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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2021

Eine runde Sache

Der perfekte Kreis
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Ein heißer Sommer in England im Jahr 1989 und zwei Männer, die ihre Zeit den Kornkreisen widmen. Ein auf den ersten Blick ein etwas absurdes Thema, aber ein grandioses Buch. Das ist ein Roman, bei dem ...

Ein heißer Sommer in England im Jahr 1989 und zwei Männer, die ihre Zeit den Kornkreisen widmen. Ein auf den ersten Blick ein etwas absurdes Thema, aber ein grandioses Buch. Das ist ein Roman, bei dem für mich alles gepasst hat. Ich mochte die Erzählweise, die Protagonisten, den Schauplatz und die Zeit des Romans und die Kornkreise haben ein mythisches Element mit ins Spiel gebracht, welches mir sehr gut gefallen hat.
Eine Ode an Kornkreise, aber auch an so vieles mehr. Ich kann gar nicht eine bestimmte Stelle oder ein bestimmtes Zitat aus dem Buch herauspicken, weil mir eigentlich alles so gut gefallen hat. Ganz viele Stellen habe ich mir markiert, um die Formulierungen noch einmal lesen zu können.
Ich bin auf das Buch eigentlich wegen des schönen Covers gestoßen. Der Klappentext war dann nicht ganz so spannend, nur das Kornkreisthema hat mich stutzig gemacht. Daher habe ich einfach in das Buch rein gelesen und schon nach den ersten Sätzen war mir klar, dass ich unbedingt weiter lesen will. Das empfehle ich auch jedem potenziellen Leser: Nicht so sehr auf den Klappentext achten, einfach einmal hinein lesen in das Buch und dann merkt man sehr schnell, ob einem die Art der Erzählung zusagt. Bei mir hat es zu 100 Prozent gepasst und das Buch ist für mich ein echtes Highlight in diesem Lesejahr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2021

Großartig

Weiße Nacht
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Ich bin mir sicher, dass die Handlung in Seoul spielt, dass es um Ayami geht, genauso wie um ein Hörtheater, um Dichter und Gedichtetes. Weiter möchte ich mich nicht aus dem Fenster lehnen, denn die Handlung ...

Ich bin mir sicher, dass die Handlung in Seoul spielt, dass es um Ayami geht, genauso wie um ein Hörtheater, um Dichter und Gedichtetes. Weiter möchte ich mich nicht aus dem Fenster lehnen, denn die Handlung schlägt Bogen und Serpentinen, wiederholt sich, nimmt Bezug auf sich selbst, ändert und wandelt sich kontinuierlich. Was von den vielen Handlungssträngen stimmt, was davon ist erträumt, fantasiert oder erlogen? Man kann es kaum beurteilen und es ist auch nicht wichtig.
„Weiße Nacht“ ist ein außergewöhnlicher, surrealer Roman, der an Flann O’Brien, Philip K. Dick und Franz Kafka, aber auch an Dalí oder Frida Kahlo erinnert: faszinierend, unergründlich, magisch. Schon das Coverbild gib einen guten Einblick in das Buch, man fühlt sich hinein gesogen in die Handlung und immer weiter getrieben, bis man in die Sonne fällt und gar nichts mehr von der Handlung weiß.
Ich lese selten Bücher aus Korea, weil ich von der dortigen Literaturszene weniger mitbekomme, als beispielsweise von der englischen, die ja auch sehr stark hierzulande beworben wird. „Weiße Nacht“ lohnt sich auf jeden Fall zu lesen und trotz aller Surrealität ist der Schauplatz Seoul nicht so exotisch, wie man meinen könnte. Es kommt einem doch vieles sehr vertraut vor.
Bae Suahs Buch ist kein gewöhnlicher Roman, sondern eher etwas für Leser, die Lust haben, andere Literaturformen kennen zulernen. Die werden aber voll auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Ein Roman mit gewaltiger Sogwirkung

Von hier bis zum Anfang
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Ein Buch, wie ich es selten gelesen habe. Gut geschrieben, aber unaufdringlich. Die Charaktere lebensnah und greifbar, auch wenn nicht alle immer sympathisch sind. Ein Buch, welches mich immer wieder überrascht ...

Ein Buch, wie ich es selten gelesen habe. Gut geschrieben, aber unaufdringlich. Die Charaktere lebensnah und greifbar, auch wenn nicht alle immer sympathisch sind. Ein Buch, welches mich immer wieder überrascht hat mit Wendungen, die ich nicht erwartet habe.
Eine schwierige Familiengeschichte, die aber noch so viel mehr ist. Es geht um Outlaws, um Veränderungen, um Familie, Freundschaft und die Entscheidungen, die man im Leben treffen muss.
Cape Haven, der fiktionale Handlungsort, ist die typische amerikanische Kleinstadt. Und Walk, der Chief des Ortes, der typische Kleinstadt-Polizist, der sich aber im Laufe der Handlung zunehmend mit Dingen beschäftigen muss, die sein eigentliches Metier weit übersteigen. Es ist schwierig etwas über das Buch zu sagen, ohne zu viel vorwegzunehmen. Die fast 450 Seiten lesen sich jedenfalls ganz schnell weg, so spannend und interessant wird die Handlung vorangetrieben. Trotzdem habe ich mir Pausen zwischen den Kapiteln gegönnt, um die Handlung zu verdauen.
Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und es ist bis jetzt das beste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Das Cover fängt die besondere Atmosphäre des Romans übrigens sehr gut auf; so bin ich überhaupt darauf aufmerksam geworden. Den Autor kannte ich vorher noch nicht, seine anderen Romane habe ich jetzt aber schon auf meine Leseliste gesetzt. „Von hier bis zum Anfang“ kann ich absolut empfehlen für alle, die gute, emotionsstarke Prosa lesen wollen, die aber nicht kitschig oder unglaubwürdig ist.

Veröffentlicht am 27.06.2021

Randvoll mit Dino-Infos

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 1: Dinosaurier
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Das Dinobuch ist ein toller Startpunkt für alle Fans der Urzeit. Große Schrift und viele Bilder und Zeichnungen erleichtern den Leseanfängern die Lektüre. Ein kleiner blauer Dino taucht auf fast jeder ...

Das Dinobuch ist ein toller Startpunkt für alle Fans der Urzeit. Große Schrift und viele Bilder und Zeichnungen erleichtern den Leseanfängern die Lektüre. Ein kleiner blauer Dino taucht auf fast jeder Seite auf und begleitet die Leser so durchs Buch und sorgt für etwas Abwechslung. Inhaltlich werden alle wichtigen Fragen des Themas abgedeckt: Was sind Dinosaurier, warum gibt es sie nicht mehr, welche verschiedenen Arten gab es, wo lebten diese und so weiter. Es wird auch auf die Erdzeitalter eingegangen und rekordverdächtige Dinos werden vorgestellt (längste Krallen, größter und kleinster Dino, größter Kopf). Wie Dinoforschung funktioniert wird auch erklärt und man muss sich darauf einstellen, dass die Kids anschließend ins Museum oder nach Fossilien graben wollen.
Zwischen den Infoseiten gibt es kleine Spiele und Übungen (immer mit Dinobezug), die das Leseverständnis testen und auch den Umgang mit Sprache trainieren (z. B. bei wenn Wörter in Silben zerlegt worden sind und man sie wieder zusammensetzen muss).
Sticker, die man ins Buch an die richtige Stelle kleben muss und ein Leselotto (so eine Art Memory) gibt es außerdem noch. Auf insgesamt 62 Seiten wird (angehenden) Dinosaurier-Fans hier also einiges geboten. Die Fakten im Buch sind für Kinder sehr gut heruntergebrochen, dürften aber hin uns wieder in ihrer Fülle auch Erwachsene noch überraschen. Einzig der Unterschied zwischen „Saurier“ und „Dinosaurier“, wie er im Buch verwendet wird, hätte man meiner Meinung nach etwas genauer erklären können. Alles in allem ein klasse Buch für Erstleser zum selber lesen oder zum lesen in der Familie.

Veröffentlicht am 08.05.2021

Ein überraschendes, tolles Buch

Die Geschichte von Kat und Easy
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Zwei Protagonistinnen, zwei Schauplätze, zwei Zeitebenen. Kat und Easy, in Laustedt und auf Kreta, 1973 und heute. Die Dualitätsthema zieht sich durch den ganzen Roman hindurch. Kapitelweise wechselt das ...

Zwei Protagonistinnen, zwei Schauplätze, zwei Zeitebenen. Kat und Easy, in Laustedt und auf Kreta, 1973 und heute. Die Dualitätsthema zieht sich durch den ganzen Roman hindurch. Kapitelweise wechselt das Geschehen zwischen der Vergangenheit zweier Teenager in Deutschland in den 70er Jahren und zweier älterer Damen in Kreta im Jetzt. Kat ist eigenwillig und aus ihrer Sicht ist der Roman geschrieben, weswegen auch die Sprache eigenwillig und ungewohnt, aber dadurch furchtbar interessant ist. Schon ganz am Anfang haben mich diese Formulierungen in den Bann geschlagen und nicht mehr losgelassen. Ich mochte ihre Geschichte in beiden Erzählsträngen, aber die Geschehnisse in den 70er-Jahren noch ein bisschen mehr, weil dort mehr passiert. Das Jahr 1973 habe ich nicht selbst erlebt, hatte aber gar keine Probleme mich dort gedanklich einzufinden, so eindrücklich, aber nicht aufdringlich schildert die Autorin alles. Das Buch ist sehr unterhaltsam und es macht großen Spaß es zu lesen; ich habe es innerhalb weniger Tage durchgelesen, weil ich nicht abwarten konnte zu erfahren, was denn nun 1973 passiert war. Ein ungewöhnliches Buch, das ich auch gerne noch einmal in die Hand nehmen werde.