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Veröffentlicht am 19.04.2021

Eine berührende Geschichte voller Überraschungen und außergewöhnlicher Perspektiven.

Die Nachtbushelden
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Inhalt:

Hector ist ein Unruhestifter und wird von seinen Klassenkameraden gefürchtet: er mobbt, drangsaliert und stiehlt. Tägliches Nachsitzen, Hausarrest und andere Strafen lassen ihn völlig kalt.

Egal ...

Inhalt:

Hector ist ein Unruhestifter und wird von seinen Klassenkameraden gefürchtet: er mobbt, drangsaliert und stiehlt. Tägliches Nachsitzen, Hausarrest und andere Strafen lassen ihn völlig kalt.

Egal was er unternimmt, Ärger ist vorprogrammiert. Sein Streich, einem Obdachlosen seinen Einkaufswagen zu klauen, geht allerdings nicht nur zu weit, sondern auch mächtig nach hinten los.

Nun glaubt ihm endgültig niemand mehr. Dabei hat Hector endlich eine heiße Spur, um Dieben auf die Schliche zu kommen. In ganz London verschwinden berühmte Statuen und alles deutet auf Obdachlose als Täter hin.

Ob es Hector gelingen wird, deren Unschuld zu beweisen?


Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Mein Eindruck:

Die Geschichte wird von Hector selbst und in der Ich-Form erzählt. Normalerweise die ideale Art, den Leser mit dem Protagonisten mitfühlen zu lassen. Doch der Zehnjährige ist ein Chaot und Unruhestifter, der schwächeren Mitschüler schikaniert und beraubt, Streber und Schleimer hänselt und sich ausnahmslos jedem gegenüber respektlos verhält. Seine Freunde Will und Katie sind kaum anders, wenn auch ein wenig zurückhaltender. Das Thema Mobbing wird dem Leser für gewöhnlich nicht aus der Perspektive des Täters näher gebracht, was diese Erzählweise noch interessanter gestaltet.

Hector lebt dank seiner Eltern zusammen mit den Geschwistern, der 13-jährige Helen und dem 4-jährige Hercules, ein behütetes Leben und eigentlich sollte es ihm an nichts fehlen. Irgendwie ist Hector aber halt- und ziellos. Sein zeichnerisches Talent ignoriert er und macht lieber "Späße" auf Kosten anderer.

Mitleid oder Sympathie für den Protagonisten empfindet man zunächst kaum, hofft allerdings darauf, dass Hector nicht so herzlos ist, wie es zunächst scheint. Wer aufgrund des Hauptcharakters daran denkt, das Buch abzubrechen: Bitte weiterlesen. Es lohnt sich!

Hectors Entwicklung innerhalb der Geschichte ist berührend und außergewöhnlich zugleich. Es ist einfach wunderbar, mitzuerleben wie aus dem anklagenden, entnervten Ausruf "Hectoooooor" im Laufe des Abenteuers ein bewunderndes "Hector" wird.

Während die Sympathie für die Hauptfigur erst noch wachsen muss, ist sie für die Nebencharaktere dafür umso stärker. Klassenkameradin Mei-Li, die in der Suppenküche ihres Vaters aushilft, und den Obdachlosen Thomas habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie sind beide tough genug, um von Hectors Aktionen ungerührt zu bleiben und ihm auch mal gehörig die Meinung zu sagen.

Eine spannend und einfühlsam erzählte Geschichte über Mobbing, Vorurteile, Ausgrenzung, Obdachlosigkeit, Respekt, Nächstenliebe und Gerechtigkeit.

Das Nachwort, die persönliche Seite hinter dieser Geschichte berührt und nach dem emotionalen Finale und Happy End sind dann tatsächlich doch noch ein paar Tränen geflossen.

Ergänzend finden sich Hintergrundinformationen zu Hilfsangeboten zudem Denkanstöße und Anregungen, wie man selbst unterstützen kann. Außerdem spendet die Autorin einen ihres Honorars an entsprechende Organisationen.

Ein außergewöhnliches Buch, welches ich Jung und Alt ans Herz legen möchte.


Fazit:

Eine Geschichte, die im Kopf bleibt und noch lange nachhallt:
berührend und spannend für Kinder und Jugendliche aber auch für Erwachsene, denn sie gibt einen Blick hinter die Kulissen und widmet sich neben dem Hauptthema Obdachlosigkeit auch Mobbing, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.

Gerade wegen des zunächst unsympathischen Protagonisten und Anti-Helden ein ungewöhnliches und doch fesselndes Lesevergnügen.

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Rezensiertes Buch "Die Nachtbushelden" aus dem Jahr 2021


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2021

Abenteuerlich, geheimnisvoll und faszinierend. Ein weiteres Abenteuer und eine spannende Rettungsmission!

Rick Nautilus - Gefangen auf der Eiseninsel
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Inhalt:

Rick Nautilus erkundet gemeinsam mit seinen Freunden dem Piraten Emilio und der Ozeanerin Ava an Bord seines U-Boots die Meere.

Die drei machen eine sonderbare Entdeckung: vor der Küste treibt ...

Inhalt:

Rick Nautilus erkundet gemeinsam mit seinen Freunden dem Piraten Emilio und der Ozeanerin Ava an Bord seines U-Boots die Meere.

Die drei machen eine sonderbare Entdeckung: vor der Küste treibt ein alter und verlassener Frachter. Ein Geisterschiff!

Doch so schnell wie er aufgetaucht ist, verschwindet er auch wieder! Es scheint tatsächlich so, als löse er sich vor ihren Augen einfach auf.

Wurde er vom Nebel verschlungen?

Die drei Freunde gehen dem Rätsel auf den Grund und nehmen Kurs hinaus aufs offene Meer.

Doch plötzlich wird die Nautilus von einer riesigen Eiseninsel verschlungen und die drei Abenteurer sind gefangen!



Illustrationen:

Der Zeichenstil von Timo Grubing, besonders die moderne und detailgetreue Gestaltung der Figuren und deren Mimik gefallen sehr.

Im Buchvorsatz werden in Steckbrief-Form zunächst die Hauptcharaktere sowie das U-Boot vorgestellt.

Besonders der Querschnitt der Nautilus ist faszinierend und informativ. Es gibt darin neben Räumen mit praktischem Nutzen (Bad, Kombüse) auch ein Forschungslabor und sogar eine Bibliothek.

Die Gestaltung innerhalb des Abenteuers ist abwechslungsreich und es gibt viel zu entdecken. Neben Illustrationen, die die Handlung aufgreifen und die Charaktere zum Leben erwecken, finden sich einige Szenen als Comicpanel sowie Skizzen von Seemannsknoten und Aufzeichnungen.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab etwa 8 Jahre (große Schrift, kurze Kapitel)

Die Buchreihe ist bei Antolin gelistet.



Mein Eindruck:

Dies ist das zweite Abenteuer der drei Freunde an Bord der Nautilus. Jeder Band ist abgeschlossen und kann in beliebiger Reihenfolge gelesen werden.

Die drei Protagonisten sind von Beginn an sympathisch:

Der 10-jährige Rick Nautilus, ein Nachfahre des berühmten Käpt'n Nemo, ist ein Forscher, Entdecker und Erfinder.

Zusammen mit der Ozeanerin Ava (sie hasst den Begriff "Meerjungfrau") und dem Abenteurer Emilio, 11 Jahre alt und aufgewachsen bei Piraten, lebt Rick auf seinem U-Boot, der Nautilus.

Die drei Freunde sind abenteuerlustig, wissbegierig und bilden ein perfektes Team.

Aufgrund der außergewöhnlichen wie unterschiedlichen Charaktere ist das Buch sowohl für Jungen wie auch für Mädchen interessant.

In diesem Band besuchen sie zu Beginn auf der Insel Vulcania einen alten, väterlichen Bekannten: Jenkins, Steuermann der Nautilus im Ruhestand. Ein sympathischer Seebär, der hoffentlich auch in zukünftigen Abenteuern einen Platz finden wird.

Die Zahl der handelnden Figuren ist auf ein Minimum begrenzt und die Kapitel haben eine ideale Länge zum Vor- oder Selberlesen.

Der Schreibstil gefällt sehr: detailliert und bildhaft, humorvoll und mitreißend.

Welche Abenteuer, Gefahren und Geheimnisse die drei mutigen Freunde im Bauch der Eiseninsel erwarten, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten

Nur so viel: es wird abenteuerlich, ein wenig gefährlich, aber dank der mutigen Hauptfiguren gibt es natürlich ein Happy End.

Neben dem großartigen Unterhaltungswert des Abenteuers werden sich zudem Umweltschutz und Meeresverschmutzung thematisiert.



Wir sind gespannt auf weitere Tauchgänge mit Rick Nautilus!

Der nächste Band "Alarm in der Delfin-Lagune" erscheint im Juli und für Oktober ist bereits ein vierter Band angekündigt (die Buchrücken ergeben ein Gesamtbild).



Fazit:

Band zwei der außergewöhnlichen und phantasievollen Kinderbuchreihe.

Das Abenteuer ist humorvoll und spannend gestaltet und die sympathischen Charaktere wachsen einem direkt ans Herz.

Zusätzlich ergänzen detaillierte und moderne schwarz-weiß Illustrationen die Handlung.

Ein unterhaltsamer Lesespaß für Jungen und Mädchen.



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Rezensiertes Buch "Rick Nautilus - Gefangen auf der Eiseninsel" aus dem Jahr 2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2021

Ein weiterer spannender Fall für die drei sympathischen Schnüffler. Lustig, lehrreich und turbulent mit tollen sw Illustrationen.

Mister Marple und die Schnüfflerbande - Ein Hamster gibt alles!
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Inhalt:

Die "Schnüfflerbande" besteht aus Theo, Elsa und dem Hamster Mister Marple.

Ihre Spezialität sind Ermittlungen aller Art in tierischen Angelegenheiten.

Der Zirkus Ratzifatzi gastiert in der ...

Inhalt:

Die "Schnüfflerbande" besteht aus Theo, Elsa und dem Hamster Mister Marple.

Ihre Spezialität sind Ermittlungen aller Art in tierischen Angelegenheiten.

Der Zirkus Ratzifatzi gastiert in der Stadt. Elsa und Mister Marple freuen sich - im Gegensatz zu Theo - schon riesig auf die Familien-Vorstellung.

Aber als der Hamster einen Hilferuf von der Zirkus-Ziege aufschnappt, ist schnell klar: Das ist ein neuer Fall für die Schnüfflerbande!

Bei der verdeckten Ermittlung jedoch fehlt plötzlich von der Ziege jede Spur. Was geht hier nur vor?



Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)
etwa ab 8 Jahre (zum Selberlesen: normalgroße Schrift, Blocksatz, kurze Kapitel, hoher Bildanteil)


Illustrationen:

Das Bild-Text-Verhältnis ist ausgewogen und altersgemäß. Beinahe auf jeder Doppelseite findet sich eine schwarz-weiß Illustration und zusätzlich schaut der Hamster Mister Marple fröhlich neben jeder Kapitelüberschrift und seinen Schnüffler-Protokoll-Einträgen hervor. Sogar die Seitenzahlen werden dank der Hamster-Silhouette zum Hingucker.

Den Zeichenstil von Nikolai Renger mögen wir sehr und er ist bei der Gestaltung der Tiere wieder ganz hervorragend gelungen. Die tollen Kunststücke des niedlichen Mister Marple sind unser persönliches Highlight.


Mein Eindruck:

Dies ist der vierte Band der Reihe. Da aber alle Abenteuer unabhängig voneinander und in sich abgeschlossen sind, kann man auch ohne Vorkenntnisse problemlos mit dieser Geschichte starten.

Die Schnüfflerbande ist sehr sympathisch, denn jeder der drei Nachwuchsdetektive hat seine Schwächen aber auch Stärken, die sich bei den Ermittlungen hervorragend ergänzen:

Theo ist ein totaler Kopfmensch. Unter anderem hat er eine Zirkus-Allergie, Angst vor Viren und Bakterien, Krabbeltieren und großer Höhe. Er ist übervorsichtig, trägt durchgehend seine neongelbe Warnweste und beim Erklimmen der Zentrale sogar Helm und Klettergurt. Bei der Vorfreude, einen Fall abzuschließen oder wenn seine Freunde in Gefahr sind, verpufft allerdings die Angst des liebenswerten Kerlchens.

Elsa ist Theos Nachbarin. Sie ist kontaktfreudig, aufgeschlossen, mutig und ein kleiner Wirbelwind, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern.

Mister Marple, benannt nach Theos Lieblingsdetektivin Miss Marple, begleitet seine Kollegen Theo und Elsa gut versteckt in Theos Tasche. Der Hamster ist zuständig für die Sondereinsätze. Er hat ein sehr feines Spürnäschen und in seinen Adern fließt Detektivblut bzw. auch ein wenig Zirkusblut. Der kleine Kerl ist ein außergewöhnlich talentierter Artist: Jonglieren, Tanzen, Salti und Randschlag macht er mit links. Auch von Lampenfieber keine Spur und mit seiner beruhigenden Art, schafft er es sogar, dass Theo den Auftritt nicht vorschnell hinschmeißt.

Mitreißend und humorvoll wird das Abenteuer erzählt und zwar zu Beginn der Kapitel von Theo und am Ende jeweils aus Sicht seines Hamsters zusammengefasst in seinem streng geheimen "Mister Marples Schnüffler-Protokoll".

Der Perspektivwechsel ist auch deshalb so gelungen, weil der Hamster wie ein waschechter Meisterdetektiv kombiniert (mit einer kleinen Portion Arroganz) und seinen "Schnüfflergehilfen" hin und wieder auf die Sprünge helfen muss. Ein guter Meisterdetektiv hat eben niemals Feierabend!

Auch das vierte Abenteuer der Schnüfflerbande liest sich spannend und unterhaltsam. Von Beginn an wird der Leser in die Handlung hineingezogen und kann mitkombinieren und eigene Schlüsse ziehen.

Typische Detektivszenen wie beispielsweise eine verdeckte Ermittlung im Zirkus, eine heimliche Verfolgungsjagd sowie kleine Notlügen gegenüber den Erwachsenen dürfen nicht fehlen.

Zudem werden Mut, Selbstüberschätzung, Ausgrenzung, Loyalität und Vergebung thematisiert.

Der Plot ist altersentsprechend und daher hervorragend geeignet für Detektivgeschichten-Einsteiger!



Fazit:

Der vierte Fall für die Schnüfflerbande: altersgerecht, witzig und unterhaltsam mit sympathischen Nachwuchsdetektiven, die sich während ihrer Ermittlungen dank unterschiedlicher Talente perfekt ergänzen.

Typische Detektivabenteuer-Elemente und zahlreiche moderne schwarz-weiß Illustrationen runden das dritte Abenteuer der Schnüfflerbande perfekt ab.

Fünf funkelnde Sternchen und Leseempfehlung für alle (künftigen) Junior-Detektive - ganz gleich ob Mädchen, Junge oder Haustier



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Rezensiertes Buch "Mister Marple und die Schnüfflerbande - Ein Hamster gibt alles!" aus dem Jahr 2021

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2021

Ein spannender Kinderkrimi zum Mitraten. Lustig und unterhaltsam erzählt mit sympathischen Charakteren und tollen Illustrationen.

Mister Marple und die Schnüfflerbande - Auf frischer Tat ertapst
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Inhalt:

Die "Schnüfflerbande" besteht aus Theo, Elsa und dem Hamster Mister Marple und ist spezialisiert auf tierische Angelegenheiten.

Die drei zelten in Elsas verwildertem Garten. Doch Theo wird ...

Inhalt:

Die "Schnüfflerbande" besteht aus Theo, Elsa und dem Hamster Mister Marple und ist spezialisiert auf tierische Angelegenheiten.

Die drei zelten in Elsas verwildertem Garten. Doch Theo wird allein schon beim Gedanken an Feinstaub, Raubtiere, Monster uvm. Angst und Bange. Kein Wunder also, dass er keinen Schlaf findet. Leider ist selbst auf seinen sonst nachtaktiver Hamster kein Verlass.

Während Elsa und Mister Marple friedlich schlummern, hört Theo plötzlich mitten in der Nacht das Splittern einer Scheibe! Nun sind alle hellwach.

Bei der nächtlichen Erkundungstour kann der kleine Hamster den verlockend duftenden Erdbeeren in Nachbarsgarten einfach nicht widerstehen und wird auf frischer Tat ertappt.

Doch wer ist eigentlich der Einbrecher? Wer hat die Scheibe zerschlagen? Ein neuer Fall für die Schnüfflerbande!



Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)
etwa ab 8 Jahre (zum Selberlesen: normal große Schrift, Blocksatz, kurze Kapitel, hoher Bildanteil)



Illustrationen:

Das Bild-Text-Verhältnis ist ausgewogen und altersgemäß. Beinahe auf jeder Doppelseite findet sich eine schwarz-weiß Illustration und zusätzlich schaut der Hamster Mister Marple fröhlich neben jeder Kapitelüberschrift und seinen Schnüffler-Protokoll-Einträgen hervor. Sogar die Seitenzahlen werden dank der Hamster-Silhouette zum Hingucker.

Den Zeichenstil von Nikolai Renger mögen wir sehr und er ist bei der Gestaltung der Tiere ganz besonders gut gelungen.

Neben dem putzigen Mister Marple in seinem karierten Trenchcoat ist ein weiteres Highlight der kleine, niedliche Waschbär.



Mein Eindruck:

Dies der bereits der dritte Band der Reihe. Da aber alle Abenteuer unabhängig voneinander und in sich abgeschlossen sind, kann man auch ohne Vorkenntnisse problemlos mit dieser Geschichte starten.

Die Schnüfflerbande ist sehr sympathisch, denn jeder der drei Nachwuchsdetektive hat seine Schwächen aber auch Stärken, die sich perfekt ergänzen:

Theo ist übervorsichtig, trägt durchgehend seine neongelbe Warnweste oder einen Helm und hat unter anderem eine Bakterien-/Viren-Phobie sowie Höhenangst. Vielleicht nicht die besten Voraussetzungen für einen Schnüffler, aber trotz seiner ruhigen und vorsichtigen Art ist er ein liebenswertes und pfiffiges Kerlchen.

Elsa ist Theos Nachbarin. Sie ist kontaktfreudig, aufgeschlossen, redet wie ein Wasserfall und ist ein mutiger Wirbelwind, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Ihre ansteckende Art lockt sogar den schüchternen Theo immer wieder aus der Reserve.

Der Hamster Mister Marple, benannt nach Theos Lieblingsdetektivin Miss Marple, lauscht jeden Abend seinem Besitzer bei der Lektüre von Krimis und hat so bereits viel gelernt. In den Adern des Hamsters fließt Detektivblut und er hat ein feines Spürnäschen. Außerdem hat er das hilfreiche Talent sowohl mit Tieren wie auch mit Menschen zu kommunizieren.

Selbstverständlich begleitet er seine Kollegen Theo und Elsa gut versteckt in Theos Tasche. Doch so manches Mal fragt man sich, wer hier eigentlich auf wen aufpasst und wer der Kopf des Trios ist

Humorvoll und spannend wird das Abenteuer erzählt und zwar zu Beginn der Kapitel von Theo und am Ende jeweils aus Sicht seines Hamsters zusammengefasst in "Mister Marples Schnüffler-Protokoll". Streng geheim!

Der Perspektivwechsel ist auch deshalb so gelungen, weil der Hamster wie ein waschechter Meisterdetektiv kombiniert und seine "Helfer" hin und wieder zurechtweisen muss. Das Leben als Top-Ermittler ist eben kein Ponyhof, es kann auch mal brenzlig und turbulent werden und schnelle Entscheidungen sind gefragt!

Auch das dritte Abenteuer der Schnüfflerbande liest sich spannend und unterhaltsam.

Von Beginn an wird der Leser in die Handlung hineingezogen und kann ebenfalls rätseln und kombinieren. Natürlich dürfen typische Detektivszenen nicht fehlen: eine nächtliche Ermittlung, Befragung von Zeugen, eine rasante Fahrt (mit was wird an dieser Stelle nicht verraten) sowie ein actionreiches Finale.

Zudem geht es um Themen wie Umwelt- und Tierschutz, Freundschaft, Vertrauen und Teamwork.

Als Extra gibt es zum Abschluss von Mister Marple hamsterstarke Tipps für alle Detektiv-Club-Gründer.

"Alle im Team sind hilfreich und wertvoll. Man weiß nie, was man für einen Fall vor die Nase bekommt." (vgl. S. 144)

Ein wunderbarer Kinderkrimi zum Mitraten mit viel Witz und Liebe zum Detail, zudem mit einer spitzenmäßigen (tierischen) Besetzung.



Fazit:

Ein altersgerechter und unterhaltsamer Kriminalfall mit liebenswerten Protagonisten, die sich durch ihre unterschiedlichen Talente hervorragend ergänzen.

Typische Detektivgeschichten-Elemente und zahlreiche moderne schwarz-weiß Illustrationen runden das dritte Abenteuer der Schnüfflerbande perfekt ab.

Eine Leseempfehlung für alle Junior-Detektive in spe - ganz gleich ob Jungen oder Mädchen oder Haustiere



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Rezensiertes Buch "Mister Marple und die Schnüfflerbande - Auf frischer Tat ertapst" aus dem Jahr 2020

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Die außergewöhnliche und ansteckende Geschichte eines ganz besonderen Bücherwurms und eine Liebeserklärung an das Lesen.

Amy und die geheime Bibliothek
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Inhalt:

Amys Lieblingsbuch wird vom Schulausschuss als "unangemessen" abgestempelt und aus der Schulbibliothek verbannt.

Ein Schock für die 9-jährige Leseratte!

Doch nicht nur "ihr" Buch, auch andere ...

Inhalt:

Amys Lieblingsbuch wird vom Schulausschuss als "unangemessen" abgestempelt und aus der Schulbibliothek verbannt.

Ein Schock für die 9-jährige Leseratte!

Doch nicht nur "ihr" Buch, auch andere verschwinden nach und nach aus den Regalen.

Was aber bedeutet "unangemessen" und warum sollte es verboten sein, bestimmte Bücher zu lesen?

Amy schmiedet einen Plan und gründet einen geheimen Buchclub, damit jedes Buch für jeden Schüler zugänglich ist.



Altersempfehlung:

ab 10 Jahre



Mein Eindruck:

Die Geschichte wird aus Amys Perspektive in der Ich-Form und auf eine lebendige und fesselnde Art erzählt. Auch wird der Leser immer wieder direkt angesprochen.

Die 9-jährige Amy ist ein Charakter, der schnell ans Herz wächst: ein liebenswertes Mädchen, still und zurückhaltend, ein sympathischer Bücherwurm. Denn wenn es um Bücher geht, blüht sie geradezu auf und setzt daher alles in Bewegung, um als Bücherretterin mit Hilfe ihrer Mitschüler die G.S.B. (geheime Schließfach Bibliothek) zu gründen.

Warum dürfen sie plötzlich keine Bücher mehr lesen, die zu schwer oder zu leicht sind oder die andere Meinungen und Ansichten vermitteln, zum Nachdenken und Hinterfragen anregen. Wichtig ist, dass sich Kinder eine eigene Meinung bilden.

"Vielleicht ist es ja so, dass Bücher viele wunderbare Dinge für uns tun können, aber sie können uns nicht in schlechte Menschen verwandeln." (Amy vgl. S. 230)

Amy selbst weiß, dass die Lektüre eines Buch nicht zu Diebstahl, Lügen und Respektlosigkeit verleitet. Wohl aber die Verbannung selbiger: für mehr Selbstbestimmung wird aus dem schüchternen Mädchen eine Rebellin, die im Kampf für die Lese-Freiheit auch ein paar Regeln bricht.

Denn hätte sie das Buch nicht in der Bücherei entdeckt, hätte sie vielleicht niemals erfahren, wie viel ihr diese Geschichte bedeuten würde. Ihr Vater kauft zwar ein eigenes Exemplar für Amy, aber dies ändert nichts daran, dass diese außergewöhnliche Geschichte zwischen zwei Buchdeckeln nun für alle anderen Kinder aus der Schulbibliothek verbannt und somit unerreichbar wurde.

Einige der "verbotenen" Bücher habe ich noch nicht gelesen und die Faszination der Grundschüler sowie ihr Motto "jetzt erst recht" kann ich sehr gut nachvollziehen Amys Kurzbeschreibungen zur Handlung oder den Protagonisten, ihre Begeisterung für die Geschichten, die sie bereits gelesen hat oder noch lesen möchte, ist einfach nur ansteckend.

Eine warmherzig und einfühlsam erzählte Geschichte über Meinungs- und Entscheidungsfreiheit, Kampf für Gerechtigkeit. Aber auch Vorurteile, Ausgrenzung, wahre Freundschaft sowie Trauer und Verlust werden thematisiert.

Ein Lesevergnügen für alle Bücherwürmer - ganz gleich ob jung oder alt, Mädchen oder Junge!



Fazit:

Dank der ansprechenden Erzählweise und der liebenswerten Protagonistin ein Buch, das im Kopf bleibt und dessen Botschaften noch lange nachhallen.

Eine warmherzige Geschichte, die zeigt, wie wichtig es ist, für seine Überzeugung einzustehen, auch wenn es Rückschläge gibt, und innerhalb der Familie auch Traurigkeit und Wut zu besprechen.

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Rezensiertes Buch "Amy und die geheime Bibliothek" aus dem Jahr 2019

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