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Veröffentlicht am 13.07.2021

Die wilden Hühner und das Glück der Erde

Die Wilden Hühner 4. Die Wilden Hühner und das Glück der Erde
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Handlung
Sprotte soll die Ferien auf einem Reiterhof verbringen. Zunächst ist sie nicht begeistert davon, bis sie hört, dass auch die anderen vier wilden Hühner mitkommen werden. Schlagartig freut sie ...

Handlung
Sprotte soll die Ferien auf einem Reiterhof verbringen. Zunächst ist sie nicht begeistert davon, bis sie hört, dass auch die anderen vier wilden Hühner mitkommen werden. Schlagartig freut sie sich auf ein paar schöne Tage mit ihren Freundinnen und schnell merkt sie, dass ihr Pferde und das Reiten besser gefallen als anfangs gedacht und die Mädchen genießen jede Sekunde auf dem Hof. Und das obwohl Melanie Sehnsucht nach ihrem Freund hat, Frieda, Wilma und Trude für ein Theaterstück üben müssen und Sprotte plötzlich von ungewohnten Gefühlen heimgesucht wird...

Meinung
Von der vierten Geschichte sind mir noch vor dem Lesen einige Details wieder eingefallen, weshalb ich diesmal nicht ganz so sehr überrascht wurde wie bei den vorherigen Bänden. Trotzdem habe ich die Handlung mit viel Interesse verfolgt und hatte sehr unterhaltsame und kurzweilige Stunden mit dem Buch.
Es liegt eine einfache und leicht lesbare Sprache vor, die den Leser gut über alles informiert und an zahlreichen Textstellen lebendig ist. Oft hatte ich von den Situationen starke Bilder vor Augen und ich mag die Umschreibungen von dem Reiterhof noch immer unheimlich gern. Ich konnte mir jede Ecke des Geländes richtig gut vorstellen, zudem mochte ich es, wie natürlich sich die Figuren in diesem Setting aufgehalten haben. Sie hauchen den jeweiligen Orten viel Leben ein und so entstehen lebendige und schöne Handlungsorte. Außerdem ist es gut, dass man die Freundinnen auch mal wieder außerhalb ihres gewohnten Umfelds sieht.
Auch diesmal merkt man wieder, wie es eine Verschiebung bei den Themen gibt. Bandenstreiche geraten immer mehr in den Hintergrund, stattdessen steht diesmal das Theater spielen als Hobby und die Liebe im Vordergrund, was ein Zeichen dafür ist, dass die fünf Mädels reifer und erwachsen werden. Ihre Interessen verschieben sich, sie lernen sich selbst und die anderen aus einem nochmals anderen Blickwinkel kennen und sie bemerken langsam, in welche Richtung sie sich entwickeln wollen.

Fazit
Eine schöne Geschichte, bei der mich vor allem die Darstellung des Settings überzeugen kann. Dieses bildet die Grundlage für eine schöne Handlung, eine gute Entwicklung der Figuren und einen gewinnenden Gesamteindruck!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 05.07.2021

Die wilden Hühner - Fuchsalarm

Die Wilden Hühner 3. Fuchsalarm
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Handlung
Es herrscht Fuchsalarm bei den wilden Hühnern. Sprottes Oma möchte tatsächlich ihre Hennen schlachten. Das möchten die fünf Freundinnen unbedingt verhindern, schließlich sind die Tiere ihre Maskottchen. ...

Handlung
Es herrscht Fuchsalarm bei den wilden Hühnern. Sprottes Oma möchte tatsächlich ihre Hennen schlachten. Das möchten die fünf Freundinnen unbedingt verhindern, schließlich sind die Tiere ihre Maskottchen. Allerdings gestaltet sich die Planung als schwierig. Wie sollen sie die fünfzehn gackernden Hühner abtransportieren, ohne die Aufmerksamkeit von Oma Slättberg auf sich zu ziehen? Und da die wilden Hühner noch immer kein Bandenquartier gefunden haben stellt sich auf die Frage, wo sie ihre gefiederten Freunde unterbringen wollen. Ein Lösung muss her, und zwar schnell!

Meinung
Diesen dritten Band habe ich im Juni erstmals gelesen. Die Verfilmung ist mir gut bekannt, weshalb ich wusste, um was sich die Handlung drehen wird. Und daher war ich natürlich sehr gespannt darauf, wie sich die ursprüngliche Geschichte gestaltet und welche Unterschiede es zum Film gibt.
Ich konnte mich auch diesmal wieder problemlos auf das Buch einlassen, es ist auch diesmal eine kurzweilige Lektüre, die ich innerhalb weniger Stunden ausgelesen hatte. Das liegt unter anderem auch daran, dass mir die Geschichte so gut gefallen hat und ich mich als gut unterhalten gefühlt habe. Aber auch die Schreibweise war wieder sehr angenehm und ließ sich flüssig und leicht lesen. Sie gestaltete sich als einfach und schaffte es, von jeder Situation und auch von jeder Person ein lebendiges Bild zu zeichnen.
Ich mochte es sehr, wie viele Gemeinsamkeiten ich zum Film gefunden habe. Zwar tauchen manche Ereignisse in unterschiedlicher Reihenfolge auf, aber man merkt, dass sich ausführlich mit der Lektüre befasst wurde und viele Szenen ziemlich genauso übernommen wurden.
Es zieht sich eindeutig ein roter Faden durch die Geschichte. Die einzelnen Szenen bauen aufeinander auf und ergeben im Gesamten betrachtet viel Sinn. Es liegt eine runde Handlung vor, bei der alle Fragen beantwortet werden und die sehr stimmig wirkt.
Ich mag es, wie man langsam sehen kann, dass die Protagonisten erwachsener und reifer werden. Sie beschäftigen sich nicht mehr ganz so viel mit Streichen und Kabbeleien, sondern die Figuren kommen langsam in ein jugendlicheres Alter, wo sich die Interessen verändern. Die Themen Freundschaft und Zusammenhalt stehen in einem noch stärkeren Fokus, was ebenfalls eine Entwicklung zeigt und für mich angenehmer zu lesen ist als die Bandenkriege.

Fazit
Es hat mir viel Spaß bereitet, den dritten Band erstmals zu lesen. Mir hat auch diese Geschichte gut gefallen und ich mag es sehr, wie man bei den fünf Mädchen erste Entwicklungen hinsichtlich ihres Charakters, aber auch bei den Interessen sieht.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Die kleine Straße der großen Herzen

Die kleine Straße der großen Herzen
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Handlung
Es sind drei Jahre vergangen und allerhand ist in der Valerie Lane passiert. Orchid hat auf ihr Herz gehört und ist mir ihrer großen Liebe ausgewandert, Keira hat geheiratet und Laurie ist mittlerweile ...

Handlung
Es sind drei Jahre vergangen und allerhand ist in der Valerie Lane passiert. Orchid hat auf ihr Herz gehört und ist mir ihrer großen Liebe ausgewandert, Keira hat geheiratet und Laurie ist mittlerweile zweifache Mutter geworden. Die Valerie Lane versprüht noch immer ihre Wärme und Herzlichkeit und auch wenn einiges in einem jeden Leben passiert ist, die Freundschaft zwischen den fünf Ladenbesitzerinnen bleibt bestehen.
Diese Idylle wird durch eine Nachricht unterbrochen, mit der niemand gerechnet hätte. Und ohne eine Sekunde zu zögern, erklären sich nicht nur die fünf Damen, sondern auch einige andere Personen dazu bereit, einer geliebten alten Freundin einen großen Wunsch zu erfüllen!

Meinung
Tatsächlich habe ich es lange Zeit vermieden, den Klappentext zu dem finalen Band zu lesen. Das habe ich erst getan, kurz bevor ich mit der Geschichte angefangen habe. Irgendwie war doch ein wenig Angst vorhanden, dass ich irgendwie gespoilert werde und ich wollte auch einen kleinen Überraschungseffekt haben. Aus diesem Grund konnte ich es nicht abwarten, endlich mit dem Lesen zu beginnen und damit zu erfahren, wie die Reihe letztlich enden wird.

Auch im finalen Teil gibt es wieder die gewohnte gut und flüssig lesbare Sprache, die den Leser sehr angenehm durch die Handlung geleitet. Oft wird eine Alltagssprache genutzt, die sehr lebendig wirkt und gut zu den Figuren, aber auch der Handlungszeit passt, da die Geschichten in der Gegenwart spielen. Zudem wirkt die Story dadurch schön locker und lässig, was auch gut zu den Charakteren passt!
Ich habe den Eindruck, dass die Handlungszeit diesmal ziemlich kurz ist. Genau kann ich es nicht benennen, allerdings entsteht bei mir dieser Eindruck, weil jeder Tag verschiedene Erzählperspektiven beinhaltet. Dadurch würde ich mal schätzen, dass in der Geschichte höchstens zwei Wochen beschrieben werden, was ich als sehr angenehm empfand. Es gab keine Längen und die Handlung erstreckt sich nicht ins Unendliche.

Und natürlich spielen auch diesmal wieder die meisten Szenen in der wunderbaren Valerie Lane. Ich hatte auf Anhieb wieder Bilder von der Straße vor Augen, ich habe die Umschreibungen geliebt und ich mochte es sehr, wie natürlich alle Figuren dort auftreten. Sie müssen sich nicht verstellen, sondern werden so angenommen, wie sie sind. Sie finden bei jeglichen freudigen und traurigen Fragen Rat und jeder wird herzlich aufgenommen. Und genau diese Wärme, Herzlichkeit und Offenheit strahlt die Valerie Lane aus, was ich einfach liebe!

Der Hauptgrund, weshalb dieser Band mich so stark überzeugen konnte ist die Stimmung. Diese war in einer unglaublichen und mitreißenden Wucht da, der ich mich einfach nicht entziehen konnte. Schon nach wenigen Seiten wurde ich von der Handlung gefangen genommen, ich konnte mitfühlen und habe mich emotional eingebunden gefühlt. Schon nach wenigen Seiten musste ich ein paar Tränen verdrücken, was im Folgenden noch sehr häufig vorkommen sollte.
Für mich handelt es sich bei dem letzten Band definitiv um den emotionalsten. Immer wieder gab es Szenen, die mir ans Herz gingen und die einfach nur wunderschön geschildert wurden!

Wenn ich benennen müsste, welches Thema ganz besonders hervorragend behandelt wird, sind das für mich Freundschaften. Solche, bei denen man sich wortlos versteht und solche, bei denen Altersunterschiede keine Rolle spielen. In diesem Punkt werden starke Botschaften vermittelt und ich empfand es als wunderschön zu lesen, wie sich die Figuren stets unterstützen und beistehen, sie immer füreinander da sind und sie sich nicht gescheut haben, Emotionen zu zeigen. Dadurch entstehen ganz tolle Dynamiken und ich glaube auch dadurch ging mir die Handlung teilweise so ans Herz. Ein jeder hat die anderen Personen geschätzt, es gibt keine Vorurteile, stattdessen steht ganz klar der Charakter im Vordergrund. Und das ist ein Statement, dass man aus dem Buch mitnehmen kann und welches teils nachdenklich macht.

Diesmal zeichnet sich die Geschichte außerdem durch allerhand Erzählperspektiven aus. Nicht nur die Damen, denen die anderen Bände gewidmet sind, kommen zu Wort, sondern auch noch einige andere Figuren. Dadurch entsteht eine große Vielfalt, man hat verschiedene Blicke auf Situationen, Aussagen und Handlungen, aber auch auf die einzelnen Figuren. Diese wirken anhand der Darstellung äußerst lebhaft und natürlich, zudem finde ich, dass die Stimmung in der kleinen Straße, als auch die Freundschaften untereinander besser spürbar sind.
Auf jeden Fall war es eine nette Abwechslung, dass so viele Personen die Möglichkeit erhalten haben, ihre Sicht der Dinge abzugeben. Manche Figuren lernt man hier nochmals von einer anderen Seite kennen, zudem wurde die Handlung für mich nie langweilig und und es war nie wirklich zu benennen, was im Folgenden kommen wird.

Mir hat es richtig gut gefallen, dass nun auch Figuren im Vordergrund stehen, die bisher eher eine Nebenrolle gespielt haben. Allen voran Phoebe, die Schwester von Orchid, lernt man diesmal besser kennen und man kann schauen, was sie beschäftigt, wie ihre Ziele aussehen und welche Merkmale sie ausmachen. Bisher habe ich Phoebe nur nebenbei wahrgenommen, mir nie wirklich viel zu ihrer Person gedacht. Diesmal wurde sie viel stärker und interessanter gezeichnet, sodass ich mir fast wünsche, dass es noch ein Buch über sie geben würde...
In diesem Band treten zahlreiche Protagonisten auf. Hier treffen sehr viele Personen aufeinander, die aus den anderen fünf Teilen bereits bekannt sind. Dadurch entsteht eine große Fülle, die allerdings sehr gut zu der Handlung gepasst hat. Und meistens werden zu jeder Figur ein paar Worte verloren, sodass man stets genau weiß, wer in welchem Zusammenhang auftritt.
Besonders schön empfand ich das Wiedersehen mit den fünf Damen, mit denen man mittlerweile allerhand Zeit verbracht hat. Es war schön zu lesen, wie zufrieden und glücklich sie mittlerweile sind und das es das Schicksal gut mit ihnen gemeint hat. Eine jede übt nicht nur die berufliche Tätigkeit aus, die sie erfüllt, sondern sie sind auch im Privaten am Ziel angekommen und schauen hoffnungsfroh in die Zukunft. Das hat u.a. dazu geführt, dass ich das Buch am Ende zufrieden beiseite gelegt habe und ich die Entwicklungen der Personen als sehr gelungen empfinde!

Fazit
Ich habe es einfach nur geliebt, noch ein letztes Mal gedanklich in die Valerie Lane zu reisen. Es handelt sich um einen grandiosen und mitreißenden finalen Teil, der einfach nur perfekt ist. Ich habe jede Seite genossen, mich über ein letztes Wiedersehen mit den Figuren gefreut und ich bin richtig unglücklich, dass nicht noch ein weiterer Teil auf mich wartet...
Einfach alles hat gepasst und ich bin selbst überrascht, wie stark ich beim Lesen mit den Personen mitgelitten habe und wie emotional ich teilweise wurde. Dadurch zeichnet sich für mich der finale Band aus und ich finde, dass er der Reihe einen würdigen und perfekten Abschluss bietet!

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Die Mutige

Die Mutige
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Handlung
Jacqueline Bouvier ist mit einem vielversprechenden jungen Herrn verlobt, allerdings ist sie sich über die Verbindung nicht komplett sicher. Kurzerhand löst sie die Verlobung und trifft kurze ...

Handlung
Jacqueline Bouvier ist mit einem vielversprechenden jungen Herrn verlobt, allerdings ist sie sich über die Verbindung nicht komplett sicher. Kurzerhand löst sie die Verlobung und trifft kurze Zeit später den Mann, der ihre große Liebe sein wird: John F. Kennedy. Schon bald gehören dem Paar in ganz Amerika die Sympathien, wovon auch Kennedys Karriere profitiert. Und zahlreiche Frauen wünschen sich Jackies Eleganz, ihre Stilsicherheit, aber auch ihr Charisma. Sie steht komplett hinter ihrem Mann und unterstützt ihn in jeglichen Lebenslagen. Sie gelten als Bilderbuchehepaar, doch hinter den Mauern kriselt es. Trotzdem wollen beide ihre Ehe nicht aufgeben, sie kämpfen für ihre Liebe. Bis zu jenem Tag in Dallas, der Jackies ganze Welt auf den Kopf stellen wird...

Meinung
Ich finde das Cover etwas kühl, aber sehr schick. Vorherrschend ist die weiße Farbe, welche einen etwas sterilen Eindruck erweckt, dadurch aber den Titel, als auch die Dame hervorstechen lässt. Diese soll in ihrer Kleidung, aber auch dem Auftreten eindeutig Jackie Kennedy darstellen, was ich als sehr gelungen empfinde. Im Hintergrund sieht man noch in grauer Farbe einige Gebäude, ich tippe mal darauf, dass damit New York dargestellt werden soll. Insgesamt entsteht zwar ein einfaches und minimalistisches Bild, was ich aber trotzdem als ansprechend und gelungen empfinde.

Mir ist das Buch bereits in der Verlagsvorschau aufgefallen, Romanbiographien finde ich immer interessant und Jacke Kennedy ist eine Persönlichkeit, die mir bisher noch nicht sehr bekannt war. Zwar ist sie mir in der Geschichte, aber auch in Romanen bereits begegnet, allerdings beschränkt sich mein Wissen über sie auf das Nötigste. Und daher war ich gespannt auf die Frau, ihr Schaffen und ihren Lebensweg an der Seite von JFK, aber auch auf ihre Herkunft und ihr Leben nach dem Tod des Ehemannes. Freundlicherweise wurde mir das Buch vom Aufbau Verlag zur Verfügung gestellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte! Ich hatte mich sehr auf das Lesen gefreut und nicht damit gerechnet, dass ich letztendlich so begeistert von dem Buch und Jackie Kennedy sein werde!

Vor dem Beginn zahlreicher Kapitel gibt es eine Monats- und Jahresangabe, weshalb man nicht nur genau verfolgen kann, wann die Handlung einsetzt und über wie viele Jahre sie sich erstreckt, sondern auch, wie alt Jackie ist und was zu der Zeit allgemein in der Weltpolitik geschieht. Ich empfand dieses Detail sehr hilfreich und passend, ansonsten hätte man beim Lesen leicht den Überblick verlieren können und wäre zeitlich verloren gewesen.

Insgesamt wird der Roman in vier Teile gegliedert. Man könnte sagen, dass jeder Teil ungefähr einen Lebensabschnitt von Jackie Kennedy umfasst. Man lernt sie kennen, noch bevor sie ihren künftigen Ehemann getroffen hat, kann sich von ihrer Herkunft und ihrer Karriere ein Bild machen und schauen, wie sich Jackie über die Jahre entwickelt, welche Ziele sie ins Auge fasst und wie sie mit Schicksalsschlägen umgeht. Es wird also eine interessante und abwechslungsreiche Lebensgeschichte erzählt, die einfach mitreißend ist.
Drei der vier Anfänge von neuen Teilen werden mit einem Text begonnen, der kursiv abgedruckt wurde. Hier wird der Beginn und Fortgang jenes denkwürdigen Tages in Dallas beschrieben, man merkt daher schon am Anfang deutlich, dass stetig auf diesen Tag hingearbeitet wird und er einen möglichen Höhepunkt der Handlung darstellen könnte. Dies regt natürlich direkt dazu an, dass man weiterlesen möchte und mehr über diesen Tag, die Folgen für Jackie und ihr Leben erfahren will.

Ich hatte einen äußerst angenehmen Start in die Geschichte. Die Sprache, die Personen, das Setting, alles wird von Anfang an sehr bildreich und ansprechend beschrieben, sodass man einfach wissen möchte, wie die Handlung weitergeht. Und genau das zieht sich durch die gesamte Geschichte. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen und anhand vieler Anekdoten erscheinen die Personen sehr lebendig und man kann verstehen, weshalb diese auf die Gesellschaft so charmant gewirkt haben.
Durchweg ließ sich das Buch sehr flüssig und gut lesen. Meist ist die Sprache ziemlich einfach, nur wenige Fachbegriffe werden genutzt und diese wurden in solch einen Zusammenhang gesetzt, dass man stets den Sinn und die Bedeutung dessen versteht. Vor allem anhand der Einbindung zahlreicher Details aus dem Leben der Protagonisten erhält die ganze Handlung Anspruch. Man kann aus zahlreichen Szenen deutlich herauslesen, wie viel Recherche hinter dem Werk steckt, um nicht nur den Menschen ein würdiges Denkmal zu setzen, sondern auch, um so viel Wissen wie möglich an den Leser zu vermitteln. Das ist wirklich ganz hervorragend gelungen, im Laufe des Lesens hat das Bild, welches ich von den Personen vor Augen hatte, immer mehr Form angenommen und ich bin von jedem einzelnen fasziniert. Sie haben so interessante und ausdrucksstarke Wesen erhalten, dass man die Figuren einfach persönlich kennenlernen möchte.

Jackie Kennedy fungiert als Ich-Erzählerin. Aus ihrer Perspektive werden durchweg alle Szenen dargestellt, weshalb man sich ihrer Person besonders nahe und verbunden fühlt. Aus ihren Augen verfolgt man jegliche Geschehnisse und man kann sich von den anderen Protagonisten einen Eindruck verschaffen. Dadurch wird zwar das Bild, welches man von den Figuren erhält, ein wenig von Jackies Urteil beeinflusst, allerdings hat mich das wenig gestört. Ich finde, dass sie ein sehr gutes Urteilsvermögen besitzt und ihre Beurteilungen von den anderen Personen erscheinen sehr treffend und zuverlässig.
Zudem werden viele Emotionen und Gedanken eingebunden, man kann stets gut nachvollziehen, weshalb Jackie auf diese Weise fühlt, worüber sie sich teilweise den Kopf zerbricht. Sie erscheint dadurch sehr menschlich, weshalb es mir leicht gefallen ist, ihren Charakter zu mögen. Man kommt ihrer Person sehr nahe und mir fiel es leicht, eine Bindung zu ihrem Wesen aufzubauen. Das alles hat dazu geführt, dass ich Jackie mit zunehmender Handlung immer mehr ins Herz geschlossen habe und mich nach dem Beenden des Buches noch weiter über sie informiert habe und allerhand Artikel im Netz über die Kennedy-Familie gelesen habe.

Ganz besonders amüsant, aber auch faszinierend empfand ich das Auftreten des gesamten Kennedy-Clans. Sie sind richtige Typen, die genau wissen, was sie wollen und wie sie ihre Ziele erreichen können. Obwohl ich nicht jede Entscheidung und jede Aussage gut fand und sie für manches kritisiert habe, zeigten sie glücklicherweise häufiger ihre freundlichen Seiten und die Faszination der Menschen für diese Familie ist sehr gut nachvollziehbar. Mit zunehmender Handlung kristallisierte sich immer deutlicher heraus, weshalb Jackie, aber auch ein großer Teil der Bevölkerung sich dem Charme der Kennedys nicht entziehen konnten.

Von der Stimmung bin ich hin und weg. Sie wurde sehr dosiert in die Geschichte eingebracht und hat genau an den richtigen Stellen ihre volle Wirkung entfaltet. Ich habe so gut mit den Personen mitfühlen können, es wirkte teils, als würde ich sie tatsächlich kennen. Und an manchen Stellen war ich zu Tränen gerührt und musste beim Lesen mehrmals innehalten, um mich kurz wieder zu beruhigen oder um die Worte wirken zu lassen. Ich würde sogar sagen, neben den Charakteren und deren Darstellung ist die Stimmung das große Highlight für mich.

Vor allem in der Zeit, als John F. Kennedy der 35. Präsident der Vereinigen Staaten war, werden zahlreiche historische Informationen über die Politik und das Weltgeschehen eingebunden. Man erfährt, mit welchen Problemen sich Kennedy in dieser Zeit auseinandergesetzt hat, welche Auswirkungen dies auf seine Familie, seine Regierung und das gesamte Land hat. Und man kann gut schauen, wie aufopferungsvoll er sich mit seinem Job auseinandergesetzt hat.
Jegliche Informationen über die Politik und die Geschehnisse in der Welt werden eindrucksvoll und gut verständlich in die Handlung eingebunden, man kann sie beim Lesen locker verarbeiten und in einen korrekten Zusammenhang bringen. Zudem mochte ich es, wie ein angenehmes Maß gefunden wurde, an keiner Stelle kamen die historischen Informationen zu üppig oder zu mager im Roman vor.

Über 25 Jahre begleiten wir Leser Jackie Kennedy auf ihrem Weg. Eine aufregende und spannende Zeit, sie lernt John F. Kennedy kennen, heiratet, man begleitet sie auf ihrem gemeinsamen Weg und während ihrer Zeit im Weißen Haus. Mit 34 Jahren wird Jackie Witwe, sie muss ihr Leben neu aufbauen und anschließend schauen, was sie noch alles erreichen möchte, wie ihre Zukunft aussehen wird. All diese Abschnitte aus ihrem Leben spielen im Buch eine Rolle und man lernt die gebürtige Jacqueline Bouvier immer wieder neu erkennen. An jeder Hürde wächst sie, wird reifer, erwachsener. Ihr Charakter wandelt sich ständig und wird noch stärker und sympathischer. Ich mag es, wie viele Jahre ihres Lebens im Roman verarbeitet werden, so steht die Handlung nie still, immer warten die nächsten Ereignisse auf den Leser. Ich finde, so haben Längen erst gar keine Chance und die Geschichte bleibt irgendwie knackig und abwechslungsreich.

Im Verlauf des Romans lernt man verschiedenste Settings kennen. Sowohl die Wohnhäuser der Familie Kennedy, als auch Urlaubsorte werden bereist und ein Highlight war natürlich das Weiße Haus in Washington. Ein jeder Raum wurde lebendig, viele Handlungsorte konnte ich mir richtig gut vorstellen und hatte davon Bilder vor Augen. Ich bin damit vollkommen zufrieden, besonders da man merkte, dass die Protagonisten den einzelnen Räumen erst Leben eingehaucht haben.

Immer wieder ist ein Hauch von Spannung durchgeblitzt, der mal stärker, mal schwächer spürbar war. Ich hatte mir schon gedacht, dass die Ereignisse in Dallas 1963 ein Höhepunkt der Spannung sein könnten, da mir nicht bewusst war, was danach in der Geschichte geschehen ist, wer danach Präsident wurde und was das für die Weltpolitik sowie das Privatleben von Jackie und ihrer Familie bedeutet hat. Und genau so war es auch, jener denkwürdige Tag stellte einen Wendepunkt dar, allerdings war die Spannung danach immer noch in einem guten Maß vorhanden und es blieb weiterhin interessant.

Mir hat tatsächlich die Darstellung jeder einzelnen Figur richtig gut gefallen. Sie zeigen sich von verschiedenen Facetten, sie treten lebendig und menschlich auf. Ihnen wurden Attribute verliehen, die sie besonders machen und einen hohen Wiedererkennungswert bieten. Zudem treten die Personen teilweise mit einem sehr angenehmen und guten Humor auf, der mich zum schmunzeln gebracht hat. Einem jeden Protagonisten wurde ein einzigartiger Charakter verliehen, der sie meisten sympathisch, auf jeden Fall aber authentisch und interessant auftreten lässt!

Fazit
Ich bin komplett begeistert! Die Geschichte war absolut mitreißend, ich habe jede einzelne Seite genossen und ich habe mir während des Lesens immer wieder gewünscht, dass das Lesevergnügen nicht aufhört. Einfach alles hat gestimmt, es liegt ein komplett runder, stimmiger und feiner Roman vor, den ich sehr empfehlen kann. Meine absoluten Highlights beim Lesen war auf jeden Fall die Darstellung des Kennedy-Clans mit ihrem Charme, der einfach mitreißend war. Zudem möchte ich die Stimmung hervorheben, die mich umgehauen hat. Ich konnte mich auf emotionaler Ebene vollkommen auf das Buch einlassen und habe auch die eine oder andere Träne vergossen... Ein absolutes Highlight, mit dem ich in den Mai gestartet bin!

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Lady Churchill

Lady Churchill
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Handlung
Für Clementine und Winston ist es die wahre Liebe. Sie haben einen ähnlichen Familienhintergrund, sind auf der Suche nach Sicherheit und Ruhe im familiären Umfeld. Zusammen bekommen sie nicht ...

Handlung
Für Clementine und Winston ist es die wahre Liebe. Sie haben einen ähnlichen Familienhintergrund, sind auf der Suche nach Sicherheit und Ruhe im familiären Umfeld. Zusammen bekommen sie nicht nur fünf Kinder, sondern arbeiten auch tatkräftig an Winstons Laufbahn als Politiker. Sie meistern jede Krise zusammen, unterstützen sich in jeder Angelegenheit und legen den Grundstein für eine große Karriere. Clementine gibt ihrem Mann zahlreiche Ratschläge, sie feilt mit ihm an seinen Reden, bis sie perfekt sind und geht dabei stets eigenen Interessen nach. Doch immer wieder gibt es Kritik an der Frau, sie sei zu unweiblich und diese Meinungen gehen nicht ohne Spuren an Clementine vorbei. Sie stellt ihre Fähigkeiten als Mutter infrage, besonders nach dem Tod der Tochter. Sie fragt sich, ob sie Winstons Karriere und der Politik zu viel Leidenschaft entgegenbringt und ob sie sich nicht mehr der Familie widmen sollte...

Eindrucksvoll beleuchtet Marie Benedict das Leben von Clementine Churchill, ihre ungewöhnliche Ehe und den Werdegang von Winston Churchill. Ihr gelingt es tadellos, einer starken Frau gerecht zu werden, die einen größeren Anteil an der Geschichte hat, als man vielleicht denkt!

Meinung
Das Cover empfinde ich als interessant, sowohl vom Motiv, als auch von den Farben. Diese wurden nicht nur auf ein Minimum begrenzt, sondern sind auch ein wenig verblasst und wirken dadurch zurückhaltend. Und irgendwie lässt sie das auch ausdrucksstärker wirken, wodurch das Cover viel Stärke erhält.
Im Vordergrund steht eine Dame, ich finde, dass sie schick und edel gekleidet ist in ihrem blauen Mantel und mit dem roten Hut. Ihre Haltung ist aufrecht und stolz, weshalb ich sie stark mit Clementine Churchill in Verbindung bringe. Sie betrachtet eine Stadt, die eindeutig London ist, im Hintergrund sieht man das Londoner Parlament. Am Himmel befinden sich zwei Flugzeuge, vielleicht stehen diese symbolisch für die zwei Weltkriege (allen voran für den zweiten, wo Winston Premierminister war). Insgesamt mag ich die Schlichtheit, die das Cover besitzt. Es ist ansprechend, nicht zu ruhig, aber auch nicht zu auffällig und es besitzt Klasse!

Winsten Churchill ist ein großer Name, den man gehört haben muss. Er ist ein faszinierender Politiker und Mensch gewesen, was mir durch die Serie „The Crown“ nochmals bewusst wurde. Und dabei bin ich erstmals auf seine Ehefrau Clementine gestoßen, ihre Person war mir zuvor vollkommen unbekannt.
Erstmals entdeckt habe ich den Roman, als der KiWi Verlag das Buch im Zusammenhang mit einer Bloggerleseaktion vorgestellt hat. Die Inhaltsangabe klang vielversprechend und da ich gern etwas über Clementine Churchill, ihre Taten und auch ihr Privatleben erfahren wollte, habe ich mein Glück versucht und durfte mich tatsächlich über ein Exemplar freuen. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Verlag aussprechen, dass ich ein Rezensionsexemplar erhalten habe!

Noch bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, ist mir ein Detail direkt ins Auge gestochen: Vor dem Start neuer Kapitel wurde nicht nur der Handlungsort, sondern auch das Datum abgedruckt. Man kann also genau verfolgen, welche Orte Clementine besucht und wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen. Und das sind allerhand, die Handlung beginnt im September 1908 und endet im Mai 1945. Somit erstrecken sich die 448 Seiten über rund 37 Jahre, in denen nicht nur zwei Kriege und andere politische Probleme, sondern auch das private Leben der Churchills beschrieben werden. Und obwohl das möglicherweise als zu üppig erscheinen mag, wurde ich an keiner Stelle von den Informationen erschlagen. Stets wechseln sich aufregendere und ruhige Kapitel ab und ich hatte keine Probleme damit, der Handlung zu folgen und das gerade Gelesene zu verarbeiten.

Ich hatte einen flüssigen und leichten Start in die Geschichte. Es gibt anfangs immer wieder kleine und geschickt eingefügte Informationen über die familiären Hintergründe des Ehepaares Churchill, man erfährt ein wenig über ihr Leben bis zu dem Moment, wo sie sich kennenlernen. Diese Hintergründe waren nicht nur interessant, sondern sie haben auch direkt dazu beigetragen, dass ich mich so leicht auf die Handlung einlassen konnte. Man erhält ausreichend Informationen, um der Geschichte problemlos zu folgen und man kann sich einen Eindruck davon schaffen, wie die beiden Personen aufgewachsen sind und welche Anforderungen ihre Familien an sie gestellt haben. Letztendlich hat unter anderem auch der sehr spannende Start dazu beigetragen, dass ich auf Anhieb direkt viel weiter gelesen habe, als ich ursprünglich wollte. Eigentlich wollte ich nur mal eben in die Geschichte reinschnuppern und mir ein erstes Bild machen, allerdings gestaltete sich die Handlung, die Sprache und die Personenzeichnung von der ersten Seite an als sehr angenehm und mitreißend. Man kann sich von den beschriebenen Situationen und Figuren eine Vorstellung machen und schon auf den ersten Seiten zeigt sich, wie viel Recherche hinter dem Werk steckt. Daher hatte ich schon nach den ersten knapp 100 Seiten das Gefühl, dass ich das Buch sehr sehr mögen werde, was sich schließlich auch bewahrheitet hat.
Die Sprache ist äußerst bildhaft und lebendig. Auf diese Weise gelingt es der Autorin auch, die Churchills wieder zum Leben zu erwecken, ihre Charaktere genau so zu treffen, wie sie in Quellen beschrieben werden und ihnen so einen würdigen Roman zu widmen. Eine jede Szene war so beschrieben, dass ich sie mir nicht nur gut vorstellen konnte, sondern oft habe ich mir gedacht, dass sie genauso hätte stattfinden können. Nie habe ich an irgendeiner Aussage gezweifelt, es wurde alles sehr realistisch und mit viel Gefühl beschrieben. Zudem mochte ich es, wie jegliche politische Zusammenhänge so beschrieben werden, dass sie leicht verständlich sind und man diese während des Lesens locker aufnehmen und verarbeiten kann.

Jegliche Szenen werden aus der Sicht von Clementine, der Ich-Erzählerin, dargestellt. Daher lernt man ihren Charakter am besten kennen, man erfährt, welche Rolle sie in der Ehe spielt und wie stark sie ihren Ehemann bei seiner Arbeit als Politiker unterstützt. Alle anderen Personen lernt man aus Clementines Augen kennen, was interessant war, sie zeigte ein gutes Urteilsvermögen und ich mochte es sehr, wie aufmerksam sie war und wie häufig sie, aber auch Winston gezeigt haben, wie bodenständig sie eigentlich geblieben sind. Das hat stark dazu beigetragen, dass ich die Churchills als so lebendig und realistisch wahrgenommen habe und ich für beide Menschen Sympathien hege.
Ich fand es bemerkenswert, wie es trotz der einseitigen Sichtweise nie langweilig wurde. Dazu herrscht meist noch ein ruhiger Ton, nur sehr selten gibt es in der Geschichte aufregendere Momente, bei denen man merkt, dass sie einen möglichen Wandel darstellen könnten. Und trotzdem entstanden an keiner Stelle Längen, stets gestaltete sich die Handlung als abwechslungsreich und spannend. Ich denke, dass daran unter anderem auch die Zeitsprünge ihren Anteil haben, oft werden einige Wochen oder Monate übersprungen und daher gestaltete sich die Handlung als ziemlich knackig. Zudem gibt es auch zwischen den Kapiteln einiges an Abwechslung, die Abschnitte konzentrieren sich sowohl auf das Privatleben der Churchills, als auch auf das politische Wirken.
Mir hat es sehr gut gefallen, wie viele Einblicke es in Clementines Gedanken und Gefühle gibt. Dadurch kommt man ihrem Charakter sehr nahe, kann eine Bindung zu ihr aufbauen und sie zeigt sich sehr häufig als bodenständig und überlegt. Daher empfand ich Clementine als sehr freundlichen und angenehmen Charakter, ich mochte ihr ganzes Auftreten sehr gern und finde ihre Person sehr interessant und sympathisch.

Wie man es bei einem Roman über ein so politisch engagiertes Ehepaar schon denken kann, werden viele historische Hintergründe in die Geschichte eingeflochten. Sowohl über innen-, als auch über außenpolitische Themen und Episoden erfährt man allerhand und ich mochte es dabei, wie klar und einfach diese Ereignisse und Überlegungen vorgestellt werden. Ich konnte die zahlreichen Informationen problemlos aufnehmen und verarbeiten und empfand die Fülle dieser letztendlich als sehr angenehm. Immer wieder kommt nach einem Kapitel voller historischer Details ein ruhiger Abschnitt, in dem alltägliche Szenen beschrieben werden. Dadurch wird man als Leser mit Informationen nicht überladen und es entsteht eine gute Mischung.

Es tauchen viele verschiedene Settings auf, nicht nur verschiedene Wohnungen und Häuser werden von den Churchills bewohnt, sondern sie unternehmen auch einige Reisen und auch auf diesen begleitet man Clementine natürlich. Dadurch entsteht eine große Vielfalt und man sieht genau, dass sie oft einen überraschend bescheidenen Lebensstil pflegten. Mir hat es gefallen, dass man sich jeden Handlungsort, egal, ob er lediglich einmal oder mehrmals auftaucht, gut vorstellen kann. Ein jeder Ort wird mit wenigen, aber starken Worten umschrieben und er ließ ein Bild vor meinen Augen entstehen. Das zog sich durch die ganze Geschichte und ich mochte die Abwechslung, die damit einherging.

Mit den Personenzeichnungen konnte mich die Autorin komplett überzeugen. Eine jede Figur war einzigartig und zeichnete sich durch bestimmte Charakterzüge aus. Keiner glich dem anderen, sie besaßen besondere Auftreten und dadurch erhielt jeder Protagonist einen großen Wiedererkennungswert. Ich mochte die lebendigen und realistischen Züge, die jede Person erhalten hat und was für ein breites Bild der Gesellschaft dadurch entstand.
Im Fokus stand vor allem Clementine, aber auch Winston Churchill nimmt eine große Rolle im Buch ein. Das Ehepaar begleitet man während rund 37 Jahren und in dieser Zeit passiert nicht nur im Privatleben, sondern auch auf beruflicher Ebene bei beiden Personen viel. Beide zeigen im Roman gute und nachvollziehbare Entwicklungen, sie machen einige Wandlungen durch, die nicht nur der Reifung zuzuschreiben sind, sondern auch einigen Schicksalsschlägen. Oft finde ich ihr Auftreten und ihre kleinen Eigenheiten sehr sympathisch und für zahlreiche Taten und Handlungen habe ich großen Respekt!

Am Ende gibt es ein rundes und gut erklärendes Nachwort. Dort werden vor allem auf die Gründe für die Entstehung des Romans und wenige Hintergründe eingegangen. Ich mag es sehr, wie gut man dadurch die Begeisterung von Marie Benedict für Clementine Churchill nachvollziehen kann. Ich bin jedenfalls von ihrer Darstellung sehr angetan und habe im Folgenden noch einige Artikel und auch Videos geschaut, weil mich die Dame einfach nicht losgelassen hat. Vielleicht wäre es noch ganz gut gewesen, wenn ein paar weitere Daten und Ereignisse aus dem Leben des Ehepaares Churchill am Ende eingefügt worden wären, aber das hat mir nicht zwingend gefehlt. Dafür hat mir das eigentliche Nachwort zu gut gefallen und es hat einen feinen Abschluss des Romans gebildet!

Fazit
Ich bin ein wenig überrascht, wie begeistert ich von dem Buch bin. Ich hatte schon mit einer interessanten und mitreißenden Geschichte gerechnet, dass sie mich allerdings so stark in ihren Bann ziehen wird, hatte ich nicht erwartet. Es gibt wirklich keinen Aspekt, den ich negativ wahrgenommen habe oder kritisieren könnte, mich konnte jede Seite vollkommen überzeugen und ich empfand die Darstellung von Clementine und Winston Churchill als sehr gelungen. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, ihnen mit diesem Roman ein kleines Denkmal zu setzen, die einzigartige Person von Clementine in den Vordergrund zu stellen und ihr mehr oder weniger heimliches Wirken zu würdigen. Eine sehr große Empfehlung, die ich euch ans Herz legen möchte!

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