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Veröffentlicht am 13.01.2020

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Die englische Gärtnerin - Blaue Astern (Die Gärtnerin von Kew Gardens 1)
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In ihrem neuen Roman "Die englische Gärtnerin - Blaue Astern" beschreibt Martina Sahler das Leben von Charlotte Windley, die als eine von wenigen Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts nicht nur Botanik studiert ...

In ihrem neuen Roman "Die englische Gärtnerin - Blaue Astern" beschreibt Martina Sahler das Leben von Charlotte Windley, die als eine von wenigen Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts nicht nur Botanik studiert sondern auch noch große Pläne und Träume für ihr Leben hat: Am liebsten möchte sie auf Expedition gehen und die Pflanzenwelt anderer Länder erkunden.
Durch einen Schicksalsschlag ändert sich jedoch ihre familiäre Situation und sie sieht sich gezwungen, zwischen zwei Männern zu wählen und gibt dabei gewissermaßen ihre Träume auf - deren Realisation bereits greifbar nah ist.

Ich bin ganz ehrlich: Am Anfang fand ich Charlotte noch insgesamt recht sympathisch: Zwar ein wenig chaotisch und vergesslich, aber sie geht total in ihrer Berufung der Botanik auf und kämpft für ihren Traum. Dafür lässt sie sogar andere großartige Chancen links liegen. Das alles ändert sich als sie Victor kennenlernt und ihr Bruder einen schweren Unfall hat. Sie entscheidet sich für die Familie und gegen ihren Traum und tut das scheinbar beste: Sie heiratet Victor. Mit Victor ändert sich auch Charlotte und wird mir zusehens unsympathischer: Sie kämpft nicht mehr um ihre Träume und passt sich Stück für Stück den Vorstellungen an, die Victor für sie hat. Das ist so gar nicht das, was ich von der anfänglich als stark und emanzipiert dargestellten Frau erwartet habe. Auch Victor ist und bleibt mir unsympatisch. Für ihn scheint Charlotte nur ein reizvolles Projekt zu sein.

Richtig warm geworden bin ich mit dem Buch leider nicht, weil mich die Charaktere auf Dauer nicht so wirklich ansprechen und gleichzeitig die Geschichte insgesamt recht vorhersehbar ist. Schade eigentlich!

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Veröffentlicht am 07.06.2018

Konflikte

Häuser aus Sand
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Diese Leseprobe von Hala Alyans Roman "Häuser aus Sand" hatte mir eigentlich ganz gut gefallen. Der Roman an sich ist jedoch ein wenig holpriger und schwieriger zu lesen. Schlussendlich erzählt Hala Alyan ...

Diese Leseprobe von Hala Alyans Roman "Häuser aus Sand" hatte mir eigentlich ganz gut gefallen. Der Roman an sich ist jedoch ein wenig holpriger und schwieriger zu lesen. Schlussendlich erzählt Hala Alyan eine Familiengeschichte über mehrere Generation hinweg: Von Salma über ihre Tochter Alia und deren Kinder. Dabei zeichnet sie die Konflikte in den Familien sowie das Herausreißen aus der Heimat und gewohnten Umgebungen im Rahmen der Nahostkonflikte nach. Immer mit dabei sind die ganz normalen familiären Dramen, aber auch solche, die die Kriege und die damit verbundenen Wirrungen, mit sich brachten.
So springt Alyan in der Zeit immer weiter voran, folgt mal der einen und mal einer anderen Person der Familie. Zumeist hat sie dabei die Frauen der Familie im Fokus aber auf Atef, der Mann von Alia, kommt zu Wort und streut so neben den "femininen" Dramen noch die Sicht und das Leben eines Mannes ein, der Teil des Sechs-Tages-Krieges war und noch lange psychisch unter dem Erlebten litt und mit dessen Verarbeitung beschäftigt war.
Dabei fiel es mir nicht immer leicht, dem Geschehen zu folgen. Es sind immer nur Ausschnitte, die aufgezeigt werden und es dauert auch eine Weile, bis man sich in die familiären Strukturen und das Wirrwarr der ganzen Namen eingedacht hat. Letzten Endes ist es trotzdem ein durchaus gelungener Roman und definitiv keine leichte Lektüre. Denn mit den Hauptthemen der Nahostkonflikte, dem Umgang damit, dem Leben darin und dem häufigen Verlust der Heimat ist der Roman "Häuser aus Sand" nicht unbedingt eine leicht verdauliche aber dennoch lohnenswerte Lektüre.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine enttäuschende Fortsetzung

Ein ganz neues Leben
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Zum Buch
Jojo Moyes begibt sich mit „Ein ganz neues Leben“ in die Fortsetzung des Romanes „Ein ganzes halbes Jahr“. 2015 im Rowohlt Verlag erschienen, ist es eine von vielen lang ersehnte Fortführung der ...

Zum Buch
Jojo Moyes begibt sich mit „Ein ganz neues Leben“ in die Fortsetzung des Romanes „Ein ganzes halbes Jahr“. 2015 im Rowohlt Verlag erschienen, ist es eine von vielen lang ersehnte Fortführung der Geschichte von Louise Clark.

Stil und Sprache
Da ich die englische Version des Buches gelesen habe, kann ich leider keine Aussage zum Stil und zur Sprache der deutschen Version machen. Bedingt durch die Übersetzung kann sich dabei viel verändern.

Inhalt des Buches (Vorsicht Spoiler!)
Louisa Clark befindet sich 18 Monate nach dem Tod von Will Traynor immer noch in einem Strudel der Gefühle, insbesondere der Trauer. Sie ist von ihren Eltern weggezogen, um sich ein neues Leben aufzubauen und das Versprechen, dass sie Will gegeben hat, wahrzumachen: Ihr Leben zu genießen und das zu tun, was ihr gut tut und sie ausfüllt. Mit einem eher mittelmäßigen Job, wenig Ambition und kaum Kontakten gelingt ihr dies jedoch nicht so recht. Auch die Trauer um Will und das Loch, in dem sie nach seinem Tod gefallen ist, wollen nicht verschwinden. Letztlich überwindet sie sich selbst und besucht regelmäßig eine Selbsthilfegruppe. Obwohl sie dort nur widerwillig hingeht, tun ihr die Gespräche und Kontakte gut. Über diese Gruppe lernt sie auch einen neuen Mann kennen – es ist der Onkel eines Jugendlichen, der diese Gruppe besucht. Das ist jedoch nicht ihre einzige neue Bekanntschaft, die sie in dieser Zeit schließt. Plötzlich taucht nämlich die mittlerweile pubertierende Tochter von Will Traynor auf, die mehr über ihn erfahren möchte. Das alles reißt sie zwar raus aus ihrer Trauer und ihrem alltäglichen Trott, dafür aber rein in ein neues Chaos mit vielen kleinen und größeren Katastrophen. Im Gegensatz zu „Ein ganzes halbes Jahr“ endet dieser Roman mit einem Happy End.

Fazit
Nachdem ich von „Ein ganzes halbes Jahr“ derart gefesselt und fasziniert war, wollte ich wissen, wie es mit Louisa Clark nach dem Tod von Will Traynor weitergeht. Kurz nach der Veröffentlichung lag das Buch also bei mir zu Hause und wartete darauf, gelesen zu werden. Tatsächlich hat es mich während und nach der Lektüre bei Weitem nicht überzeugt oder derart gefesselt, wie das Vorgängerbuch.
Ich will damit nicht sagen, dass das Buch schlecht ist. Es hat schlicht und ergreifend meine Erwartungen nicht erfüllt, die Jojo Moyes mit „Ein ganzes halbes Jahr“ selbst sehr hoch gesteckt hat. Es sind mir zu viele Zufälle wie auch zu viele Klischees und gängige (Liebes-) Geschichten enthalten, die Jojo Moyes sonst sehr gut zu vermeiden weiß.

Veröffentlicht am 19.04.2021

Idee gut, Umsetzung schlecht

Mops und Fidel suchen ihren Papa
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In "Mops und Fidel suchen ihren Papa", ein neues Buch aus dem Hummelburgverlag, dreht sich alles um zwei kleine Frischlinge die losziehen und ihren Vater suchen. Denn die beiden leben allein bei ihrer ...

In "Mops und Fidel suchen ihren Papa", ein neues Buch aus dem Hummelburgverlag, dreht sich alles um zwei kleine Frischlinge die losziehen und ihren Vater suchen. Denn die beiden leben allein bei ihrer Mutter und kennen ihren Vater nicht.
Die Illustrationen und Charaktere der beiden Frischlinge sind sehr süß und kindgerecht dargestellt, kommen mit kindlichem Humor daher. An der Stelle liegt jede Menge Potenzial.
Dieses kann sich im Text jedoch nicht entfalten. Ganz im Gegenteil, dieser ist voller Klischees, Vorurteile und allem was man heutzutage Kindern eigentlich nicht mehr vermitteln sollte.
Es beginnt damit, dass die Mutter direkt über die Faulheit des Vaters spricht. Etwas anderes hat sie dazu leider nicht zu sagen. Damit machen sich Mops und Fidel nun auf die Suche. Die beiden gehen dabei vor allem nach ihren Streifen und fragen diverse Tiere. Dabei kommen ihnen diverse Klischees entgegen: Väter sind groß und stark, Frauen haben lange Beine deswegen kann das Reh nicht der Vater sein. Das es besser gehen kann zeigt sich aber zB beim Bären. Dann taucht irgendwann der Vater doch auf, erkennt die beiden sofort (wie auch immer das geht, kennen sie sich doch nicht) und alle spielen plötzlich Heile Familie. Passt tatsächlich so gar nicht zur Thematik Trennung der Eltern bzw Alleinerziehend zu sein.
Ich befürchte für mich taugt es allenfalls als Negativbeispiel für meine Schüler*innen. Weiterempfehlen kann ich es leider überhaupt nicht.

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Veröffentlicht am 19.07.2018

Wenig mitreißende biografische Erzählung

Ida
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"Ida" ist nicht nur der Name des neuen Romans von Katharina Adler sondern auch der Name einer Frau, die lange Zeit von Freud behandelt wurde und diese Behandlung letzten Endes abbrach, sehr zum Verdruss ...

"Ida" ist nicht nur der Name des neuen Romans von Katharina Adler sondern auch der Name einer Frau, die lange Zeit von Freud behandelt wurde und diese Behandlung letzten Endes abbrach, sehr zum Verdruss Freuds.
Katharina Adler erzählt dabei die Geschichte von Ida in verschiedenen Zeitebenen, die sich immer wieder abwechseln, und die mit Bemerkungen aus den Aufzeichnungen und Veröffentlichungen Freuds versehen sind. Tatsächlich war es zunächst gar nicht so einfach, überhaupt in die Geschichte und die ganzen Verhältnissen hineinzuschauen und diese zu verstehen, eben auf Grund der Sprünge die Adler immer wieder macht. Und leider muss ich zugeben, dass ich auch irgendwo im Roman stecken geblieben ist, weil er sich zeitweise einfach enorm träge liest und irgendwie keine wirkliche Lust auf mehr macht. Die Beschreibung des Romans als mitreißend kann ich also leider nicht wirklich nachvollziehen und unterstützten.
Er ist sicherlich geeignet für alle diejenigen, die sich für solche Geschichten und Persönlichkeiten interessieren, wahrscheinlich auch für diejenigen, die sich mit Freud genauer beschäftigen. Für mich jedoch war es absolut nichts. Mal schauen, ob ich den Roman noch irgendwann zu Ende lesen werden.