Spannend, aber leider zu flach gehalten
GodlandKennt ihr das, wenn man ein Buch gerne gelesen hat, es am Ende aber doch nicht überzeugen konnte? So ging es mir mit »Godland« leider. Weil jede Dystopie aus den Programmvorschauen direkt auf meine tbr-Liste ...
Kennt ihr das, wenn man ein Buch gerne gelesen hat, es am Ende aber doch nicht überzeugen konnte? So ging es mir mit »Godland« leider. Weil jede Dystopie aus den Programmvorschauen direkt auf meine tbr-Liste wandert, konnte ich hier auch nicht vorbeigehen.
In »Godland« lernen wir Yolanda kennen, die in einer dystopischen, vom Klimawandel zerstörten Zukunft lebt. Vor seinem Tod kann man sich in das virtuelle Godland hochladen, wo das Bewusstsein weiterlebt. Wer sich das nicht leisten kann, kann 20 Jahre Dienst auf einer der Serverinseln ableisten und sich damit den Upload verdienen. Klingt mega spannend, war es auch!
Ehrlich, die Spannungskurve war konstant gut und hat sich zwischendrin sogar gesteigert. Durch den recht simpel gehaltenen Schreibstil kommt man auch schnell durch das Buch durch, was genau das war was ich wollte.
Allerdings sind sowohl die Charaktere als auch die Handlung ziemlich flach geblieben und hätten mehr Tiefe vertragen können. Die Story hätte auf jeden Fall mehr Seiten oder vielleicht sogar einen Extraband hergegeben! Die zwei Punkte zusammen mit dem halb-offenen Ende (und einem weirden Plottwist zum Schluss, der nie weiter thematisiert wird?) haben mir das Buch insgesamt ein wenig kaputt gemacht.
Als gesellschaftskritische Schullektüre eignet sich »Godland« denke ich gut, vielleicht für die Mittelstufe – auf der Website des Autors gibt es sogar Unterrichtsmaterial. Ich schätze also es wurde auch mit der Intention geschrieben, deshalb war es einfach nichts für mich. Schade, dass es anders vermarktet wurde, denn als Unterhaltungsroman versagt das Buch für mich einfach in vielen Punkten… aber für einen easy read zwischendurch war es gut geeignet.