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Veröffentlicht am 15.05.2021

Über eine Frau, die unbeirrt ihren eigenen Weg ging

Das Leben ist ein Fest
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In “Das Leben ist ein Fest“ von Claire Berest geht es um die farbenfrohe Künstlerin und Ikone Frida Kahlo. Wir begleiten in diesem Buch verschiedene Abschnitte ihres Lebens.

Zu dem Cover muss ich nicht ...

In “Das Leben ist ein Fest“ von Claire Berest geht es um die farbenfrohe Künstlerin und Ikone Frida Kahlo. Wir begleiten in diesem Buch verschiedene Abschnitte ihres Lebens.

Zu dem Cover muss ich nicht viele Worte verlieren, denke ich. Es ist wunderschön, künstlerisch und passt perfekt zum Inhalt.

Anne Ratte-Polle, die Sprecherin des Hörbuchs, hat es professionell eingesprochen und gibt zudem einen bestimmten und passenden Rythmus vor, was mir gut gefallen hat. Sie verleiht dem Inhalt des Buches an manchen Stellen auch eine gewisse Impertinenz, was sich gewinnbringend auswirkt.

Die Geschichte rund um Frida (Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón) hat mir gefallen. Ich habe schon häufig Bücher und Artikel über Frida Kahlo gelesen und aus meiner Erinnerung kann ich sagen, dass die wichtigsten und einschneidendsten Erlebnisse auch in diesem Buch gut und authentisch dargestellt wurden.

Ganz wunderbar fand ich die Überschriften der Kapitel, welche aus einer bestimmten Nuance einer Farbe und der dazugehörigen Definition bestanden. Diese Idee stellt einen persönlichen Bezug zu Frida Kahlo her, da in ihren Tagebüchern nämlich genauso ein Eintrag (Benennung und Definition von Farbnuancen) gefunden wurde.

Übrigens: Sowohl der Anfang als auch das Ende in diesem (Hör-) Buch werden mir definitiv in Erinnerung bleiben, genauer gesagt werde ich mit diesen Worten verstörend zurückbleiben. Aber es passt irgendwie, sehr gut sogar. Eine schlaue Wahl, so schockierend zu beginnen und zu enden! Aber lest oder hört selbst!

Negative Kritik muss ich an dem Schreibstil lassen. Ich empfand die Übergänge zwischen den Kapiteln und sogar zwischen den Sätzen teilweise äußerst ruppig. Mir fehlte die Leichtigkeit in ihrer Schreibweise, es gab nicht immer fließende Übergänge, was ich sehr schade fand. Stellenweise hat mich das immens gestört. Aber das ist natürlich ein subjektives Empfinden. Vielleicht ist dies auch etwas anderes, wenn man das Buch selbst liest.

Das (Hör-) Buch ist (insgesamt betrachtet) schön gestaltet worden und beinhaltet eine gute Zusammenfassung über Fridas Leben. Jedoch kann ich das Buch trotz meiner subjektiven Kritik (Empfinden der ruppigen Übergänge) empfehlen. Meine Empfehlung richtet sich insbesondere an Frida - Interessenten und an die, die es werden wollen.





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Das von mir rezensierte Hörbuch “Das Leben ist ein Fest“ von Claire Berest wurde von Christiane Landgrebe ins Deutsche übersetzt und im Mai 2021 vom HörbucHHamburg Verlag unter der ISBN 9783957132338 veröffentlicht. Es dauert 5:29 Std.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Mileva Marić- eine Frau, die Opfer ihrer Zeit wurde

Frau Einstein
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Ich mag Romane, die ein Mix aus Realität und Fiktion sind. Dies animiert mich stets, selbst zu recherchieren. Dieser Roman ist der Autorin Marie Benedict gelungen. Ich fühlte mich gut unterhalten und aufklärend ...

Ich mag Romane, die ein Mix aus Realität und Fiktion sind. Dies animiert mich stets, selbst zu recherchieren. Dieser Roman ist der Autorin Marie Benedict gelungen. Ich fühlte mich gut unterhalten und aufklärend in die Zeit zurückversetzt.

Mileva war die erste Frau Albert Einsteins. Die Geschichte beginnt mit ihrer Ankunft in der Schweiz, wo sie ihr naturwissenschaftliches Studium aufnahm und Einstein kennenlernte.

Das Buch gewährt interessante Einblicke auf den europäischen Lebensabschnitt Einsteins. Es lässt ihn in einem anderen, neuen Licht dastehen, aber lest selbst!

Hie und da gab es ein paar Längen, daher habe ich mich für 4 Sterne entschieden.

Insgesamt ist es eindrucksvoll und dennoch ruhig erzählt. Mir gefiel Benedicts lockere und unaufgeregte Erzählweise sehr gut und ihr nächster Band liegt schon bereit.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Ein Buch über Trauerbewältigung und PTBS

Alles still auf einmal
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In erster Linie dürfte dieses Buch Emotionen beim Leser auslösen. Aber es ist vielmehr als eine traurige Geschichte.

Die Autorin hat aus der Sicht des 6-jährigen Zach geschrieben, der einen Amoklauf in ...

In erster Linie dürfte dieses Buch Emotionen beim Leser auslösen. Aber es ist vielmehr als eine traurige Geschichte.

Die Autorin hat aus der Sicht des 6-jährigen Zach geschrieben, der einen Amoklauf in seiner Schule überlebte- sein älterer Bruder wurde dabei getötet.

Die kindliche Perspektive macht die Geschichte insofern interessant, als dass Zach die Welt (sowohl generell als auch die der Erwachsenen) nicht mehr versteht und zudem mit einer unbehandelten PTBS zurückbleibt. Zusätzlich bleibt er vorerst in seiner Trauer fast allein, weil die Eltern mit ihrer eigenen Trauerbewältigung zu kämpfen haben, die sich bei den Elternteilen unterschiedlich auswirkt.

Nun meine negative Kritik: Die kindliche Sprache ist auch ein Nachteil, weil es manchmal Zuviel von allem war. Außerdem wurden die verschiedenen Phasen der Trauerbewältigung nicht bei jedem Familienmitglied herausgearbeitet und präzise dargestellt. Das hätte es sich nochmal gewinnbringend für den tiefgründigeren Part ausgewirkt.

Ich finde das Buch lesenswert, weil es abseits der Emotionen gut darstellt, was ein Kind (mit einer PTBS) als Familienmitglied im Rahmen der Trauerbewältigung durchstehen muss.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Ein gelungenes Gedankenspiel

Die Mitternachtsbibliothek
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Cover: Das Cover gefällt mir gut. Das nach oben geöffnete Gebäude der Bibliothek (mit seinen unterschiedlichen Giebeln) trifft es auf den Punkt und passt perfekt zum Inhalt.

Inhalt: Der Autor Matt Haig ...

Cover: Das Cover gefällt mir gut. Das nach oben geöffnete Gebäude der Bibliothek (mit seinen unterschiedlichen Giebeln) trifft es auf den Punkt und passt perfekt zum Inhalt.

Inhalt: Der Autor Matt Haig hat mit diesem (Hör-) Buch ein Gedankenexperiment geschaffen, über das wahrscheinlich jeder von uns schon mal nachgedacht hat: Was wäre, wenn ich einen anderen Weg eingeschlagen hätte? Was wäre, wenn ich andere Entscheidungen getroffen hätte?

Was wäre, wenn...

Und was wäre, wenn man alle diese Möglichkeiten (er-) leben darf?

Schreibstil: Obwohl es an manchen Stellen auch mal tiefgründig wird, glänzt der Autor hauptsächlich mit einem lockeren und leichten Schreibstil. Sollte man sich nicht für das Hörbuch entscheiden, kann man sich auf einen flüssig zu lesenden Roman freuen. Ansonsten kann man sich zurücklehnen und dem Hörbuch ohne Schwierigkeiten folgen. Natürlich gab es eine Vielzahl von unterschiedlichen Leben, die die Protagonistin Nora Seed (er-)lebt. Von daher war auch nicht jedes Leben für mich interessant. Manche Episoden waren mir einfach zu lang, über einige Lebensweisen hätte ich gerne mehr erfahren.

Sprecherin: Ich habe das Hörbuch sehr gerne gehört und konnte mich von Beginn an sehr gut auf die Geschichte einlassen. Anette Frier kannte ich bislang nicht, fand ihre Sprechstimme jedoch sehr angenehm und könnte mir vorstellen, nochmal ein von ihr eingesprochenes Hörbuch zu hören. Ferner hat Frier es geschafft, durchweg meine Aufmerksamkeit zu haben. Bei diesem Hörbuch bin ich gedanklich nicht einmal abgeschweift, obgleich die Thematik wirklich dazu einlädt.

Fazit: Mein erster Haig, obwohl ich zwei seiner Vorgänger bereits im Regal stehen habe. Mir hat das Gedankenspiel gefallen und die Geschichte wird mir im Gedächtnis bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Buch über den nötigen Zauber verfügt, dass jeder Leser etwas Eigenes aus diesem Buch mitnehmen kann.

Dieses Hörbuch empfehle ich Lesern, die sich gerne in Tagträumen aufhalten und sich gerne Gedankenexperimenten hingeben.





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Das von mir rezensierte Hörbuch “Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig wurde von Anette Frier eingesprochen und am 21.02.21 von Argon Digital unter der ISBN 9783732418527 veröffentlicht. Die Audiodatei kostet 15,95 Euro.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Scout ist erwachsen geworden

Gehe hin, stelle einen Wächter
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Harper Lee brillierte natürlich mit Wer die Nachtigall stört- keine Frage. Dieser Roman kann seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen. Dennoch ist Gehe hin, stelle einen Wächter absolut lesenswert.

Wir ...

Harper Lee brillierte natürlich mit Wer die Nachtigall stört- keine Frage. Dieser Roman kann seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen. Dennoch ist Gehe hin, stelle einen Wächter absolut lesenswert.

Wir begleiten Scout, die jetzt zumeist Jean Luise genannt wird, auf Heimaturlaub. Die Mittzwanzigerin lebt mittlerweile in New York, ist erwachsen und reifer geworden. Zu Hause muss sie sich jedoch wieder mit (bspw.) Rassismus auseinandersetzen, der bereits 20 Jahre zuvor ein zentrales Thema war. Es ist spannend zu erkennen, wie sich die einzelnen Charaktere verändert haben, zudem wird der Leser eingeladen, in tiefgründige Dialoge einzutauchen.

Harper Lee war eine tolle Autorin, ich kann auch dieses Buch (was eigentlich ein Manuskript ist, wie ich gelesen habe) sehr empfehlen.

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