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Veröffentlicht am 03.12.2021

Highlight

Like Snow We Fall
1

Meine Meinung
Ayla Dades »Like Snow we Fall« hat mich restlos begeistert. Ich liebe einfach alles an diesem Buch.

Als Paisley mit nichts als ihren Schlittschuhen im Gepäck im verschneiten Aspen ankommt, ...

Meine Meinung
Ayla Dades »Like Snow we Fall« hat mich restlos begeistert. Ich liebe einfach alles an diesem Buch.

Als Paisley mit nichts als ihren Schlittschuhen im Gepäck im verschneiten Aspen ankommt, raubt ihr die bezaubernde Winterwunderlandschaft den Atem. Angesichts des mit einer glitzernden Eisschicht überzogenen Silver Lake vor der mächtigen Kulisse der Rocky Mountains vergisst sie für einen Moment, dass sie vor ihrem alten Leben flieht. Ab jetzt zählt für sie nur noch die Zukunft: Die begabte Eiskunstläuferin nimmt einen Trainingsplatz an der renommiertesten Schule Aspens an und träumt insgeheim von Olympia. Auf ihrem Weg an die Spitze darf sie sich auf keinen Fall ablenken lassen – schon gar nicht von dem selbstverliebten Snowboarder Knox. Von allen gefeiert und unverschämt attraktiv, steht er im Mittelpunkt jeder Party. Paisley versucht, die Anziehungskraft zwischen ihnen zu ignorieren, denn er ist nicht gut für sie – bis sie unerwartet eine andere Seite an ihm kennenlernt …

Der Schreibstil ist einfach nur großartig und wird der Kulisse, den Protagonisten und der Handlung einfach mehr als gerecht. Er ist so malerisch schön, wie Aspen verträumt ist. Er fängt den Charakter von Paisley und Know perfekt ein und ist unglaublich präzise, wenn es darum geht, Emotionen und Gedanken auf den Punkt zu bringen. Mehr als einmal habe ich beim Lesen angehalten und die vereinzelten, aber immer perfekt ausgewählten Vergleiche und Metaphern bewundert. Allein wegen des Stils habe ich mich schon in das Buch verliebt.

Aber genauso hat die Kulisse zum Träumen eingeladen. Ich bin ja eigentlich ein Sommer-Fan, aber wenn ich Bücher wie dieses lese, kann ich dem Winter plötzlich auch ganz viel abgewinnen. Der Kleinstadt-Charme wird perfekt beschrieben – mit seinen kleinen Lädchen, dem typischen Diner und dass jeder jeden kennt. Das alles vor dem traumhaften Setting der Rocky Moutains. Hach, ich wäre jetzt auch gerne in Aspen, um der Welt zu entfliehen wie Paisley. Zum Glück kann ich schon im Januar mit Aria und Wyatt nach Aspen zurückkehren. Und ich hätte auch gar nichts gegen noch eine Geschichte mit Gwen als Protagonistin.

Paisley und Knox haben mein Herz berührt. Paisley (ich liebe den Namen) hat in ihrem jungen Leben schon sehr viel durchgemacht und möchte deshalb in Aspen neu starten. Das Ausmaß dessen, wovor sie flieht, konnte ich mir aber nicht mal in meinen kühnsten Träumen vorstellen. Sie ist eine unfassbar starke Protagonistin. Oft impulsiv, aber in den wirklich wichtigen Momenten auch sehr beherrscht, ruhig und unglaublich liebevoll. Sie liebt das Eiskunstlaufen über alles und ist auch wirklich gut darin, weshalb sie den Platz an der iSkate mehr als verdient hat. Ich war auch überrascht, wie präzise Ayla Dade die einzelnen Sprüngen und generell die gesamte Choreo von Paisley beschrieben hat. In den Eiskunstlaufbüchern, die ich bisher gelesen habe, bekommt man nur den Namen der Sprünge ohne sich wirklich etwas darunter vorstellen zu können, wenn man nicht vom Fach ist. Ayla Dade hingegen beschreibt sie Abläufe so genau, dass man sich wirklich etwas darunter vorstellen kann und nicht nur hört ›dreifach Toeloop‹ oder ›doppelter Salchow‹. Ich bin wirklich begeistert. Vielen Dank dafür.

Knox ist ein innerlich sehr zerrissener Charakter. Er begegnet Paisley zuerst sehr charmant mit einer Spur zu viel Selbstbewusstsein und dann macht er plötzlich dicht und verhält sich wie der letzte Mistkerl. Die Kapitel von ihm zeigen, dass Knox eigentlich mega unglücklich mit seinem Leben ist, wie es aktuell ist und dass er tonnenschwere Schuldgefühle mich sehr herumschleppt. Und weil Paisley nicht dumm ist, gewinnt sie nach und nach einen zweiten Eindruck von ihm. Und die beiden zusammen … ich bin einfach nur jedes Mal geschmolzen. Sie sind wirklich toll.

Fazit
»Like Snow we Fall« von Ayla Dade ist für mich ein kleines Jahreshighlight geworden, weil einfach alles an diesem Buch stimmt. Der Stil, die Atmosphäre, die Kulisse, die Handlung und die Protagonisten. Ich habe mich in Paisley und Knox, in Aspen und seine Bewohner (vor allem in William) und in die gesamte Storyline des Buches verliebt und würde am liebsten schon heute mit der Fortsetzung starten, denn ich bin mir sicher, dass Arias und Wyatts Geschichte genauso spannend und mitreißend werden wird.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Ohne Worte, einfach perfekt

The Sky in your Eyes
1

Meine Meinung
Wie lange habe ich auf ein Buch wie »The Sky in your Eyes« von Kira Mohn gewartet? Wahrscheinlich zu lange, aber jetzt endlich gibt es eines. Und ich habe es geliebt. Es hat alle meine Erwartungen ...

Meine Meinung
Wie lange habe ich auf ein Buch wie »The Sky in your Eyes« von Kira Mohn gewartet? Wahrscheinlich zu lange, aber jetzt endlich gibt es eines. Und ich habe es geliebt. Es hat alle meine Erwartungen übertroffen und mich einfach nur mitgerissen.

Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig – und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist …

Ich glaube, es gab noch nie, wirklich noch nie, eine Protagonistin, in der ich mich selbst so sehr wiedergefunden habe. Elíns Gedanken waren meine Gedanken, sind meine Gedanken, Gefühle und Ängste. Kira Mohn hat mit dieser Geschichte den Nagel auf den Kopf getroffen, wie sich so viele Frauen in unserer Gesellschaft fühlen … oft sogar die, die kein Gramm Fett an ihrem Körper besitzen.

Elín und Jón sind zwei absolute Herzensprotagonisten. Ich habe sie beide von Sekunde Eins an ganz fest in mein Herz geschlossen und werde sie da so schnell auch nicht mehr rauslassen. Wie sehr ich dieses Buch liebe, zeigt sich für mich vor allem daran, dass ich nicht weiß, wie ich es beschreiben soll, weil ich das Gefühl habe, mit meinen Worten nicht annähernd dem gerecht zu werden, worum es in der Geschichte geht.

Elín fühlt sich so verunsichert und einfach nicht begehrenswert in ihrem Körper, dass ihr Gewicht quasi der erste Gedanke ist, den sie hat, wenn sie einen Raum mit neuen Leuten betritt. Wie sehen mich die anderen? Lachen sie insgeheim hinter vorgehaltener Hand über mich? Wie viel Essen kann ich mir auf den Teller tun, um bloß keine falschen Gedanken bei den anderen hervorzurufen? Ich kenne diese Gedanken selbst so gut und das, obwohl ich in keinster Weise eine Vergangenheit wie Elín habe. Und dann ist da Jón, der ihr liebevoll zeigt, dass sie gut ist, wie sie ist. Er schubst sie in die richtige Richtung, aber erkennen muss sie das selbst. Obwohl Jón der Auslöser ist, zeigt dieses Buch feinfühlig, dass das eigene Selbstwertgefühl nicht von einem Kerl abhängt.

Und das alles, die gesamte Handlung, vor der Traumkulisse Islands. Obwohl ich selbst überhaupt nicht auf Kälte stehe, verspüre ich dank der wunderschönen Beschreibungen jetzt den Drang irgendwann einmal Island zu besuchen.

Fazit
Kira Mohn greift in diesem Buch so wichtige Themen so sensibel auf, dass ich einfach restlos begeistert bin. Das Buch ist ein kleines Meisterwerk und gehört auf jeden Fall zu meinen Highlights für das Jahr 2021. Jetzt freue ich mich auf Band 2, der im April erscheinen wird und hoffe, dort vielleicht sogar noch mal ein wenig etwas von Elíns Entwicklung mitzuerleben.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Tolles Finale, spannender als Band 1 und 2 zusammen

Spiel der Liebe (Die Schatten von Valoria 3)
2

Meine Meinung
»Spiel der Liebe« ist der finale Band der »Die Schatten von Valoria«-Reihe und auch der spannendste. Ich konnte das Buch fast zu keinem Zeitpunkt aus der Hand legen. Der Cliffhanger von Band ...

Meine Meinung
»Spiel der Liebe« ist der finale Band der »Die Schatten von Valoria«-Reihe und auch der spannendste. Ich konnte das Buch fast zu keinem Zeitpunkt aus der Hand legen. Der Cliffhanger von Band 2 ist so gelungen, dass man direkt zu Band 3 greifen muss und auch hier geht es direkt spannend weiter. Besonders in diesem Band habe ich genossen, dass die Geschichte sowohl aus Kestrels als auch aus Arins Sicht geschrieben ist.

Das Buch hat einige Überraschungen bereit gehalten, mit denen ich nicht gerechnet habe. Am Anfang habe ich unfassbar mit Kestrel mitgelitten, als sie im Arbeitslager war und auf den Moment hingefiebert, wenn sie und Arin sich wiedersehen, ohne zu wissen, wie lange ich darauf wohl warten muss. Gleichzeitig habe ich mit Arin gelitten, der Kestrel nach wie vor vermisst, obwohl er glaubt, dass sie längst mit dem Prinzen verheiratet ist und niemals in ihn verliebt war. Auf jeder einzelnen Seite habe ich gehofft, dass er bald rausbekommt, dass Kestrel seine Motte ist. Und dann muss er gleichzeitig noch die vielen Schlachten gegen das valorianische Imperium kämpfen. Die Spannung hat mich wirklich in Atem gehalten.

Auch in diesem Teil des Buches geht die Autorin wieder ausführlich auf die Gedanken und Gefühlswelt der Charaktere ein, wodurch man sich in beide Parteien hineinversetzen kann. Der Schreibstil ist wie in Band 1 und 2 flüssig zu lesen, aber immer noch anspruchsvoller. Durch das viele Kampfgeschehen und die ethischen Aspekte vielleicht sogar für den ein oder anderen anspruchsvoller als in den ersten beiden Bänden.

Generell hat mir die Beschreibungen der Kampfhandlungen in diesem Band sehr gefallen. In Band 2 gab es davon eher wenig, weil es da um die Strategien am Hofe ging, aber in Band 3 ist man mitten im Getümmel. Ich bewundere die Balance, die Marie Rutkoski hier hält. Sie macht durchaus deutlich, dass so ein Krieg auf beiden Seiten viele Opfer fordert (und ich habe gefühlt um jeden einzelnen getrauert, auch wenn es namenlose Gesichter waren) und geht doch nicht zu sehr ins Detail. Die Reihe ist schließlich immer noch eine Jugendbuch-Reihe. Das Kampfgeschehen wird so weit beschrieben, dass man es sich auch als Laie hervorragend vorstellen kann und ich dennoch nicht übertrieben blutig. Das hat mir sehr gefallen, weil Spannung nicht von möglichst vielen möglichst blutigen Sequenzen abhängt.

Außerdem wird der Leser immer weitestgehend im Dunkeln gelassen, was die strategischen Züge der Protagonisten anbelangt. Er wird angeteasert, aber was sie wirklich planen, erfährt er erst, wenn sie es auch ausführen. Deshalb musste ich einfach Seite um Seite lesen, um zu erfahren, was sie denn geplant haben und ob es gelingen wird.

Das Gleiche gilt für das Ende. Man merkt, dass Kestrel und Arin einen Plan haben, um den Krieg für sich zu entscheiden, aber worin der besteht, erfährt man bis zum Schluss nicht bzw. man wird sogar vorher noch aufs Glatteis geführt. Die letzten Seiten bergen noch einen Plottwist vom Feinsten.

Und neben den ganzen Kampfhandlungen kommt auch die Romanze zwischen Kestrel und Arin nicht zu kurz, sodass man Romantiker-Herz regelmäßig höherschlagen durfte.

Fazit
Bei diesem Buch hat es mir an nichts gefehlt. Es war spannend von der ersten bis zur letzten Seite mit der richtigen Prise Liebesgeschichte. Die Autorin versteht es wie keine zweite, spannende Szenen mit der richtigen Menge an Emotionen und ethischen Gedanken zu spicken. Ich habe den Abschlussband der Reihe einfach nur geliebt. Mehr als die ersten beiden Bände zusammen. Absolute Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Tolles Setting, überzeugende Charaktere und ein Mix aus Spannung und Gefühlen

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)
2

Meine Meinung
Ich liebe dystopische Jugendromane. Mal mit Sci-Fi-, mal mit historischen Elementen, deshalb hat »Spiel der Macht« von Marie Rutkoski genau meinen Geschmack getroffen. Die Geschichte wird ...

Meine Meinung
Ich liebe dystopische Jugendromane. Mal mit Sci-Fi-, mal mit historischen Elementen, deshalb hat »Spiel der Macht« von Marie Rutkoski genau meinen Geschmack getroffen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Kestrel und Arin erzählt. Beide Blickwickel werden in Form der dritten Person erzählt, weshalb ich anfänglich kurz Schwierigkeiten hatte, mich ganz auf die Charaktere einzulassen. Ich persönlich lese nämlich lieber Geschichten aus der Ich-Perspektive. Außerdem wechseln die Sichten hin und wieder sehr kurz hintereinander. Ein Absatz Kestrel, der nächste Arin und der darauf wieder aus Kestrels Perspektive. Auch davon bin ich nicht soo der Fan. Sichtwechsel an sich mag ich, aber eigentlich lieber von Kapitel zu Kapitel und dann auch mindestens ein bis zwei Seiten lang. Das ist eigentlich mein Minimum. Zum Glück gab es auch sehr viel längere Kapitel, weshalb »Spiel der Macht« mich auch völlig für sich einnehmen konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und verständlich, aber man muss konzentriert lesen, weil er etwas anspruchsvoller ist. Ich fand das toll, weil es super zur Atmosphäre der Geschichte gepasst hat, die in mir konsequent ein mittelalterliches Feeling hervorgerufen hat. Gepflasterte Wege wie bei den Römern, kaum bis gar kein fließendes Wasser, kein Strom, keine Autos. Gereist wird in Kutschen und es gibt eine deutliche Hierarchie in der Gesellschaft. Sowohl das Land als auch die Königreiche sind fiktiv. Marie Rutkoski hat ihrer Fantasie da freien Lauf gelassen und ein tolles Setting kreiert, in das man sofort mit allen Sinnen abtaucht. Kein Sinn wird vergessen. Noch dazu gibt es in der Hardcover-Version vorne und hinten eine Karte der Königreiche. Und hätte das allein mich nicht schon überzeugt, hätte es spätestens die Handlung getan.

Marie Rutkoski schmeißt einen mitten ins Geschehen hinein und man lernt die Welt langsam durch Erzählungen und Gedanken der Protagonistin kennen. Ich persönlich liebe diese Vorgehensweise sehr viel mehr als wenn vorher, zum Beispiel im Prolog, die gröbsten Eckdaten in einem Text zusammengefasst werden. Man lernt die Welt nach und nach kennen, was allein schon für Spannung sorgt, und setzt Stück für Stück ein Bild zusammen.

Sobald man mit dem Lesen der Geschichte beginnt, merkt man schnell, in welche Richtung die Handlung steuern wird, was bei einer dystopischen Geschichte nicht weiter verwunderlich ist. Natürlich will die Sklavengesellschaft nicht länger Sklavengesellschaft bleiben und erhebt sich gegen den Adelsstand. Überraschend für mich war dann allerdings, wie schnell das Ganze passiert, sodass ich mich gefragt habe, worum sich der Rest von Band 1 wohl drehen wird. Aber auch da wurde ich nicht enttäuscht. Es bleibt spannend bis zum Schluss und Band 1 lässt einen mit einem meines Erachtens wirklich fiesen Cliffhanger zurück.

So viel zur Handlung. Aber auch die Charaktere habe ich schnell ins Herz geschlossen. Die Autorin hat sie mit sehr viel liebe zum Detail und tiefgründigen Gedanken ausgestattet. Kestrel wirkt am Anfang, ganz entsprechend ihres Standes, schon sehr abgehoben, aber je weiter die Geschichte voranschreitet, desto besser lernt man sie kennen und sieht, dass viel mehr hinter ihrer Fassade steckt. Sie ist klug, erfasst Zusammenhänge wahnsinnig schnell und weiß einfach, wie man pokert, was in dieser Gesellschaft absolut notwendig ist. Daher ist es nicht so leicht sie zu durchschauen. Gleiches gilt für Arin. Er ist ebenso scharfsinnig wie Kestrel, aber auch ihn kann man nicht so leicht durchschauen. Das ist sowieso etwas, was mir wahnsinnig gut an der gesamten Reihe gefallen hat.

Weil die beiden so scharfsinnig sind und Zusammenhänge gut erfassen können, merken sie schnell, wenn der andere etwas verheimlicht oder wenn einem etwas falsch überbracht wurde. Es gibt kaum Missverständnisse und wenn, dann werden sie schnell aufgeklärt. Die Handlung lebt durch andere Spannung und nicht durch unnötige Missverständnisse. Man saß als Leser nicht da und hat sich 200 Seiten lang die Haare gerauft, weil die Charaktere es nicht checken. Das war wirklich toll.

Und zusätzlich zu der ganzen Spannung kommt natürlich auch die Romantik nicht zu kurz. Sie überlagert die Handlung nicht, aber es gibt durchaus einige Gänsehautmomente zwischen den beiden, die mir wahnsinnig gut gefallen haben.

Fazit
Marie Rutkoskis Auftakt zur Die Schatten von Valoria-Reihe hat mich mich einer Menge Dinge überzeugt, sodass ich sofort weiterlesen musste. Erstens: Die Welt, in der sich alles abspielt, ist fantastisch. Wirklich ein gelungenes Worldbuilding. Zweitens bleibt die Spannung nie auf der Strecke, obwohl man schon relativ schnell weiß, wohin die Handlung führen wird. Und drittens gibt es neben der Spannung auch genau das richtige Maß an Romantik zwischen Arin und Kestrel, sodass man mit den beiden mitfiebern kann. Der Schreibstil ist flüssig, aber anspruchsvoll. Man muss sich beim Lesen also voll konzentrieren. Trotzdem hatte ich viel Spaß mit diesem Buch. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Ein Buch zum Inhalieren

It was always you
2

Meine Meinung
»It was always you« von Nikola Hotel hat mich schnell begeistert. Zu Anfang war ich dem Buch gegenüber etwas skeptisch, weil ich eine Stiefbruder-Stiefschwester Romanze noch nie gelesen habe ...

Meine Meinung
»It was always you« von Nikola Hotel hat mich schnell begeistert. Zu Anfang war ich dem Buch gegenüber etwas skeptisch, weil ich eine Stiefbruder-Stiefschwester Romanze noch nie gelesen habe und die Vorstellung seltsam fand, weil die beiden nun mal miteinander aufgewachsen sind. Aber je mehr Seiten dahinflogen, desto gefangener war ich von Ivy und Asher.

Ivy ist eine bodenständige, junge Frau, die nach dem Tod ihrer Mutter nur noch ihren Stiefvater und seine zwei Söhne hat. Aber anstatt in dieser Familie aufgefangen zu werden, schickt ihr Stiefvater sie weg. Vier Jahre später soll sie plötzlich zurückkehren. Auf jeder Seite habe ich Ivys Zerrissenheit gespürt. Einerseits wollte sie ihren Vater für ihre Verbannung wirklich hassen, aber auf der anderen Seite hat sie seine Zuneigung zu ihr gespürt, die es ihr unmöglich machte, lange wütend zu sein. Nikola Hotel schreibt so bildlich, dass ich Ivys Gefühle fast am eigenen Leib gespürt habe.

Und dann Asher. Er ist wohl die Definition für einen undurschaubaren, kühlen und doch sanften, sexy Badboy. Obwohl ich auf diese Art Kerle in Büchern gar nicht so sehr stehe, konnte ich mich seinem Charme, wenn seine sanften Seiten zum Vorschein kamen, nur schwerlich entziehen. Am Anfang ist er wirklich ein Kotzbrocken und ich habe zwischenzeitlich nur den Kopf über ihn und seine verletzenden Worte schütteln können, aber je mehr Seiten vergehen, desto besser lernt man ihn kennen und erfährt, warum er so ist und dass er auch ganz anders kann.

Diese Stellen habe ich geliebt. Man spürt richtig die Gefühle zwischen den beiden brodeln und auf den anderen übergreifen, während das eigene Herz vor Begeisterung auch anfängt schneller zu schlagen, man sie Luft anhält und sich wünscht, man könnte noch schneller lesen, weil man die Szene immer weiter verfolgen möchte.

Das Buch hält auf jeden Fall noch einiges mehr bereit, als der Klappentext verspricht. Manche Zusammenhänge, die sich dann im Laufe der Geschichte ergeben haben, waren etwas sehr dramatisch, aber nicht übertrieben, sondern einfach nur spannend. Mir gefiel außerdem auch gut, wie fundiert das medizinische Wissen war. Da ich im Labor arbeite und deshalb auch einiges an Fachwissen lernen musste, gibt es für mich nichts Schlimmeres, als wenn in Büchern mit Halbwissen um sich geworfen wird. Dsa war hier absolut nicht der Fall, was gleich mal einen dicken Daumen nach oben gibt.

Fazit
Insgesamt hat »It was always you« mich mehr begeistert, als ich vermutet hätte. Mehr noch. Ich kann es gar nicht erwarten, »It was always love« und ihre Neuerscheinungen »Ever« und »Blue« im Juni und im Dezember zu lesen. Definitiv eine Autorin, deren Bücher in eurem Bücherregal nicht fehlen sollten. Nikola Hotel hat mich mit ihren Charakteren, der Idee, dem Schreibstil und den intensiven Gefühlen begeistert und überzeugt. Ihr Buch ist ein Komplettpaket zum Entspannen, Abtauchen, Wohlfühlen und Verlieben. Volle fünf Sterne von mir.

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