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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2021

Atmosphärisch & interessant!

Schrei der Erinnerung
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Ich mochte die unheilvolle Stimmung des Romans von Beginn an sehr: Erin - die Protagonistin - die dunkle Geheimnisse mit sich herumträgt, die psychiatrischen Einrichtungen mit all den schwierigen Patienten, ...

Ich mochte die unheilvolle Stimmung des Romans von Beginn an sehr: Erin - die Protagonistin - die dunkle Geheimnisse mit sich herumträgt, die psychiatrischen Einrichtungen mit all den schwierigen Patienten, und den rauen Winter mit Schneestürmen an der Ostküste der USA.
Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch und bildstark, auch das düstere Innenleben der Hauptfigur wird ganz wunderbar plastisch beschrieben. Die Handlung ist rätselhaft: es gibt Andeutungen zu einer bestimmten Nacht in der Vergangenheit, und es deutet einiges darauf hin, dass diese besagte Sommernacht vor vielen Jahren, Erin, die mittlerweile als Psychiaterin arbeitet, und ihren neuen Patienten Tim verbindet…
Erin begibt sich auf Spurensuche in ihrem verhassten Heimatort, um endlich zu verstehen was in jener Nacht geschah, denn das könnte nicht nur ihrem Patienten nützen, es könnte auch ihr helfen, vieles aus ihrer schrecklichen Kindheit endlich zu begreifen…
Der Plot ist komplex, facettenreich und wendungsreich: es geht um traumatische Erlebnisse, Familiendramen, Opportunismus, Verrat, das oft fehlerhafte System Psychiatrie, und wie es ist ein Leben in Angst zu führen.
Ich vermute die Handlung hätte intensiver sein können, wenn sie innerhalb weniger Wochen abgelaufen wäre. Der lange Zeitraum, März-Juni, hat die Geschehnisse meiner Meinung nach irgendwie verwässert. Mir hat manchmal ein wenig die Spannung gefehlt und das Ende war mir persönlich ein bisschen zu harmonisch - aber im Großen und Ganzen hat mir dieser Roman gut gefallen.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Überraschend & raffiniert!

Die Nanny
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Für mich ist „Die Nanny“ eine Mischung aus Familiendrama, Schauerroman & Thriller, mit undurchsichtigen Charakteren.

Das Setting, ein Landsitz im Westen Englands, gefällt mir sehr gut, und es wird auch ...

Für mich ist „Die Nanny“ eine Mischung aus Familiendrama, Schauerroman & Thriller, mit undurchsichtigen Charakteren.

Das Setting, ein Landsitz im Westen Englands, gefällt mir sehr gut, und es wird auch wirklich atmosphärisch beschrieben. Die Hauptfiguren sind interessant, aber sie haben mich nicht wirklich bewegt. Ich empfand einige Aspekte ihrer Persönlichkeit wenig überzeugend bzw. konnte sie nicht nachvollziehen. Die Handlung ist subtil spannend, rätselhaft, vielschichtig, überraschend und sehr raffiniert gestaltet.

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Überraschend

Denn die Lüge bist du
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Das Buch beginnt direkt rätselhaft, sodass ich sofort neugierig wurde – warum ist Cash direkt so misstrauisch gegenüber Chloe - einer Fremden?
Der lebendige Schreibstil ist mitreißend, die Charaktere sind ...

Das Buch beginnt direkt rätselhaft, sodass ich sofort neugierig wurde – warum ist Cash direkt so misstrauisch gegenüber Chloe - einer Fremden?
Der lebendige Schreibstil ist mitreißend, die Charaktere sind sympathisch sowie interessant, und die Handlung ist wunderbar vielschichtig bzw. abwechslungsreich.
Chloes Probleme; die unschöne Scheidung ihrer Eltern, die gerade erst überstandene Krebserkrankung ihrer Mutter, der Umzug – inklusive neue Schule, sowie der Verdacht, dass sie ein Entführungsopfer sein könnte, werden bewegend & packend dargestellt.
Die verschiedenen Schwierigkeiten von Jugendlichen, Cashs tragische Vergangenheit bzw. ihre Folgen, und die komplizierte Beziehung zwischen Chloe & Cash werden psychologisch interessant sowie ergreifend beschrieben.
Ich mag die schonungslose Ehrlichkeit, mit der Probleme geschildert werden - mir persönlich war das manchmal jedoch zu ein bisschen zu oberflächlich bzw. nicht ausführlich genug. Ich hätte mir vieles ein wenig düsterer oder intensiver gewünscht, aber bei einem Jugendbuch ist das evtl. auch zu viel verlangt...

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Für mich mehr ein Ermittlerkrimi als ein Thriller

Die Frau vom Strand
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Ich finde, dass die Inhaltsangabe bzw. der Klappentext irreführend ist - genau wie die Bezeichnung Thriller.

Aufgrund der Inhaltsbeschreibung habe ich gedacht, es handle sich um eine "normale" Frau, die ...

Ich finde, dass die Inhaltsangabe bzw. der Klappentext irreführend ist - genau wie die Bezeichnung Thriller.

Aufgrund der Inhaltsbeschreibung habe ich gedacht, es handle sich um eine "normale" Frau, die sich in einer bedrohlichen Situation befindet und entsprechend mit ihren Ängsten kämpft. Ich dachte sie versucht zu recherchieren und begibt sich dabei in Gefahr...

Der Anfang lies auch genau das vermuten, doch der gesamte Mittelteil ist meiner Meinung nach, ein typischer Ermittlerkrimi. Und ich mag Ermittlergeschichten nicht besonders.

Die Ermittlerin ist zwar interessant und auch ihre Vorgehensweise, aber dieser Teil ist mir einfach nicht spannend genug gestaltet, bzw. einfach nicht mein Geschmack, zudem hatte ich eben etwas anderes erwartet.

Das Ende fand ich dann wieder richtig gut: als es um Becca geht, was sie herausgefunden hat und was sie daraufhin getan hat. Diese Erkenntnisse fand ich erschütternd und überraschend. Ihr Innenleben und ihre Denkweise sind düster interessant, eben so wie das spezielle Ende.

Auch die zwischenmenschlichen Aspekte und Aussagen zu wichtigen Themen fand ich anregend und gelungen angebracht, z.B. dass es man etwas nicht aus eigener Erfahrung kennen muss, um Empathie zu haben, wie vorurteilsbehaftet Familien miteinander umgehen können, und wie sehr man die Kontrolle verlieren kann, wenn die Welt um einen herum zusammenbricht. Auch das problematische Angelegenheiten hier nicht schwarz-weiss beschrieben werden, bzw. gut-schlecht, sondern in all den Grautönen dazwischen hat mir sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Ein außergewöhnlicher Spannungsroman

Das Gift des Bösen
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"Das Gift des Bösen“ ist der Folgeband von „Schatten des Bösen“, aber anders als zu erwarten, finden die Geschehnisse nicht ausschließlich danach statt – sondern teilweise davor, gleichzeitig sowie danach. ...

"Das Gift des Bösen“ ist der Folgeband von „Schatten des Bösen“, aber anders als zu erwarten, finden die Geschehnisse nicht ausschließlich danach statt – sondern teilweise davor, gleichzeitig sowie danach. Die Charaktere sind größtenteils dieselben, und auch der inhaftierte bzw. verstorbene Serienmörder aus Schatten des Bösen spielt wieder eine Rolle, wenn auch in Verbindung mit einem neuen, unheimlich verstörenden Fall für die Polizistin Florence Lovelady…
Florence Lovelady ist, wie eigentlich alle Frauen in diesem Buch, höchst unorthodox - im Guten wie im Fragwürdigen…
Der Schreibstil ist ungemein atmosphärisch und anschaulich, die Handlung subtil spannend sowie schauerromanartig düster.
Die Geschichte ist sehr komplex und facettenreich: es geht um ein ominöses Kinderheim im Jahr 1969 und einen damit zusammenhängenden, grauenvollen Fund im Jahr 1999. Themen wie die Unterdrückung/Misshandlung von Behinderten, Feminismus/Diskriminierung von Frauen, der Glaube an das Übernatürliche bzw. Hexerei und ein mächtiger, geheimen Männerorden, der in einer Kleinstadt in Nordengland die Fäden zu ziehen scheint, spielen eine Rolle. Aber auch polarisierende Themen wie Selbstjustiz und romantische Liebe unter Halbgeschwistern, werden differenziert dargestellt.
Selbst die Lügen, Geheimnisse, Morde und Missverständnisse der „Guten“ in dieser Geschichte, können locker mit denen aus einer griechischen Tragödie mithalten: es geht stellenweise sehr emotional, dramatisch sowie erschütternd zu!
Die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind raffiniert, ebenso wie die zu dem Vorgängerband, auch wenn ich die vielen sich überlappenden Verflechtungen manchmal etwas verwirrend fand, empfand ich „Das Gift des Bösen“ als interessantes, schaurig-schönes Leseerlebnis.

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