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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2021

In allen Punkten unterhaltsam

In allen Punkten
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True Crime boomt. Ich muss gestehen, auch ich bin dem Genre ein wenig erlegen und so habe ich mich natürlich auch auf dieses Buch gestürzt.

Das dunkle Cover, aus einer Zelle aufgenommen, wirkt nicht ...

True Crime boomt. Ich muss gestehen, auch ich bin dem Genre ein wenig erlegen und so habe ich mich natürlich auch auf dieses Buch gestürzt.

Das dunkle Cover, aus einer Zelle aufgenommen, wirkt nicht gerade einlaend, wären da nicht die Sonnenstrahlen, die durch die Gitter scheinen und uns daran erinnern, dass es auch in dunkelsten Gefilden die Hoffnung auf Licht gibt.

Helmut Wlasak erzählt in 30 kurzen Geschichten von Fällen unterschiedlichster Art. Manche liest man schnell, ohne dass sie einen persönlich berühren, bei anderen verweilt man länger und erzählt auch anderen davon. Genau so, wie man sich ein Buch wünscht.

In einem sehr sympathischen Schreibstil, erzählt uns der Autor über die Menschen hinter den Verbrechen und bringt den Leser so das ein- oder andere mal zum Schmunzeln. In jeder Geschichte spürt man die Liebe zum Recht, abert auch den Respekt vor den Menschen, die gewollt oder ungewollt auf die schiefe Bahn gelangt sind. Mein persönliches Highlight war "Die Oma mit dem Maschinengewehr". Ich selbst konnte mir das Lächeln kaum aus dem Gesicht wischen und man spürt an der Art der Erzählung, dass es Wlasak auch so ging.

30 Geschichten, so verschieden wie wir Menschen, unterhaltsam erzählt und wirklich zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Spannend, fesselnd, empfehlenswert

Darling Rose Gold
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Das Cover dieses Buches lässt einen eigentlich einen Frauenroman erwarten. Liebe, Sex, Gefühl. Sowas lese ich ja gerne mal im Bett, wenn mein Hirn runterkommen muss. Doch bei Darling Rose Gold trügt der ...

Das Cover dieses Buches lässt einen eigentlich einen Frauenroman erwarten. Liebe, Sex, Gefühl. Sowas lese ich ja gerne mal im Bett, wenn mein Hirn runterkommen muss. Doch bei Darling Rose Gold trügt der äußere Schein. Dieses Buch hat es in sich!

Rose Gold ist von frühester Kindheit an schwer krank. Jedenfalls scheint es so. Sie übergint sich oft, kann kaum laufen und ist völlig von ihrer Mutter abhängig. Doch als sie 18 Jahre alt wird, entdeckt sie, dass ihre Mutter Patty sie krank gemacht hat. Diese muss dafür auch ins Gefängnis. Patty kommt nach 5 Jahren wieder auf freien Fuss und bei Rose Gold unter. Rose Gold ist in den 5 Jahren erwachsen geworden und verfolgt ihre ganz eigenen Pläne.

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Wir lesen zwei Perspektiven. Einmal Rose Gold, die in der Vergangenheit weilt, von den 5 Jahren von der Verurteilung bis heute erzählt und dann Patty, die im hier und jetzt berichtet. Dadurch bekommen wir natürlich auch von jeder Figur 2 Seiten mit. Beide wirken in ihren Abschnitten durchaus sympathisch und gerade Pattys Humor hat mich teilweise völlig abgeholt. Man fragt sich immer wieder, ob man für Patty überhaupt Sympathie empfinden darf und gerade diese innere Zerrissenheit des Lesers sorgt dafür, dass man völlig vom Buch gefangengenommen wird.

Stets spannend geschrieben, lässt dieses Buch den Leser nicht mehr los, bis es dann in einem absolut fulminanten Finale mit Gänsehaut endet. Ein Buch, das mich absolut überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Absolut empfehlenswertes Erstlingswerk

SCHIKANE
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Das Lesen eines Erstlingswerkes ist immer ein wenig wie eine Wanderung durch neues Gebiet. Wenn man anfängt, weiß man nicht, ob einen öde, langweilige Landstriche oder ein abenteuerlicher Dschungel erwartet. ...

Das Lesen eines Erstlingswerkes ist immer ein wenig wie eine Wanderung durch neues Gebiet. Wenn man anfängt, weiß man nicht, ob einen öde, langweilige Landstriche oder ein abenteuerlicher Dschungel erwartet. Adrian Zeyher ist mit Schikane ein blühendes, lebendiges Meisterwerk gelungen, welches man ungern wieder verlässt. Wie bei einer Wanderung läuft man einfach los, ohne zu wissen, wo man ist, was man erlebt. Doch je mehr sich der Schleier lichtet, desto gefangener ist man in der Geschichte.

Leonard Kaczmarek ist ein ganz besonderer Kommissar. Nicht exzentrisch, eigenbrötlerisch oder extrem egoman, wie man es oft in anderen Büchern erlebt, sondern eher Typ Opfer. Leonard kämpft Zeit seines Lebens mit Mobbing und den Auswirkungen davon. Auch jetzt, bei der Polizei, ist er den Schikanen eines Kollegen ausgesetzt. Daher freut es ihn umso mehr, als sein Freund aus Jugendtagen sich in sein Revier versetzen lässt. Der erste gemeinsame Fall ist auch sogleich der Mord an einem Jugendlichen, welcher bekannt dafür war, seine Opfer zu schikanieren. Ein möglicher Täter, das Lieblingsopfer des Ermordeten, ist schnell gefunden. Doch ist der Fall wirklich so schnell gelöst?

Mit Leonard Kaczmarek ist Adrian Zeyher eine ganz besondere Figur gelungen. Er wirkt auf den ersten Blick unglaublich unscheinbar und geradezu langweilig und man möchte ihn so oft schütteln, damit er sich nicht ständig selbst im Wege steht. Er ist das perfekte Sinnbild dafür, was Mobbing in der Schule aus einem macht. Dass man es eben nicht später einfach ad acta legen kann, wenn man gerade in der prägenden Zeit des Lebens gelernt hat, wie gemein andere Menschen sein können. Seine Freunde aus der Schulzeit, die Brüder Viktor und Ragan, von denen einer im Gefängnis sitzt, sind das genaue Gegenteil und gerade diese beiden extremen Pole machen die Freundschaft und auch das Buch für die Leser spannend. Man verzeiht gerade Viktor vieles, was man anderen nicht verzeihen würde, eben weil er so gut zu Leo ist. Die psychologische Komponente gibt dem Buch eine ungeahnte Tiefe, ohne jemals belehrend zu wirken. Man kann sich drauf einlassen, muss es aber nicht.

Nicht nur die Protagonisten, auch die Story selbst ist nicht zu verachten. Ein packender Schreibstil gepaart mit einem hohen Spannungsbogen voller unerwarteter Wendungen sorgt dafür, dass man den Thriller nicht aus der Hand legen kann.

Ich bin von diesem Buch absolut überzeugt und begeistert und kann es nur empfehlen. Dem Autoren wünsche ich alles Gute und hoffe, bald wieder ein Werk von ihm in Händen halten zu können.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Wunderschöne Neuauflage

Athanor 1: Der letzte Krieger
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„Der letzte Krieger“, ein Buch, welches ich vor einigen Jahren verschlungen habe, wurde neu aufgelegt: Hardcover, Lesebändchen, Illustrationen von Timo Kümmel... Ich musste es einfach haben und bin nach ...

„Der letzte Krieger“, ein Buch, welches ich vor einigen Jahren verschlungen habe, wurde neu aufgelegt: Hardcover, Lesebändchen, Illustrationen von Timo Kümmel... Ich musste es einfach haben und bin nach wie vor begeistert.
Athanor scheint der letzte Krieger des Menschengeschlechts zu sein, woran er selbst nicht ganz unschuldig zu sein scheint. Um nicht ganz unnötig und allein durch die Welt zu wandeln, betreibt er Handel mit Elfen und Zwergen, da diese niemals freiwillig miteinander zu tun haben würden. Auch jetzt ist er, begleitet von zwei Elfen wieder auf dem Weg zu den Zwergen. Doch die Elfen spielen ein falsches Spiel mit ihm und so wird sein Leben doch aufregender als vermutet.
Kaum hat er diese Hürde gemeistert, sieht er sich aber einer Gefahr gegenüber, die ein Volk allein nicht bekämpfen kann. Werden nun alle Völker Ardaias vernichtet?
 
Meine Meinung:
Der letzte Krieger ist ein Debütroman, der mich schon damals absolut überzeugt hat. Gerade bei Fantasy ist es immer schwer, eine stimmige Geschichte zu erschaffen, da ja ganze Welten neu erfunden werden müssen. Dies ist hier sehr gut gelungen. Die einzelnen Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und es gefällt mir ungemein, wie differenziert die einzelnen Völker ausgearbeitet wurden. Man trifft auf den Menschen, Trolle, Zwerge und Elfen und jedes Volk ist so unglaublich liebevoll gestaltet, dass es vor dem inneren Auge zum Leben erwacht. . Die Geschichte ist in sich stimmig und auch abgeschlossen, gibt aber Spielraum für eine Fortsetzung, was mich sehr freut. Der Spannungsbogen ist stets gespannt und ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt. Besonders gefallen hat mir der Humor Athanors und der der Trolle. Gerade die Trolle haben mich in ihren Bann gezogen und ich wurde zu ihrem heimlichen Fan.

Die neue Gestaltung ist absolut stimmig und wunderschön. Ich hatte Athanor ein wenig anders vor meinem geistigen Auge als Timo Kümmel, aber das macht nichts. Das Personenverzeichnis war für mich nicht besonders wichtig, da die einzelnen Figuren im Buch so präsent sind, dass man da schnell einen Überblick bekommt. Dafür habe ich sehr gerne im Ardaia Lexikon geblättert und fand auch den Werkstattbericht sehr interessant.
 
Fazit: Eine absolute Leseempfehlung für alle Fantasyfans.  Auch wer es schon gelesen hat, wird mit dieser Ausgabe viel Freude haben.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Leseempfehlung

Jenseits von tot
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Jenseits von Tot ist der Abschluss Lucie Flebbes Trilogie um Eddie Beelitz und ihren Freund Zombie. Normalerweise ist es etwas, sagen wir, unklug, mit einem Finale in eine Reihe zu starten, doch ich habe ...

Jenseits von Tot ist der Abschluss Lucie Flebbes Trilogie um Eddie Beelitz und ihren Freund Zombie. Normalerweise ist es etwas, sagen wir, unklug, mit einem Finale in eine Reihe zu starten, doch ich habe mich in die Seiten gestürzt, da ich gerne von Lucie Flebbe lese und mir sicher war, auch an diesem Buch meine Freude zu haben.

Die Polizistin Eddie Beelitz arbeitet nur Teilzeit, was leider oft, naja, immer, dazu führt, dass sie wie eine gutbezahlte Sekretärin behandelt wird und kaum bis garnicht in Ermittlungsarbeit involviert ist. Dabei ist sie richtig gut. Der Staatsanwältin ist dies bewusst und so holt sie Eddie explizit ins Team, als auf einem alten Zechengelände eine Leiche gefunden wird. Ziemlich schnell wird klar, dass die Tote nicht gerade beliebt ist. Als die Ermittlungen in etwas zwielichtes Milieu abdriften, bittet Eddie ihren Freund Zombie um Hilfe und sorgt damit unbewusst dafür, dass dieser mit seinem dunkelsten Geheimnis konfrontiert wird.

Wie schon erwähnt, kannte ich die beiden Vorgängerbände nicht, was meinen Lesespaß aber in keinster Weise getrübt hat. Zwar kann man an der Entwicklung der Figuren nicht mehr teilhaben, aber bekommt dafür perfekt ausgearbeitete Protagonisten vorgesetzt, die es dem Leser leicht machen, richtig in die Story eintauchen zu können. Eddie und Zombie, besonders Zombie, sind keine 08/15 Protagonisten. Gerade Zombie ist eben weder der Bad Boy noch der geläuterte Bad Boy, der durch die Liebe weichgewaschen wurde, sondern eine schillernde Persönlichkeit aus schwierigem Umfeld. Er zeigt in diesem Buch viele Seiten und es ist eine wahre Freude, allein ihn durch die Seiten zu begleiten. Die Autorin hatte während des gesamten Schreibprozesses die Spannungskurve im Blick und schafft es somit, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln.

Lucie Flebbe schneidet in ihrem Buch viele Themen an, drängt sie ihren Lesern aber nicht au, sondern überlässt es jedem einzelnen, sich dazu Gedanken zu machen, oder sie einfach als Teil der Story zu sehen und darüber hinwegzulesen. Das gefällt mir sehr gut. Wir hätten hier als Hauptschwerpunkt eine Wachkoma WG, die sehr deutlich darauf hinweist, dass es einen großen Pflegenotstand gibt. Auch überforderte Schwangere, Mobbing während der Geburt und ein klein wenig Rassismus werden aufgegriffen, aber nie irgendwie gezwungen, sondern perfekt in die Story eingebunden.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Buch, welches ich sehr gerne gelesen habe und welches nicht nur Appetit auf die Vorgänger macht, sondern auf Lucie Flebbe im Allgemeinen. (Ihre Bücher natürlich).

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