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Veröffentlicht am 28.04.2023

Frauenpower

Zwischen den Meeren
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Kiel, Ende des 19. Jahrhunderts: es steht eine große Veränderung an. Es soll der Nord-Ostsee-Kanal gebaut werden. Viele Menschen werden dafür gebraucht: Ob Planer, Geldgeber oder Arbeiter. Hier wird mit ...

Kiel, Ende des 19. Jahrhunderts: es steht eine große Veränderung an. Es soll der Nord-Ostsee-Kanal gebaut werden. Viele Menschen werden dafür gebraucht: Ob Planer, Geldgeber oder Arbeiter. Hier wird mit harten Bandagen gekämpft. Um Land, um Arbeitsplätze und um Ideen.

In dieses Setting setzt uns die Autorin Lena Johansson. Zwischen den Meeren ist eine Geschichte über vier junge Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen. Zum einen ist da Stine, deren Vater ein Kolonialwarenladen hat. Doch die Zeiten ändern sich, und Stines Vater baut den Laden aus, um beim Bau des Kanals mithalten zu können. Er will unbedingt zu einem der Baustellenversorger zu werden. Es ist aber auch die Geschichte von Mimi. Deren Vater hat schon einst Schleusen geplant und gezeichnet. Doch mit dem Nord-Ostseekanal will er nichts zu tun haben und so nimmt Mimi das in die Hand, und überreicht heimlich die Pläne dem Planungskomitee.

Das Hörbuch befasst sich mit den Anfängen des Nord-Ostseekanals. Hier finden die ersten Planungsgespräche statt, und die ersten Unteraufträge werden vergeben. Jeder muss seinen Platz finden. Dieses Bauvorhaben kann nicht ohne Frauen funktionieren. Selbst wenn sie nicht direkt an den Bauarbeiten beteiligt sind: sie können dennoch ihren Teil am Ganzen leisten. So erkämpfen sich Mimi, Stine und Regina ihre ersten kleinen Teilerfolge. Doch sie sind längst nicht so weit, wie sie gerne wären.

„Zwischen den Meeren“ ist der erste Teil einer Reihe über den Nord-Ostsee-Kanal, dessen Ausmaße in der damaligen Zeit nichts in dem nachsteht, was heute gebaut wird. Es geht um Naturschutz, um Landschaftsveränderungen, um Nachhaltigkeit, aber auch um die Rolle der Menschen in so einem großen Projekt. Korruption ist damals wie heute an der Tagesordnung und es wird um jedes Stücken Geld und Land gekämpft. Hier finden sich die vier Frauen wieder: jede handelt aus den unterschiedlichsten Motiven. Jede möchte sich, aber auch die Familie weiter bringen, und muss dafür das ein oder andere Opfer bringen.

Svantje Rascher war einer der Hauptgründe, warum ich dieses Hörbuch zu Ende gehört habe. Mir hat bei der Sprecherin sehr gut gefallen, dass sie auch die regionale Aussprache betont hat. Leider habe ich bei den vier Frauen irgendwann den Überblick verloren, wer zu wem gehört. Stine und Mimi sind mir hängen geblieben, Regina rückte für mich schon schnell an den Rand und Sanne fügte sich irgendwo bei Stine und Mimi ein. Es hätte für mein Empfinden ein Erzählstrang der Damen weniger gut getan, und der Geschichte besser folgen zu können. Es passierte mir immer mal wieder, dass ich ich nicht mehr folgen konnte, welche der Damen nun dran war.

Auch wenn die Geschichte des Nord-Ostsee-Kanals eine spannende ist, ich muss für mich sagen, dass dies ein bisschen zu seicht für mich persönlich war. Dennoch: wer auf ein bisschen Liebe mit Geschichte steht, wird hier perfekt fündig werden.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Eine nette Übersicht für den Anfang

77 Lifehacks zur Wunscherfüllung
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Es gibt vermutlich sehr wenige Menschen, die keine Wunschliste führen oder wirklich wunschlos glücklich sind. Doch oft wird die Wunschliste immer länger, und man fragt sich ernsthaft, wie man seine Wünsche ...

Es gibt vermutlich sehr wenige Menschen, die keine Wunschliste führen oder wirklich wunschlos glücklich sind. Doch oft wird die Wunschliste immer länger, und man fragt sich ernsthaft, wie man seine Wünsche erfüllt. Dieser Frage ist die Autorin Anjana Gill nachgegangen, und gibt dem Leser ein Handbuch mit 77 Tipps an die Hand, wie man seine Wünsche effektiv erfüllen kann.

Diese Tipps sind in sehr kurze Kapitel unterteilt, die auf zwei Seiten verteilt sind. Zu jedem Tipp gibt es eine prägnante Erklärung und eine Zusammenfassung, die noch farblich und grafisch aufgearbeitet ist. Diese 77 Hacks beziehen sich auf die Motivation, aber auch auf die genaue Definition der eigenen Wünsche. Wie motiviere ich mich, mein Ziel zu erreichen? Welche Gefühle bestimmen den Wunsch, und wie definiere ich meinen Wunsch so, dass er erreichbar und leicht umsetzbar ist?

Zugegeben, hier sind einige tolle Punkte dabei, und ich war an manch Schulung aus meinem Berufsleben erinnert, in der es um Zeitmanagement und Zieldefinitionen bzw. der Erreichung ging. Von dem her konnte das Buch mir nicht wirklich was neues bieten, wenn es auch eine tolle Auffrischung war. Außerdem wirkten manche Tipps sehr ähnlich, baten sie doch nur eine andere Herangehensweise. Zudem gibt es einige Querverweise auf ein anderes Buch der Autorin, die vermutlich mehr Sinn machen, wenn man die anderen Werke auch gelesen hat (oder dies noch tut). Auch wenn das Buch bereits auf das Wichtigste reduziert wurde, finde ich, man hätte jetzt auch weniger Tipps verwenden können.

Ein schöner Impuls für den Anfang, ein nettes Buch für nebenher, aber für mich persönlich nicht umbedingt DAS Nachschlagewerk für die Wunsch- bzw. Zielerfüllung. 3,5 Sterne für die Gestaltung und Auffrischung der Umsetzungsideen.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

start einer neuen Reihe

Winterland
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In Kopenhagen explodiert eine Bombe auf einem Weihnachtsmarkt. Die Bevölkerung ist schockiert, und die Polizei tappt im Dunkeln. Signe Kristianen kann dank Kameraaufnahmen um den Tatort herum einen altbekannten ...

In Kopenhagen explodiert eine Bombe auf einem Weihnachtsmarkt. Die Bevölkerung ist schockiert, und die Polizei tappt im Dunkeln. Signe Kristianen kann dank Kameraaufnahmen um den Tatort herum einen altbekannten Verdächtigen ausmachen: Simon Spangstrup. Der sollte eigentlich bei einem Nahostkonflikt ums Leben gekommen sein. Die weiteren Ermittlungen führen Signe zu ihrem alten Kollegen Martin Juncker, der nach Sandstet zwangsversetzt wurde.

Juncker hat moralisch nicht ganz einwandfrei gehandelt und soll dafür eine neue Polizeistation in Sandstet aufbauen. Dort gibt es in einem Asylheim Probleme mit den mit den Bewohnern, die u. a. eine junge Frau vergewaltigt haben sollen. Ihm zur Seite werden zwei junge Polizisten. Der eine ein ehemaliger Soldat mit posttraumatischen Belastungsstörungen, die andere frisch von der Polizeischule und sehr übereifrig. Beide muss Juncker bändigen, und gleichermaßen einlernen, denn in Sandstet sind auch noch zwei brutale Morde verübt worden. Die Täter sind auf der Flucht. Während den Ermittlungen wird klar, dass die Morde in Sandstet und der Anschlag in Kopenhagen zusammen hängen, und Signe und Juncker müssen zusammen arbeiten.

Zugegeben, ganz überzeugen konnte mich dieser Krimi nicht. Zwar fällt „Winterland“ genau in mein Lieblingsgenre, den nordischen Krimis. Und doch hat mich die Geschichte nicht ganz überzeugen können. Signe erschien mir etwas unsympathisch. Zwar plagt sie das schlechte Gewissen gegenüber ihrer Familie, dass sie mehr auf Arbeit als zu Hause verbringt. Zudem war mir während des ganzen Buches unklar, welches konkrete Problem sie mit ihrem Kollegen Troels hat, dies hat mich bis zum Schluss nicht erschlossen. Ich vermute, dies ist ein Cliffhanger für Teil zwei. Auch mit der neuen Polizistin Nabiha habe ich gehadert. Sie überzeugte mit Provokation und stückweit auch mit Besserwisserei, auch wenn sie recht intelligent scheint. Kristoffer wirkt fast blass im Vergleich zu Nabiha. Juncker jedoch konnte mich gut überzeugen. Er muss den Spagat zwischen Beruf und seinem schwerkranken Vater schaffen und er wächst auch stückweit an seinen Aufgaben.

Auch wenn nach meinem Geschmack zwischenzeitlich die Ermittlungen für meinen Begriff an mancher Stelle etwas zäh waren, trifft das Buch den Nerv der Zeit. Eine religiöse Geheimorganisation, die aufräumen will, die Diskussion über Flüchtlinge und Anschläge. Gleichzeitig müssen sich die Protagonisten der Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit verschiedenen Schwerpunkten stellen.

Ein Buch, das ich grundsätzlich recht gut finde, auch wenn es für meine Begriffe an mancher Stelle anders gestaltet werden können.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

für geübte Ratefüchse

Pocket Escape Book (Escape Room, Escape Game)
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Escape Books sind eine Art Rätselbücher. Mit unterschiedlichen Mitteln löst man verschiedenste Aufgaben, die dazu führen, dass man z. B. einen Raum oder eine Situation verlassen kann. Meist dauern diese ...

Escape Books sind eine Art Rätselbücher. Mit unterschiedlichen Mitteln löst man verschiedenste Aufgaben, die dazu führen, dass man z. B. einen Raum oder eine Situation verlassen kann. Meist dauern diese Geschichten im Schnitt 60 Minuten, können aber je nach Schwierigkeitsgrad und Erfahrungswerten länger oder kürzer dauern.

Zugegeben, bevor ich mit diesem Escape-Buch angefangen habe, hab ich mich mit dieser Art von Büchern/Spiel noch nie auseinander gesetzt. Zwar finde ich sie immer wieder bei anderen Bloggern oder im Buchhandel, aber so recht hatte ich mich noch nicht herangetraut. So war ich doch schon sehr neugierig, wie Leonardo Da Vincis Geschichte in ein Escape Book verpackt werden kann, und wie ich generell mit den Rätselbüchern zurecht komme.

Zu Beginn des Buches werden einige Spielregeln erklärt, sei es, wo man Hinweise findet, was passiert, wenn man eben diese Hinweise benötigt, und was passiert, wenn man die Aufgaben nicht schafft. Direkt nach den Erklärungen geht es auch gleich los. Geheime Botschaften sind zu lösen, um in den nächsten Kapiteln zu erfahren, ob man richtig lag, um auf diesen Lösungen aufzubauen.

Grundsätzlich hat mir diese Ausgabe sehr gefallen. Sie passt wirklich gut in eine Tasche, und bietet die Möglichkeit, auch unterwegs die Zeit sinnvoll zu nützen. Durch die Kapitelaufteilung kann man auch mal nur ein oder zwei Aufgaben lösen, ohne den Faden zu verlieren. Immer wieder gibt es Seiten zur Möglichkeit, Ideen oder Lösungswege zu notieren. Die Anleitung und die Tipps waren für mich eine wertvolle Hilfestellung, da ich für diese Ausgabe, da sie meine erste war, doch viel Unterstützung benötigt habe. Für einen blutigen Anfänger, der das Buch alleine in Angriff genommen hat, war sie mir persönlich definitiv zu schwer. Aber ich hab es geschafft, und ich denke, ich hab soglangsam den Dreh raus. Wenn man jemanden hat, der in diesen Escape Books Erfahrung hat, wird diese Ausgabe sicherlich geübter lösen. Und doch: Leonardos Rätsel war definitiv nicht mein letztes Escape Buch, denn dafür war es doch zu spannend. Und soviel kann ich schon verraten: beim zweiten Pocket Escape Book klappte es weit aus besser!

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Nicht der stärkste Teil

Die Duftapotheke (3). Das falsche Spiel der Meisterin
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Anna Ruhe hat mit der Duftapotheke eine Reihe geschaffen, die ich sehr gerne lese. So durfte recht schnell auch Teil 3 bei mir einziehen.

Luzie und ihr Freund Mats steigen immer tiefer in das Wissen der ...

Anna Ruhe hat mit der Duftapotheke eine Reihe geschaffen, die ich sehr gerne lese. So durfte recht schnell auch Teil 3 bei mir einziehen.

Luzie und ihr Freund Mats steigen immer tiefer in das Wissen der Duftapotheke ein. Als in Luzies Umfeld immer mehr Raumdüfte in Mode kommen, wittert sie schnell die Gefahr: der Duftapotheker Syrell de Richemont, der auch der Anführer der Ewigen ist, scheint nichts Gutes im Sinn zu haben. So macht sich Luzie mit Mats auf den Weg nach Paris, um dort Syrell zu stellen. Das birgt jede Menge Gefahren, die Luzie mit der Hilfe ihrer Freunde lösen kann.

Auch der dritte Teil liest sich sehr flüssig, und ist für Kinder wunderbar geeignet. Der Leser lernt weiter mehr über die Strukturen der Ewigen und auch über die verschiedenen Düfte. Luzie erkennt, wer ihren wahren Feinde, aber auch Freunde sind. Der beigelegte zweite Teil des Duftplanes gibt eine tolle Übersicht über die Düfte.

Die Idee, eine Duftapotheke zu erstellen, finde ich nach wie vor sehr cool. Jedoch muss ich beim dritten Teil einen kleinen Punkt Abzug geben: Dass Mats und Luzie ohne Eltern oder anderen Aufsichtspersonen nach Paris durchbrennen können, ist bei mir etwas sauer aufgestoßen. Ich verbuche das unter einem Logikfehler, den es meines Erachtens nicht gebraucht hätte, und ich habe mir hierfür eine andere Lösung gewünscht. Mir stellt sich hier die Frage, welches Kind sich eventuell animiert fühlt, selber so eine Reise anzutreten, ohne die Eltern zu informieren. Und die Folgen sind nicht auszudenken.

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