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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2021

Solider Thriller

Zerschunden
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„Zerschunden“ ist mein erstes Buch, das ich von Michael Tsokos in Funktion als Thriller-Autor gelesen habe. Bisher habe ich mich ausschließlich für seine Bücher aus dem Bereich Rechtsmedizin interessiert.
Ich ...

„Zerschunden“ ist mein erstes Buch, das ich von Michael Tsokos in Funktion als Thriller-Autor gelesen habe. Bisher habe ich mich ausschließlich für seine Bücher aus dem Bereich Rechtsmedizin interessiert.
Ich bin ein bekennender Fan seiner lehrreichen Dokumentationen, seines Insta-Feeds und seines trockenen Humors.
Mal sehen, ob seine Thriller mich genauso begeistern werden 😊

Mein persönliches Fazit:

Nach dem Mord an einer alten Frau in Berlin, wird ein guter alter Bekannter von Dr. Fred Abel in Untersuchungshaft gesteckt. Lars Moewig, zu dem Abel schon langen keinen Kontakt mehr hatte, streitet ab, etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Er will raus aus dem Gefängnis. Denn seine Tochter Lilly hat Leukämie im Endstadium und nur noch wenige Tage zu leben. Abel möchte ihm helfen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
Fred Abel zweifelt zunächst an der Unschuld von Moewig. Doch das Morden geht weiter und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Wird Abel noch rechtzeitig die Unschuld von Lars Moewig beweisen können, damit er sich von seine Tochter Lilly noch verabschieden kann?

Der Erzählstil von Michael Tsokos hat mir gefallen. Ein gutes Erzähltempo und ein fließender Schreibstil, so ließ sich das Buch wirklich gut lesen.
Leider war die Story sehr schnell vorhersehbar, es gab kaum die notwendigen Wendungen, die den Leser so gerne in die Irre führen. Somit war der Spannungsfaktor überschaubar.
Trotzdem war es interessant, den Täter auf seiner Reise zu begleiten. Das Buch lebt von ihm und seiner Geschichte.
Dr. Fred Abel konnte mich dagegen noch nicht für sich gewinnen. Ich konnte natürlich die Beweggründe seines Handelns nachvollziehen, allerdings fand ich ihn teilweise arrogant und grenzüberschreitend. So gut er es auch meinte.

Michael Tsokos lässt sich von echten Kriminalfällen inspirieren und mischt diese mit seinem Wissen aus der Rechtsmedizin, biographischen Erlebnissen und natürlich auch mit der nötigen Portion Fiktion.
Das kommt mir absolut entgegen, da ich ein Fan von guter Recherche, logischen Auflösungen und einer großen Portion Wahn in Form des Bösen bei Thrillern bin.

Zusammenfassend ein guter, solider Thriller und ich bin gespannt darauf, was mich in den nächsten Büchern erwartet.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Dunkle Abgründe der feinen Gesellschaft

Schändung
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Inhalt:

„Der Blutdurst der Jäger. Wie würden sie es machen? Nein. So gnädig waren die nicht, diese Teufel, so waren sie nicht…“

Mein persönliches Fazit:

„Schändung“ ist mein erstes Buch, das ich ...

Inhalt:

„Der Blutdurst der Jäger. Wie würden sie es machen? Nein. So gnädig waren die nicht, diese Teufel, so waren sie nicht…“

Mein persönliches Fazit:

„Schändung“ ist mein erstes Buch, das ich von Jussi Adler Olsen gelesen habe und es war durchaus eine gelungene Begegnung.

Ein alter abgeschlossener Fall liegt plötzlich bei Carl Mörck auf dem Schreibtisch. Niemand weiß woher die Akte kommt. Schnell stellen Carl Mörck und sein Assistent Assad fest, dass der als Mörder verurteilte und im Gefängnis sitzende Bjarne Thögersen durchaus unschuldig sein könnte. Warum hat er die Strafe auf sich genommen?
Mögliche Mittäter und Mitwisser scheinen Mitglieder der oberen Gesellschaftsschicht zu sein. Eine Gruppe alter Freunde, die womöglich seit der Schulzeit brutale Verbrechen verübt hat, gerät in das Visier des Ermittlers.

Je mehr sich Carl Mörck, sein Mitarbeiter Assad und die neue Assistentin Rose durch den Dreck der Oberschicht wühlen, desto größer wird der Widerstand gegen die Ermittlungen. Carl Mörck soll ausgebremst werden.
Wer deckt die Täter und gibt es innerhalb des Polizeidezernates einen Maulwurf? Carl Mörck lässt sich nicht von seinen Ermittlungen abbringen und gerät in Lebensgefahr.

Der Erzählstil von Jussi Adler Olsen hat mir sehr gefallen. Ein gutes Erzähltempo und ein fließender Schreibstil ließen mich locker durch die Seiten fliegen.
Aufgrund der Vielzahl der Charaktere gleich zu Beginn der Story, hatte ich zunächst Mühe mir einen Überblick zu verschaffen. Das legte sich aber schnell.
Die Story fand ich richtig gut durchdacht und die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart waren passend gewählt und sorgten für Charaktertiefe.

Obwohl relativ schnell klar war, wer die Täter waren, tat das der Spannung keinen Abbruch.
Viel zu interessant waren die Verstrickungen innerhalb der Gruppe. Eine Gruppendynamik, die sich irgendwann nicht mehr stoppen ließ und ihre Opfer forderte. Sowohl auf äußerst brutale Art und Weise diversen Mitmenschen gegenüber, als auch innerhalb der Gruppe. Jussi Adler Olsen lässt den Leser an den dunklen Abgründen der feinen Gesellschaft teilhaben.

Carl Mörck als Hauptprotagonist ist für mich noch gewöhnungsbedürftig. Er wirkt ein wenig unhöflich, zeitweise bissig. Aber sein trockener Humor lässt mich hoffen, dass wir uns noch annähern werden. Ein wenig kann ich ihn in seiner Art schon verstehen, denn seine Mitarbeiter Assad und Rose sind wirklich speziell 😊

Eine Reihe, die ich definitiv weiter verfolgen werde und natürlich eine Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Gut - aber leider kein Jahreshighlight

Bluteiche
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Inhalt:
In der Walpurgisnacht 1986 wird ein 16-jähriges Mädchen in einem Schlosswald in der schwedischen Provinz Skane nahe der kleinen Gemeinde Tornaby getötet. Alles deutet auf einen Ritualmord hin, ...

Inhalt:
In der Walpurgisnacht 1986 wird ein 16-jähriges Mädchen in einem Schlosswald in der schwedischen Provinz Skane nahe der kleinen Gemeinde Tornaby getötet. Alles deutet auf einen Ritualmord hin, eine Art Frühlingsopfer.
Als über dreißig Jahre später die Ärztin Thea Lind in das Schloss einzieht, entdeckt sie ein vergilbtes Polaroidfoto, versteckt im Stamm einer uralten Eiche. Es zeigt eine Gruppe Jugendlicher, die sich um das tote Mädchen schart. Thea kennt sie alle. Es sind Bewohner Tornabys, die den Geist des ermordeten Mädchens bis heute nicht loswerden können. Es scheint, als sei die Wahrheit über jene Nacht nie ans Licht gekommen. Gibt es am Ende noch andere Opfer?

Mein persönliches Fazit:
„Bluteiche“ der vierte Kriminalroman von Anders de la Motte. Sein Erzählstil ist großartig. Der ständige Wechsel von der Erzählung in der Gegenwart und die Rückblende in die Vergangenheit (bis zur Mitte des Buches) schafft Charaktertiefe, passt zur Story und ist ihm hervorragend gelungen.
Wie viele wissen, ist Anders de la Motte für mich derzeit der beste Kriminalautor. Seine letzten beiden Bücher waren für mich meine absoluten Jahreshighlights.
Diesmal wird es leider nicht so sein.

Mir fehlte ein wenig von der großartigen düsteren Stimmung, die mich in den vorherigen Büchern so unglaublich begeistern konnte. Diese düstere Stimmung hat mich immer gefangen genommen und Zeile für Zeile des Buches nur so aufsaugen lassen. Die Charaktere, deren Emotionen ich sonst so wunderbar nachvollziehen konnte, mit denen ich mitgefiebert habe, die habe ich hier nicht gefunden. Ich mochte sie einfach alle nicht.
Diesmal konnte ich mich weder in die Geschichte reinfühlen noch das Besondere, den Kick, finden.
Fachlich wie immer top. Ein richtig gutes Buch. Nur leider konnte es mein Herz diesmal nicht erobern.

Trotzdem bleibt er mein Lieblings Krimi-Autor und ich freue mich auf das nächste Buch.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Ein solider vierter Fall

Blutige Gnade
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Inhalt:
Mara Billinsky sieht sich mit mehreren mysteriösen und grausamen Morden konfrontiert. Gleichzeitig wird sie von einem Schatten aus der Vergangenheit verfolgt, der ihr ebenfalls Rätsel aufgibt – ...

Inhalt:
Mara Billinsky sieht sich mit mehreren mysteriösen und grausamen Morden konfrontiert. Gleichzeitig wird sie von einem Schatten aus der Vergangenheit verfolgt, der ihr ebenfalls Rätsel aufgibt – bis sie begreift, dass alle Ereignisse in Verbindung zueinander stehen.
Als sie erkennt, wer im Hintergrund die Fäden zieht, ist es fast zu spät: Ab jetzt kämpft Mara nicht mehr nur um ihr eigenes Leben…

Mein persönliches Fazit:
Der 4. Teil ist eine solide Fortsetzung der Mara Billinsky Reihe, der mich aber nicht komplett überzeugen konnte.

Bei Mara Billinsky und ihrem Kollegen Jan Rosen kriselt es zwischenmenschlich und das macht sich auch in ihrer Zusammenarbeit bemerkbar. Sie wirkt lustlos und wenig dynamisch, er eher bockig und zweckmäßig unterwegs.
Für Mara ist es mal wieder typisch das sie nicht aus ihrer Haut kann, so dass ihr Verhalten dem Leser nicht wirklich überrascht. Allerdings wirkt Jan Rosen in diesem Teil eher etwas verloren und zweifelt mehr denn je an seinen Fähigkeiten.

Viele verschiedene Morde müssen aufgeklärt werden, scheinbar unabhängig voneinander verübt. Im Laufe des Buches setzen sich allerdings viele verschiedene Puzzleteile zusammen und ergeben ein Ganzes.
Der Plot hat mir wieder gut gefallen. Die Reihe wird fließend fortgesetzt und die Grundthemen und die vielen Protagonisten immer wieder durch eine spannende, neue Story gut in Szene gesetzt.
Bei diesem Buch hatte ich anfangs allerdings Schwierigkeiten in einen Lesefluss zu kommen. Zu schnelle, abgehakte Sprünge zwischen den einzelnen Schauplätzen und Protagonisten machten es mir schwer in die Geschichte hineinzufinden. Auch wenn es der Geschichte dienlich war und für Verwirrung beim Leser sorgen sollte, bremste es leider meinen Lesefluss unglaublich aus.
Der Autor Leo Born lässt den Leser wieder mit seinem schönen klaren Schreibstil am Leben und an der Denkweise jedes einzelnen Protagonisten teilhaben. Die Charaktere sind mir mittlerweile vertraut und in jedem Buch lerne ich sie noch ein wenig besser kennen.
Leider waren bestimmte Verstrickungen in diesem Fall zu offensichtlich, so dass es am Ende nicht mehr die Frage war, um wen es sich handelt, sondern aus welchem Motiv heraus so gehandelt wurde und wie der Showdown enden wird.

Die Reihe um Mara Billinsky kann ich nur empfehlen und bin schon jetzt gespannt, wie es im fünften Band weiter geht.








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Veröffentlicht am 02.04.2021

Francis jr. and me

Ich bin der Schmerz
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Klappentext:
Die Medien nennen ihn den „Anstifter“, und das Spiel, das er spielt, ist besonders perfide: Zuerst entführt er die Familie eines völlig unbescholtenen Mannes, bevor er diesem befiehlt, einen ...


Klappentext:
Die Medien nennen ihn den „Anstifter“, und das Spiel, das er spielt, ist besonders perfide: Zuerst entführt er die Familie eines völlig unbescholtenen Mannes, bevor er diesem befiehlt, einen anderen unbescholtenen Mann zu töten. Weigert sich der Erpresste, werden seine Lieben ermordet.
Nur der ehemalig Polizist Marcus Williams kann den Killer zur Strecke bringen. Auf der Jagt erhält Marcus Hilfe von seinem Halbbruder, dem Serienkiller Francis Ackermann jr. Denn dieser weiß, wer hinter dem Anstifter steckt: sein Vater. Der, der ihn zu dem gemacht hat, was er ist: dem absolut Bösen…

Mein persönliches Fazit:
Der dritte Teil der Buchreihe beschert uns eine Menge neue Familienmitglieder. Die Sippe um Marcus Williams wächst und die Story wird immer grotesker.
Wer die ersten zwei Teil bereits gelesen hat, der wird hier die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Was stimmt nur mit dieser Familie nicht. In diesem dritten Teil der Reihe wird dem Leser viel Hintergrundwissen vermittelt. In der guten „wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm“ Manier fügen sich ganz viele Puzzleteile zusammen.

Marcus Williams ist auch in diesem Teil weit weg von Gut und Böse. Nach wie vor dem Alkohol und dem Selbstmitleid verfallen, rutscht er immer weiter in eine tiefe Depression hinein. Eigentlich untragbar für den Dienst. Aber der Anstifter muss endlich gefasst werden.

Mittlerweile ist mein Freund Francis Ackermann jr. schon fast zu zahm, um noch als böser Serienmörder wahrgenommen zu werden. Dieses Mal mordet er nur noch „zum guten Zweck“. Also eigentlich völlig legal, denn nichts anderes machen die Mitglieder der Shepered Organisation und diese wird immerhin von der Regierung fürs Morden bezahlt.
Eine gute Voraussetzung für Francis Ackermann jr. eine neue Karriere anzustreben. Leider gibt es auch in diesem Teil eine Menge amerikanischer Cowboys, die es gar nicht gut mit Francis meinen.

Wie die ersten zwei Bände ist auch der dritte Teil komplett fiktiver Bullshit, unlogisch, hoch dramatisch, amerikanisch, völlig übertrieben, unrealistisch und was es noch so gibt.

Aber Francis jr. ist mein Freund und ich mag es gar nicht, wenn jemand nicht nett zu ihm ist.
Ich werde natürlich weiter lesen!





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