Cover-Bild Sprich mit mir
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25,00
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  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 25.01.2021
  • ISBN: 9783446269156
T.C. Boyle

Sprich mit mir

Roman
Dirk van Gunsteren (Übersetzer)

Wer ist menschlicher? Der Mensch oder der Affe? - "Wohl einer von Boyles besten – und traurigsten – Romanen, ein Buch, das die Grenzen zwischen Mensch und Tier auflöst." Irene Binal, Neue Zürcher Zeitung

Sam, der Schimpanse, den Professor Schermerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stößt, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schermerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan. T.C. Boyle geht ebenso komisch wie mitfühlend der Frage nach, ob uns Tiere ähnlicher sind, als wir vermuten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2021

Tiefschürfend

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Nachdem mir die letzten Bücher von Boyle nicht hundertprozentig gut gefallen haben, ist dieses Buch wieder genau nach meinem Geschmack. Es hat mich von Anfang an fasziniert und ich hätte mir gewünscht, ...

Nachdem mir die letzten Bücher von Boyle nicht hundertprozentig gut gefallen haben, ist dieses Buch wieder genau nach meinem Geschmack. Es hat mich von Anfang an fasziniert und ich hätte mir gewünscht, dass es nicht enden würde, denn man ahnte bald, dass es nicht gut ausgehen würde.
Die junge Studentin Aimeé studiert gelangweilt vor sich hin, ohne Antrieb und Zufriedenheit. Das ändert sich erst, als sie in das Schimpansenprojekt von Guy Schermerhorn einsteigen kann und den jungen Schimpansen Sam betreut. Es ist Liebe auf den ersten Blick bei beiden, Sam ist bei ihr folgsam und lernwillig. Schon bald können sie sich in einer Art Gebärdensprache unterhalten. Doch dann will Guys selbstherrlicher und brutaler Chef Donald Moncrief (Ist der Vorname zufällig? Ich glaube nicht!) das Projekt beenden und Sam an ein Labor verkaufen. Das kann Aimeé nicht zulassen.
Das Buch ist aus der Sicht unterschiedlicher Personen erzählt. Hauptsächlich wird Aimeés Blickwinkel geschildert, aber auch Sam und einige andere Personen bekommen eine Stimme. Sams Beiträge sind dadurch gekennzeichnet, dass die Worte, die er gebärden kann, in Großbuchstaben erscheinen.
Da sich Boyle immer sehr tief in seine Bücher einarbeitet und bekannt ist für seine hervorragende Recherchearbeit, ist es wahrscheinlich, dass Sams Fähigkeiten auf Tatsachen beruhen. Mehrfach beruft er sich auf die Primatenforscherin Jane Goodall. Sam hat angeblich die sozialen und kognitiven Fähigkeiten eines vierjährigen Kindes, aber er wächst später im Buch darüber hinaus, als er eine irgendwie geartete Vorstellung von Liebe und Gott hat. Wie weit das wirklich so ist, bleibt vage.
Faszinierend ist, wie weit Boyle sich besonders in Sams Passagen in das Tier einfinden kann, da verschwimmen oft genug die Grenzen zwischen Mensch und Tier und Sam lebt in einer Grauzone zwischen den Spezies. Auch ist das Buch emotionaler als andere seiner Bücher, Sarkasmus fehlt völlig.
Das Buch ist zusätzlich auch noch so spannend, dass man es kaum aus der Hand legen kann.
Endlich einmal wieder ein perfektes Buch von Boyle!

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Eine Frage der Menschlichkeit

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„Sprich mit mir“ ist ein 352 seitiger Roman von T. C. Boyle. Das Buch erschien am 25.01.2021 im Hanser Verlag.

Zusammenfassung:
Aimee ist Studentin und prograstiniert das Lernen indem sie fernsieht. Sie ...

„Sprich mit mir“ ist ein 352 seitiger Roman von T. C. Boyle. Das Buch erschien am 25.01.2021 im Hanser Verlag.

Zusammenfassung:
Aimee ist Studentin und prograstiniert das Lernen indem sie fernsieht. Sie sieht zufällig eine Fernsehshow, in der der Schimpanse Sam sich durch Gebärdensprache mit Professor Guy Schemerhorn unterhält. Das fasziniert Aimee dermaßen, dass ihr der Sam nicht mehr aus dem Kopf geht. Der Professor lehrt an der Universität, an der auch sie eingeschrieben ist. Er sucht studentische Hilfskräfte für die Schimpansenaufsicht, worauf sie sich sofort bewirbt und genommen wird. Schnell wird sie ein Teil des Teams und für Sam die erste Bezugsperson. Sam bekommt von Aimee und Guy regelmäßigen Unterricht und verbringt jeden Tag mit ihnen auf der universitätseigenen Ranch. Sam macht große Fortschritte in seiner Entwicklung. Nach ein paar Jahren veröffentlicht ein anderer Wissenschaftler ein Paper, dass besagt, dass Affen zu keinerler Kommunikation fähig wären. Daraufhin beschließt der Besitzer von Sam, Professor Donald Moncrief, dass dieses Forschungsgebiet keine Zukunft hat. Er will Sam zurück haben, um mit ihm in Zukunft zu züchten. Schließlich war Sam nur an Guy verborgt. Von einem auf den anderen Tag holt Donald Sam ab und bringt ihn zu seinen anderen Schimpansen nach Iowa. Aimee fühlt sich von Guy verraten und beschließt etwas zu unternehmen.

Meine Meinung:
Der Schreibstil von T. C. Boyle gefällt mir ausgesprochen gut. Er hat die Charaktere sehr realistisch angelelet. Dabei muss ich sagen, dass ich die beiden Professoren eher unsympathisch finde, da sie egoistisch und wenig empathisch sind. Aimee und Sam dagegen finde ich sehr sympathisch. Als Leserin konnte ich mich, durch die verschiedenen Blickwinkel, gut in die einzelnen Personen hineinversetzen. Besonders spannend fand ich die Sam-Perspektive. Für den Autor war es sicherlich nicht einfach diese Perspektive zu schreiben. Wer weiß schon, wie sich ein Schimpanse genau fühlt bzw. wie oder was er von seiner Umgebung mitbekommt. Ich persönlich habe mich vor diesem Buch nicht mit Affen- bzw. Schimpansenforschung auseinander gesetzt, kann mir aber vorstellen das die Forschung schon weit voran geschritten ist. Aus diesem Grund finde ich das Buch und die Themen, die darin behandelt werden, glaubwürdig dargestellt. Das Ende des Buches hat mir gut gefallen. Es musste so ausgehen, damit die Geschichte weder kitschig noch gnadenlos endet.

Fazit:
Insgesamt finde ich das Buch lesenswert, da der Autor ein umstrittenes Thema aus verschiedenen Perspektiven darstellt und er erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die versucht das Richtige zu tun und für einen Schimpansen fast alles zurück lässt.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Verlieb dich niemals in ein Versuchstier

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Dieser fantastische und außergewöhnliche Roman hat mich mit den verschiedensten Gefühlen zurückgelassen. Hierbei handelt es sich um eine Geschichte, in der es um einen talentierten Schimpansen, namens ...

Dieser fantastische und außergewöhnliche Roman hat mich mit den verschiedensten Gefühlen zurückgelassen. Hierbei handelt es sich um eine Geschichte, in der es um einen talentierten Schimpansen, namens " Sam " ,geht. Er ist fähig die Gebärdensprache zu erlernen, und diese auch zu gebrauchen. Wie ein Kind wächst er bei Wissenschaftlern auf, und wird dort immer mehr vermenschlicht. Besonders als "Aimee", eine Studentin, seine direkte Bezugsperson wird, entsteht zwischen den beiden eine ungewöhnliche Liebe, die im Laufe der Geschichte zu vielen turbulenten Ereignissen führt, die ich hier nicht vorweg nehmen möchte. Nachdem Forschungsgelder für dieses Projekt gestrichen wurden, kaufte eine andere Uni " Sam " auf, und der Schimpanse sollte für andere Experimente herhalten. Dies kann verständlicherweise "Aimee" nicht billigen, und sie versucht fortan alles erdenklich Mögliche, um ihren Liebling dort zu befreien. Aufregende Szenarien schließen sich an.

T.C. Boyle hat mit "Sam" bewusst einen Schimpansen gewählt, da diese Tiere uns Menschen in manchen Dingen sehr ähnlich sind. Aus diesem Grund trifft diese Geschichte mitten ins Herz. Niedlich, menschlich und so schlau, aber wie man schnell merkt, ist und bleibt es ein Wildtier, dessen Platz bei seinesgleichen bleiben muss. Diese Botschaft kommt in dieser aufrüttelnden Geschichte klar zum Ausdruck. Dennoch habe ich Momente beim Lesen erlebt, in denen ich diese Tatsache verdrängt habe. Dies lag auch mit an der sehr gefühlvollen Schreibweise, bei der ich sentimental wurde. Glücklicherweise wechselte meine Stimmung hin und her, und so habe ich das Ende der Geschichte begrüßt.

Dieses Buch wird bei mir noch lange " nachklingen ", und dies ist gut, denn Forschungen mit Tieren, insbesondere mit Wildtieren, müssen strengsten Regeln unterliegen. Das Tierwohl sollte immer vordergründig betrachtet werden. Einem Tier menschliches Verhalten aufzuzwingen gehört garantiert nicht dazu, dies ist wohl auch jedem Wissenschaftler klar. Freilich gibt es im Hinblick diverser Tierversuche auch Grauzonen, die schwer einzuordnen sind, aber einem Schimpansen die Gebärdensprache zu erlernen gehört für mich nicht dazu.

Das Lesen dieser Geschichte wurde bei mir von vielen emotionalen Momenten begleitet, klar, wenn man sich in die Geschehnisse sehr vertieft. Mich hat die Geschichte von Anfang bis Ende mitnehmen können, und ich habe den " sprechenden " Sam ins Herz geschlossen.

Für mich kommt dieses Buch einem Bestseller gleich.

Das Buch ist schlichtweg . FASZINIEREND GEWALTIG GROSSARTIG .
Ich vergebe 5 Sterne, weil mehr nicht geht, aber ich setze an dieser Stelle noch 3 Ausrufezeichen hinzu. 5 STERNE !!!

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Die Persönlichkeit eines Schimpansen

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Ein Forscherteam kümmert sich um den Schimpansen Sam, der die Gebärdensprache gut beherrscht. Sam wird hervorragend als Figur aufgebaut, in diesem Zeitabschnitt aber ausschließlich von außen durch die ...

Ein Forscherteam kümmert sich um den Schimpansen Sam, der die Gebärdensprache gut beherrscht. Sam wird hervorragend als Figur aufgebaut, in diesem Zeitabschnitt aber ausschließlich von außen durch die Perspektive der Menschen betrachtet.
Doch es kommt der Tag, als die Sprachforschung mit Primaten nicht mehr weiter gefördert wird. Ein schmerzlicher Abschied folgt. Die Studentin Aimee, die Sam besonders liebt, will sich damit nicht abfinden.
Mit Sam werden inzwischen Tierversuche absolviert. Für den Leser werden die Qualen dadurch, das sich Sam artikulieren kann, besonders deutlich.
Die Figurenkonstellationen sind gut gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Roman jemand kalt lassen kann.
T.C.Boyle hat hier ein weiteres mal ein bemerkenswertes Buch vorgelegt, das mich streckenweise wirklich gefesselt hat.

Veröffentlicht am 11.05.2021

Tragische Schimpansenforschung

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Wer Schimpansen mag, wird auch dieses Buch mögen.
Im Mittelpunkt steht der junge Schimpanse Sam, der im Rahmen von wissenschaftlichen Spracherwerbsforschungen im Haushalt eines Professors lebt. Die Studentin ...

Wer Schimpansen mag, wird auch dieses Buch mögen.
Im Mittelpunkt steht der junge Schimpanse Sam, der im Rahmen von wissenschaftlichen Spracherwerbsforschungen im Haushalt eines Professors lebt. Die Studentin Aimée sieht beide bei einem Fernsehauftritt, in der Sam in der von ihm erlernten Gebärdensprache kommuniziert, und verliebt sich sofort in das Tier. Sie tritt als studentische Hilfskraft einen Fulltime-Pflege-Job beim Professor an und gibt sich ganz ihrer Affenliebe hin. Als die Fördergelder gestoppt werden, muss Sam zurück zu seinem Eigentümer auf eine Schimpansen-Aufzucht-Farm, wo er fortan nur noch als Tier und nicht mehr als Kind gehalten wird. Aimée folgt ihm dorthin. Die Ereignisse spitzen sich zu …
Welche grausamen Forschungen an Tieren im Namen der Wissenschaft gemacht werden, ist furchtbar zu lesen. Daher ist das Buch ein unbedingtes Plädoyer für den Tierschutz. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die gezogen werden, sind natürlich heute längst bekannt. Zu berücksichtigen ist aber, dass die Geschichte bereits in den 1980er Jahren spielen dürfte, wo eben noch Vieles unerforscht war. Der Leser erkennt schon rasch, dass Tiere, hier speziell Schimpansen, tatsächlich Gefühle haben und zu planvollem Denken in der Lage sind. Denn immer wieder wird in Sams Perspektive gewechselt. In den diesbezüglichen Abschnitten sind seine Gedanken, Gefühle und Ängste dargestellt.
Insgesamt zog sich die Geschichte etwas in die Länge, was meiner Leseempfehlung aber keinen Abbruch tut.

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