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Veröffentlicht am 25.05.2021

Reise in die Vergangenheit

Die verstummte Frau (ungekürzt)
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Der verurteilte Kinderschänder Daryl Nesbitt bietet sich der Polizei als Informant an, um einen Gefängnisaufstand aufklären zu können. Im Gegenzug will er, dass die Ermittlungen gegen ihn neu aufgerollt ...

Der verurteilte Kinderschänder Daryl Nesbitt bietet sich der Polizei als Informant an, um einen Gefängnisaufstand aufklären zu können. Im Gegenzug will er, dass die Ermittlungen gegen ihn neu aufgerollt werden.
Für die Pathologin Sara Linton wird es zu einem Blick zurück in ihre Vergangenheit, ihre Ehe mit dem verstorbenen Polizeichef Jeffrey Tolliver.
All das tut ihrer neuen Beziehung zu Will Trent nicht gut. Er hatte ihr in Band 7 der Georgia-Reihe einen Heiratsantrag gemacht. Die Autorin lässt es bis zum Ende des Buches offen, ob sich die beiden zusammenraufen können.
Auf jeden Fall ist es gut, dass die Ermittlungen so weit zurückreichen, denn es stellt sich eine Verbindung zu aktuellen Morden und Vergewaltigungen heraus.
Karin Slaughter ist nichts für schwache Nerven, denn sie scheut sich nicht, grausige Details zu beschreiben. Ihr Blick in die kranke Psyche des Täters lässt einen immer wieder erschaudern. In jedem Fall ist sie eine Meisterin des Spannungsbogens, nicht nur in Bezug auf die Polizeiarbeit, sondern auch in dem Auf und Ab in Saras Liebesleben. Auch die anderen Charaktere haben ihre Persönlichkeit und man kann von Folge zu Folge ihre Weiterentwicklung sehen.
Ich habe dieses Buch als Hörbuch konsumiert. Es wurde ausgezeichnet vorgetragen von Nina Petri. Ihr gelingt es, die Persönlichkeit der Protagonisten und ebenso den Spannungsbogen perfekt  wiederzugeben. Nina Petris Stimme ist sehr angenehm, die Aussprache deutlich und akzentuiert.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Fantasy mit moralischer Botschaft

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Ja, eigentlich ist es nicht erst seit Harry Potter ein alter Hut, dass Kinder plötzlich magische Fähigkeiten an sich entdecken und dann in einer Zauberschule landen.

Doch hier bei Chris Colfer hat man ...

Ja, eigentlich ist es nicht erst seit Harry Potter ein alter Hut, dass Kinder plötzlich magische Fähigkeiten an sich entdecken und dann in einer Zauberschule landen.

Doch hier bei Chris Colfer hat man fast das Gefühl, so etwas noch nie gelesen zu haben.
Brystal wächst in einem Land auf, in dem Frauen der Zugang zu Büchern, Wissen oder gar Berufen verwehrt wird. Als sie ihre inneren Fähigkeiten entdeckt, kommt eine gute Fee und bringt sie auf ein magisches Internat, wo sie mit anderen Kindern ausgebildet werden soll.

Der Autor schafft eine wirklich wundervolle Fantasiewelt voller Einhörner, Hexen, Trollen und noch manch anderen geheimnisvollen Wesen . Es gibt Abenteuer, die die Schüler in Freundschaft zusammenwachsen lassen und dabei werden dem jugendlichen Leser viele Einsichten vermittelt, wie zum Beispiel, dass jeder Mensch einzigartig ist.
Jeder soll seinen eigenen Weg gehen.
Man soll mutig für seine Werte eintreten, aber ein gutes Ziel ist nicht mit bösen Taten zu erreichen.

Es gibt hier sehr viele moralische Fingerzeige, doch sie sind wunderbar eingebettet in das Geschehen. Selbst mir als Erwachsenen hat das Hören der Geschichte sehr viel Spaß und Spannung bereitet. Großen Anteil am Gelingen dieses Hörbuches hat der Sprecher Rufus Beck. Er ist einfach genial, wie er sich in die Charaktere einlebt, jedem eine eigene Tonlage und Akzent verleiht und von Anfang an sehr präsent erzählt. "Die geheime Akademie" ist ein hinreißendes Hörbuch für Kinder, man freut sich schon sehr auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Stark und optimistisch

Sturmvögel
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Die Protagonistin Emmy ist eine hochbetagte alte Dame, die noch resolut ihr Leben bewältigt, altersbedingten Gebrechen die Stirn bietet und sich nicht von ihren Kindern bevormunden lässt. Der Roman rollt ...

Die Protagonistin Emmy ist eine hochbetagte alte Dame, die noch resolut ihr Leben bewältigt, altersbedingten Gebrechen die Stirn bietet und sich nicht von ihren Kindern bevormunden lässt. Der Roman rollt ihr ganzes Leben auf. Sie wächst Anfang des letzten Jahrhunderts in kargen, aber liebevollen Verhältnissen auf. Doch mit 14 Jahren wird sie zur Vollwaise, und während ihre Geschwister, die sie nie wieder sehen sollte, adoptiert werden, ist sie schon alt genug, um in Berlin in Stellung zu gehen. Als Hausmädchen in einem vornehmen Haushalt lernt sie ihren späteren Mann kennen. Trotz ihrer drei Kinder ist die Ehe auf Dauer nicht glücklich. Gerade die Nazizeit und der 2. Weltkrieg ziehen tiefe Gräben zwischen den Eheleuten.
Doch Emmy geht unbeirrt ihren Weg. Sie ist eisern entschlossen, sich durch nichts und niemanden unterkriegen zu lassen. Sie zwingt sich in den schlimmen Momenten ihres Lebens an schöne Dinge zu denken und nach vorn zu blicken. Ein wunderbares Lebensmotto.
Als Nebenfiguren tauchen abwechselnd ihre Kinder auf. Man lernt ihren Charakter kennen. Sehr interessant, wie unterschiedlich sie sich entwickelt haben. Grandios ist dann die Szene der Testamentseröffnung, die für alle die totale Überraschung birgt.
Mir hat dieser außergewöhnliche Lebensweg gut gefallen. Er gibt Zeugnis über die Lebensbedingungen über fast ein ganzes Jahrhundert und beeindruckt durch die Herzensbildung einer einfachen Frau, der nur wenig Zeit in einer Schule vergönnt gewesen ist. Die Autorin ist durch das Leben ihrer eigenen Großmutter zu diesem Roman inspiriert worden. Wie schön, dass es diese Frauen wirklich gibt, die ungebrochen durch zwei Weltkriege kommen und ihre positive Weltsicht niemals verlieren.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Gurke gesucht

Verfehlt
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Beim Spreewaldfest in Lübben wird der Schützenkönig durch einen gezielten Messerwurf getötet. Kurze Zeit später überlebt der väterliche Freund der Kommissarin Klaudia Wagner, Schiebschick, ein gleiches ...

Beim Spreewaldfest in Lübben wird der Schützenkönig durch einen gezielten Messerwurf getötet. Kurze Zeit später überlebt der väterliche Freund der Kommissarin Klaudia Wagner, Schiebschick, ein gleiches Attentat nur knapp. Bei besagtem Fest dreht sich alles um Gurken, selbst Gurkenschnaps wird verkostet.  Trotzdem ist es für mich ein Highlight, dass eine grüne Gurke auf Stelzen als Zeuge, wenn nicht sogar als dringend Tatverdächtiger gesucht wird.

Mir hat die Atmosphäre im Spreewald ausgesprochen gut gefallen. Es gibt viele originelle Charaktere, und das Tatmotiv ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Da muss Klaudia Wagner tief in der Vergangenheit der Opfer wühlen. Ihr Kollege erweist sich dabei oft als Hindernis. Er missgönnt ihr den beruflichen Erfolg und vergiftet mit spitzen Bemerkungen und unterlassenen Hinweisen die Arbeitsatmosphäre.

Es geht sehr familiär zu in diesem Regionalkrimi, denn man kriegt von einigen Beteiligten direkt den privaten Hintergrund mitserviert. Hier in diesem Fall ist es unterhaltsam und als Nebenschauplatz sehr interessant. Trotzdem geht es nicht nur betulich zu dort in Lübben. Es gibt einiges an Action, ganz besonders gegen Ende, als der wahre Täter verhaftet werden kann.
Mir hat dieser Spreewaldkrimi gut gefallen.


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Veröffentlicht am 11.05.2021

Alt, aber clever

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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In einer idyllischen Seniorenresidenz können gut betuchte ältere Herrschaften äußerst komfortabel ihren Lebensabend verbringen. Es gibt viele Unterhaltungsangebote, aber ein ganz besonderer kleiner Kreis ...

In einer idyllischen Seniorenresidenz können gut betuchte ältere Herrschaften äußerst komfortabel ihren Lebensabend verbringen. Es gibt viele Unterhaltungsangebote, aber ein ganz besonderer kleiner Kreis hat sich der Auflösung alter Kriminalfälle verschrieben. Seine Mitglieder sind geistig noch völlig intakt, auch wenn die Gelenk murren. Außerdem verfügen sie über Beziehungen, die sie spielen lassen können, um an Informationen zu kommen. Als nun ein Mord fast vor der Haustür passiert, ist das wie ein Geschenk des Himmels. Mit Charme und Schläue wickeln sie die örtliche Polizei um den kleinen Finger und tragen maßgeblich zur Aufklärung bei. Sie haben dabei erstaunliche Tricks auf Lager.

Die Hobbydetektive sind schon etwas speziell, sozusagen altersschrullig, doch sehr sympathisch. Ihre Gebrechlichkeit und ihre Vergesslichkeit tragen sie mit heiterer Gelassenheit. Damit sorgen sie oft für ein Schmunzeln beim Leser. Der Autor schafft es mit seinem britischen Humor, das Alter auf die Schippe zu nehmen, ohne die Personen lächerlich zu machen.
Die Mordermittlung schreitet nur gemächlich voran, aber das Augenmerk liegt auch auf der gesamten Atmosphäre in dieser vornehmen Residenz und auf den großen und kleinen Geheimnissen ihrer Bewohner.
Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Der Klappentext hat gehalten, was er versprochen hat. Wer feinsinnigen britischen Humor mag, der liegt hier genau richtig.

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