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Veröffentlicht am 08.05.2021

Die Schattenseiten der Cyberwelt

Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft
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„...Wer sich Wissen, Nachrichten, Entertainment und was sonst aus dem Internet besorgt, gleicht einem Angler, der seine Angelschnur vom sicheren Ufer aus in den Fluss wirft. Da das Gewässer fischreich ...

„...Wer sich Wissen, Nachrichten, Entertainment und was sonst aus dem Internet besorgt, gleicht einem Angler, der seine Angelschnur vom sicheren Ufer aus in den Fluss wirft. Da das Gewässer fischreich ist, beißt immer etwas an, wenn auch nicht immer das Richtige...“

Mit diesen Worten beginnt der Autor sein Buch. Dann legt er in 30 Kapitel seine Meinung zum Thema, Internet, soziale Medien und Cyberwelt dar.
Positiv hervorzuheben ist zuerst der Schriftstil. Der Autor bedient sich einer wortgewaltigen Sprache, beherrscht den Umgang mit Metaphern und findet handliche und verständliche Vergleiche.

„...Online werden Katzen am liebsten in Säcken verkauft...“

Nachdem der Autor zu Beginn die Entwicklung im digitalen Bereich skizziert, kommt er sehr schnell zu den Schattenseiten. Dabei ziehen sich zwei Schwerpunkte wie ein roter Faden durch fast alle der 20 Kapitel. Das sind Werbung und Manipulation.

„...Wünsche werden einem nicht nur von den Augen abgelesen, sondern unablässig vor Augen geführt. Dank des Trommelfeuers der Werbung befindet man sich in einer Endlosschleife aus Gier und Sättigung….“

Ein weiteres Thema ist die Datensammelwut der Internetgiganten. Speziell, aber nicht nur, in Kapitel 8 geht es um die dunklen Seiten des Internets: Chaträume, Kindesmissbrauch, Fake News. Später kommen Cookies, Phishing, Computerviren und Trolle.
Als einen der wichtigsten Politiker, der das Internet wie kein zweiter für seine Zwecke nutzte, widmet der Autor Donald Trump fast ein ganzes Kapitel. Am besten gefallen dabei hat mir sein kritischer Blick auf das amerikanische Wahlsystem.
Doch die Theorie ist nur eine Seite der Ausführungen. Immer wieder legt der Autor seine Ansicht darüber dar, was die Cyberwelt mit dem Menschen selbst macht. Er spricht dabei von einer posthumanen Gesellschaft.

„...Das Internet befreit vom Gewissen, es befreit den Menschen von sich selbst: Man vergisst sich, im doppelten Sinn des Wortes...“

Hier gehe ich allerdings nicht in allen Punkten mit dem Autor konform. Das Szenarium, was er zeichnet, ist noch nicht Gegenwart, sondern eher nahe Zukunft. Und ob es so kommt, liegt an einem jeden selbst. Ich halte dem Autor zugute, dass er aufrütteln und warnen will. Dafür hätte ich mir aber an vielen Stellen einen Hinweis auf mögliche Gegensteuerung gewünscht. Das kommt nur im letzten Kapitel und wird dann mit einem einzigen Begriff gekennzeichnet: Gelassenheit.
Manche Aussagen sind zu pauschal:

„...Die Cyberwelt erfüllt alle Wünsche, die uns in den Sinn kommen...“

Gerade momentan erleben viele, dass dem nicht so ist.
Ab und an gibt es Verknüpfungen zu Personen und Gedanken in der Vergangenheit. So bezieht sich der Autor auf die Erkenntnisse von Leipniz, nutzt Aussagen von Kafka und nimmt als Vergleich das Märchen von Hänsel und Gretel.
Jedes Kapitel beginnt mit mindestens einem Zitat, dass perfekt zum Inhalt passt.

„...Wir sind weder Humanisten noch Philosophen. Wir sind Ingenieure. Für Goggle und Facebook sind Menschen Algorithmen. John Battelle, 2017...“

Was mir im Buch fehlt, sind an vielen Stellen konkrete Belege und Nachweise für die getroffenen Aussagen, besonders dann, wenn es um Fragen der Manipulation und der extensiven Nutzung der Medien geht.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es wirft ein Schlaglicht auf viele Seiten der Cyberwelt, die uns in Zukunft mehr oder weniger beschäftigen werden.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Jupp will es wissen

Nur Helga schwamm schneller
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„...“Inge hat eine neue Haarfarbe! Das sieht man doch!“, ließ Käthe die Neuigkeitsbombe platzen...“

Natürlich hat Jupp das nicht gesehen. Damit hängt im Hause Brackes mal wieder der Haussegen schief. ...

„...“Inge hat eine neue Haarfarbe! Das sieht man doch!“, ließ Käthe die Neuigkeitsbombe platzen...“

Natürlich hat Jupp das nicht gesehen. Damit hängt im Hause Brackes mal wieder der Haussegen schief. Am Abend aber muss Käthe erleben, dass dies in anderen Familien nicht viel anders aussieht, als sie bei ihrer Freundin Margot zum 80. Geburtstag eingeladen ist. Dort kommt es noch schlimmer. Am nächsten Morgen wird Margot tot in ihrem Pool gefunden.
Der Autor hat erneut einen spannenden und amüsanten Krimi geschrieben. Wieder gelingt ihm die Balance zwischen schwierigen Ermittlungen und humorvollen Sequenzen im Privatleben der Protagonisten.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen.
Auch im Rathaus gibt es Neuigkeiten. Doris will sich von ihrem Mann trennen. Als Jupp sie darauf hinweist, ob sich die Ehe nicht doch noch flicken lässt, bekommt er zur Antwort:

„...Ach Jupp, das bringt doch alles nichts. Einen Platten kannst du zwar flicken, aber es bleibt immer ein Reifen mit Knacks...“

Jupp hat den Ehrgeiz, den Fall selbst zu lösen, ohne die Kriminalpolizei einzubeziehen. Deshalb hat er auch bei seinem Freund eine Obduktion angeordnet, obwohl ein Unfall nicht auszuschließen wäre. Allerdings weiß ich als Leser in dem Moment schon einiges mehr als Jupp. Der muss erst noch auf die Ergebnisse warten.
Die ganze Familie Brackes mischt erneut bei den Ermittlungen mit. Jupps Verhörmethode muss zwar noch verfeinert werden, aber manch eine kommt doch ins Schwätzen. Das führt dazu, dass man erst einmal das Motiv bei den anderen sieht.
Wie immer sorgt Oma Käthe trotz Trauer für ungewohnte Lachmomente, selbst zur Beerdigung. Ihr Lebensmotto hat was:

„...Ja, das Schöne am Älterwerden ist, dass es einem am Allerwertesten vorbeigeht, was andere denken...“

Die Verhältnisse im Hause der Toten zeichnen sich durch komplexe Beziehungen zwischen den Protagonisten aus. Bisher hatte Margot das Sagen. Jetzt werden die Karten neu gemischt. Fast jeder hätte ein Motiv für den Mord. Margot hatte auf ihrem Geburtstag angekündigt, das Backwaren – Imperium verkaufen zu wollen. Mit dem Geld wollte sie ihre restlichen Jahre genießen. Das hat nicht jedem gepasst.
Im Hause Backes macht man sich Sorgen um Käthe. Eva, die Tochter aus Berlin, rät zu einem Vitamincocktail. Käthes Antwort daraf:

„...Ich hatte gestern Abend ein paar Jägermeister – da hat einer allein schon über fünfzig Kräuter! Mein Bedarf ist gedeckt...“

Nach der Eröffnung des Testaments fallen die Puzzle plötzlich an ihre richtige Stelle. Jupp gelingt es, den Fall zu lösen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen Allerdings habe ich leise Zweifel, ob wirklich die richtigen Täter erwischt worden sind.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Was hat Oliver gehört?

Nacht über dem Campus
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„...Kein Laut war zu hören. Und so hallten die Worte, die er gehört hatte, schmerzend hinter seiner Stirn nach. Sie hatten Bilder hervorgerufen, Erinnerungen geweckt, die lange und tief in ihm verborgen ...

„...Kein Laut war zu hören. Und so hallten die Worte, die er gehört hatte, schmerzend hinter seiner Stirn nach. Sie hatten Bilder hervorgerufen, Erinnerungen geweckt, die lange und tief in ihm verborgen gewesen waren...“

Mit diesen Gedanken flieht Oliver aus dem Gebäude. Was hat er gehört? Warum will er sich an die Anwältin Helen wenden, die einige Veranstaltungen am der Hochschule gibt?
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Krimi geschrieben.
Oliver ist seit dem Unfalltod seiner Eltern Waise. Er selbst wurde schwer verletzt und hat mit den Folgen zu kämpfen. Der Unfallfahrer wurde nie gefunden. Die Entschädigung ermöglicht Oliver das Studium an der Hochschule der gesetzlichen Unfallversicherung.
In einem zweiten Handlungsstrang geht es um Marie. Sie arbeitet bei Helen. Die junge Frau hat erst spät erfahren, dass sie adoptiert wurde. Ich gehe davon aus, dass ihre ausführliche Geschichte im ersten Band der Reihe erzählt wird. Momentan ist sie dabei, ihr Leben neu zu strukturieren.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen.Die Autorin beherrscht das Spiel mit Sprachbildern, was sich unter anderen in den Landschaftsbeschreibungen zeigt.

„… Am Abendhimmel bot sich ein Farbspektakel. Die untergehende Sonne beschien dicke Wolkenberge und tunkte diese in kräftige Farben von Orange bis Dunkelrot...“

Als Oliver nach einer Party auf dem Campus tot aufgefunden wird, geht die Polizei anfangs von Selbstmord aus. Dann wird der Fall Kommissarin Katharina Voss übertragen. Deren Bruder ist mit Helen liiert. Katherina ist gründlich und hört sich an, was Yuna, Olivers Freundin, aufgefallen ist. Auch Helen wird in die Ermittlungen einbezogen. Allerdings gibt es für sie Grenzen, da sie als Anwältin der Hochschule an den Verhören teilnimmt. Oliver hatte vor seinem Tod keine Gelegenheit gehabt, mit ihr zu sprechen.
Ich mag den feinen Humor, der ab und an aufblitzt, so bei einem Gespräch zwischen Helen und Katherina.

„...Behandelt dich mein Bruderherz gut? Sonst bekommt er es mit mir zu tun. Mir liegt viel daran, dass es zwischen euch klappt. Ich will ihn ja nicht wieder selbst am Bein hängen haben...“

Für den Tod von Oliver kristallisieren sich schnell zwei Motive heraus. Eines könnte in seiner Vergangenheit liegen und mit dem Unfall zu tun haben. Das zweite betrifft aktuelle Vorgänge auf dem Campus. Was läuft dort im Hintergrund?
Mir gefällt, dass ich als Leser detailgenau an den Ermittlungen teilnehmen darf und bei fast jedem Verhör dabei bin. Dadurch lerne ich die Protagonisten kennen und erfahre einige Hintergründe ihrer Vita. Gleichzeitig werden komplexe Beziehungen zwischen den Personen deutlich.
Die beiden Handlungsstränge werden mit dm Beginn der Ermittlung zusammengeführt. Die Autorin ermöglicht mir mit zu raten und führt mich manche Umwege.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Jasmins Weg

Flucht nach Mattingley Hall
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„...Bei jedem von uns ist die Lebensuhr irgendwann abgelaufen, bei dem einen früher, beim anderen später….“

Lord Medway weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Nun wird Jasmin nach dem Tod der Mutter ...

„...Bei jedem von uns ist die Lebensuhr irgendwann abgelaufen, bei dem einen früher, beim anderen später….“

Lord Medway weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Nun wird Jasmin nach dem Tod der Mutter auch bald den Vater verlieren. Lord Medlay ist froh, dass Hubertus Argyle bald seine Tochter heiraten will. Er hat mit seinem Zeitungsimperium ein Vermögen gemacht.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er passt sich der historischen Situation an.
Jasmin ist eine verwöhnte junge Dame. Die Großzügigkeit ihres Vaters gegenüber seinen Bediensteten kann sie nicht verstehen.

„...Vater ist viel zu nachlässig, meint Hubertus. Jeder Bedienstete wickelt ihn um den Finger, es muss besser gewirtschaftet werden. Mit Gutmütigkeit lässt sich kein noch so vornehmes Landgut verwalten...“

Ellen, ihre persönliche Bedienstete, sieht das anders. Doch bisher hat keiner Jasmin Grenzen aufgezeigt. Dann aber hört Jasmin ein Gespräch, das nicht für ihre Ohren bestimmt war. Sie sieht nicht nur ihren zukünftigen Bräutigam in einem anderen Licht, sondern muss erkennen, dass ihr Leben in Gefahr ist. Ihre Wandlung ist nachvollziehbar.

„...Das Leben ist grausam. In einem Moment schwebt man auf Wolken und sieht einer rosigen Zukunft entgegen, im nächsten blickt man in eine tiefe Schlucht und fragt sich, warum Gott Streiche mit einem spielt...“

Sehr gut werden die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit widergespiegelt. Viele haben die Dörfer verlassen, um in den neuen Fabriken ihr Brot zu verdienen. Sie hoffen auf ein besseres Leben und landen nicht selten in Armut.
Jasmin ändert ihren Namen und nimmt die Stelle eines Dienstmädchens an. Erstaunlich, wie gut sie ich in die Rolle schickt. Außerdem kann sie nun einer Tätigkeit nachgehen, die ihr schon früher Freude gemacht hat. Sie darf den Garten ihrer Arbeitgeberin in Ordnung bringen.
Doch ihre Gegner sind noch auf der Suche. Glücklicherweise hat sie Helfer an ihrer Seite.
Die Geschichte verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Interessante Gespräche geben eine Einblick in die Gedanken der Protagonisten und zeigen, wie sich Jasmins Einstellungen und Ansichten im Laufe der Zeit ändern. Das betrifft nicht nur die Meinung zu dem Verhalten des Vaters, dessen Güte ihr deutlich wird, sondern auch ihre Einstellung zu den Menschen in ihrer Umgebung. Aus einem eitlen, verwöhnten Gör wird eine empathische junge Frau, die einen Blick für die Nöte ihrer Mitmenschen hat.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Ein Trstament und seine Folgen

Enriettas Vermächtnis
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„...Wie Sie bereits informiert worden sind, vertrete ich die Interessen der kürzlich verstorbenen Enrietta da Silva. […] Sie hat ein Testament hinterlassen. Darin sind Sie als einer der Erben eingesetzt. ...

„...Wie Sie bereits informiert worden sind, vertrete ich die Interessen der kürzlich verstorbenen Enrietta da Silva. […] Sie hat ein Testament hinterlassen. Darin sind Sie als einer der Erben eingesetzt. Ich verstehe allerdings bisher nicht, warum, um ehrlich zu sein, denn sie hat Sie mir gegenüber nie erwähnt...“

Diese Worte richtet der Notar Andreas Leuthard in Zürich an den argentinischen Arzt Emilio Volpe, der wegen einer Erbschaftsangelegenheit vor ihm sitzt. . Der ist nicht bereit, Auskunft zu geben. Enrietta da Silva war eine erfolgreiche Autorin. In relativ jungen Jahren hat sie ihre Heimat Argentinien verlassen. Das Leben bis dahin hat sie mit Schweigen bedeckt.
Davon kann auch Jana ein Lied singen. Ihr erstes Zusammentreffen mit Enrietta war in dem Moment abrupt beendet, als sie Fragen über Argentinien gestellt hat. Später hat Jana eine Rolle als Schauspielerin in einer Verfilmung von Enriettas Buch übernommen. Seitdem waren die Frauen befreunden. Nun ist Jana neben Emilio die zweite Erbin.
Die Autorin hat eine spannende Gegenwartsgeschichte geschrieben.
Normalerweise ist eine solche Erbschaftsangelegenheit schnell erledigt. Dann aber taucht Armando da Silva, der leibliche Sohn von Enrietta, auf und macht seine Ansprüche geltend.
Der Schriftstil ist ausgereift. Schnell wird klar, dass hinter dem Geschehen eine komplexe Familientragödie steckt. Keiner weiß, wovon Armando bisher gelebt hat. Er war mit seiner Volljährigkeit aus dem Hause Volpe verschwunden.
Emilio und Armando sind zwar eine zeitlang miteinander aufgewachsen, aber nicht verwandt. Zwischen ihnen herrscht eine gepflegte Feindschaft.
Je mehr ich über die Zusammenhänge erfahre, um so deutlicher wird, dass die Autorin da Silva ziemlich rücksichtslos mit Menschen umgegangen ist.
Jetzt aber müssen die ihre Vergangenheit aufarbeiten. Dazwischen steht Jana, die nicht weiß, was sie davon halten soll. Ihre unkonventionelle Art macht sie offen für die Bedürfnisse anderer.
Die folgenden Sätze charakterisieren Emilio besonders gut:

„...Als jemand, der feste Strukturen brauchte, war ihm jede Abweichung davon zuwider, und was er seit seiner Ankunft in Zürich erlebt hatte, verwirrte ihn nicht nur, es verstörte ihn mehr, als ihm lieb war...“

Elena, Emilios Frau, mahnt ihn:

„...Deine Befürchtungen sind aus meiner Sicht daher mehr als berechtigt, denn Armando ist ein Überlebender, und Menschen, die überlebt haben, sind gefährlich...“

Sie spielt damit auf Enriettas ungewollt Schwangerschaft und die daraus resultierende lieblose Kindheit von Armando an. Doch auch sie weiß nicht alles.
Es sind nicht nur intensive Gespräche, die die Konflikte andeuten, sondern ebenso die Gedanken der Protagonisten, die für eine innere Spannung sorgen.
Als Leser lerne ich fast nebenbei einige Ecken von Zürich, aber auch Salzburg und Umgebung kennen.
Bis zum Ende ist mir unklar, was Enrietta wirklich mit ihrem Testament bezweckt hat. Jana wollte sie Gutes tun. Aber warum hat sie dem Notar ihren Sohn verschwiegen? Wollte sie ihn ein letztes Mal demütigen? Was wusste sie über sein Leben?
Eines kann sie kaum geahnt haben. Das Geschehen hat die Protagonisten verändern. Emilio und Armando sind nach den Tagen in Zürich nicht mehr die gleichen wie zuvor.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Sein intensiver Erzählstil hat mich als Leser mitgenommen.

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