Cover-Bild Dieses ganze Leben
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 28.10.2020
  • ISBN: 9783257071443
Raffaella Romagnolo

Dieses ganze Leben

Maja Pflug (Übersetzer)

Paola passt nicht in diese Welt, findet sie. Wo Glanz und Erfolg das Maß vorgeben, hält sie sich lieber an ihren Bruder, der im Rollstuhl sitzt, gerne Schach spielt und auf Likes pfeift. Auf täglichen Spaziergängen mit ihrem Bruder gelingt es Paola, Gegenden zu erkunden, wo sie das wahre Leben vermutet – das so ganz anders ist, als sie dachte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2021

Toller Coming-of-Age-Roman

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"Dieses ganze Leben" von Raffaella Romagnolo habe ich innerhalb kürzester Zeit regelrecht verschlungen. Mich hat der Roman um die 16-jährige Paola, Tochter aus einer reichen Familie, sehr berührt und begeistert.

Paola ...

"Dieses ganze Leben" von Raffaella Romagnolo habe ich innerhalb kürzester Zeit regelrecht verschlungen. Mich hat der Roman um die 16-jährige Paola, Tochter aus einer reichen Familie, sehr berührt und begeistert.

Paola ist eine Einzelgängerin, findet sich zu dick und hässlich und verbringt ihre Nachmittage notgedrungen mit ihrem Bruder Richi, der im Rollstuhl sitzt, und den Paola spazieren schieben muss. Sie erkundet die Gegend fernab der elterlichen Villa, zieht durch das Wohngebiet mit den Sozialbauten und Industriehallen und lernt dabei sich selbst kennen.

Aber nicht nur Paolas eigene Probleme spielen in dieser Geschichte eine große Rolle. Auch der Rest der Familie hat sein Päckchen zu tragen. Von der großen Liebe, die die Großmutter in jungen Jahren nicht heiraten durfte, bis hin zum großen Umweltskandal, in den das Unternehmen der Familie verwickelt ist, kommt alles auf den Tisch.

Ein toller Coming-Of-Age-Roman, der auf jeden Fall zu meinen Lese-Highlights des Jahres gehört.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Berührend

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Paola ist ein kluges Mädchen, eine "professionelle Hasserin", eine liebevolle Schwester und Verfechterin der Wahrheit. Ihr Gedankengang ist der eines typischen Teenagers: sprunghaft, launisch, abschweifend. ...

Paola ist ein kluges Mädchen, eine "professionelle Hasserin", eine liebevolle Schwester und Verfechterin der Wahrheit. Ihr Gedankengang ist der eines typischen Teenagers: sprunghaft, launisch, abschweifend. Doch das tut dem Werk keinen Abbruch, denn es lässt sich dennoch fließend lesen. Alle Gedanken gehen früher oder später ineinander über, auch auf der Metaebene der Worte wird das Seelenleben der jungen Protagonistin hervorragend dargestellt. Paoletta ist anders, gleichzeitig sind ihre Kanten auch unsere. Die Beschreibung ihrer Beziehung zu Richi ist eine der schönsten, die ich kenne. Auch Richi ist anders, er ist "die Schale", die ihren Platz sucht, und doch so unfassbar wichtig ist.
Das Buch ist eine liebevolle Hommage an die unsteten Jugendjahre, mit denen wir alle unseren Frieden schließen müssen.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Veränderungen kommen und gehen

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Klappentext:

„Paola passt nicht in diese Welt, findet sie. Wo Glanz und Erfolg das Maß vorgeben, hält sie sich lieber an ihren Bruder, der im Rollstuhl sitzt, gerne Schach spielt und auf Likes pfeift. ...

Klappentext:

„Paola passt nicht in diese Welt, findet sie. Wo Glanz und Erfolg das Maß vorgeben, hält sie sich lieber an ihren Bruder, der im Rollstuhl sitzt, gerne Schach spielt und auf Likes pfeift. Auf Verordnung ihrer Mutter muss Paola täglich mit Richi an die frische Luft. Eine gute Gelegenheit, der Enge der elterlichen Villa zu entfliehen und Gegenden zu erkunden, wo Paola das wahre Leben vermutet – das so ganz anders ist, als sie dachte.“



Dieses Buch von Raffela Romagnolo zu bewerten fällt mir äußerst leicht: es ist herrlich grandios, wortgewandt, freizügig, ehrlich, unverblümt und menschlich. Menschlich, da Romagnolo eine wirklich geniale Sichtweise aufbringt, ihre Protagonistin Paola „laufen zu lassen“. Romagnolo ist mir bereits aus anderen Büchern bekannt und ich schätze ihren Schreibstil. Dieses Buch hier, ist etwas anders als sonst. Paola erlebt viel in ihrem jungen Leben und man mag sie. Man mag sie, weil sie so ist, wie sie ist. Ein besseres Credo hätte Romagnolo nicht setzen können.

Ihre Sprachmelodie mag für einige langweilig oder gar frech erscheinen. Für meine Begriffe, war es genau richtig und dem Alter entsprechend für Paola. Dennoch werden Emotionen und Gefühl hier ebenso angesprochen und wir dürfen ein ganz stiller Zuschauer sein, zwischen dem was Paola sieht, was sie sich wünscht, nach was sie sich sehnt.

Ganz großes Kino und genau deshalb gibt es 5 von 5 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Zeitgenössischer Coming-of-Age-Roman

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Ich hatte mich schon auf diesen Roman gefreut und bin umso froher das Buch als Rezensionsbuch vorablesen zu können.

Paola ist ein ganz normaler Teenager, die mit sich selbst hadert, sich hässlich fühlt, ...

Ich hatte mich schon auf diesen Roman gefreut und bin umso froher das Buch als Rezensionsbuch vorablesen zu können.

Paola ist ein ganz normaler Teenager, die mit sich selbst hadert, sich hässlich fühlt, überall aneckt und sehr oft einfach nur wütend auf ihre gesamte Umgebung ist. Das alles versucht sie mit ihrer Ironie zu überspielen. Wohlbehütet wächst sie in einer sehr gut situierten Familie in einem großen Haus auf. Alle Möglichkeiten stehen ihr offen, allerdings ist Geld wie so oft nicht alles. Paola leidet unter den schwierigen familiären Verhältnissen. Dem physisch wie emotional abwesenden Vater und der überbehütenden, kontrollsüchtigen Mutter.
Am schlimmsten trifft sie, dass Niemand sich für ihre Bedürfnisse oder Probleme interessiert und über allem Familiengeheimnisse liegen, welche aber nie besprochen werden.
„Alle glücklichen Familien ähneln einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre Art unglücklich, und unsere Art ist das Schweigen. […] Das Schweigen klebt an dir, ist wie Leim, eine Angewohnheit wie das Rauchen, du möchtest aufhören, kannst es aber nicht.“ S.193
Und so „bricht“ sie immer wieder aus mit ihrem einzigen Freund und Verbündeten, ihrem körperlich behinderten Bruder Richi. Mit ihm kann sie sich offen geben, bespricht das Mobbing und die Ablehnung in der Schule, die Ärgernisse mit den Eltern.
Paola macht sich auf die Suche nach dem wahren Leben, Antworten auf ihre Fragen und findet dabei doch auch Freundschaft und ihren ganz eigen Stil.

Für mich war es ein wunderbar unterhaltsamer Roman, ich habe mit Paola mitleiden, lachen und sehnen können. Sie ist eine nahbare und irgendwie sehr sympathische Figur mit ihren Fehlern und Problemen ohne dabei der typische Abklatsch einer nullachtfünfzehn Teenie Vorlage zu sein.
Sehr gut hat die Autorin Raffaella Romagnolo zeitgenössische Themenpunkte mit eingearbeitet ohne dabei kitschig zu werden. Ihr Schreibstil ist flüssig, leichtverständlich so dass man den Roman direkt wegsuchten kann. Besonders fand ich das Paola als Ich-Erzählerin uns als Leser direkt anspricht, uns zu ihren imaginären Freunden und Mitwissern macht.

Nach dem ich das Buch beendet hatte, wollte ich Paola und ihre Familie einfach noch ein bisschen weiterbegleiten dürfen. Ihre Beziehungen und Entwicklungen weiterverfolgen. Sehen wie sie ihren Weg weiter geht. Für mich hätte es also gerne noch etwas weiter und mehr in die Tiefe gehen dürfen. Nichtsdestotrotz eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Den Platz im Leben finden

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Bewertet mit 4.5 Sternen

In dem Buch "Dieses ganze Leben" von Raffaella Romagnolo übersetzt aus dem Italienischen, geht es um Paola de Giorgi kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Sie hat ein schönes Zuhause. ...

Bewertet mit 4.5 Sternen

In dem Buch "Dieses ganze Leben" von Raffaella Romagnolo übersetzt aus dem Italienischen, geht es um Paola de Giorgi kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Sie hat ein schönes Zuhause. Ihre Eltern sind wohlhabend. Sie sollte ein glücklicher und zufriedener Teenager sein. Stattdessen hadert sie mit ihrem Leben. Es fängt schon einmal damit an, dass sie ihren etwas übergewichtigen Körper hasst, ihre Schwabbelbeine, ihre Haare, ihre fettige Haut. Da ist es auch nicht hilfreich, dass ihre Mutter ihr eine Waage schenkt. In der Schule wird sie gemobbt, und der einzige Mensch dem sie uneingeschränkt vertraut ist ihr behinderter Bruder Ricci. Wenn die Mutter sie täglich zu 60 Minuten strammen Laufen verdonnert, macht sie sich mit ihrem Bruder im Rollstuhl auf den Weg und nutzt die Zeit mit ihm dem unerträglichen Alltag zu entfliehen. Dabei überqueren die Beiden dann die Schnellstraße zur Arbeitersiedlung Margeriten, die die Mutter hasst wie die Pest und stopfen sich mit Junkfood aus dem Büdchen voll. Eine Begegnung mit Antonio und dessen Bruder Filippo, die in der Siedlung zu Hause sind, die von der Baufirma der Familie di Giorgi errichtet wurde, verändert Paola's Sicht auf das Leben und ist auch für Ricci eine Bereicherung. In diesem Roman wird die Geschichte einer Familie erzählt, es gibt einen großen Familienskandal, es geht um arm und reich um Werte, die Liebe und den Umgang mit Behinderungen.

Die Ich- Erzählerin Paola erzählt in einer ausschweifenden oft schnodderigen Art, ist zynisch und weitsichtig. Es macht Spaß ihren Ausführungen zu folgen. Besonders am Anfang geht sie sehr selbstkritisch mit sich selbst zu Gericht. Auf jeden Fall hat Paola die Gabe den Finger genau in die Wunde zu drücken. Ehrlichkeit ist ihr wichtig. Umso schlimmer ist es für sie, als sie entdeckt, dass ihre Eltern Lügner sind. Zu ihrem Bruder Ricci hat Paola eine sehr enge Verbindung. Klar, necken sie sich auch wie ganz normale Geschwister, aber durch seine Behinderung hat Ricci von klein auf eine Sonderrolle in der Familie. Sein Tun wird ständig durchleuchtet, ob es ein Symptom für irgendwas ist und ob man einen Arzt hinzuziehen sollte. Nur Paola behandelt ihn normal und hat mit der Zeit eine Beziehung zu ihm aufgebaut, die über eine normale Geschwisterbeziehung hinausgeht.

Schön ist, dass sich die Figuren, die die Autorin sehr authentisch zeichnet, im Laufe des Romans weiterentwickeln. So gelingt es Paola nicht nur sich im Laufe des Buches mit ihrem äußeren Erscheinungsbild zu arrangieren, sie fasst auch wieder Vertrauen und erlaubt es sich und ihrem Bruder etwas eigenständiger zu werden.

Für mich war es ein rundherum gelungener Roman, den ich sehr gerne gelesen habe und gerne weiterempfehle. Manchmal fand ich die Sprache von Paola aber zu erwachsen für eine 16Jährige. Erwähnenswert auch die Nebenfiguren wie den Gärtner, der die Oma umschwärmte und die rumänische Nanny, die ich allerliebst fand.

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