geschichte, die Gefühlsübermittlung etwas untergegangen ist. Gerade beim Thema Sex ist es, meiner Meinung nach, sehr wichtig Vertrauen zu vermitteln und dadurch bedingt, dass sich daraus hervorgehend die Beziehung von Natalie und Lennox weiterentwickelt, auch intensivere Gefühle an den Tag gelegt werden sollten als nur Unsicherheiten und Eifersüchteleien. Öfter gab es ein Aufflackern verschiedenster Gefühle, die allerdings dadurch unterbrochen worden sind, dass die betreffenden Szenen abgebrochen oder nicht vollständig ausgeführt worden sind. Insgesamt war die Geschichte sehr schnell zu lesen, denn weder inhaltlich noch vom Schreibstil her war es für mich sonderlich anspruchsvoll.
Inhaltlich bot die Geschichte einen sehr interessanten, aufregenden und verruchten Einstieg und auch die nachfolgenden Entwicklungen der Einstiegsszene haben mir sehr gut gefallen. An den Charakteren hat mir gut gefallen, dass beide Protagonisten wie auch die Nebencharaktere fest mit beiden Beinen im Leben stehen. Auch die charakterlichen Grundzüge von Natalie und Lennox waren mir recht sympathisch, allerdings waren sie für mich nicht greifbar genug. Man hat nichts groß über ihre Familien oder ihr Leben außerhalb der Arbeit erfahren, mal abgesehen von ihren Vorlieben beim Sex, aber diese machen für mich keinen Charakter aus.
Ab etwa der Hälfte der Geschichte ging es für mich leider auch mit der Handlung bergab. Natalie und Lennox hatten einfach ständig Sex, was grundsätzlich in einer aufblühenden Beziehung normal ist, hier allerdings einerseits nicht sonderlich abwechslungsreich dargestellt worden ist und ich auch nicht das Gefühl hatte, dass diese Zusammentreffen eine besondere Intensität hatten, was allerdings auch an der Erzählperspektive gelegen haben kann. Auch hat der Sex jegliche Möglichkeit auf weitere Aktivitäten oder Informationen außerhalb des Bettes nahezu vollständig überschattet. Ja, mir ist durchaus bewusst, dass es sich bei der Story um einen Erotikroman handelt, trotzdem wünsche ich mir immer, dass es eine gewisse Grundhandlung gibt, die nicht aus den Augen verloren wird.
Zum Ende hin gab es dann nochmal ein richtiges Highlight – für mich allerdings nicht im positiven Sinne. Es wirkte stark konstruiert, kam aus dem Nirgendwo und war einfach nur schockierend und brutal. Es wirkte unzusammenhängend und hat nicht zum Rest der Geschichte gepasst, denn auch nach diesem Erlebnis war es viel zu schnell abgehakt, als dass es ausreichend und der Situation angemessen behandelt worden ist. Ebenfalls gestört hat mich, dass dieses vermeintliche Highlight beim unserem männlichen Protagonisten Lennox eine typisch klischeehafte Eifersuchtsattacke ausgelöst hat, woraufhin sich dieser wie ein Vollid**t aufgeführt hat, um dann innerhalb kürzester Zeit doch wieder angekrochen zu kommen.
Die Geschichte hatte für mich ab einem gewissen Zeitpunkt leider jeglichen Charme und Sexyness verloren und auch das übertrieben positiv konstruierte Ende konnte das Ruder nicht mehr rumreißen.

Fazit
Leider hatte ich mir von der Geschichte mehr erwartet, als mir letztendlich geboten wurde. Die angegebenen zwei Sterne gibt es für den Einstieg und die erste Hälfte der Geschichte. Ich hätte mir mehr Feuer, einen Tick mehr Handlung und vor allem greifbarere Charaktere gewünscht. Vielleicht ist das im zweiten Band der Reihe der Fall, allerdings werde ich diesen wohl eher nicht lesen.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2021

Rezension: "Suicide Love" von Mika D. Mon

GRIMM - Suicide Love (Band 1)
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Autor/in: Mika D. Mon
Titel: Suicide Love
Reihe/Band: Grimm, Band 1
Genre: Dark Romance
Erschienen: März 2021
ISBN: B08Y5FKBYY

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, ...

Autor/in: Mika D. Mon
Titel: Suicide Love
Reihe/Band: Grimm, Band 1
Genre: Dark Romance
Erschienen: März 2021
ISBN: B08Y5FKBYY

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass bei NetGalley zum „Sofort lesen“ zur Verfügung steht. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
"Ich habe keine Angst vor dem Tod!"
"Ich weiß", haucht seine raue Stimme leise. "Du liebst ihn ebenso wie ich."
– Sein Name ist Grimm.
Er hat meine Familie getötet und jetzt werde ich ihn töten. Allein auf diese Rache habe ich die letzten Jahre hingearbeitet. Dafür lebe ich.
Aber als ich ihm endlich gegenüberstehe und ihm meine Klinge an den Hals halte, fühle ich meine Emotionen über mich hereinbrechen.
– Mein Name ist Grimm.
Ich bin tot. Nur in den Momenten, in denen mir der Tod am nächsten ist, schlägt mein Herz. Aber du, deine Gefühle, deine Tränen, sie regen etwas in mir.
Was ist es?
Ich weiß es nicht, aber ich will mehr davon.
Mehr von dir

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover ist nahezu vollständig in schwarz gehalten und wirkt dadurch unglaublich dunkel und düster. Mittig ist ein knochiger Schädel mit sehr gruseliger Wirkung zu sehen, um den herum ein Meer aus schwarzen Rosen zu sehen ist.
Der Reihentitel „Grimm“ ist in silbern glitzernden Buchstaben mittig darunter platziert und „Suicide Love“ wiederum darunter in weißen, schlichter gehaltenen Buchstaben. Damit wird der Fokus eindeutig auf Grimm gelegt, der auch der männliche Protagonist der Geschichte zu sein scheint. „Suicide Love“ assoziierte ich mit einer sehr selbstzerstörerischen, dem Tod geweihten, Liebe – düster, dramatisch und gefährlich vom Eindruck her.

Charaktere
Grimm ist ein sehr gefährlicher Mann, denn er ist Auftragskiller von Beruf. Er ist konsequent, absolut zuverlässig und verspürt des Öfteren einen Hang zum Tod. Von der äußeren Beschreibung in der Geschichte ähnelt Grimm sehr dem Totenschädel auf dem Cover, mal abgesehen von der Tatsache, dass er am ganzen Körper tätowiert ist. Er kann keine Gefühle empfinden – konnte er aufgrund einer Krankheit noch nie –, weshalb er auch nur sehr wenige, dafür aber gute, Freunde hat. Grimm umgibt eine Düsternis, die in Anbetracht seines Berufs und seines Aussehens absolut kein Wunder ist – grob gesagt erscheint er vollkommen gestört. Wenigstens ist er durchweg ehrlich und steht zu sich selbst, was man unter den Umständen nicht immer erwarten kann.
Lucia, die Protagonistin der Geschichte, steckt seit einigen Jahren in einer lieblosen und gewalttätigen Ehe fest. Handlungen gegen ihren Willen stehen seit langer Zeit auf der Tagesordnung und seit ihre Familie vor Jahren brutal vor ihren Augen ermordet worden ist, sind ihr nur noch sehr wenige Vertraue geblieben. Lucia ist unglaublich willensstark und mutig. Sie sinnt seit Jahren auf Rache an dem Mörder ihrer Familie, was wahrscheinlich das Einzige ist, was sie bis jetzt hat überleben lassen.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil des Autoren-Duos war in diesem Buch sehr angenehm, flüssig und fesselnd. Auch der Perspektivenwechsel in der ersten Person hat gut zum Vorankommen innerhalb der Geschichte geführt. Sowohl bei Grimm als auch bei Lucia konnte man sehr intensive Einblicke in deren Gedanken und Gefühle nehmen. Was das angeht ist gerade bei Grimm ein absolutes Meisterwerk gelungen – überaus faszinierend! Generell bot die Geschichte eine Mischung aus erotischen, düsteren, gefährlichen und beängstigenden Szenen. Insgesamt mag ich so einen Mix von verschiedenen Sinneseindrücken sehr gerne, aber bei diesem Buch hat leider irgendwann der abstoßende Teil überwogen. Auch ist mir beim Schreibstil aufgefallen, dass für Rückblicke und Gedanken kursive Schrift verwendet worden ist. Für das deutlich machen eben dieser fand ich das sehr gut, nur leider wurde diese Formatierung nicht konsequent eingehalten.
Von der Handlung her muss ich sagen, dass ich gerne vor dem Lesen gewusst hätte, dass es sich bei der Geschichte um eine Mafia-Dark-Romance handelt, denn dann hätte ich das Buch wahrscheinlich gar nicht erst zur Hand genommen, denn dieser Bereich ist absolut nicht mein Fall. Vielleicht hätte ich es gewusst, wenn ich bereits andere Bücher der Autorinnen kennen würde, aber da das nicht der Fall ist und es auch sonst nirgends vermerkt gewesen ist, bin ich enttäuscht worden.
So schön flüssig und angenehm der Schreibstil des Autoren-Duos auch gewesen ist, haben sie es für mich leider in der Handlung nicht geschafft, die Spannung zu halten. Viele Gedankenstränge neigten dazu, ständig wiederholt zu werden und auch der Cliffhanger am Ende war irgendwie von Anfang an vollkommen vorhersehbar für mich.
„Suicide Love“ wurde eindeutig dem Genre Dark Romance zugeordnet, allerdings hatte ich hier mit dem „Romance“-Aspekt so meine Probleme. Ich konnte bei keinem der beiden Protagonisten wirklich nachvollziehen, wie sie von Hass, in Lucias Fall, und einem Mordauftrag, in Grimms Fall, zu einer gegenseitigen gefühlstechnischen Anziehung gelangt sind. Dieser Anziehungsaspekt war für mich leider null gegeben und somit war die Geschichte auch viel mehr „Dark“ als Dark Romance. Aber vielleicht habe ich auch einfach eine andere Definition von Dark Romance. Für mich ist es nämlich nicht, dauerhaft Vergewaltigungsszenen geschildert zu bekommen oder den Mann richtiggehend blutig zu foltern, um wenig später mit ihm ins Bett zu steigen, weil die Anziehung angeblich so groß ist. Natürlich kann man sowas bei Dark Romance, meiner Meinung nach, mit reinbringen, allerdings sollte die Geschichte nicht zum Großteil daraus bestehen.

Fazit
Für mich war dieses das erste Buch des Autoren-Duos Mika D. Mon und auch, wenn ich feststellen durfte, dass die beiden wirklich genial schreiben können, war die Story inhaltlich nichts für mich. Ich mag Dark Romance wirklich sehr, allerdings überwog hier der „Dark“-Anteil für meine Begriffe zu sehr. Aus diesem Grund werde ich wohl auch eher nicht weiterlesen.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2021

Rezension: "Die Sage der Wandler" von Stefanie Lasthaus

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Autor/in: Stefanie Lasthaus
Titel: Die Sage der Wandler
Reihe/Band: Touch of Ink, Band 1
Genre: Romantasy
Erschienen: Februar 2021
ISBN: 978-3-473-58590-8

Transparenz
Diese Rezension ...

Autor/in: Stefanie Lasthaus
Titel: Die Sage der Wandler
Reihe/Band: Touch of Ink, Band 1
Genre: Romantasy
Erschienen: Februar 2021
ISBN: 978-3-473-58590-8

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über Lovelybooks für die Teilnahme an einer Leserunde zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Destiny is written on your skin.
Seit Quinn denken kann, trägt sie ein Tattoo im Nacken. Ein wunderschönes, verschlungenes Muster – doch weder sie noch ihre Adoptiveltern wissen, woher sie es hat. Bis Quinn an der Vancouver University auf Nathan trifft. Nathan, der ihr einen heiß ersehnten Job vor der Nase wegschnappt. Dessen funkelnde Augen und fast raubtierhafte Geschmeidigkeit Quinn unweigerlich faszinieren. Instinktiv spürt sie, dass hinter der Fassade des Vorzeigestudenten etwas Unbezähmbares lauert. Doch sie ahnt nicht, dass Nathans Geheimnis etwas mit den Visionen zu tun hat, die sie seit Monaten verfolgen.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Der Reihentitel „Touch of Ink“ bezieht sich für meine Begriffe auf das mysteriöse Tattoo von Protagonistin Quinn, das bereits im Klappentext erwähnt worden ist. „Die Sage der Wandler“ lässt auf den Einstieg in eine mysteriöse und neue Welt schließen, von der man nie gedacht hätte, dass sie akzeptiert. Meiner Vermutung nach hat das Tattoo auch etwas mit eben dieser Welt zu tun – aber das erfährt man natürlich erst beim Lesen der Geschichte.
Farblich ist das Cover in Rot, Schwarz, Weiß und Silber gehalten. Eine Art Rankenpflanze ziert mittig die Front und scheint nach oben weiter zu wachsen. Links und rechts davon funkelt es silbern. In den Ranken eingeflochten versteckt sich das Reihentitel, während der Name der Autorin und der Bandtitel am oberen bzw. unteren Rand ihren Platz gefunden haben. Von der abstrakten Gestaltung her gefällt mir die Darstellung sehr gut, allerdings hätte ich es besser gefunden, wenn man die im Buch beschriebenen Symbole am Cover hätte teilhaben lassen.

Charaktere
Quinn Shields ist 18 Jahre alt und lebt, seit sie ein kleines Mädchen war, in einer Adoptivfamilie in der Kleinstadt Smithers. Für ihr Studium an der Vancouver Island University ist sie nun allerdings zu ihrer Schwester gezogen, die dazu neigt sich sehr viele Sorgen zu machen. Vieles an Quinn ist auf eine Art und Weise mysteriös. Angefangen bei dem Tattoo in ihrem Nacken, von dem niemand weiß woher es kommt oder was es zu bedeuten hat, weiter hin zu ihren Visionen, die sie in den unterschiedlichsten Situationen plagen oder ihre Anfälle von Aggression, die sich aus dem Nichts entwickeln. Quinn ist eine offene und ehrliche Person. Sie scheut keinen Konflikt und legt eine gesunde Neugier an den Tag. Manchmal legte sie ein paar egoistische Charakterzüge an den Tag, die aber bei näherem Hinsehen für mich vollkommen nachvollziehbar waren. Selten neigt sie zu unüberlegtem Handeln, ist aber ansonsten eine starke und intelligente junge Frau.
Nathan Copeland ist der erste Student, den Quinn an ihrer neuen Uni kennenlernt. Ausgerechnet der nette Architektur-Student ist es, der ihr einen heiß ersehnten Aushilfsjob vor der Nase wegschnappt. Nate gehört einem sehr alten indigenen Stamm an, womit er ziemlich geheimnisvoll umgeht. Zu seinem Vater hat er kein sonderlich enges Verhältnis, was allerdings auch daran liegen könnte, dass dieser mittlerweile so etwas wie das Stammesoberhaupt ist und somit keine Zeit hat, eine vernünftige Vaterfigur abzugeben. Nathans bester Freund Sam ist der einzige, gegenüber dem er sich nicht so verschwiegen und vorsichtig gibt – die beiden vertrauen sich blind.

Schreibstil und Handlung
„Die Sage der Wandler“ ist in der ersten Person in abwechselnder Reihenfolge aus den Sichtweisen von Quinn und Nathan geschrieben. Der Schreibstil war leicht verständlich und flüssig zu verfolgen, wenn auch die Handlung etwas zäh. Nach dem rasanten und spannenden Einstieg hatte ich leider ständig das Gefühl, als würde es nur sehr schleppend vorangehen und habe mich Stückchen für Stückchen mehr gelangweilt. Auch sind die Gedanken und Gefühle der Protagonisten, trotz der Erzählperspektive, die es eigentlich vereinfachen müsste, nicht wirklich auf mich übergesprungen.
Inhaltlich waren gerade am Anfang direkt sehr viele Erklärungen zu Quinn und ihrem Leben, was wahrscheinlich auch für den drastischen Spannungsabfall gesorgt hat. Dann kamen ein paar Szenen mit Nathan in denen man teilweise nicht durchgeblickt hat, worum es eigentlich geht, da man noch null Hintergrundinformationen hatte und erst dann gab es im Anschluss die Einführung in die Wandler-Geschichte, mit noch Erläuterungen und auch dort konnte sich nicht wirklich neue Spannung aufbauen.
Auch ist mir aufgefallen, dass es vermehrt Situationen gab, die fast nahezu identisch mit der Eingangsszene gewesen sind – Quinn, im Wald, beim Laufen, Verfolgung – um nur mal ein paar Stichworte zu nennen. Das hat mir nicht so sehr zugesagt. Hier und da hat sich auch mal ein zeitlicher Logikfehler vom Handlungsablauf her eingeschlichen. Es wirkte, als hätte sich die Autorin in ihrem eigenen Werk ein wenig verirrt.
Das Fehlen von Spannung zog sich für mich leider durch nahezu das ganze Buch, was aber auch daran gelegen hat, dass ich vielerlei Szenen absolut vorhersehbar fand und sie mir schon bei der kleinsten Andeutung vollständig ausmalen konnte. Erst zum Ende hin kam nochmal richtig Action rein – ein Kampf und ein Cliffhanger – wow. Grundsätzlich sehr schön, dass endlich mal etwas Aufregendes passiert ist, aber wieso wurden denn diese spannungsgeladenen Szenen teilweise mittendrin abgebrochen um an anderer, wesentlich langweiligerer, Stelle weiter zu erzählen?
Quinn und Nathan als Protagonisten waren zwar auf ihre Art jeweils besonders, aber trotzdem hatte ich leider nicht die Möglichkeit, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Sie waren besonders, ja, aber für mich viel zu blass. Es hat ihnen charakterlich an Tiefe gefehlt und auch die sich entwickelnden Gefühle zwischen den beiden waren für mich nicht greifbar. Also wer hier eine richtige Romantasy-Geschichte erwartet ist eindeutig falsch. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass z.B. der Beispielausschnitt, der bei Amazon unter dem Klappentext mit aufgeführt ist, ziemlich täuscht, denn das ist so ziemlich die einzige Situation, in der man halbwegs irgendwelche Gefühle vermittelt bekommt. Ansonsten möchte ich allerdings die generelle Gestaltung der Charaktere nochmal besonders positiv hervorheben. Egal, ob es um Quinn, Nathan, Sam, Tohmah, Joanna oder sonst jemanden handelte, jeder hatte so seine eigene kleine Besonderheit, die ihn von jedem durchschnittlichen Charakter unterschieden hat. Das fand ich sehr herausragend.
Tja, im Gesamten fand ich die Grundidee der Geschichte wirklich gut, allerdings hat man sehr viel Potential verschenkt. Auch die indigenen Völker haben nicht sonderlich viel Platz abgekriegt, was ich wirklich sehr schade fand. Ich denke, dass es bei dieser Geschichte vielleicht sogar besser gewesen wäre, wenn man sie gekürzt und mehr Spannung eingebaut hätte, dann statt einer Dilogie einen Einzelband draus gemacht hätte. Dann wäre es sicher nicht so oft so zäh gewesen …

Fazit
Der erste Band der „Touch of Ink“ Dilogie hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen. Nachdem der größte Verlauf etwas zäh war, konnte mich die Spannung am Ende nochmal richtig mitreißen. Ich bin neugierig, was im zweiten Teil noch alles passieren wird – wenn allerdings der inhaltliche Aufbau genauso sein sollte, dann weiß ich nicht, ob ich das nochmal ertragen kann. Kaufen werde ich es mir wahrscheinlich nicht – aber ich überlege, mir dann das Hörbuch ggf. anzuhören.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Rezension: "Finding us: Verfallen" von Audrey Carlan

Finding us - Verfallen
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Autor/in: Audrey Carlan
Titel: Verfallen
Reihe/Band: Finding us, Band 1
Genre: Erotikroman
Erschienen: November 2020
ISBN: 978-3-7457-0110-4

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Diese Rezension basiert auf einem ...

Autor/in: Audrey Carlan
Titel: Verfallen
Reihe/Band: Finding us, Band 1
Genre: Erotikroman
Erschienen: November 2020
ISBN: 978-3-7457-0110-4

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Harper Collins Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Sie ist stark, selbstbewusst – aber gegen das Verlagen ist sie machtlos …
Aspen Reynolds hat alles, wovon viele träumen. Sie ist reich, attraktiv und steht auf der Forbes-Liste der erfolgreichsten Frauen. Doch sie gehört nicht zu den typischen Park-Avenue-Prinzessinnen. Aus eigener Kraft hat sie ihr Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist. Sie befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, und dennoch fehlt ihr etwas im Leben. Etwas, von dem sie glaubt, es nicht zu vermissen. Bis der markante Hank Jensen sie aus einer tödlichen Gefahr rettet. In seinen Armen erlebt sie ungezügelte Leidenschaft und Stunden voller Lust. Er übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie aus, aber Hank kommt nicht aus der High-Society-Welt. Kann ihre Liebe dennoch bestehen?

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover ist gänzlich in grün gehalten, während der Buchtitel in golden glitzernder Farbe geschrieben steht. Der Reihentitel ist am oberen Rand in weiß abgedruckt, während der Name der Autorin am unteren Rand in hellgrün entgegenleuchtet. Der gesamte Untergrund der Worte wirkt wie eine Blume oder vielleicht auch Stoffbahnen (?), verrät allerdings absolut überhaupt nichts über den Inhalt der Geschichte.
„Finding us – Verfallen“ klingt als Titel recht geheimnisvoll mit einer Prise Erotik. Der Titel erzählt vom zusammentreffen verschiedener Personen und könnte auch romantisch ausgelegt werden. Da ich allerdings schon einige Bücher der Autorin kenne, vermute ich, dass auch hier der Fokus wieder mehr auf Erotik liegt.

Charaktere
Aspen Reynolds ist jung, erfolgreich, wunderschön und hat sich ganz allein ein millionenschweres Business aufgebaut. Sie ist reich, hat einen persönlichen Assistenten, Oliver, der gleichzeitig ihr bester Freund ist und hat vor lauter Arbeit gefühlt kein Privatleben. Sie scheint keine weiteren Freunde zu haben und außer zu ihrer Schwester Landon scheint zu ihrer Familie ein recht angespanntes Verhältnis zu herrschen. Sie verfügt über ein starkes Durchsetzungsvermögen und lebt sehr unabhängig – bis sie auf Hank trifft. Denn sobald er auf der Bildfläche auftritt, scheint sich ihr Verstand nahezu vollkommen abzuschalten …
Hank Jensen ist stark, gutaussehend und besitzt eine eigene Baufirma. Zu seiner Familie hat er ein sehr gutes Verhältnis – der Zusammenhalt ist groß und auch seinen engsten Freunden kann er immer vertrauen und auf sie zählen. Vom Typ her scheint er sehr besitzergreifend zu sein und zu Eifersuchtsanfällen zu neigen, weshalb er in einer Beziehung dazu neigt, ein hohes Maß an Dominanz an den Tag zu legen.

Schreibstil und Handlung
Audrey Carlan erzählt die Geschichte von Aspen und Hank in der ersten Person aus abwechselnden Sichtweisen der Kapitel. Ihr Schreibstil war wieder einmal sehr locker, leicht und flüssig und außerdem formuliert sie ihre Szenen zusätzlich unglaublich detailliert und bildhaft, was grundsätzlich dafür sorgen würde, dass die Seiten nur so dahinfliegen, wenn es da nicht doch das ein oder andere ‚Problem‘ gegeben hätte. Teilweise wurden Vergleiche gezogen zwischen sexuellen Handlungen und normalen alltäglichen Tätigkeiten, dass es einfach nur verstörend gewesen ist. In den betreffenden Szenen wurde dadurch mehrfach die Intimität zerstört und sollte es lustig gemeint sein – das war es einfach nicht. Größtenteils fand ich die Vergleiche, und ich bin ein sehr aufgeschlossener Mensch, einfach nur eklig und unpassend.
Wie man vielleicht schon an meiner Charakterbeschreibung erkennen kann, konnte ich den Protagonisten nur äußerst begrenzt Eigenschaften zuordnen. Auf mich wirkten sie durchweg leider sehr oberflächlich, was auch durch die Erzählperspektive, in der ich ihre Gedanken und Gefühle jeweils mitbekommen habe, leider nicht behoben werden konnte. Ich konnte keinerlei Bindung zu Aspen oder Hank aufbauen, denn die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass die beiden nur auf ihre jeweiligen Körper reduziert wurden. Vor allem Hank, der, sobald er sie gesehen hat, die ganze Zeit schon nur noch an Sex gedacht hat und sie damit in meinen Augen ziemlich zum Objekt gemacht hat – aber dazu mehr beim Inhalt.
Die Handlung war für mich insgesamt etwas absurd und vom Tempo her auch ziemlich unrealistisch. Im einen Moment passiert ein schrecklicher, fast tödlicher, Unfall und im nächsten wird auf einmal im Krankenhaus miteinander rumgemacht, obwohl man sich überhaupt nicht kennt. Auch wenn man auf Schmerzmitteln ist, ist glaube ich Sex nicht das erste, woran man denkt, wenn man im Krankenhaus aufwacht. Es war weder erotisch, noch hat es zum Ernst der Situation gepasst.
Ab diesem Punkt passierte aber eigentlich kaum mehr etwas anderes. Ständig und gefühlt auch überall hatten die Protagonisten Sex miteinander und dieser wurde nicht mal sonderlich abwechslungsreich geschildert. Es passiert dauernd, elendig lange und hat ziemlich schnell nur noch genervt. Auch verpassten sich die Aspen und Hank gegenseitig noch einen Spitznamen. Während er sie ständig „Engel“ nennt, betitelt sie ihn einfach als „Hengst“ – sorry, aber noch niveauloser geht doch eigentlich kaum, oder? Letztendlich hat sie ihn auf jeden Fall mit diesem Spitznamen nur auf seine Ausdauer beim Sex reduziert und darauf, wie scharf er sie die ganze Zeit macht. Und genau das meine ich, warum die Charaktere für mich zu oberflächlich geblieben sind. Es gab nur Sex zwischen ihnen. Ich konnte nicht mal spüren, dass sich da wirklich Gefühle zwischen ihnen entwickelten – die natürlich auf einmal auch da waren und sie in einer Beziehung gewesen sind. Währenddessen kamen immer mal wieder ein paar Unterhaltungen auf, die inhaltlich aber komplett für die Tonne gewesen sind, denn mehr als Small-Talk ist auch das nicht wirklich gewesen.
Der Anfang mit dem gemeinsamen Unfall war wirklich fesselnd, hat Spannung aufgebaut und man wollte mehr lesen, aber alles was danach kam war einfach ziemlich einseitig, von Sex dominiert und absolut vorhersehbar.

Fazit
Immer und immer wieder gebe ich Audrey Carlan eine Chance und werde aufs Neue enttäuscht. Sie schafft es leider immer noch nicht Erotik mit einer sinnvollen, realistischen und authentischen Handlung zu kombinieren. So haben wir auch hier wieder mehr Sex als Handlung.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2021

Rezension: "A Single Kiss" von Ivy Andrews

A single kiss
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Autor/in: Ivy Andrews
Titel: A Single Kiss
Reihe/Band: L.O.V.E., Band 4
Genre: New Adult
Erschienen: Dezember 2020
ISBN: 978-3-7341-0858-7

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Diese Rezension basiert auf einem ...

Autor/in: Ivy Andrews
Titel: A Single Kiss
Reihe/Band: L.O.V.E., Band 4
Genre: New Adult
Erschienen: Dezember 2020
ISBN: 978-3-7341-0858-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Ein einziger Kuss kann dein Leben für immer verändern …
Seit Ella denken kann, dreht sich alles um „French Chis“, das Mode-Unternehmen ihrer Familie. Während ihr Bruder Henri die Geschäftsleitung übernehmen wird, soll Ella eines Tages die Designabteilung der Firma leiten, etwas anderes stand nie zur Debatte. Dabei ist Mode in Wahrheit gar nicht Ellas Ding, das wird ihr während des Auslandsjahrs in Plymouth nur allzu bewusst. Viel lieber würde sie mit einer Kamera bewaffnet durch die ungezähmte Landschaft Cornwalls streifen oder sich in einer Dunkelkammer verschanzen. Doch dann läuft ihr Callum vor die Linse. Callum, der tätowierte Bad Boy, der ihr Herz in Aufruhr versetzt, der sie ermuntert, ihren Träumen zu folgen – der aber so ganz anders ist als der Mann, den ihre Eltern an der Seite ihrer Tochter sehen …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Mittlerweile sind wir beim vierten und letzten Band der „L.O.V.E.“-Reihe angekommen. Nach „A Single Night“, „A Single Word“ und „A Single Touch“ trägt der letzten Band der Reihe den Namen „A Single Kiss“. Wieder einmal eine sehr intime und romantische Beschreibung einer Situation zwischen zwei Menschen… und wie immer habe ich gehofft, dass mich die Geschichte wird verzaubern können.
Das Cover reiht sich nahtlos bei seinen Vorgängerbänden ein. Diesmal ist es farblich in blau gehalten. Ansonsten ist die Gestaltung identisch zu Band 1 bis 3, denn in der Covermitte wirkt es, als würden sich verschiedenen Stoffbahnen (evtl. Tüll) auftürmen. In Anbetracht, dass die Reihe größtenteils von Studentinnen des Fachs Modedesign handelt finde ich diese Darstellung immer noch sehr gut gewählt. Eine Zusammengehörigkeit ist auf jeden Fall erkennbar.

Charaktere
Emmanuelle Chevallier ist 22 Jahre alt und gilt überall als die französische Paris Hilton. Sie ist durch und durch eine Partynudel und landet immer wieder mit ihrem Leben in der Klatschpresse. Ihr ist es vorherbestimmt, dass Modelabel ihrer Familie „French Chic“ zu übernehmen, auch wenn das, im Vergleich zu ihrem Bruder Henri (Band 2), so absolut nicht zu ihren eigenen Wünschen passt. Während Emmanuelle, kurz Ella genannt, die Gerüchte über sich selbst hasst, ist sie jedoch trotzdem öfter dazu verleitet, Gerüchten über andere Menschen Glauben zu schenken. Mit ihrem Freund Etienne ist sie schon seit längerem zusammen, allerdings kriselt es gewaltig und trotz allem ist Ella vollkommen von ihm verblendet und klammert sich an dem Schein einer glücklichen Beziehung fest.
Callum – über ihn konnten wir bisher noch am allerwenigsten erfahren – studiert in Plymouth Fotografie. Er kommt aus Schottland und wurde von seiner Nana, seiner Großmutter, großgezogen, da seine Eltern bei einem schweren Unfall ums Leben gekommen sind. Er ist auf dem ganzen Körper tätowiert, hat etwas längere Haare und gilt als absoluter Playboy, was seinen Frauenverschleiß angeht. Ein vermeintlicher Bad Boy, wie er im Buche steht. Er ist 24 Jahre alt und machte auf mich, trotz seinem angeblichen Ruf, einen sehr warmherzigen, hilfsbereiten und vor allem klugen Eindruck.

Schreibstil und Handlung
„A Single Kiss“ ist in der ersten Person aus den abwechselnden Perspektiven von Ella und Callum geschrieben, sodass man von beiden Gedanken und auch Gefühle mitbekommen kann. Das war für mich bei diesem letzten Band der „L.O.V.E.“-Reihe allerdings vom Schreibstil her auch schon der beste Aspekt, denn leider gab es viel zu viele Dinge, die mich gestört haben. Angefangen mit der Kapitellänge. Was hat man sich die Autorin denn dabei gedacht? Da hat man etwa bis Seite 200 gelesen und ist erst beim 5 Kapitel? Ich war entsetzt. Gerade auch durch diese Kapitellänge begünstigt, zog sich die Story elendig in die Länge. Es wurde schnell langweilig, denn es kamen nur unglaublich wenig neue Informationen zur Geschichte hinzu und somit ging es nur schleppend voran. Da die Bände der Reihe alle zeitgleich spielen hat man als Leser viele Szenen doppelt und sogar drei- oder vierfach erlebt. Selbst einzelne Erklärungen und Szenenbeschreibungen wiederholten sich, wenn man nochmal in die Vorgängerbände zurückblätterte. Eine Kürzung wäre definitiv notwendig gewesen! Wenn eine Geschichte zeitgleich spielt, dann braucht man nicht 4x 500 Seiten mit zu 75% identischem Inhalt. An der Geschichte von Ella und Callum sind gerade auch deshalb, meiner Meinung nach, wichtige Details und Themen verloren gegangen, die viel mehr hätten ausgeführt werden müssen. Stattdessen hat man sich in bereits bekannten Erlebnissen verrannt. Auch die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren waren nicht immer das Gelbe vom Ei. Mal war es humorvoll, mal ernst, aber manchmal auch einfach nur sinnloses Dahingerede ohne jeden Sinn und Zweck. Es war des Öfteren sehr frustrierend für mich.
Die Handlung startet mit einem verhältnismäßig sehr spannenden Prolog, der als einziger Part der Reihe vor der Haupthandlung in Plymouth spielt. Man erfährt einiges über Ellas Leben, ihre Beziehung und natürlich auch, wie es dazugekommen ist, dass sie nach Plymouth geflüchtet ist. Cybermobbing – ein großes Thema, was in diesem digitalen Zeitalter auch immer sehr präsent ist – wurde an dieser Stelle leider einfach fallengelassen und ausschließlich als Grundangabe für Ellas Umzug nach Plymouth genannt. Daraus hätte man so viel machen können, aber diese Chance ist nun verstrichen.
Inhaltlich hat man viele kleine Einblicke in die Fotografie und Cals Arbeit als Auftragsfotograf bekommen, was mir sehr gut gefallen hat. Dagegen gewirkt hat allerdings, dass wieder einmal Val (Band 3) in der Geschichte wesentlich präsenter gewesen ist als die eigentliche Protagonistin Ella.
Generell muss ich zu den Protagonisten allerdings sagen, dass sie mir leider auch nur teilweise sympathisch gewesen sind. Ella ist ein wahnsinniger Sturkopf, die zu vorschnellen Entscheidungen neigt, die manchmal nicht gut durchdacht sind. Abgesehen mal davon war gefühlt das halbe Buch voll von ihrer ewigen Leier bezüglich der Beziehung zu Etienne. Ella ist überaus unzufrieden, aber auch das war in Anbetracht der Vorgängerbände absolut nichts Neues und erreichte hier für mich ein neues Level an Genervtheit. Ihre ständige Rumheulerei ging mir schon vorher auf die Nerven, weil sie selbst in der Lage wäre etwas zu ändern, aber es nicht tut. Mit Callum hatte ich ebenfalls ein paar Probleme. Grundsätzlich war er ganz anders, als die Gerüchte uns weißmachen wollten, was ich auch sehr gut fand. Nicht angemessen war allerdings, dass er über Ellas Beziehung urteilt und sie ständig offensiv anflirtet, obwohl sie ihn mehrfach klar und deutlich abblitzen lässt. Seine Hartnäckigkeit in allen Ehren und ich finde es an sich auch schön, wenn ein Mann um eine Frau kämpft, allerdings wirkte es hier auf mich sehr penetrant und anstandslos.
Auch die Beziehungsentwicklung zwischen Ella und Callum war nicht ganz meins. Denn erst passiert Ewigkeiten nichts, da Ella ja noch in einer Beziehung ist und sich nicht trennen will, egal wie unglücklich sie sein mag, und auf einmal ist sie doch getrennt und will Callum – sofort. Am besten gestern. Es ging von 0 auf 180 und mir blieben dabei echte Gefühle auf der Strecke, denn es wirkte einfach zu gewollt, zu inszeniert. Auch am Ende, die Verwendung des klassischen Klischees des „nicht gut genug“-Seins, war einfach nur dazu da, nochmal richtig Drama aufflammen zu lassen. In meinen Augen vollkommen unnötig.
Letztendlich war an der ganzen Reihe die Mädels-WG das allerbeste. Die entstehende Freundschaft mitzuerleben und von jeder Seite mal gesehen zu haben war, trotz Wiederholungen, wirklich schön. Der Zusammenhalt und die Treue, die sich untereinander entwickelte, hat das ganze restliche inhaltliche Chaos wesentlich erträglicher gemacht. Wer möchte nicht in einer WG leben, die nur so voller Liebe strahlt? Sie waren chaotisch, lustig und absolut liebenswert!

Fazit
Die „L.O.V.E.“-Reihe hat mich bereits vermehrt zwiegespalten zurückgelassen und trotzdem habe ich immer weitergelesen, in der Hoffnung, dass die Autorin irgendwann einsehen würde, dass jede Geschichte der einzelnen Paare es wert ist, die Seiten eines Bandes komplett für sie zu nutzen. Leider ist dies nicht eingetreten und so empfand ich diesen letzten Band „A Single Kiss“, der zu 75% aus Wiederholungen bestand und wenig neuen Input gab, leider als schlechtesten der ganzen Reihe.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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