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Veröffentlicht am 10.10.2021

Liebe verändert

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Als großer Fan der Autorin Sarina Bowen, war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss und mal wieder war ich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur begeistert. Es handelt sich um den ersten ...

Als großer Fan der Autorin Sarina Bowen, war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss und mal wieder war ich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur begeistert. Es handelt sich um den ersten Band der Burlington University Reihe und wenn die folgenden Bände nur halb so gut sind wie dieses, brauche ich langsam ein neues Bücherregal 😉 Es handelt sich sozusagen um ein Spin-off der True North Reihe, die ich selbst (noch) nicht gelesen habe, aber nach der Hälfte dieses Buches, habe ich mir den ersten Teil der True North Reihe gleich gekauft. Ich spreche also aus Erfahrung, wenn ich sage, dass man dieses Buch ohne Probleme lesen kann, auch wenn man die True North Reihe noch nicht kennt. Natürlich wird man leicht gespoilert, was aber nicht weiter schlimm ist.

Allein das Cover hat mich schon wieder überzeugt. Ich finde das Cover passt optisch gut zu den anderen Büchern der Autorin, hat jedoch seinen ganz eigenen Charme. Mich erinnern die Blätter auf dem Cover an Vermont, dem Handlungsort der Geschichte, dabei war ich selbst noch nie dort, nur durch das Buch. Ich liebe es wenn das Cover den Inhalt widerspiegelt und zudem noch so schön mit den Farben gestaltet wurde, dass es einfach nur das Gesamtbild meines Bücherregals abrundet. Aber nicht nur das Cover hat meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, sondern auch der Klappentext, der einfach nur Lust auf mehr macht, schließlich ist das Thema Sekte nicht wirklich präsent in diesem Genre und hat mich daher sehr neugierig gemacht.

Wer Sarina Bowen kennt, weiß natürlich bescheid um ihren wundervollen, mitreißenden Schreibstil. Die Autorin meistert die Gradwanderung zwischen sanften Einstieg und sofort mitten im Geschehen mit Bravour. Von der ersten Seite an habe ich mich gefühlt als wäre ich Teil der Geschichte und trotzdem durfte ich die einzelnen Charaktere langsam kennenlernen. Schön fand ich auch, dass man den Charakter und die Persönlichkeit von Dylan und Chastity erst im Laufe des Buches entschlüsseln konnte, oft waren sie mir geradezu Beginn noch etwas geheimnisvoll. Es hat jedoch großen Spaß gemacht die Charaktere der Protagonisten zu ergründen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und die gewählte Sprache entspricht dem Genre, ist also nicht sehr hochtrabend und liest sich daher locker leicht. Die Seiten flogen nur so dahin und es fiel mir sehr schwer, dass Buch zwischendrin beiseite zu legen.

Sarina Bowen hat es auch in diesem Buch mal wieder geschafft, den Charakteren ein Herz zu schenken und damit Leben einzuhauchen. Besonders Chastity ist ein äußerst interessanter Charakter durch ihre Vergangenheit. Leider hatte sie durch das Aufwachsen in einer Sekte lange Zeit nicht die Möglichkeit sich zu der Person zu entwickeln, die sie in ihrem Inneren schon immer war. Ich fand es sehr interessant, wieviel Chastity nicht kennt aus der modernen Welt und oft erscheint sie dadurch sehr naiv. Ich verstehe, dass sie so schnell wie möglich alles nachholen will, was sie verpasst hat und es hat mir sehr viel Spaß gemacht ihre Entwicklung mitzuerleben. Chastity ist ein Charakter, den man sofort ins Herz schließen muss und den man am liebsten beschützen aber auch mal kräftig durchschütteln möchte.
Dylan war mir auf Anhieb nicht ganz so sympathisch, zumindest nicht jeder seiner Charakterzüge, denn Dylan scheint zwei Persönlichkeiten zu haben, die aber im Laufe der Zeit aufeinanderprallen, was die Story auch sehr spannend macht. Natürlich hat auch er seine Probleme und seine Handlungen ergeben auch schon Sinn, wenn man diese Berücksichtigt, trotzdem übertreibt er manchmal meiner Meinung etwas. Mir hat besonders der liebevolle Dylan gefallen, der sich um seine Freunde kümmert und Rücksicht auf deren Gefühle nimmt. Auch seine Entwicklung war schön mitzuerleben und ich glaube Chastity hat einen großen Teil dazu beigetragen.
Aber nicht nur die zwei Protagonisten wurden von der Autorin liebevoll gestaltet, sondern auch die Nebencharaktere konnte man nur ins Herz schließen. Ellie und Ricky sind Freunde, die man sich selbst nur wünschen kann und ich hoffe, dass beide einen eigenen Band bekommen, denn ich habe so das Gefühl, dass es sich lohnen wird, ihre Geschichten zu erzählen, denn beide scheinen eine aufregende Vergangenheit zu haben.

Ich kann nur sagen, wer so wie ich die Finger von Liebesgeschichten, voller Höhen und Tiefen und Emotionen nicht lassen kann, wird dieses Buch lieben.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 25.09.2021

Die Hansens, eine Familie mit Biss

Das bedrohte Glück
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Es geht spannend weiter mit den Hansens. Luise hat sich zwar dazu durchgerungen Hans Petersen zu heiraten, jedoch verbringt sie lieber die Zeit im Kontor als mit ihrem Mann, den sie meidet wo es nur geht. ...

Es geht spannend weiter mit den Hansens. Luise hat sich zwar dazu durchgerungen Hans Petersen zu heiraten, jedoch verbringt sie lieber die Zeit im Kontor als mit ihrem Mann, den sie meidet wo es nur geht. Das hat den Vorteil, dass sie immer mehr Verantwortung übernimmt und das Kontor förmlich aufblüht, jedoch gibt es einen „Nachteil“, denn Luise trifft auf einen alten Bekannten, den sie am liebsten nicht so schnell gesehen hätte. Als Luise dann auch noch schwanger wird, steht ihre Welt auf dem Kopf, denn das würde nicht nur ihre berufliche Karriere aus der Bahn werfen, sondern auch das Familienleben, weshalb sie einen waghalsigen Plan schmiedet.
Aber nicht nur Luise hat Sorgen sondern auch ihr Onkel Karl in Wien hat immer mehr Probleme sein Geheimnis vor seiner Familie zu verstecken und gerät nicht nur in einen emotionalen Konflikt, der sich dramatisch zuspitzt.

Dieser Band steht seinen beiden Vorgängern in nichts nach und ich bin immer wieder fasziniert, wie es die Autorin jedes Mal aufs Neue schafft mich von der ersten bis zur letzten Seite zu begeistern. Durch ihren Lebhaften Schreibstil fesselt sie einen nicht nur an das Buch, das man kaum aus der Hand legen kann, sondern erweckt das historische Hamburg und Wien regelrecht zum Leben. Die Autorin schafft es auf eine einzigartige Art und Weise einem die damalige Zeit und die Gepflogenheiten der Leute näherzubringen, sodass man die Handlungen und Gedanken der einzelnen Charaktere sehr gut nachvollziehen kann.

Mein Lieblingscharakter ist eindeutig Luise, denn sie ist eine beeindruckende Persönlichkeit, wie sie es schafft sich zu der damaligen Zeit in einer männerdominierten Welt durchzusetzen ist einfach nur stark. Auch ist sie mutig genug, sich nicht den Mund verbieten zu lassen, wodurch sie meinen Respekt verdient hat. Ich glaube ohne so Frauen wie Luise, würden wir Frauen heute nicht so weit in Bezug auf Gleichberechtigung sein, schade, dass manche Männer ihr es nicht gönnen und ihr Steine in den Weg legen. Zum Glück sind nicht alle Männer so, weshalb ich großen Respekt vor Robert Hansen habe, er ist seiner Zeit mehr voraus und es ist schön zu sehen, wie sehr er seiner Tochter vertraut und diese auch unterstützt. Hans ist definitiv nicht mein Lieblingscharakter, aber ich genieße es seine moderne Denkweise zu lesen.
Neben Luise ist Karl mein Favorit, auch wenn es nicht richtig ist, dass er seiner Familie etwas vormacht, andererseits verstehe ich auch, warum er nicht die Wahrheit sagen kann, vor allem nicht zur damaligen Zeit. Leider habe ich seine Handlung am Ende schon erahnen können. Sein innerer Konflikt wurde von der Autorin sehr gut dargestellt, so dass ich förmlich mitgelitten habe, schließlich hat er so eine tolle Frau und liebe Kinder, aber Florentinus will einfach nicht aus seinen Gedanken.
Auch der Rest der Familie kommt nicht zu kurz, sodass mir besonders Frederikes Entwicklung gefallen hat und ich hoffe, dass sie noch präsenter sein wird und ihr Glück finden wird.

Kaum war dieser Band gelesen, musste ich auch gleich den nächsten anfangen, manchmal fühle ich mich schon als wäre ich Teil der Familie Hansen und ich hoffe, dass ich in den Folgebänden wieder alle Emotionen miterleben kann und lasse mich mal wieder gerne von der Autorin überraschen, denn die Handlung ist im großen und ganzen einfach unvorhersehbar, wodurch auch immer eine gänsehautverursachende Spannung vorhanden ist.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Der schiefe Kirchturm von Elwenfels

Weingartengrab
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Elwenfels auf Instagram, sogar mit eigenem Hashtag? Wie konnte das passieren? Das ist wohl die große Frage, die sich die Bewohner des kleinen, pfälzischen Dorfes stellen. Aber nach dem Einsacken des Kirchturms, ...

Elwenfels auf Instagram, sogar mit eigenem Hashtag? Wie konnte das passieren? Das ist wohl die große Frage, die sich die Bewohner des kleinen, pfälzischen Dorfes stellen. Aber nach dem Einsacken des Kirchturms, durch das ein geheimnisvolles Gewölbe unter der Kirche frei wird und das auch noch inklusive Leiche, verstehen auch die sonst so ruhigen Elwenfelsner einschließlich des mittlerweile eingebürgerten Privatermittlers Carlos Herb, der seine Heimat Hamburg mehr oder weniger freiwillig aufgegeben hat, um sich in der schönen Pfalz niederzulassen, die Welt nicht mehr. Carlos wäre nicht Carlos, wenn er nicht sofort mit seinen Nachforschungen anfangen würde, vor allem wenn der Tote ein mysteriöses Tagebuch bei sich trägt. Alles wäre wie in einem Abenteuerroman, wäre da nicht die Presse, Schatzsucher und zum großen Schrecken der Dorfgemeinschaft die Behörden, die das Dorf fluten und ihren „Zinken“ (für alle nicht Pfälzer: Ihr großes Riechorgan) in die Angelegenheiten der Elwenfelsner stecken.

Jeder der Elwenfels kennt und liebt weiß, dass die Dorfgemeinschaft Fremde nicht gerade mit offenen Armen begrüßen, vor allem wenn sie nicht mit guten Absichten kommen, aber diesmal sind ihnen im ersten Moment die Hände gebunden. Aber Elwenfels wäre nicht Elwenfels, wenn sie sich nicht gegen die auswärtige Bedrohung wenden würden und dabei auf nicht nur eine verrückte Idee zurückgreifen.

Schon seit Band 1 bin ich ein riesen Fan der Reihe und auch jetzt nach Lesen von band 4 bin ich doch immer wieder überrascht, was sich die Autorin Britta Habekost zusammen mit ihrem Mann und Co-Autor Christian Habekost immer wieder einfallen lässt. Die beiden haben das Talent meine Erwartungen immer wieder zu übertreffen und neue und noch ausgefallenere Abenteuer in das kleine, auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Dorf zu bringen. Oft frage ich mich beim Lesen, wenn ich durch das viele Lachen wieder einen klaren Gedanken fassen kann, wie die beiden immer wieder auf solche Ideen kommen? Aber gerade dieser Überraschungsmoment, der beim Lesen immer wieder auftritt und dadurch alles unvorhersehbar macht, macht gerade den Reiz aus, der bei der Elwenfels-Reihe einfach einzigartig ist.

In Elwenfels kann man sich sicher sein, dass nichts sicher und eindeutig ist und das ist auch gut so. Obwohl zwei Sachen kann man sich dann doch sicher sein. Zum einen, dass man tagelang unter Bauchmuskelkater leiden wird, da man aus dem Lachen nicht mehr rauskommt und daher vorsichtig sein, wo in der Öffentlichkeit man dieses Buch liest, nicht das man noch für verrückt gehalten wird, wenn man mit einem Buch in der Hand plötzlich schallend laut loslacht und mit Tränen in den Augen erfolglos versucht sich zusammenzureißen. Zum anderen, dass neben dem Humor und der Situationskomik, die durch die pfälzischen kulturellen Besonderheiten überdimensionale Ausmaße annimmt, auch eine Spannung herrscht, die einem Schauer über den Rücken laufen lässt, inklusiver Gänsehaut. Allein schon der Prolog hat meine volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und schwupps war die Welt um mich vergessen, aber wer braucht auch schon die Realität, wenn er in Elwenfels ist? Diese Aufmerksamkeit hat auch im Laufe der Handlung nicht nachgelassen, denn an abtriften war gar nicht zu denken, denn die Autoren haben, wie in den vorherigen Bänden schon bewiesen ein Händchen dafür, immer wieder ein neues spannendes Ereignis oder eine aufregende Situation so in den Plot einzubauen, dass selbst an Schlaf nicht mehr zu denken ist.

Aber nicht nur das schrifstellerische Talent ist schnell zu erkennen, sondern auch die Liebe zum Detail und das Herzblut, dass das Autorenduo in die Geschichten um Elwenfels steckt, sodass dieses regelrecht zum Leben erweckt wird und man bei einer Wanderung in der Nähe von Deidesheim nicht überrascht ist, wenn einem plötzlich ein traktorfahrender Geist zuwinkt. Elwenfels ist zu meinem Sehnsuchtsort geworden und dies liegt an den vielen kleinen und daher umso liebevolleren Details und natürlich an den Dorfbewohnern. Es fängt schon an bevor man das Buch überhaupt aufschlägt, das Cover ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch passend zur Handlung gestaltet, wodurch es noch schöner und malerischer ist als es eh schon ist, weshalb die Bücher auch einen Ehrenplatz in meinem Regal haben, ich kann mich einfach nicht an ihnen sattsehen. Und dann schlägt man das Buch auf und das erste was man noch vor den liebevoll ausgewählten und humorvollen Kapitelüberschriften sieht, ist die bewundernswerte Karte von Elwenfels, durch die das Dorf in Gedanken weiter Form annimmt und die Geschichte sich schon, wie ein Film vorm inneren Auge abspielt. Aber natürlich gibt es auch noch einen phänomenalen Abschluss in Form eines Glossars, in dem die pfälzischen Begriffe auf eine Art und Weise erklärt werden, dass selbst ein eingefleischter Pfälzer schmunzeln muss.

Wer jetzt Angst hat, dass er kein Wort versteht, kann beruhigt sein, denn auch wenn man im Gegensatz zu mir ein „Ausländer“ ist, kann man alles anhand der Situation verstehen und es dauert nicht lange, bis man wie Carlos seine ersten pfälzischen Worte unbewusst spricht. Und im schlimmsten Fall können die Bewohner auch noch halbwegs Hochdeutsch, auch wenn sie sich nicht gerade oft um ihre Artikulation bemühen, aber das ist auch bestens so, denn gerade dieser pfälzische Charme macht sie zu etwas Besonderen. Natürlich liebe ich jeden einzelnen Bewohner wegen seines, von den Autoren so liebevoll kreierten Charakters und so musste ich sie schon seit Band 1 in mein Leserherz schließen und da kommen sie auch nicht mehr raus. Elwenfels ist etwas ganz Besonderes und wird von starken Charakteren, die alle ihren kleinen Eigenarten haben, die man als Leser so schätzt, zum Leben erweckt und trotz ihrer ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten wirken sie nicht wie die Einwohner eines Dorfes, sondern wie die Mitglieder einer großen, herzlichen Familie und das ist der eigentliche Zauber von Elwenfels.

Ich könnte noch viel darüber schreiben, warum man das Buch einfach lieben muss, aber am besten sollte dies jeder selbst herausfinden, denn es gibt nichts schöneres als das Dorf auf eigene Faust zu erkunden oder sollte ich besser sagen zu erlesen. Ich bin dem Autorenduo unendlich dankbar, dass sie uns Leser immer wieder auf eine Reise nach Elwenfels mitnehmen und kann den nächsten Band kaum noch erwarten, muss er mich doch trösten, dass auch dieser Band, dank des fantastischen und einzigartigen Schreibstils, viel zu schnell gelesen war.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Eine fortschrittliche Familie

Eine neue Zeit
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Durch Band 1 bin ich ein großer Fan der Familie Hansen geworden und konnte es kaum erwarten mit Band 2 zu beginnen.

Kaum aus Kamerun zurück flüchtet sich Luise in die Arbeit und wird eine tatkräftige ...

Durch Band 1 bin ich ein großer Fan der Familie Hansen geworden und konnte es kaum erwarten mit Band 2 zu beginnen.

Kaum aus Kamerun zurück flüchtet sich Luise in die Arbeit und wird eine tatkräftige Unterstützung für Robert und das Kontor, sodass diesem ein wirtschaftlicher Aufschwung widerfährt. Das Geschäft floriert durch die eigene Kakao-Plantage nicht nur in Hamburg, sondern auch in Wien. Jedoch spiegelt sich dieser Erfolg nicht gerade im Privatleben der Protagonisten wider, weder in Hamburg noch in Wien scheinen die Hansens das Glück gepachtet zu haben. Vor allem Luise scheint es schwer getroffen zu haben, scheint sie doch ihr Glück bei Hamza in Kamerun gelassen zu haben und jetzt soll sie auch noch heiraten, eine Vorstellung, der der selbständigen Luise aufs Gemüt schlägt. Als wäre das alles nicht genug, taucht auch wieder Elisabeth auf dem Plan auf und will Rache an der Familie Hansen.

Das Cover ist wieder wunderschön gestaltet, mir gefällt die Darstellung Hamburgs im Hintergrund mit (ich glaube es ist) Luise im Vordergrund. Auch spiegelt das Cover das Historische im Roman perfekt wider, sodass ich doch etwas traurig bin, dieses Buch nur als E-Book zu besitzen und mich nicht am Cover im Regal sattsehen kann.

Ellin Carsta schafft es mit ihrem lebhaften Schreibstil, dass ich mich voll und ganz in der Geschichte befinde und die Realität ausblende. Man fühlt sich als wäre man Teil der Familie Hansen und durchlebt die Gefühle der einzelnen Protagonisten. Jedoch ist der Schreibstil nicht nur fesselnd, sondern auch sehr spannend, denn man möchte unbedingt wissen, wie es mit der jeweiligen Person weitergeht, wodurch schon mal die ein oder andere schlaflose Nacht entstanden ist.

Schon während des Lesens von Band 1 waren Luise und Robert meine Lieblingsfamilienmitglieder, dies sind sie auch weiterhin, jedoch sind noch ein paar weitere Charaktere hinzugekommen. In diesem Band war ich besonders fasziniert von Karl und Therese in Wien. Karl hat es nicht leicht im Leben, auch wenn keiner seinen inneren Kampf miterlebt. Besonders seine Gedanken und Gefühle haben mich gepackt und fasziniert und er tat mir richtig leid, er war einfach zu falschen Zeit geboren. Die Autorin hat es geschafft, dass mit diesem mitfühlen konnte und seine Gefühle nachvollziehen konnte und dass, obwohl ich mich nie in einer solchen Situation befunden habe. Therese wird mir von Seite noch sympathischer, scheint sie doch aus demselben Holz geschnitzt zu sein wie Luise und scheint auch ihrer Zeit weit voraus zu sein. Ein Charakter, der mich sehr überrascht hat war Frederike, scheint sie noch in Band eins eine flache Nebenfigur zu sein, rückt sie nun immer mehr in den Fokus und ich habe es richtig genossen ihre Entwicklung zu erleben.

Besonders hat mir auch hier wieder gefallen, dass der historische Schauplatz zwar vorhanden war, jedoch das Hauptaugenmerk auf den Charakteren lag. Ich bin mittlerweile ein riesiger Fan der Familie-Hansen und hoffe, dass es noch viele weiter Bände geben wird.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Wenn nicht mit Rieslingschorle, wie soll man sonst die Erleuchtung finden?

Rieslingmord
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Das ist zumindest der Gedanke der Bewohner des kleinen pfälzischen Ortes Elwenfels, doch diese Denkweise wird ganz schön auf die Probe gestellt, als eine Gruppe spiritueller Aussteiger aus Indien im Ort ...

Das ist zumindest der Gedanke der Bewohner des kleinen pfälzischen Ortes Elwenfels, doch diese Denkweise wird ganz schön auf die Probe gestellt, als eine Gruppe spiritueller Aussteiger aus Indien im Ort auftaucht, um die Erleuchtung zu finden. Auch der Privatermittler Carlos herb traut seinen Augen nicht, als er auf der Flucht vor der Mafia aus Hamburg nach Elwenfels zurückkehrt und plötzlich überall Räucherstäbchen, Yogamatten und Kräutertees zu finden sind. Doch die spirituelle Idylle wird schnell durch einen schrecklichen Unfall getrübt, falls es denn ein Unfall war. Ob die Besucher etwa ihre Finger im Spiel haben? Carlos Herb stürzt sich gleich in die Ermittlungen und wird dabei wieder von seinen pfälzischen Freunden unterstützt.

Eine gefühlte Ewigkeit nach „Winzerfluch“ ist nun endlich der nächste Band der legendären Elwenfels-Reihe erschienen und steht seinen Vorgängern in keinster Weise nach. Allein das Cover ist ein Grund dieses Buch im Regal stehen zu haben. Genau wie beiden anderen Bände der Reihe gibt es auch bei diesem Buch wieder ein wunderschönes, malerisches Cover, das fast schon ein kleines Gemälde darstellt. Besonders gefällt mir bei diesem Cover die Harmonie zwischen den pfälzischen Weinreben und dem, den Inhalt widerspiegelnden, Buddha.

Aber nicht nur das Cover überzeugt, sondern auch der Klappentext hat sofort mein Interesse geweckt, ohne dabei zu viel zu verraten. Allein durch die wenigen Infos, war ich voller Vorfreude auf diesen Band und habe die Tage bis zum Erscheinen gezählt. Durch den Klappentext erkennt man schon das schriftstellerische Talent der Autorin Britta Habekost und ihrem Co-Autor Christian Habekost und dieses setzt sich im weiteren Verlauf des Buches fort. Der Schreibstil ist, wie Fans der Reihe schon lange bekannt ist, gekennzeichnet durch eine einzigartige Mischung aus Spannung, Witz und Humor. Die Situationskomik, die an vielen Stellen zu finden ist, sorgt für Muskelkater vor lauter lachen. Generell gibt es beim Lesen sehr viel zu lachen, sodass es mir mehrmals passiert ist, das ich während dem Lesen laut loslachen musste. Aber natürlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Das Autorenduo überrascht immer wieder mit ihren originellen Ideen, durch die man lange Zeit nicht weiß, wer der Täter ist und auch sonstige Überraschungen sind nicht selten, aber bei den Lesern immer entkommen. Mit jeder Seite wuchs die Spannung, sodass ich nicht nur ganz in die Welt von Elwenfels eingetaucht bin und die Realität vergessen habe, sondern auch das Buch nur schweren Herzens aus der Hand legen konnte.

Die Autoren erwecken nicht nur das Dorf Elwenfels zum Leben, das man sich auch gerne in der Realität wünschen würde, sondern auch die Charaktere, die einzigartig und authentisch sind. Man muss die Dorfbewohner einfach lieben, mit all ihren Macken und Eigenarten. Jeder Charakter wurde liebevoll gestaltet, sodass das Herzblut des Autoren-Duos schnell erkennbar ist. Aber nicht nur die Dorfbewohner sind liebevoll und witzig zu gleich, sondern auch Carlos Herb überzeugt mit seinem Hamburger Charme und hat mit diesem nicht nur die Elwenfelsner überzeugt. Besonders gefällt mir als Pfälzerin natürlich der Humor, der mit dem pfälzer Dialekt der einzelnen Personen einhergeht. Aber keine Sorge auch für die Nicht-Pfälzer ist das Buch leicht zu lesen und für das bessere Verständnis gibt es am Ende des Buches ein kleines Glossar, das mit seinen Definitionen auch mich zum Lachen gebracht hat. Dieses Glossar und auch die Karte des Dorfes am Anfang, machen dieses Buch zu etwas Besonderem und man erkennt durch die liebevolle Gestaltung, die Liebe zum Detail.

Da ich bereits die vorherigen Bände kenne und liebe, hat sich dieser Band mal wieder wie heimkommen angefühlt, aber auch für „Neulinge“ ist dieser Band gut verständlich, aufgrund der Wiederholung der wesentlichen Informationen, die geschickt in die Geschichte eingefädelt wurde. Zudem ist jeder Band von der Story gesehen her unabhängig lesbar, jedoch lohnt es sich alle Bände zu lesen, weil auch die vorherigen Bände einfach genial sind. Spätestens nach diesem Buch wird jeder Neuling zum großen Elwenfels-Fan und will die anderen Bände lesen.

Es war wieder einmal eine herrliche Reise nach Elwenfels, die mir viele heitere und glückliche Lesestunden beschert hat. Leider war auch dieses Buch wieder viel zu schnell gelesen, aber zum Glück dauert es bis „Weingartengrab“ nicht mehr lange und meine Neugierde wurde schon geweckt.

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