Eine wichtige Thematik, die aber mehr Spannung verdient hätte
Someone NewIn „Someone New“ begleiten wir das Leben von Micah und Julian und ihrer Freunde. Wir lernen viele, sehr verschiedene Charaktere kennen: Micahs schwulen Bruder Adrian, der von ihren Eltern rausgeschmissen ...
In „Someone New“ begleiten wir das Leben von Micah und Julian und ihrer Freunde. Wir lernen viele, sehr verschiedene Charaktere kennen: Micahs schwulen Bruder Adrian, der von ihren Eltern rausgeschmissen wurde. Ihre Uni-Freundin Aliza mit pakistanischen Wurzeln. Lilly, die mit 15 schwanger wurde und ihren Schulabschluss nachholt. Julians Mitbewohner Cassie und Auri, die Cosplays und Role Playing betreiben und „Herr der Ringe“ lieben.
Zum einen fand ich diese Vielfalt erfrischend, andererseits wurde sie manchmal etwas „zu dick aufgetragen“. Diversity ist wichtig und sollte nie „für die Quote“ eingebracht werden, aber leider hat es im Verlauf der Geschichte manchmal so gewirkt. Das Diversity-Thema wurde bei jeder Gelegenheit hervorgehoben, dadurch wirkte es auf mich eher erzwungen.
Mit Micah wurde ich leider überhaupt nicht warm. Sie war mir mit ihrer impulsiven und irgendwie aufdringlichen Art gegenüber Julian eher unsympathisch. Er hingegen wirkte auf mich ziemlich authentisch und ich konnte seine Handlungen gut nachvollziehen. Ihre gemeinsame Geschichte hat sich für mein Empfingen viel zu lange gezogen, bis sie im letzten Drittel wirklich angelaufen ist, und endete dann eher abrupt. Mir hat auch ein bisschen die Spannung gefehlt, vieles war schon vorhersehbar.
Insgesamt hat mir „Someone New“ gefallen, hätte aber noch mehr Potential gehabt. Wenn ihr Lust auf eine süße, aber eher seichte Liebesgeschichte habt und gerne viele Nebencharaktere kennenlernt, kann ich euch das Buch empfehlen.