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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch für Schleswig-Holstein-Fans

Tide, Tat und Tod
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Franz Stegmayer, ein bayrischer Autor mit momentaner Schreibblockade, soll auf den Zug "Regionalkrimi" aufspringen, denn dieses Genre boomt gerade. Dazu wird er nach Friedrichskoog ins Haus seines Verlegers ...

Franz Stegmayer, ein bayrischer Autor mit momentaner Schreibblockade, soll auf den Zug "Regionalkrimi" aufspringen, denn dieses Genre boomt gerade. Dazu wird er nach Friedrichskoog ins Haus seines Verlegers geschickt, um dort Eindrücke zu sammeln. Doch der grantlige Bayer findet Schleswig-Holstein so gar nicht aufregend, im Gegenteil. Und so ganz nebenbei tappt er in jedes erdenkliche Fettnäpfchen... In seinem Frust schreibt er seinem Verleger einen brandheißen Frustbrief...

Der Charakter Franz Stegmayer ist ein richtig bayrisches Urgestein, mit überragendem Dialekt, grantlig, nichts geht über seine Heimat, alles andere ist blöd. Und dies hat Bernd Mannhardt hier wirklich gut rübergebracht. Stegmayer ist ein richtiger Charakter, den man mag oder nicht. Ein Zwischending gibt es nicht. Ich selbst fand ihn klasse und konnte herzlich über ihn Lachen. Und an so mancher Stelle konnte ich sein Heimweh sogar verstehen. Wenn man so gar nichts mit dem hohen Norden zu tun haben will, ist es für einen Bayer auch bestimmt wirklich schwierig. Der Schreibstil ist einfach herrlich. Die Form der Geschichte als Brief ist mal etwas ganz ausgefallenes, man muß sich erst dran gewöhnen, aber dann liest es sich ganz geschwind so weg. Die Fußnoten des Verlegers, die diesem Buch noch einen weiteren außergewöhnlichen Touch verleihen, sind ein weiteres humoristisches Highlight und bereiten schon alleine sehr viel Spaß. Die unterschiedlichen Auffassungen zwischen Verleger und Stegmayer sind schon bemerkenswert!

Ein Buch, das Schleswig-Holstein-Fans (so wie mich) herzlich auflachen läßt. Man darf sich nur nicht viel Krimihandlung versprechen!


Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwächelt leicht

Daringham Hall - Die Rückkehr
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Ben Sterling hat das Landgut Daringham Hall übernommen, doch die Familie Camden dankt es ihm nicht. Sie stellen sich fast alle gegen ihn und auch die Dorfbewohner boykottieren seine Pläne. Als dann auch ...

Ben Sterling hat das Landgut Daringham Hall übernommen, doch die Familie Camden dankt es ihm nicht. Sie stellen sich fast alle gegen ihn und auch die Dorfbewohner boykottieren seine Pläne. Als dann auch noch böse Gerüchte verbreitet werden und sogar Kate nicht mehr an ihn glaubt, entscheidet er sich gegen England und kehrt nach New York zurück. Seine Freunde versuchen alles, um ihn umzustimmen. Ben steht vor der wichtigsten Entscheidung seines Lebens.

Im dritten Teil der Daringham Geschichten geht es munter weiter mit dem Auf und Ab in der Beziehung zwischen Kate und Ben. Das hat mich ehrlich gesagt etwas genervt. Man kann nur hoffen, daß es am Schluß ein endgültiges Happy End ist, denn sonst könnte es ja ewig so weitergehen bis die Beiden alt und grau sind. Trotzdem sollte jeder, der die ersten zwei Teile der Trilogie gelesen hat, auch den dritten Teil lesen. Man will ja schließlich wissen, ob alle Familienmitglieder endlich weider glücklich werden,

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut gelungen

COLD EAST
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MI6-Agent Aidan Snow befreit in der Ukraine einen britischen Gefangenen, in den USA wird ein Terroranschlag auf ein Kaufhaus vereitelt. Zeitgleich gelingt es einem Gefangenen aus dem sichersten Gefängnis ...

MI6-Agent Aidan Snow befreit in der Ukraine einen britischen Gefangenen, in den USA wird ein Terroranschlag auf ein Kaufhaus vereitelt. Zeitgleich gelingt es einem Gefangenen aus dem sichersten Gefängnis Russlands zu fliehen. Doch die schlimmste Tatsache besteht darin, daß die Al Quaida im Besitz einer Atombombe ist, die so groß wie ein Koffer ist und sich auf dem Weg nach Europa mit unbekanntem Ziel befindet. Aufgrund dieser Tatsache sind CIA, FBI und MI6 gezwungen, zusammen zu arbeiten, um das Unglück zu verhindern.

Hier liegt wirklich ein sehr spannender Thriller vor, der es in sich hat. Der Spannungsbogen ist sofort da und steigert sich mit jeder Seite. Er hält wirklich bis zum letzten Satz durch. Aber trotz dieser Spannung kann man das Buch nicht einfach so verschlingen. Man muß hier doch höllisch aufpassen, um nicht mit den verschiedenen Abkürzungen, Handlungsorten und Charakteren durcheinander zu geraten. Nebenbei sollte man sich auch mit der aktuellen politische Lage auskennen, denn dieser Thriller besticht auch durch seine Aktualität. Die Charaktere sind toll dargestellt und vor allen Snow kommt sehr sympahisch rüber. Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und trotz des schwierigen Themas verständlich, so daß man auch als Neuling in diesem Genre Spaß an dem Buch haben wird.

Einziger Kritikpunkt ist für mich das Fehlen eines Personenregisters und eines Anhangs mit Erklärungen der einzelnen Abkürzungen. Das würde so manches Zurückblättern sparen! Ansonsten: Ein absolut gelungenes Buch!



Veröffentlicht am 18.07.2021

Kleines Buch mit Gänsehautgarantie

Winter des Wahnsinns
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Professor Charles Ward ersteht in einer Buchhandlung einen uralten Reiseführer, in dem bereits drei Vorbesitzer aus verschiedenen Jahrhunderten geheimnisvolle Notizen hinterlassen haben. Das Buch fesselt ...

Professor Charles Ward ersteht in einer Buchhandlung einen uralten Reiseführer, in dem bereits drei Vorbesitzer aus verschiedenen Jahrhunderten geheimnisvolle Notizen hinterlassen haben. Das Buch fesselt ihn, handelt es von dem schwarzen Prinzen, der noch immer in Schottland als Geist wandelt. Charles geht den geheimnisvollen Notizen auf den Grund und merkt zu spät, daß er es mit einem verfluchten Buch zu tun hat.

Veit Etzold, der bisher für seine gelungenen Thriller bekannt ist, hat sich mit seinem Kurzroman "Winter des Wahnsinns" diesmal eher dem Horrorgenre zugewandt. Dies hat mir gut gefallen! Der Erzählstrang um Charles Ward spielt in der Gegenwart, während es immer wieder Rückblicke in die Zeit des schwarzen Prinzen gibt. Der Charakter des Charles ist richtig gut beschrieben. Man erlebt, wie er sich durch die Kraft des Buches verändert, ja, er wird davon besessen. Doch er ist auch innerlich zerrissen, die Entscheidung, dem Buch zu dienen oder bei seiner Frau zu bleiben, fällt ihm zunächst schwer, letztendlich flüchtet er in ein Geflecht aus Lügen. Fast kann man Mitleid mit ihm bekommen. Veit Etzold beschreibt die schottische Landschaft so geheimnisvoll, wie es für das Buch erforderlich ist. Man sieht diese verwunschene Landschaft richtig vor sich. Einziges Manko dieses Buches ist sein Umfang. Die 109 Seiten sind leider viel zu schnell gelesen!

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Hätte mehr Spannung vertragen können

Um Mitternacht ab Buckingham Palace
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London, 1941. Während London bombardiert wird, befürchtet der Secret Service eine Entführung der beiden Prinzessinnen Elizabeth und Margaret. Sie werden inkognito nach Irland gebracht. Dort werden sie ...

London, 1941. Während London bombardiert wird, befürchtet der Secret Service eine Entführung der beiden Prinzessinnen Elizabeth und Margaret. Sie werden inkognito nach Irland gebracht. Dort werden sie als Ellen und Mary bei Detective Strafford untergebracht. Doch sie werden schnell enttarnt und die Gefahr der Entführung wird immer greifbarer.

JB Lawless behandelt in "Um Mitternacht ab Buckingham Palace" die Kindheit von Queen Elizabeth und ihrer Schwester Margaret. Der Roman basiert auf wahren Ereignissen, was einen ganz besonderen Reiz ausübt. Man erfährt als Leser hier Geschehnisse rund um zwei besondere Persönlichkeiten der Realität, die sonst eher im Verborgenen bleiben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß sich damals alles genauso zugetragen hat. Der Autor, der unter Pseudonym schreibt, beschreibt hier sehr eindringlich, wie schwer es war, die Prinzessinnen aus dem Buckingham Palace nach Irland zu schleusen. Der Weg war gefährlich und nicht einfach zu bewältigen. Dazu kamen noch die Schwierigkeiten zwischen Briten und Iren, diese Probleme machten auch vor dem Umgang mit britischen Prinzessinnen nicht halt. Hier wird dem Leser die Tragweite des Konfliktes richtig bewusst. Trotz des schwierigen Themas läßt sich das Buch durch den Schreibstil sehr gut und vor allem flüssig lesen. Allerdings benötigt man etwas Geduld, bis etwas Spannung aufkommt. Zunächst passiert nicht wirklich viel, genau wie im Leben von Elizabeth und Margaret zu dieser Zeit. Was im Nachhinein betrachtet auch eigentlich logisch ist. Mir hat an diesem Buch vor allem der Einblick in die Kindheit der Prinzessinnen sowie der Konflikt britisch - irisch gefallen. Ein wenig mehr Tempo wäre nicht schlecht gewesen, aber ich gehe davon aus, daß der Autor sich an die Tatsachen gehalten hat und diese Zeit hatte halt aus Sicht des Königshauses nicht viel zu bieten.

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