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Veröffentlicht am 01.06.2021

Eine echte Herausforderung für Jung und Alt :o)

HOPPLA!
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"HOPPLA!" von Frank Baumann ist im April 2021 als Hardcover mit 48 Seiten beim Wörterseh Verlag erschienen.

Das Buch ist ganz toll und hochwertig produziert, es lockt nicht nur das Cover, sondern geht ...

"HOPPLA!" von Frank Baumann ist im April 2021 als Hardcover mit 48 Seiten beim Wörterseh Verlag erschienen.

Das Buch ist ganz toll und hochwertig produziert, es lockt nicht nur das Cover, sondern geht im Innern mit so vielen wunderschönen Bärenfotos weiter.

"HOPPLA!" ist viel mehr als nur ein Bildband über die Bären im Aroser Bärenland, nämlich ein wirklich kniffliger Rätselband für alle Altersklassen.

Die Bilder sind immer doppelt abgebildet, auf der rechten und der linken Seite auf den ersten Blick dasselbe - aber, und darum geht es hier: es muss ganz genau hingesehen werden, denn es gibt kleine, aber feine Unterschiede zwischen den Bildern, jeweils 7 an der Zahl, die es zu finden gilt. Und das ist eine echte Herausforderung...

Glücklicherweise befindet sich im Anhang eine Auflösung, denn ein paar Mal musste ich schon "spickern", da wir die Fehler nicht alle finden konnten.

Frank Baumann hat hier ein superschönes Buch geschaffen, das eine tolle Werbung für das Aroser Bärenland ist und bei allen Bären- und / oder Rätselfans einen Platz im Bücherregal verdient hat.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Unterhaltsamer Krimi mit ganz viel Urlaubsfeeling

Adria mortale - Bittersüßer Tod
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"Adria Mortale - Bittersüsser Tod" von Margherita Giovanni ist im Mai 2021 als Taschenbuch mit 384 Seiten bei Lübbe erschienen.
Pesaro del Monte piccolo Cattolica - wenn bei diesem klangvollen Namen keine ...

"Adria Mortale - Bittersüsser Tod" von Margherita Giovanni ist im Mai 2021 als Taschenbuch mit 384 Seiten bei Lübbe erschienen.
Pesaro del Monte piccolo Cattolica - wenn bei diesem klangvollen Namen keine Urlaubsstimmung aufkommt, wo dann?! In dieses beschauliche Dörfchen an der italienischen Adria reisen 1958 Sonja und Elke, zwei deutsche Touristinnen, auf Elkes Roller.
Die beiden jungen Frauen wollen eine schöne Zeit am Meer verbringen und finden Unterkunft in der kleinen Pension von Federica Pellegrini.
Kurze Zeit später ist es in dem malerischen Dörfchen alles Andere als beschaulich, denn einer der Pensionsgäste, der derzeit der Lehrer des Dorfes ist, wird tot aufgefunden.
Wie ist Kilian Rossi gestorben? War es Mord?
Das versucht Pensionswirtin Federica herauszufinden.
Allerdings schaltet sie parallel auch die Polizei ein, und wenig später reist Commissario Garibaldi an und nimmt die Ermittlungen auf.

Beim Lesen dieses locker-leichten, humorigen Krimis fühlt man sich beschwingt und glaubt das Meer förmlich zu riechen und die Brandung zu hören.
Die Unbeschwertheit und Neugier auf Unbekanntes der beiden jungen Frauen Ende der 50er Jahre kommt hier sehr authentisch herüber.
Über weitere deutsche Pensionsgäste musste ich mehrfach sehr schmunzeln, denn hier und auch bei einigen der italienischen Figuren hat die Autorin typische Klischees aufgegriffen und sehr schön auf den Punkt gebracht.

Die Dorfgemeinschaft ist eigentlich in unterschiedliche Lager gespalten, zumindest, was das Thema Tourismus angeht.
Als aber der Commissario mit seinen Befragungen beginnt, halten sie bombenfest zusammen und bilden eine Mauer der Einigkeit.

Margherita Giovanni hat die Ermittlungen der Polizei zum Todesfall Rossi clever durchdacht und wartet mit überraschenden Wendungen und Aussagen auf, was nicht unbedingt zur schnellen Aufklärung beiträgt.

Die Protagonisten wurden mit viel Liebe zum Detail erschaffen und besonders Federica Pellegrini sowie die deutschen Mädels konnten überzeugen.

Das Lesen hat insgesamt viel Spaß gemacht, es gab einige Wendungen und die Auflösung habe ich zuvor nicht enträtseln können.
Außerdem sind eine Menge Lokalkolorit, italienisches Flair und ein schöner Humor enthalten, dazu eine Prise "Amore", so dass sich eine stimmige Lektüre ergibt, die gut unterhält.
Im Mittelteil gab es leider einige Längen und ich persönlich hätte mir etwas mehr Tiefgang und noch einen Hauch mehr 50er Jahre gewünscht, darum gibt es "nur" 4 von 5 Sternen.


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Veröffentlicht am 19.01.2021

Unterhaltsames Buch aus der Welt der Gamer - wo Jeder Alles sein kann, was er sich wünscht...

88 Namen
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"88 Namen" von Matt Ruff ist als Taschenbuch mit 336 Seiten im November 2020 beim Fischer Tor Verlag erschienen.

Mit seiner auffälligen Erscheinung fällt das Buch direkt ins Auge des Betrachters, der ...

"88 Namen" von Matt Ruff ist als Taschenbuch mit 336 Seiten im November 2020 beim Fischer Tor Verlag erschienen.

Mit seiner auffälligen Erscheinung fällt das Buch direkt ins Auge des Betrachters, der Titel macht neugierig, ohne etwas über Inhalt oder Thematik zu verraten.

"88 Namen" handelt von der Welt der Online-Spiele. Hauptperson ist John Chu, ein sog. Sherpa, der sich dafür bezahlen lässt, Kunden beim Bestehen von Online-Games zu helfen und sie als Kämpfer, Helden, Trolle, Götter oder was immer sie sich zu sein wünschen durch die Spiele zu führen, hauptsächlich durch ein Abenteuer-Spiel namens "Call to Wizardry".

Das Geschäft läuft bestens, aber dann kommt Mr. Jones - wer ist dieser geheimnisvolle Auftraggeber, der durch seinen Assistenten Smith immer wieder mitteilen lässt, wie das Game abzulaufen hat. Was will er wirklich? Ist er vielleicht Kim Jong-Un, der die virtuelle Welt auskundschaften möchte, um sie für seine politischen Intrigen zu nutzen? Er zahlt hohe Summen an John Chu und sein Team, aber was wäre ein guter Job ohne das Angebot eines mysteriösen Gegenparts, der das Doppelte zahlt, wenn Chu Mr. Jones auflaufen lässt?!...

Außerdem hat John Probleme mit seiner Ex-Freundin Darla, die nach einer äußerst unschönen Trennung geschworen hat, sich an ihm zu rächen...

Matt Ruff hat einen wirklich mitreißenden, cleveren Schreibstil, die Welt der Games ist super erklärt (es gibt auch ein Glossar im Anhang mit der Erklärung der Grundbegriffe, was für mich als Neuling in dieser Welt wirklich wertvoll war!) und am Anfang jeden Kapitels gibt es einen kurzen Absatz aus jeweils unterschiedlichen Quellen, die Erklärungen und Infos im lexikalischen Stil liefern.

So macht das Lesen viel Spaß und auch die Ausflüge in die vergangenen Epochen der virtuellen Welten haben mir sehr gefallen. Ein paar reichlich skurrile Abschweifungen gab es hier auch, aber bevor es anfing, wirklich zu nerven, war es damit dann auch wieder vorbei.

Der Autor erschafft hier vielschichtige Charaktere, teilweise weiß man nicht, ob man sich mit ihnen gerade in der Realität oder in der virtuellen Welt von "Call to Wizardry" befindet. So fällt besonders gut ins Auge, dass hier mit Identitäten gespielt wird, Realität und Fiktion werden miteinander vermischt, Jeder kann Alles sein - das liefert auf der einen Seite Chancengleichheit (niemand weiß, ob die gertenschlanke Amazone in Wirklichkeit ein bärtiger Trucker mit Bierbauch ist oder eine Person mit Handicap, die auch einfach mal ein Held sein will oder normal, ohne Getratsche und mitleidige Blicke). Auf der anderen Seite ist es ein gefährliches Gebiet, weil niemand wirklich weiß, mit wem er es zu tun hat, ob das Gegenüber hehre Ziele verfolgt oder ein Betrüger ist.

Alles in allem sehr unterhaltsam und witzig auch für Nicht-Gamer. Für echte Geeks und Nerds vermutlich nochmal ein gänzlich anderes Lesevergnügen, da hier garantiert genügend Anspieleungen, Hinweise und ironische Parodien drinstecken, die man nur mit einem gewissen Basiswissen erkennt ;o))

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Jessie und Sam im magischen Wunderland - ein düsteres Fantasy-Märchen

Todessamen
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"Todessamen" von Nicole Siemer ist ein düster angehauchter Fantasyroman, der in Grubingen spielt, einem kleinen Ort, der auf keiner Karte zu finden ist...

Hauptprotagonistin ist Jessie, die seit ihrer ...

"Todessamen" von Nicole Siemer ist ein düster angehauchter Fantasyroman, der in Grubingen spielt, einem kleinen Ort, der auf keiner Karte zu finden ist...

Hauptprotagonistin ist Jessie, die seit ihrer Geburt in Grubingen lebt und Vollwaise ist. Den Tod ihrer Eltern hat sie nie verkraftet, und die einzig greifbare Erinnerung, die sie tröstet, ist eine alte Ausgabe von "Alice im Wunderland", das sie von ihren Eltern geschenkt bekam - damals.

Jessie ist recht einsam, ihre einzige Freundin Jenny ist missgünstig und oft ätzend und keine echte Freundin...so flüchtet sich Jessie, die eine sehr rege Fantasie besitzt, in ihre eigene Welt und zu ihrem imaginären Freund Sam - und eines Tages steht er am Waldrand des Grubingers Forsts, ganz real, und bittet Jessie, ihm zu folgen...so beginnt der erste spannende Ausflug in eine andere Welt...traumhaft und idyllisch, aber der Schein trügt...

Die Autorin Nicole Siemer hat einen wahnsinnig bildhaften, kreativen Schreibstil, ihre Fantasie finde ich absolut faszinierend!

Die Handlung ist spannend und ideenreich, bisweilen gibt es auch kleine Abstecher zu Heinrich ins 14. Jahrhundert, dort geht es äußerst blutig und gruselig zu...die detaillierten Szenen von Heinrichs "Experimenten" waren schon heftig, aber ich mag es blutig ;)

Die Kombination aus düsterer, blutiger Fantasy und Geschichte über Freundschaft und (Un-)Menschlichkeit finde ich sehr gelungen!

Die Hauptfiguren Jessie unnd Sam finde ich sehr gelungen und sympathisch, auch Jenny kommt gut herüber, man mag sie einfach nicht...

Meine Lieblingsprotagonistin ist die Strassenkatze Cheshire, die sich unauffällig überall bewegt und eine geheimnisvolle Rolle spielt...ist sie die, die sie zu sein scheint?

Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich mag an "Todessamen" vor allem die Ideenvielfalt. Was mich ein wenig gestört hat in meinem Lesefluss war die Ähnlichkeit der Namen "Jessie" und "Jenny"...

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Sterbewohl - provokante Dystopie über das Älterweden

Sterbewohl
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"Sterbewohl" von Olivia Monti wurde im November 2020 als Taschenbuch mit 220 Seiten veröffentlicht.

Es handelt sich um eine Dystopie über das Älterwerden in einer Diktatur bzw. die eiskalte, wirtschaftliche ...

"Sterbewohl" von Olivia Monti wurde im November 2020 als Taschenbuch mit 220 Seiten veröffentlicht.

Es handelt sich um eine Dystopie über das Älterwerden in einer Diktatur bzw. die eiskalte, wirtschaftliche Erwägung, ob alte Menschen noch genug Nutzen bringen...

Die Zukunft: Deutschland ist eine Diktatur, nur leicht verschleiert vom Titel "Demokratie"...die Insel Fehmarn wurde komplett umgerüstet vom Ferienparadies zum Sterbedomizil - der Staat finanziert Menschen ab einem gewissen Alter 2 Wochen Aufenthalt in einem Luxushotel, um sie dort durch Sterbeseminare zu überzeugen, "Sterbewohl" zu schlucken, um den Staat kein Geld mehr zu kosten...Eine Pille, die Dich friedlich einschlafen lässt.

Die vier Nachbarn Nadja, Anna, Max und Fred sind inzwischen alle über 65 und haben vom Staat die Einladung ins Sterbehotel erhalten. Aber sie sind sich eigentlich eilig, dass sie noch gar nicht sterben wollen - aber angucken kann man sich das Ganze ja mal. Urlaub auf Staatskosten, und dann entspannt wieder heimwärts, so planen es die 4 Protagonisten. Vor Ort stellen sie aber ganz schnell fest, dass nicht alles so ist wie es scheint und dass es so aussieht, als wenn niemand das Sterbehotel lebend verließe...

Das Thema finde ich super, es ist recht brisant und schrappt erschreckend dicht an der Realität entlang...es ist möglicherweise nur ein schmaler Grat, der da zu überschreiten wäre.

Das Buch ist zugleich unterhaltsam und wichtig, die Charaktere werden gut ausgearbeitet und haben ihre ganz eigenen Macken, so sind sie sehr authentisch und menschlich.

Es wird eine Menge detektivische Arbeit geleistet, clevere Pläne werden geschmiedet und am Ende kommt eine ganze Menge Action herein.

Leider finde ich das Ende etwas weit hergeholt und der Schreibstil des Buches konnte mich persönlich nicht so recht fesseln, daher ziehe ich einen Stern ab.

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