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Veröffentlicht am 18.05.2021

Spannende Einblicke in die Meeresforschung

Wenn Haie leuchten
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Die Meeresforschung hat mich schon immer interessiert, in den letzten Jahren habe ich das Thema aber etwas aus den Augen verloren. Da war Julia Schnetzers Buch genau das richtige. Die Buchgestaltung mit ...

Die Meeresforschung hat mich schon immer interessiert, in den letzten Jahren habe ich das Thema aber etwas aus den Augen verloren. Da war Julia Schnetzers Buch genau das richtige. Die Buchgestaltung mit den zwei Haien, die sich scheinbar im blauen Wasser bewegen und die den Titel einkesseln, finde ich sehr gelungen.
Dass Meeresbiologie nur bedingt etwas mit den Klischees zu tun, die man aus Dokumentationen und Filmen kennt stellt Schnetzer bereits zu Beginn klar. Dann steigt sie in das eigentliche Thema ein und erklärt nicht nur, warum Haie leuchten, sondern auch viele andere (neue) Ansätze und Erkenntnisse der Meeresforschung.
Mir hat der Sprachstil gut gefallen, das Buch liest sich auch wegen der kurzen Kapitel, die immer wieder durch Bilder aufgelockert werden, recht schnell. Auch der Ausblick zum Ende war spannend; es gibt noch sehr viele faszinierende Geheimnisse in den Meeren zu entdecken und man darf gespannt sein, was in den nächsten Jahren und Jahrzehnten an neuen Erkenntnissen dazukommen wird.
Ich habe einige interessante neue Infos mitgenommen nach der Lektüre, muss aber sagen, dass ich das Buch wahrscheinlich kein zweites Mal in die Hand nehmen werde, da es nicht „zum Schmökern“ einlädt und nach einmaligem Lesen dann auch seinen Zweck erfüllt hat. Trotzdem kann ich das Buch absolut empfehlen, wenn man sich für Meeresbiologie interessiert und einen unkomplizierten Einstieg in die aktuelle Forschung erhalten möchte. Das Quellenverzeichnis am Ende des Buches umfasst fast 30 Seiten und ist ein idealer Ausgangspunkt, um sich vertiefend mit dem Thema zu befassen.

Veröffentlicht am 06.03.2021

Gesellschaftskritik

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Kim Jiyoung ist eine ganz normale koreanische Frau. Bis sie sich eines Tages sehr seltsam verhält. Der Rest des Buches ist als Bericht über Kim Jiyoung Leben verfasst; man erfährt, wer sie eigentlich ist ...

Kim Jiyoung ist eine ganz normale koreanische Frau. Bis sie sich eines Tages sehr seltsam verhält. Der Rest des Buches ist als Bericht über Kim Jiyoung Leben verfasst; man erfährt, wer sie eigentlich ist und wie ihr Leben bisher verlaufen ist.
Der recht kurze Roman nimmt den Leser mit nach Südkorea, in eine Gesellschaft, die im Wandel begriffen ist. Das Buch ist zum Großteil Sozialkritik und insbesondere das Thema der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und die Schwierigkeiten von Müttern im Berufsleben stehen im Vordergrund.
Das klingt vielleicht etwas trocken, ist aber durchaus interessant zu lesen. Was mich wundert ist, dass das Buch auch in seinem Ursprungsland so beliebt ist, denn dem Leser wird viel erklärt, manches sogar mit Fußnoten untermauert und bei einigem davon bin ich mir sicher, dass es den Menschen in Südkorea nicht neu ist, oder es gehört zur Alltagsgeschichte und Lebenswirklichkeit des Landes. Als Westler lernt man viel über das moderne Seoul und daher habe ich das Buch auch ganz gerne gelesen. Beim Lesen musste ich wegen der geringen Romanstruktur und immer wiederkehrenden offen angesprochenen politischen bzw. gesellschaftlichen Themen immer wieder an „Max Havelaar“ denken.
Der Stil des Buches ist sachlich-nüchtern, da es zum Großteil als Bericht über Kim Jiyoungs Leben verfasst ist. Einen großen Spannungsbogen darf man nicht erwarten, aber es ist interessant (und kurz) genug, um es in einem Rutsch durchzulesen. Gegen Ende hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht, vielleicht auch einfach ein umfangreicheres Nachwort der Autorin. Insgesamt ein interessantes Buch, welches einen auch gedanklich noch einige Zeit begleiten wird nach der Lektüre.

Veröffentlicht am 17.02.2021

Erziehung anders herum

Wie man seine Eltern erzieht (Eltern 1)
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Luis möchte gerne Komiker werden, für die Schule hat er nicht viel übrig und schon gar nicht für seine neue Schule. Schwierig, wenn ausgerechnet jetzt die Eltern nerven. Da braucht es ausnahmsweise mal ...

Luis möchte gerne Komiker werden, für die Schule hat er nicht viel übrig und schon gar nicht für seine neue Schule. Schwierig, wenn ausgerechnet jetzt die Eltern nerven. Da braucht es ausnahmsweise mal keine Erziehungsmaßnahmen durch die Eltern, sondern durch das Kind.
„Wie man seine Eltern erzieht“ ist als Tagebuch geschrieben, also immer in kleinen Häppchen und sprachlich auch absolut aus der Sicht eines 12-Jährigen. Natürlich ist Luis Tagebuch auch witzig, immerhin hat er ja eine glänzende Karriere im Comedysektor vor sich. Sehr gut geeignet für Kinder, die einen Einstieg ins Lesen längerer Texte suchen, aber keine Lust haben, länger am Stück zu lesen. Für Kinder, die schon mehr Bücher gelesen haben vielleicht nicht ganz so gut geeignet, da es dem Text etwas an Action fehlt. Manche Passagen sind etwas schleppend, aber insgesamt doch ein sehr unterhaltsames, lustiges Buch, welches man schnell gelesen hat, wenn man dran bleibt. Gut gefallen hat mir auch die Art, in der Luis sich Gedanken darum macht, wie seine Eltern ticken und dabei in gewissem Maße Verständnis für sie aufbringt indem er die Dinge aus ihrer Sicht betrachtet.

Veröffentlicht am 02.02.2021

Eine kleine Box zum Abschalten

Detox yourself!
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In der kleinen Box sind 50 Karten zum Thema Detox mit Tipps aus allen Bereichen. Ich finde die Mischung gut: es gibt Rezepte für Detox-Drinks, Zitate, Denkanstöße und natürlich die Tipps für den Detox, ...

In der kleinen Box sind 50 Karten zum Thema Detox mit Tipps aus allen Bereichen. Ich finde die Mischung gut: es gibt Rezepte für Detox-Drinks, Zitate, Denkanstöße und natürlich die Tipps für den Detox, wie man ihn kennt, also aufräumen, Digital Detox, Achtsamkeit. Jeder Bereich wird unter die Lupe genommen und auf einer Karte abgehandelt. Die Karten selbst sind nicht überladen, aber man bekommt immer aufs Neue eine andere Perspektive aufgezeigt. Zu dem Thema gibt es ja mittlerweile vieles auf dem Markt, aber mir gefällt die Idee dahinter: nicht alles auf einmal, sondern Schritt für Schritt zum besseren Leben oder zumindest zu einem besseren Umgang mit uns selbst. Das kann man auch als Langzeitprojekt durchziehen. Statt 50 Karten hätte ich allerdings 52 reingepackt, dann hätte man eine Jahreschallenge daraus machen können.
Eine witzige Geschenkidee und ein gutes Mitbringsel.

Veröffentlicht am 30.01.2021

Verwirrspiel

Darling Rose Gold
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Beinahe hätte ich dieses Buch verpasst, weil mich Titel und Cover so sehr an einen Liebesroman erinnert haben. Beim Lesen des Klappentexts wurde mir dann klar, dass der Roman in eine ganz andere Richtung ...

Beinahe hätte ich dieses Buch verpasst, weil mich Titel und Cover so sehr an einen Liebesroman erinnert haben. Beim Lesen des Klappentexts wurde mir dann klar, dass der Roman in eine ganz andere Richtung geht. Die Beschreibung hat mich an einen realen Kriminalfall erinnert, von dem ich vor Jahren gehört hatte und ich bin neugierig geworden. Es geht im Buch um Rose Gold, deren Mutter Patty gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde und die jetzt bei ihr einzieht. Verurteilt wurde sie wegen schwerer Kindesmisshandlung an ihrer Tochter und dass hauptsächlich, da Rose Gold gegen sie ausgesagt hat im Prozess.
In den Kapiteln wechseln sich Rose Gold und Patty ab; mal bekommt man die Geschichte aus Sicht der Mutter, mal aus Sicht der Tochter erzählt. Patty macht den Anfang und wirkt ganz schön überheblich und weltfremd im ersten Kapitel. Da war ich mir noch nicht ganz sicher, ob mir der Ton des Romans gefällt. Schnell stellt sich aber heraus, dass beide Erzähler (potentiell) unzuverlässig sind; man weiß nicht, wem man was glauben kann.
Der Roman lässt sich gut lesen, da ich unbedingt wissen wollte, wer denn nun Recht hat, habe ich ihn in zwei Tagen durchgelesen. Das Buch bleibt bis zum Ende spannend und gegen Ende gibt es auch noch ein paar Überraschungen. Ein kleines bisschen mehr sprachliche Raffinesse und ein komplexerer Plot wären noch drin gewesen meiner Meinung nach, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn der Roman ist wirklich gut und unterhaltsam. Da es der Debütroman (und die Masterarbeit) der Autorin ist, bin ich gespannt, was man in Zukunft noch von ihr lesen wird. Übrigens ist das der erste Roman, bei dem ich die Danksagung am Ende interessant fand. Alles in allem vier Sterne.

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