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Veröffentlicht am 25.04.2021

Ein spannendes Jugendbuch

Das Rätsel von Ainsley Castle
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Inhalt: Lizzy ist unzufrieden. Der Grund? Die neue Partnerin ihres Vaters oder wie Lizzy sie nennt: "Stiefmutter". "Stiefmutter" kritisiert ständig Lizzys Verhalten und wegen ihr musste Lizzys umziehen. ...

Inhalt: Lizzy ist unzufrieden. Der Grund? Die neue Partnerin ihres Vaters oder wie Lizzy sie nennt: "Stiefmutter". "Stiefmutter" kritisiert ständig Lizzys Verhalten und wegen ihr musste Lizzys umziehen. Sie führt nämlich ein Hotel auf einer schottischen Insel. Zu allem Überflüss plagen Lizzy seit - ja, wann eigentlich? - Erinnerungslücken. Plötzlich erhält sie kryptische E-Mails: Jemand beschreibt haargenau, was Lizzy Sekunden vor Maileingang gemacht und sogar gedacht hat...

Persönliche Meinung: "Das Rätsel von Ainsley Castle" ist ein Jugendbuch von Holly-Jane Rahlens mit Mystery-Elementen. Erzählt wird die Handlung aus der Ich-Perspektive Lizzys. Lizzy strotzt vor Sarkasmus, fühlt sich aber zugleich auch allein und hat viel mitgemacht. Gleichzeitig ist sie - in Bezug auf ihrer gegenwärtige Situation - vielleicht ein kleines Bisschen zu wehleidig und bockig, aber das gehört ja auch irgendwie zur Pubertät, in der sie sich gerade befindet, dazu. Der Roman besitzt durch einige Mystery-Elemente eine schöne Spannungskurve (unerklärliche Erinnerungslücken, Mails mit mysteriösem Inhalt, Doppelgänger-Motiv). Später flacht die Spannungskurve zwar etwas ab, aber das tut ihr insgesamt keinen großen Abbruch. Neben dem Rätsel dreht sich die Handlung auch um Abenteuer, Freundschaft und in einer Nebenhandlung um die erste Liebe. Der Schreibstil ist gerade zu Beginn eher stakkatohaft (kurze Sätze; die Satzstrukturen ähneln sich; die Sätze beginnen recht häufig mit "ich"), wodurch der Einstieg in die Handlung erschwert wird. Nach den ersten 20, 30 Seiten legt sich dies aber und der Schreibstil wird flüssiger und abwechslungsreicher. Interessant ist auch der vergleichsweise überraschende Twist um das titelgebende Rätsel bzw. die Frage nach der Herkunft der Mails. (Ich würde hier wirklich gerne mehr zu schreiben, weil sich da viel analysieren lässt, aber selbst eine grobe Umschreibung würde des Rätsels Lösung schon spoilern). Das Ende ist im Großen und Ganzen stimmig, allerdings etwas zu rasch erzählt, wodurch einzelne Fragen offen bleiben, deren Fäden man zur Abrundung hätte aufgreifen können. Insgesamt ist "Das Rätsel von Ainsley Castle" aber ein spannendes Jugendbuch mit einem schönen Twist, den auch für ältere Leser*innen interessant sein kann.

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Eine schöne Ergänzung zum Zamonien-Zyklus

Zamonien
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"Zamonien - Entdeckungsreise durch einen phantastischen Kontinent" ist ein Lexikon von Anja Dollinger und Walter Moers, das sich mit dem von Moers erfundenen Kontinent Zamonien beschäftigt. Es versammelt ...

"Zamonien - Entdeckungsreise durch einen phantastischen Kontinent" ist ein Lexikon von Anja Dollinger und Walter Moers, das sich mit dem von Moers erfundenen Kontinent Zamonien beschäftigt. Es versammelt über 150 Artikel, die sich auf unterschiedlichste Phönomene Zamoniens beziehen. So finden sich Artikel zu Figuren ("Rumo", "Blaubär" etc.), zamonischen Wesen ("Buchling", "Zwirge" etc.), Orten ("Buchhaim"), Besonderheiten Zamoniens ("Puppetismus") und Phänomenen, die buchübergreifend in der Reihe eine Rolle spielen wie "Tränen", "Orm" oder "Post & Nachrichtenübermittlung". Die Artikel sind in einem sachlichen Stil verfasst, wie man ihn aus Lexikas kennt. Am Ende jedes Artikels finden sich Literaturangaben (mit Seitenzahl), die aufzeigen, aus welchem Zamonien-Roman die jeweiligen Informationen geschöpft worden ist. Darüber hinaus ist (fast) jeder Artikel mit (mindestens) einer Illustration versehen und mit Zitaten aus den Zamonien-Büchern angereichert. Die Aufmachung ist hochwertig (Cover, Lesebändchen, zahlreiche Illustrationen, Verzierungen) und die einzelnen Seiten sind - wie in Lexikas üblich - in zwei Spalten aufgeteilt. Die Bücher spiegeln den Informationsstand bis "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" wider, sodass man mit (kleineren) Spoilern rechnen muss. Inhaltlich bietet das Lexikon natürlich nichts Neues - das ist allerdings auch nicht sein Zweck oder seine Intention. Durch die kurzen und bündigen Artikel lädt es zur Wissensauffrischung, zum (Wieder-)Entdecken und Querlesen ein.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Eine gelungene Fortsetzung

Spuknacht im Baumhaus
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Inhalt: Der Campingplatz von Mattis Eltern läuft nicht mehr so gut, weshalb sie auf eine besondere Idee gekommen sind: Sie wollen Baumhäuser und einen Kletterparcour bauen. Matti und seine Freunde Theo ...

Inhalt: Der Campingplatz von Mattis Eltern läuft nicht mehr so gut, weshalb sie auf eine besondere Idee gekommen sind: Sie wollen Baumhäuser und einen Kletterparcour bauen. Matti und seine Freunde Theo und Klara sind begeistert und wollen unbedingt mithelfen. Auch die drei Bewohner der geschlossenen Schokoladenfabrik möchten sich beteiligen, doch dabei läuft Einiges schief...

Persönliche Meinung: "Spuknacht im Baumhaus" ist nach "Spukalarm in der Schokofabrik" der zweite Band, der sich um die drei in der Schokosiedlung wohnenden Freunde Theo, Matti und Klara dreht. Wenn man neu in die Reihe einsteigt, ist es besser, zunächst "Spukalarm in der Schokofabrik zu lesen. Einerseits werden so Spoiler auf Band 1 vermieden, andererseits kann man die Bezeihung der Figuren untereinander besser verstehen. Die Handlung wird - wie schon der Vorgängerband - aus der Perspektive von Klara erzählt. Auch in "Spuknacht im Baumhaus" dreht sich die Handlung um Freundschaft und Abenteuer, wobei mir besonders gefallen hat, dass sich der Kernkonflikt aus der Handlung des vorherigen Bandes entwickelt hat. KLEINER SPOILER Jetzt, wo die geheimen Bewohner der Schokofabrik durch Theo, Matti und Klara den Alltag jenseits des Fabrikgemäuers kennengelernt haben, möchten sie diesen selbst erkunden. Konflikte sind dadurch vorprogrammiert. SPOILER-ENDE Die Konfliktlösung ist außerdem schön gemacht. "Spuknacht im Baumhaus" ist flüssig zu lesen und Wortwahl/Satzbau orientieren sich an der vordergründigen Zielgruppe, die ich zwischen 8 und 11 ansiedeln würde. Auch braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass die Geschichte zu gruselig sein könnte. Es handelt sich eher um eine Abenteuergeschichte über Freundschaft. Wie schon der erste Band ist auch "Spuknacht im Baumhaus" ansprechend von Monika Parciak farbig illustriert worden.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Eine lebendig erzählte Autobiografie

Der Schatzsucher
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"Der Schatzsucher" ist eine Autobiografie von Fabian Kahl, der durch die ZDF-Serie "Bares für Rares" bekannt wurde. Der zum Veröffentlichungszeitpunkt 26 Jahre alte Kahl beschreibt hier seinen Werdegang ...

"Der Schatzsucher" ist eine Autobiografie von Fabian Kahl, der durch die ZDF-Serie "Bares für Rares" bekannt wurde. Der zum Veröffentlichungszeitpunkt 26 Jahre alte Kahl beschreibt hier seinen Werdegang als Antikhändler. Dabei thematisiert er sowohl Erfolge als auch Fehlschläge. So berichtet er einerseits von zwei Geschäftsideen, die er aus verschiedenen Gründen wieder aufgeben musste, und von Fehleinkäufen, andererseits aber auch von unverhofften Schätzen, die er bei Haushaltsauflösungen gefunden hat. Auch seine Kindheit, in der Antiquitäten ebenfalls eine prägende Rolle gespielt haben - sein Vater ist ebenfalls Antikhändler und seine Eltern renovierten historisch akkurat einen alten Hof -, wird thematisiert. Dabei erzählt er auch die ein oder andere Anekdote. Die Serie "Bares für Rares" wird in der Autobiografie nur angeschnitten. Zwar berichtet Kahl, wie er zu "Bares für Rares" kam und wie das Bewerbungsgespräch verlief, allerdings legt er den Fokus darauf, was ihn am Antikhandel besonders reizt: die Suche nach und das Finden von Schätzen. Der Erzählstil besitzt einen romanhaften Anspruch: Kahl beschreibt die Aniquitäten detailliert, erzählt szenisch und benutzt sehr oft die wörtliche Rede, was bei dem Genre "Autobiografie" aufmerken lässt und ambivalent beurteilt werden kann. Einerseits ist es fraglich, ob die Dialoge tatsächlich in der Form gesprochen worden sind (die Erinnerung ist ja bekanntlich trügerisch). Andererseits lockern sie den Text auf und machen ihn lebendiger. Zudem hat Kahl die Dialoge flüssig verfasst. Insgesamt hat man durch die detaillreichen Szenen- und Gegenstandbeschreibungen und die Dialoge stellenweise das Gefühl, einen Abenteuerroman zu lesen, was dem Untertitel "Auf der Jagd nach Kunst und Kuriositäten" entspricht. Im Mittelteil sind 14 farbige Fotografien aus Kahls Leben abgedruckt. Außerdem finden sich zwischen den einzelnen Kapitel "Expertentipps" zu Porzellan, Mobiliar, Uhren o.Ä.. Insgesamt ist "Der Schatzsucher" eine flüssig zu lesende Autobiografie, die nicht nüchtern berichtet, sondern auch romanhafte Passagen besitzt.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Ein atmosphärisch dichter Thriller

Caspars Schatten
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Inhalt: Ewig haben die beiden Geschwister David und Miriam nichts mehr von ihrem Jugendfreund Caspar gehört. Doch dann erreicht sie eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier, die Caspar in einem abgelegen ...

Inhalt: Ewig haben die beiden Geschwister David und Miriam nichts mehr von ihrem Jugendfreund Caspar gehört. Doch dann erreicht sie eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier, die Caspar in einem abgelegen Gasthaus feiern möchte. Doch so ausgelassen die Feier abends gewesen ist, so groß ist das Erschrecken am nächsten Morgen.

Persönliche Meinung: "Caspars Schatten" ist ein Thriller von Michael Leuchtenberger, in dem auch mystische Elemente vorkommen. Erzählt wird die Handlung hauptsächlich aus der Perspektive von David, der als eher ruhiger und besonnener Typ sympathisch gezeichnet ist. Eine große Stärke des Romans ist die Erzeugung einer latent unbehaglichen und absonderlichen Atmosphäre. In vielen Szenen scheint etwas nicht ganz zu passen, Einzelheiten fallen aus dem Rahmen und Figuren erscheinen merkwürdig, ohne dass man die Merkwürdigkeiten beim Lesen direkt einordnen kann. Handelt es sich nur um harmlose Spleens der Figuren oder versteckte Bedrohlichkeiten, die hinter der Fassade der Normalität hervorlugen? Das Unbehagen, das man beim Lesen verspürt, ist dabei subtil, nicht blutig und sorgt für einen schönen Spannungsbogen. Sprachlich ist der Thriller auf einem gehobeneren Niveau zu verorten, aber dennoch flüssig zu lesen. Auch der Haupthandlungsort, ein abgelegenes Schloss, hat mir gut gefallen. Es ist verwinkelt, birgt Geheimnisse und erinnert insgesamt an die Schlösser der Schauerliteratur. Das Ende ist insgesamt schlüssig und stimmig, allerdings blieben für mich nach dem Epilog noch (kleinere) Fragen zum weiteren Verbleib einzelner Figuren offen. Insgesamt ist "Caspars Schatten" ein spannender Thriller, der besonders durch eine latent unbehagliche Atmosphäre besticht.

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