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Veröffentlicht am 28.05.2021

Kurzweiliges Abenteuer mit Sabine Yao aus der Berliner Rechtsmedizin!

Kaltes Land
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Zum Buch: Die Rechtsmedizinerin Sabine Yao ist gerade mitten in einer Sektion, als sie der Anruf ihrer Tante Almuth erreicht. Man hat die Leiche von Almuths Schwester Johanna aus einem Nebenarm der Schwentine ...

Zum Buch: Die Rechtsmedizinerin Sabine Yao ist gerade mitten in einer Sektion, als sie der Anruf ihrer Tante Almuth erreicht. Man hat die Leiche von Almuths Schwester Johanna aus einem Nebenarm der Schwentine gezogen.
Sofort macht sich Sabine auf den Weg nach Kiel, um ihrer Tante beizustehen. Aber natürlich auch, um herauszufinden, warum ihre Tante sterben musste. Hat es etwas mit ihrem Arbeitgeber zu tun, dem Betreiber einer Autowerkstatt, bei dem Johanna geputzt hat? Dieser ist erstaunlicherweise überhaupt nicht überrascht, dass Johanna seit Tagen nicht mehr auf der Arbeit erschienen ist…

Meine Meinung: Bei diesem Kurzroman handelt es sich um einen Teil einer Reihe, die sich „Eiskalte Shortreads“ nennt. Hier haben verschiedene namhafte Autoren jeweils eine knackige und spannende Kurzgeschichte kreiert.

Der eingefleischte Fan von „Deutschlands bekanntestem Rechtsmediziner“, wie er oft genannt wird, kennt natürlich den Charakter von Sabine Yao schon aus vorherigen Büchern. Sie ist ein brillanter Kopf und sehr hartnäckig, wenn es darum geht, Unklarheiten aufzudecken.
Da ist sie hier in dem Fall ihrer Tante genau richtig! Denn es stellt sich schnell heraus, dass es Mord war. Und irgendein hohes Tier muss auch irgendwie mit drinhängen… Leider muss sich Sabine hier auch noch mit ihrem Ex, dem Rechtsmediziner Markus Staginus, herumschlagen. Allerdings hat sie den ziemlich schnell im Griff!

Der Schreibstil ist flüssig und wie immer erfährt der Leser hier auch wieder interessante Fakten aus der Rechtsmedizin! Das gepaart mit einer guten Geschichte – perfekt!
Das Büchlein ist auf jeden Fall eine interessante und kurzweilige Lektüre für einen Abend. Denn als Shortread hat es lediglich 112 Seiten. Aber wie sagt man so schön? In der Kürze liegt die Würze und das ist hier auch so!

Mein Fazit: Mich hat das Wiedersehen mit Sabine Yao sehr gefreut und hoffe, man liest sich mal wieder! Eine wirklich gute Kurzgeschichte mit interessanten Fakten aus der Rechtsmedizin von Michael Tsokos! Nicht nur für Fans geeignet!

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Wie gut kann man einen Menschen wirklich kennen?

Hingabe
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Zum Buch: Margot Heijne hat gerade eine schlimme Trennung hinter sich. Ihr langjähriger Freund hat sie mit ihrer besten Freundin betrogen. Als sie sich wieder einigermaßen gefangen hat, beschließt sie, ...

Zum Buch: Margot Heijne hat gerade eine schlimme Trennung hinter sich. Ihr langjähriger Freund hat sie mit ihrer besten Freundin betrogen. Als sie sich wieder einigermaßen gefangen hat, beschließt sie, mit ihrer Kollegin einen Wochenendtrip nach London zu unternehmen. Doch die Kollegin sagt ab und Margot fliegt allein nach London. Was anfänglich ein Horrortrip zu sein scheint, ändert sich schlagartig, als sie sich mit dem Mann, der ihr im Flugzeug seine Telefonnummer gab, trifft. Leon ist Kunstfotograf und seine Welt ist so ganz anders als die von Margot. Und er weckt Gefühle in ihr, die sie bis dahin nicht kannte…

Meine Meinung: Der Titel ist hier Programm! Margot findet mit Leon jemanden, der ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstliebe wieder entfacht. Aber er ist auch sehr besitzergreifend und manipulativ. Und schneller, als Margot sich versieht, lässt sie ihr altes Leben hinter sich. Die Gefühle sind hier ambivalent. Einerseits merkt der Leser, dass sich Margot immer weiter von ihrem alten Leben, aber auch ihren Freunden und ihrer Familie entfernt. Andererseits gibt Leon ihr auch die Kraft und das Selbstvertrauen, das sie benötigt, um beruflich weiterzukommen. Sie entdeckt sich quasi gerade neu.

Die Probleme fangen an, als ihr Ex-Freund John sich wieder in ihr Leben drängt. Da Leon sehr eifersüchtig ist, geht das natürlich nicht ohne Konsequenzen. Aber dann stirbt jemand und alles ist durcheinander. Margot wird der Boden unter den Füßen weggezogen und sie beginnt sich zu fragen, wie gut sie Leon wirklich kennt…

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, man kann sich gut mit den Protagonisten identifizieren. Auf der einen Seite die bodenständige, „normale“ Welt von Margot und auf der anderen Seite die „Business-Welt“ von Leon, die glitzert, aber auch sehr oberflächlich ist. Manche Passagen sind aus Tätersicht geschrieben und hinterlassen wirklich eine Gänsehaut! Das Ende ist sehr unerwartet und das macht für mich wirklich einen guten Thriller aus!

Mein Fazit: Wahnsinnig spannend zu lesen, wie hier zwei Welten aufeinanderprallen! Die Ereignisse überschlagen sich ab einem gewissen Punkt und dann kommt ein toller Plot Twist! Ich kann diesen Thriller wirklich gut empfehlen!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Was will der "Mondteufel"?

Mondteufel
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Zum Buch: Stella erwacht nach einer Hirnblutung in der Rehabilitationsklinik Euphoria. Sie liegt schon Wochen hier und hatte wohl auch wache Momente, kann sich aber an gar nichts nach dem Schlaganfall ...

Zum Buch: Stella erwacht nach einer Hirnblutung in der Rehabilitationsklinik Euphoria. Sie liegt schon Wochen hier und hatte wohl auch wache Momente, kann sich aber an gar nichts nach dem Schlaganfall erinnern. Sie versucht, sich zu erinnern. Hilfe bekommt sie ungewollt durch mysteriöse Karten und Tagebuchseiten ihrer Mutter, die in der Zwischenzeit verstorben ist. Stellas kleiner Bruder Jordi ist vor vielen Jahren ermordet worden und es wurden drei junge Männer angeklagt und bestraft. Doch es gibt Zweifel, ob die drei es wirklich gewesen sind. Aber gerade an diesen Tag kann sich Stella nicht erinnern. Zweifel säen auch ihre Freunde und Familienangehörige, die sich merkwürdig benehmen. Und in der Reha-Klinik geschehen auch unheimliche Dinge. Spielt Stellas Gehirn ihr einen Streich?

Meine Meinung: Der Schreibstil von Astrid Korten ist wie gewohnt flüssig, die Kapiteleinteilung macht das schnelle Lesen ziemlich leicht. Meistens wird die Geschichte aus Stellas Sichtweise erzählt, aber manchmal kommt auch der „Mondteufel“ zu Wort und in diesen Kapiteln stehen einem die Haare zu Berge, denn der Mondteufel hat nichts Gutes im Sinn…

Die Spannung ist von Anfang an eigentlich gegeben, auch wenn ich mich zu Beginn manchmal schwergetan habe. Ich habe die Reaktion von Stella, die plötzlich viel wütender und forscher ist als vor der Hirnblutung, nicht ganz nachvollziehen können. Auch wie manche ihrer Freunde reagieren und dass da niemand sofort hellhörig wurde. Aber ich will hier nicht vorgreifen. Außerdem weiß ich, dass die Autorin immer sehr gut für ihre Bücher recherchiert!
Fakt ist, dass der Leser bis zum Schluss nicht weiß, wem er trauen kann und wem auf keinen Fall! Das macht die Story dann doch zu einem Pageturner!

Die Tagebucheinträge bringen immer mehr Licht ins Dunkel, was damals geschehen ist mit Jordi. Aber bis zum Ende muss Stella kämpfen, für sich, für Jordi und für ihre Mutter. Das Ende lässt den Leser erstaunt, aber sehr zufrieden zurück!

Mein Fazit: Ein spannender Psychothriller, der für mich anfangs allerdings etwas holprig war. Aber die gut durchdachte Story und die schnellen Wendungen haben das wieder wettgemacht!

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Mit Floras Verschwinden nahm die Geschichte seinen Anfang...

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Zum Buch: Eine junge Frau stürmt morgens in ein Haus und erschießt, augenscheinlich ohne jeden Grund, einen 50-jährigen Mann und seine Mutter. Es stellt sich heraus, dass es Heather Underwood war, die ...

Zum Buch: Eine junge Frau stürmt morgens in ein Haus und erschießt, augenscheinlich ohne jeden Grund, einen 50-jährigen Mann und seine Mutter. Es stellt sich heraus, dass es Heather Underwood war, die anschließend versucht hat, sich in ihrer Scheune das Leben zu nehmen. Sie wird jedoch rechtzeitig gefunden, liegt aber im Koma. Die Journalistin Jessica Fox wird mit dem Fall beauftragt, da sie während ihrer Schulzeit mit Heather befreundet war. Das war, bevor sie Heather einfach so fallen lassen hat. Diese alte Geschichte kommt nun wieder hoch und nimmt eine Richtung an, die so keiner erwartet hätte…

Meine Meinung: Ein Geheimnis umhüllt die Freundschaft und diese Familie, das wird dem Leser schnell klar. Langsam wird die Geschichte Stück für Stück enthüllt. Jessica bekommt von Heathers Mutter Margot ein Exklusiv-Interview und taucht so wieder in ihre Vergangenheit ein. Schnell ist die alte Vertrautheit zu Margot wieder da. Sie hat sie wie eine Mutter geliebt und sich immer gewünscht, ihre Mutter würde sich ähnlich um sie sorgen. Sie gehörte damals fast zur Familie, bis Flora, Heathers Schwester verschwand. Warum Jessica sich dann zurückgezogen hat, wird so nach und nach aufgelöst.

Mir hat gut gefallen, wie sich ihre moralische Seite ändert, als sie plötzlich nicht nur Journalistin, sondern auch und vor allem wieder Freundin der Familie ist. Nach wie vor kann sie nicht glauben, dass Heather zu so einem kaltblütigen Mord fähig ist. Aber wie gut kennt sie ihre alte Freundin wirklich? Es ist ein Spagat zwischen Privatem und Beruflichem, den Jessica da erlebt, als sie sich auch noch verfolgt fühlt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, auch die Kapitel sind schön kurz. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Jessica und von Margot, Heathers Mutter. Einzig den Einstieg in die Geschichte fand ich etwas langatmig. Aber wenn man dann drin ist, hat die Story einen gefangen und man kann fast nicht mehr aufhören zu lesen! Besonders die Frauen werden hier als starke Charaktere hervorgehoben. Das Ende ist dann wirklich überraschend und man muss erst einmal durchatmen!

Mein Fazit: Mir hat der Thriller sehr gut gefallen! Der ständige Wechsel in die Vergangenheit macht die Geschichte aufregend und man will am Ende auch alles wissen! Das Buch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Was für ein Martyrium...

Girl A
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Zum Buch: Ein 15-jähriges Mädchen stürmt auf die Straße vor ein Auto und sagt: „Mein Name ist Alexandra Gracie, bitte rufen Sie die Polizei!“ und beendet damit ein jahrelanges Martyrium in ihrem Elternhaus. ...

Zum Buch: Ein 15-jähriges Mädchen stürmt auf die Straße vor ein Auto und sagt: „Mein Name ist Alexandra Gracie, bitte rufen Sie die Polizei!“ und beendet damit ein jahrelanges Martyrium in ihrem Elternhaus. Zusammen mit sechs weiteren Geschwistern wurde sie eingesperrt, angekettet und bekam nichts zu essen. Die Geschwister sind in einem desaströsen Zustand, in der Presse gibt man ihnen Decknamen. Alexandra wird zu „Girl A“.

Meine Meinung: Der Leser steigt ein, als die Mutter 20 Jahre später im Gefängnis stirbt und den Kindern das Haus vererbt. Alexandra, Lex genannt, wird zur Testamentsvollstreckerin ernannt und muss nun ihre in alle Richtungen verstreuten Geschwister informieren. Und so lernt man alle Mitglieder der Familie in Rückblenden kennen. Ethan, der Älteste, der schon fast in Vaters Fusstapfen steigt, Evie, zu der Lex die meiste Zuneigung hat, weil sie sich lange ein Bett teilten, Gabriel, der fast an seiner Kindheit zerbrochen ist, Delilah, die auch nach der schlimmen Zeit den Kontakt zur Mutter beibehalten hat und Daniel und Noah, die noch Babys waren, als der Terror beendet wurde.

Der Schreibstil ist großartig, denn obwohl jedes Kind sein eigenes Kapitel bekommt, erfährt der Leser doch so viel von allen. Am meisten beeindruckt hat mich der schleichende Prozess des religiösen Wahns des Vaters, der immer größer wurde. Und man kann die Entwicklung der Kinder bis ins Erwachsenenalter sehr gut nachvollziehen. Wie sich jeder denken kann, ist solch eine Kindheit sehr prägend und alle tragen ihr Schicksal ständig mit sich herum. Alle Charaktere haben eine unglaubliche Tiefe.

Das einzige, was mich an dem Buch gestört hat, ist, dass ich eine andere Erwartungshaltung an das Buch hatte. Es wurde in den Medien als Thriller dargestellt, was es meiner Meinung nach nicht ist. Es ist ein großartiges und aufwühlendes Drama, welches auch spannend erzählt wird, aber auf den großen Knall am Ende (da muss doch jetzt noch etwas Großes passieren…) habe ich vergeblich gewartet.

Mein Fazit: Vielleicht kein richtiger Thriller, aber dennoch sehr lesenswert! Die Geschichte lässt den Leser aufgewühlt und in meinem Fall auch dankbar zurück. Ein beeindruckendes Debüt der Autorin!

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