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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2021

Gewöhnungsbedürftig

Eifersucht
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Eifersucht von Jo Nesbo enthält 7 Kurzgeschichten, die sich alle um das Thema Eifersucht und deren Folgen drehen. Erzählt wird von unterschiedlichen Personen, die sich alle an einem anderen Punkt in ihrem ...

Eifersucht von Jo Nesbo enthält 7 Kurzgeschichten, die sich alle um das Thema Eifersucht und deren Folgen drehen. Erzählt wird von unterschiedlichen Personen, die sich alle an einem anderen Punkt in ihrem Leben befinden. Bei jedem Charakter wird die Eifersucht auf unterschiedliche Art und Weise sichtbar, wobei die Folgen nahezu bei jedem identisch sind.

Der Schreibstil von Jo Nesbo ist deshalb interessant, da er es schafft jedem Charakter eine eigene Personalität zu geben. Bei jeder Kurzgeschichte hat man das Gefühl eine andere Person vor sich zu haben, da Nesbo beim Schreiben seinen Charakteren passende Wörter in den Mund legt. So spricht der aggressive Müllmann von Grunde auf derber, als der gebildete Schriftsteller. Auch schafft es der Autor in den teils kurzen Sequenzen der Erzählung einen Spannungsbogen aufzubauen.

Weniger gefallen hat mir dabei die teils etwas ausartende detailreiche Beschreibung, die hauptsächlich aufgrund psychologischer Art stattfindet. Das macht das Buch an einigen Stellen ziemlich langatmig.

Ebenso wenig gefallen hat mir (ACHTUNG SPOILER!) das nahezu identische Ende jeder Kurzgeschichte. Im Grunde wird aus Eifersucht gemordet und der Mörder entkommt. Das war mir etwas zu platt und nicht authentisch genug.

Ich würde das Buch daher nicht uneingeschränkt weiter empfehlen.
Wer kurze Krimi-Unterhaltung sucht, ohne eine tiefergehende Auflösung der Fälle zu erwarten, könnte jedoch seinen Spaß daran haben.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Guter Ansatz, der ausbaufähig ist

Survivors - Die Flucht beginnt
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Survivors - Die Flucht beginnt, ist ein Kinderbuch von Boris Pfeiffer über unterschiedliche Arten von Fischen, die bemerken, dass ihr Riff stirbt und die nun eine Lösung für ihr Überleben suchen.
Mir hat ...

Survivors - Die Flucht beginnt, ist ein Kinderbuch von Boris Pfeiffer über unterschiedliche Arten von Fischen, die bemerken, dass ihr Riff stirbt und die nun eine Lösung für ihr Überleben suchen.
Mir hat gut gefallen, dass die Kapitel illustriert sind (schwarz-weiß), hätte mir jedoch farbige Illustrationen gewünscht, da gerade in der Wasserwelt die Farben sehr beeindruckend sind. Der Autor greift den Schutz der Meere in seinem Buch auf, was ein wichtiges Thema ist und auch Kindern richtig vermittelt werden sollte. Außerdem arbeiten alle Arten von Fischen, auch Fressfeinde, gemeinsam an einer Lösung um zu Überleben. Nur als Team haben sie die Möglichkeit zu Überleben - eine wichtige Botschaft, die hier vermittelt wird.
Überhaupt nicht gefallen hat mir, dass das Buch sehr abrupt endet und die Reise der Fische nicht bis zu Ende begleitet wird. Diese wird in Band 2 fortgesetzt. Das offene Ende fand ich aber sehr unbefriedigend und ich bin der Meinung die Fische hätten zumindest in ihrem neuen Riff ankommen sollen. Auch hat mir nicht gefallen, dass für ein Kinderbuch relativ wenig erklärt wird, zb. woher die Erwärmung des Wassers kommt.
Ich finde den Ansatz gut, aber das Buch noch nicht ganz ausgereift, daher nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Spielraum nach oben

Der heimliche Beobachter
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Der heimliche Beobachter schildert im Großen und Ganzen eine Familiengeschichte, enthält teilweise lehrende Passagen und viele Personen, mit denen sich der Leser auseinandersetzen muss.
Diese Kombination ...

Der heimliche Beobachter schildert im Großen und Ganzen eine Familiengeschichte, enthält teilweise lehrende Passagen und viele Personen, mit denen sich der Leser auseinandersetzen muss.
Diese Kombination hat mich persönlich leider nicht packen können.
Die Handlung wirkt teilweise langatmig und nimmt nicht so richtig Fahrt auf. Das liegt auch zum einen daran, dass die Personen immer wieder wechseln, aber man sich dennoch nicht so richtig mit einer davon identifizieren kann. Manche Passagen erscheinen mir zu lang, zu verworren oder auch schlicht und ergreifend langatmig.
Die Handlung an sich hätte meiner Meinung nach deutlich mehr Potenzial gehabt.
Das Buch versucht sich als Charakterstudie und das mag an der ein oder anderen Stelle auch gelingen, jedoch fehlt die Spannung.
Für mich ein Buch, welches man nicht gelesen haben muss.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Wenig fesselnd, wenig daraus mit genommen

Ein Geist in der Kehle
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Das Buch ist sehr schwer einzuordnen und schwer in Worte zu fassen. Sowohl Handlung, als auch Sprache sind recht außergewöhnlich. Die Sprache ist sehr lyrisch, lässt sich aber dennoch flüssig lesen. Weiblicher ...

Das Buch ist sehr schwer einzuordnen und schwer in Worte zu fassen. Sowohl Handlung, als auch Sprache sind recht außergewöhnlich. Die Sprache ist sehr lyrisch, lässt sich aber dennoch flüssig lesen. Weiblicher Text ist ernst zu nehmen, es geht rein um die Frauenwelt, den Alltag als Frau, vor allem als Mutter und die Emanzipation in Sprache und Vergangenheit.
Ich bin selbst Mutter und konnte mich schon irgendwie hinein versetzen – allerdings fehlte mir nach den ersten 80 Seiten der Antrieb das Buch wirklich gerne in die Hand zu nehmen und habe eher bemüht gelesen.
Das Nachforschen unserer Hauptdarstellerin hinsichtlich des Gedichts gleitet relativ schnell in Obsession ab. Zuerst sucht sie nach Ablenkung in ihrem Alltag, identifiziert sich mit einer längst verstorbenen Person und deren Leben. Möchte mehr über sie heraus finden und auch etwas schaffen, das bleibt, indem sie das Gedicht übersetzt. Das konnte ich sehr gut nachvollziehen. Aber irgendwann schläft sie nicht mehr und isst nicht mehr, um mehr Zeit für ihr „Hobby“ zu haben. Sie entflieht ihrem Leben.
Also ich würde das Buch nicht noch mal lesen. Es ist mir zu verträumt, ich konnte nichts daraus mitnehmen und ich fand es insgesamt eher langweilig.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Krimihandlung plätschert dahin, viele offene Fragen übrig

Mord auf Provenzalisch
3

Penny ist nach ihrer Scheidung mit Anfang 50 von Großbritannien nach Frankreich gezogen, um in der Provence ihren Lebensabend zu verbringen.
Sie beginnt das von ihr erstandene Haus zu renovieren und die ...

Penny ist nach ihrer Scheidung mit Anfang 50 von Großbritannien nach Frankreich gezogen, um in der Provence ihren Lebensabend zu verbringen.
Sie beginnt das von ihr erstandene Haus zu renovieren und die neu geknüpften Kontakte zu pflegen, als sie während eines Besuchs in einer Galerie Zeugin eines Mordfalls wird.
Der Künstler Don Doncaster bricht vor ihren Augen zusammen und verstirbt kurze Zeit später im Krankenhaus. Von ihrer Neugier angetrieben, versucht Penny den Mordfall zu lösen und deckt dabei so einiges auf, was sie selbst in Gefahr bringt.

Mord auf Provenzalisch von dem Autorenteam Serena Kent entführt uns in die malerische Provence.
Der Hauptcharacter Penelope hat einiges mit dem Privatleben der Autoren gemeinsam. Beide setzen sich intensiv mit Musik auseinander und besitzen ein Haus in der Provence. Die Landschaftsbeschreibungen sind daher sehr treffend.

Ich würde den Krimi eher in den Bereich Cosy Krimi einordenen, auch wenn diese Beschreibung vielleicht nicht zu 100% zutrifft - denn im letzten Teil des Buches passiert noch so einiges.
Es gibt bereits einen Vorgängerband in dem Penny bereits erfolgreich einen Mord aufklären konnte. Diesen muss man nicht gelesen haben, um der Handlung zu folgen.
Es hilft aber sicherlich mehr aus Pennys Leben zu wissen, um manch eine ihrere Entscheidungen und Verhaltensweisen nachvollziehen zu können.
Ich habe den Vorgänger nicht gelesen und habe mich deshalb von Pennys überaus neugieriger Art, fast schon Sensationsgier teilweise sehr erschlagen gefühlt.
Zu den meisten Charakteren konnte ich leider keine engere Bindung aufbauen, da mir der Freundeskreis von Penny sehr oberflächlich gezeichnet war.
Das liegt sicherlich auch daran, dass die Freundschaften auch für Penny noch sehr neu sind. Penny selbst ist eine liebenswürdige Person, die im Verlauf des Buches noch durchaus symphatisch wird.
Die aber für mich kein Charakter ist von der ich nicht Abschied nehmen wollen würde, mir also nicht endgültig ans Herz wachsen konnte.

Die Handlung spielt sich nahezu vollends in der Kunstwelt ab, auch die Leidenschaft zur Musik kommt nicht zu kurz. Wer hierfür offen ist, könnte auf seine Kosten kommen.
Man sollte sich bewusst sein, dass relativ viele Wörter auf Französisch in dem Buch vorkommen.
Es handelt sich dabei um einfache Wörter, die meist aus dem Kontext erschlossen werden können.
Wer sowas aber nicht mag, für den ist das Buch eher nichts.

Mein Fazit: Die Handlung hat im Verlauf deutlich an Fahrt aufgenommen und hat sich zum Schluss hin doch noch als lesenswert erwiesen, obwohl ich anfangs nicht so begeistert war.
Dennoch werde ich kein Buch mehr der Reihe lesen, da die Charaktere und die Welt um sie herum einfach nicht mein Fall sind. Auch hat mir der Verlauf der Handlung wenig zugesagt - anfangs eher langweilig, folgen am Höhepunkt zuviele Auf- und Nichtauflösungen, die den Leser verwirrt zurück lassen.

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