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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2021

Gelungene Mischung aus Historie und Fiktion

Die Akte Adenauer
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Die Gestaltung des Covers mit den metallisch glänzenden Akzenten ist gleichzeitig auffällig und geheimnisvoll. Insgesamt ist die Gestaltung des Buchs sehr hochwertig für ein Taschenbuch, auch ...

Die Gestaltung des Covers mit den metallisch glänzenden Akzenten ist gleichzeitig auffällig und geheimnisvoll. Insgesamt ist die Gestaltung des Buchs sehr hochwertig für ein Taschenbuch, auch die Karte auf der Umschlag-Innenseite ist ein aufwertendes Detail.
Das spannende Thema ist erstklassig umgesetzt, der Autor erzählt eine Geschichte, die wirklich passiert sein könnte. Es gelingt ihm perfekt, die fiktive Handlung mit den historischen Tatsachen zu verknüpfen. Mit seinem sachlichen, detaillierten Schreibstil hat er mich direkt in die Geschichte hinein gezogen und nicht mehr losgelassen.
Die handelnden Personen werden sehr gut charakterisiert, so dass man sie förmlich vor Augen hat. Interessant ist die Entwicklung, die einige Personen genommen haben. (Hiram Anderson, Eva Herden)
Der Zwiespalt, in dem sich Ermittler Philipp Gerber befindet, wird sehr deutlich. In Deutschland geboren, zu Beginn des 1.000-jährigen Reichs nach Amerika ausgewandert, hat er als GI für die USA gegen Deutschland gekämpft. Sein Auftrag macht ihn wieder zum Deutschen und zwingt ihn zur Entscheidung zwischen Deutschland und den USA.
Mich hat an diesem Buch die Geschichte Adenauers interessiert, der ja heute noch sehr polarisiert. Ich habe beim Lesen viel über ihn und seine Zeit gelernt.
Insgesamt hat mich dieses Buch wirklich überzeugt - authentische Personen, nachvollziehbarer Bezug zu historischen Ereignissen, überraschende Wendungen und ein Haupttäter, den ich überhaupt nicht auf dem Zettel hatte. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich mich erstklassig unterhalten gefühlt.
Mein Fazit: Ein wirklich spannender Krimi, der eine klare Leseempfehlung verdient.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Mut kann man lernen

Der Verehrer
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Anna, eine junge Frau, die seit sechs Jahren aus ihrem Heimatdorf bei Augsburg verschwunden war, wird ermordet in der Nähe dieses Dorfes aufgefunden.
Leona, langjährig verheiratet in Frankfurt, wird zur ...

Anna, eine junge Frau, die seit sechs Jahren aus ihrem Heimatdorf bei Augsburg verschwunden war, wird ermordet in der Nähe dieses Dorfes aufgefunden.
Leona, langjährig verheiratet in Frankfurt, wird zur gleichen Zeit von ihrem Mann verlassen und muss ihr Leben neu aufbauen.
Was diese beiden Handlungsstränge miteinander zu tun haben, ist zuerst sehr rätselhaft. Charlotte Link gelingt es jedoch meisterhaft, die Zusammenhänge nach und nach offen zu legen, so dass die Spannung sich von Seite zu Seite mehr aufbaut. Je mehr sich die Zusammenhänge erschließen, um so mehr spitzt sich die Handlung zu. Allerdings wird manches vorhersehbar ab dem Moment, in dem die Handlungsstränge zusammenfinden. Das tut jedoch der Spannung keinen Abbruch.

Ich mag den unkomplizierten Schreibstil von Charlotte Link sehr, man ist sofort drin in der Handlung. Ihre gelegentlichen Perspektivwechsel ermöglichen es, das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Besonders gefallen hat mir die Entwicklung von Leona. Zuerst ist sie das ideale Opfer, aber je mehr sich die Situation zuspitzt, umso stärker und mutiger wird sie. Und dann kommt es wie im wahren Leben - erst als sie nicht mehr versucht, das Problem auszusitzen, kann sie zur Lösung beitragen.

Fazit: Wieder ein typischer Charlotte Link-Roman - spannend bis zum Schluss. Man mag ihn ungern aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Heftig!

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Eine Kinderleiche am Strand, ein ermordeter Drogeriekettenbetreiber, ein korrupter Geistlicher - damit beginnt Leon Ritters siebter Fall. Der Rechtsmediziner überschreitet gerne seine Kompetenzen und ermittelt ...

Eine Kinderleiche am Strand, ein ermordeter Drogeriekettenbetreiber, ein korrupter Geistlicher - damit beginnt Leon Ritters siebter Fall. Der Rechtsmediziner überschreitet gerne seine Kompetenzen und ermittelt auf eigene Faust, sehr zum Ärger von Capitaine Zerna, Polizeichef von Lavandou und Chef von Leons Lebensgefährtin Isabelle. Dieser Fall bringt ihn an seine Grenzen. Bis er ihn aufklären kann, werden weitere Kinderleichen gefunden und es geschehen noch einige Morde mehr. Auch Leon selbst gerät in tödliche Gefahr.

Leon Ritters siebter Fall ist mein erster mit ihm, diese Reihe ist bisher an mir vorbei gegangen. Durch die zahlreichen Perspektivwechsel ist es mir zuerst schwer gefallen, in die Geschichte hinein zu kommen. Doch es gelingt Remy Eyssen meisterhaft, die Spannung kontinuierlich zu steigern, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Sein Ermittler Leon Ritter ist eine starke Persönlichkeit, seine Schlussfolgerungen sind ebenso beeindruckend wie logisch und nachvollziehbar. Zusammen mit Isabelle kommt er der Lösung des brisanten Falls Schritt für Schritt näher. Zuzusehen, wie sich die beiden mit ihren unterschiedlichen Arbeitsweisen ergänzen und dabei getrennt voneinander zu den gleichen Schlussfolgerungen kommen, ist ein Genuss für jeden Krimifan. Die Identität des Täters hat mich trotz aller Nachvollziehbarkeit der Ermittlungsschritte doch überrascht. Es war mir klar, dass das Motiv für die Tat Rache sein muss. Es ging von Anfang an um den Missbrauch und die Morde an den Kindern. Aber den Verhafteten hatte ich als Täter nicht auf dem Zettel.

Meine Befürchtung, der Geschichte nicht folgen zu können, weil ich die vorhergehenden Bände der Reihe nicht kenne, hat sich nicht bestätigt. Dieser siebte Band steht für sich und hat mir Appetit gemacht auf mehr.

Mein Fazit: Sehr empfehlenswert für alle Krimifans.


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Veröffentlicht am 25.04.2021

Gelungener Auftakt

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebt Emma mit ihren Eltern in Metz. Sie träumt davon zu studieren, für eine junge Frau in dieser Zeit ein Ding der Unmöglichkeit. Ihre Eltern setzen alles daran, ...

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebt Emma mit ihren Eltern in Metz. Sie träumt davon zu studieren, für eine junge Frau in dieser Zeit ein Ding der Unmöglichkeit. Ihre Eltern setzen alles daran, sie zu verheiraten, auch gegen ihren Willen. Erster Kandidat ist Carl Seidel, Sohn eines Fuhrunternehmers. Emma findet wider Erwarten Gefallen an ihm und bestärkt ihn in seinem Traum von einer eigenen Senffabrik. Daraufhin wollen beide Elternpaare von einer Hochzeit der beiden nichts mehr wissen. Carl verlässt sein Elternhaus, um nach Dijon zu gehen und mehr über die Senfherstellung zu lernen. Emma bleibt in Metz zurück und will auf ihn warten. Nun müssen sie um ihre Liebe und um die Verwirklichung ihrer Träume kämpfen. Es ist spannend, den Weg von Emma und Carl zu verfolgen, den sie gegen alle Widerstände konsequent gehen.


In wunderbar einfühlsamem Schreibstil erzählt die Autorin die Geschichte von Carl und Emma. Sie schildert die Zwänge der Gesellschaft, in welchen nicht nur die Frauen gefangen sind, sehr anschaulich. Die Erwartungen der Eltern an ihre erwachsenen Kinder sind hoch, Söhne sollen den Familienbetreib übernehmen, Töchter sollen vorteilhaft verheiratet werden. Wer aus der Norm fällt, wird ausgestoßen oder „umgearbeitet“.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und werden präzise geschildert, so dass man fast glaubt, sie zu kennen. Und das, obwohl man viele ihrer damals sicher zeitgemäßen Handlungen absolut nicht nachvollziehen kann.
Es ist sehr spannend, zu verfolgen wie Emma und Carl gegen die Normen dieser Zeit verstoßen und ihren Weg in eine gemeinsame Zukunft zu finden. Sie geben nicht auf, das macht sie so sympathisch. Die Spannung steigert sich kontinuierlich, das Ende der Geschichte ist sehr dramatisch, so dass ich es kaum erwarten kann, die Fortsetzung zu lesen.

Mein Fazit: Dieses Buch ist der gelungene Auftakt einer neuen Reihe historischer Romane. Wer dieses Genre mag, wird hier bestens bedient.



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Veröffentlicht am 30.03.2021

Herzhaft gelacht.....

Das Faultier bewegt sich wie Opa
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......habe ich etliche Male bei der Lektüre dieses Büchleins. Nach Themen geordnet und mit passenden, informativen Texten unterlegt können wir die Stilblüten aus Kindermund richtig genießen. ...

......habe ich etliche Male bei der Lektüre dieses Büchleins. Nach Themen geordnet und mit passenden, informativen Texten unterlegt können wir die Stilblüten aus Kindermund richtig genießen. Es ist phänomenal wie spontan, treffend und logisch Kinder ihre Meinung kundtun.

Einen ersten Schmunzler löst schon der Titel aus. Auch die Darstellung des Faultiers auf dem Cover mit Opa-Mütze und Gehstock ist sehr gelungen.

In den Texten geben die beiden Autorinnen auf kurzweilige Art Erziehungstipps ohne den erhobenen Zeigefinger und mitten aus dem Leben. Trotzdem kommt es nicht als Erziehungsratgeber daher, sondern als unterhaltsame, witzige Lektüre mit Lerneffekt. Es regt an, die Dinge manchmal aus Kindersicht zu betrachten und die Einfachheit wieder wahrzunehmen.

Insgesamt spreche ich hier sehr gerne eine klare Leseempfehlung aus. Dieses Büchlein macht nicht nur Spaß, es regt auch zum Nach- und Umdenken an.

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