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Veröffentlicht am 27.06.2021

Unterhaltsamer, geheimnisvoller Familienroman, der in australische Gefilde entführt

Im Schatten der goldenen Akazie
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Deutschland, Gegenwart:

Die Schwestern Franziska und Alina könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Franziska die ruhige, besonnene und vernünftige Seite des Duos verkörpert, hat Alina die Reise- ...

Deutschland, Gegenwart:

Die Schwestern Franziska und Alina könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Franziska die ruhige, besonnene und vernünftige Seite des Duos verkörpert, hat Alina die Reise- und Rastlosigkeit der Eltern geerbt und wird von den Eltern auch ein bisschen bevorzugt.
Eigentlich sollte Franziska, als Belohnung für ihr bestandenes Abi mit ihrer Mutter nach Australien reisen, um dort eine Verwandte zu besuchen, doch dann kommt alles anders. Die Eltern sterben plötzlich und Franziska bemüht sich fortan, Alina nicht nur beizustehen, sondern auch alles zusammenzuhalten, was an Familienbanden noch vorhanden ist. Besagte Bande bekommen jedoch einen hässlichen Riss, als Alina Franziska mit deren Freund betrügt. Franziska ist außer sich und beschließt, vier Jahre nachdem sie mit ihrer Mutter nach Australien reisen wollte, allein die Reise anzutreten. Zu sehr ist sie verletzt und will erst einmal Abstand zwischen ihr und ihrer Schwester schaffen.
Ihre Gastfamilie begrüßt sie überschwänglich und obwohl es Franziska so manches Mal etwas zuviel wird, mit den Kindern, die sie beaufsichtigen soll, lebt sie sich schnell ein und schließt viele neue Freundschaften.

Doch eines will ihr nicht aus dem Kopf- die Großtante, die sie eigentlich besuchen wollte. Und obwohl deren Briefverkehr mit Franziskas Mutter bereits vier Jahre her ist, fasst sie sich ein Herz und sucht die alte Dame auf. Ella freut sich sehr über die Ablenkung, da sie nach dem Tod ihres Gatten sehr einsam ist und erzählt der überraschten Franziska, dass es einige, noch ungelöste Familiengeheimnisse gibt, die es aufzudecken gilt. Sie bittet die junge Frau um Mithilfe…

Australien 1890:

Die beiden Schwestern Victoria und Catherine, leben mit ihrem Vater auf einer Zuckerrohrfarm. Bis zum plötzlichen Tod der Mutter, florierte die Farm, doch dann ließ sich ihr Vater aus Trauer gehen und sein Hang zu Glücksspielen sorgte zusätzlich dafür, dass sich die finanzielle Situation immer mehr zuspitzte.
Auch auf familiärer Ebene hat die älteste Schwester nicht viel zu lachen, denn ihr Vater gibt ihr die Schuld am Tod der Mutter, die an einem Schlangenbiss starb. Kein gutes Haar lässt er an ihr und das, obwohl sie sich um alle anfallenden hauswirtschaftlichen Arbeiten kümmert und Catherine ein Mutterersatz ist. Als der Glücksritter Luke bei der Familie vorstellig wird, um bei der Ernte zu helfen, verliebt sich Catherine Hals über Kopf in den attraktiven Mann, doch der ist lediglich an einem Abenteuer mit ihr interessiert und heiratet schließlich Franziska, die zukünftige Erbin der Farm. Catherine ist am Boden zerstört. Sie sieht es als Verrat an, dass ihre Schwester Lukes Heiratsantrag angenommen hat und zieht weg vom Land in die Stadt zu einer Tante. Dort macht sie die Bekanntschaft vieler interessanter Menschen, insbesondere diejenigen, die für das Frauenwahlrecht kämpfen.
Währenddessen wünscht sich Franziska, sie hätte Lukes Heiratsantrag niemals angenommen, denn heimlich liebt sie jemand ganz anderen…

„Im Schatten der goldenen Akazie“ von Christiane Lind, entführt die Leser diesmal in die Weiten Australiens und erzählt die Geschichte einer Familie. Die Story wird auf zwei Zeitebenen, im Wechsel, vorangetrieben. Während man im Handlungsstrang der Gegenwart die Schwestern Franziska und Alina kennenlernt, sind die Hauptfiguren in den Romanpassagen die in der Vergangenheit angesiedelt sind, ebenfalls Schwestern und gleichzeitig Vorfahren der beiden jungen Frauen.
Und es gibt durchaus Parallelen, denn sowohl Victoria als auch Franziska, waren stets diejenigen, die sich kümmern mussten, während sich die Schwestern, behütet, zu kleinen Egozentrikern entwickelten.

Ich fand, dank des bildhaften Erzählstils schnell hinein, in den Vergangenheitsstrang und bangte und hoffte besonders mit Victoria mit, die wahrlich einiges ertragen muss. Der Vater war mir, von Verhalten her ein bisschen zu eindimensional gestrickt, wie ich zugeben muss, genauso, wie auch Luke. Hier hätte ich mir ein wenig mehr charakterliche Facetten gewünscht. Zudem hätten Unterhaltungen/Streitgespräche/Diskussionen ruhig ein wenig umfangreicher gehalten sein dürfen für meinen Geschmack. Und auch die Angewohnheit der Autorin, Unheilvolles vorab anzukündigen/anzudeuten, hat mich ein wenig gestört. Ich fand, dass, da es der Spannung eher abträglich war. Ebenfalls hätte ich mir gewünscht, noch ein wenig mehr über das Leben der Aborigines und über ihre Gebräuche zu erfahren.
So viel zu meinen Kritikpunkten. Wenden wir uns den positiven Aspekten dieses Romans zu.

Ich fand, dass beide Handlungsstränge stimmig, unterhaltsam und abwechslungsreich geschrieben waren. Das Hauptthema des Buches ist eigentlich Selbstfindung, wenn es sich auch um eine Familiensaga handelt. Alle weiblichen Hauptfiguren in diesem Roman müssen lernen, sich zu behaupten und die Umsetzung fand ich gelungen. Man kann sich gut in die weiblichen Romanfiguren hineindenken; so etwa Franziskas Groll verstehen, genauso wie Victorias Sorgen, Ängste und ihren unbändigen Wunsch, den Familienbesitz, möglichen Nachkommen zu erhalten. Mit Alina und Catherine habe ich mich, ehrlich gesagt, ein wenig schwerer getan. Es gibt halt Dinge, die man nicht verzeihen kann, selbst wenn es sich um enge Familienmitglieder handelt. Und was Catherine und Alina da so veranstalteten, hat mich nicht wirklich begeistert. Sie wirkten sehr verwöhnt und egoistisch auf mich und ich fand, dass Catherine sich, auch im Laufe des Romans nicht wirklich ändert.
Dennoch haben mich beide Handlungsverläufe in ihren Bann ziehen können und die Liebesgeschichte zwischen Victoria und (?) verrate ich nicht , mochte ich dagegen sehr.
Der Roman lässt sich, dank des eingängigen, guten Erzählstils flüssig lesen und wer eine Schwäche für geheimnisvolle Familienromane hat, sollte hier unbedingt mal einen Blick ins Buch riskieren.
Übrigens, ebenfalls angerissen wird nebenher die Suffragettenbewegung. Wer ein wenig mehr über deren Anfänge in Großbritannien erfahren möchte, dem empfehle ich Christiane Linds historischen Roman „Zeit des Mutes“, der sehr lesenswert ist und ausführlicher auf das Thema eingeht.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, geheimnisvoller Familienroman, der in australische Gefilde entführt.


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Veröffentlicht am 21.06.2021

Kurzweiliger, humorvoller Liebesroman mit Herz!

Kissing in the Rain
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Camryn Covic einen glückstrahlenden Optimisten zu nennen, wäre eine unverschämte Lüge. Denn Cam hat im Laufe ihres Lebens gelernt, dass nicht jeder auf der Sonnenseite stehen kann und man sich alles mit ...

Camryn Covic einen glückstrahlenden Optimisten zu nennen, wäre eine unverschämte Lüge. Denn Cam hat im Laufe ihres Lebens gelernt, dass nicht jeder auf der Sonnenseite stehen kann und man sich alles mit Fleiß und Ehrgeiz erarbeiten muss.
Zwar hat sie eine serbische Großfamilie im Rücken, die sie sehr liebt, doch hat besagte Familie leider auch die üble Angewohnheit, sich in sämtliche Belange die Cam betreffen, einmischen zu wollen. Und Cam hasst diese ewig langen und demütigen Diskussionen darüber, wieso sie etwa immer noch nicht verheiratet ist.
Eigentlich hatte sie geplant, die Hochzeit ihrer Schwester, zusammen mit ihrem Freund/Chef Max, zu besuchen. Doch nur kurz vorher schlägt wieder mal das Schicksal zu.
Erst macht Max mit ihr Schluss, dann erfährt sie, dass er mit ihrer Vorgesetzten geschlafen hat und dann wird sie, zu allem Überfluss, auch noch von der besagten Frau gefeuert.
Cam fällt aus allen Wolken und vergräbt sich, todtraurig in ihren vier Wänden. Was sie am meisten an der Sache schmerzt, ist, dass Max ihr vorgeworfen hat, dass sie wie ein menschlicher Roboter agiert und zu keiner menschlichen Regung fähig sei.

Als Cams Schwester davon erfährt, nimmt sie sofort das Zepter in die Hand und schlägt Cam eine Scheinbeziehung mit Troy, dem Pflegesohn der Covics vor, mit dem sie ein freundschaftliches Verhältnis verbindet, damit der Familienfrieden während der Hochzeitsfeierlichkeiten gewahrt bleibt. Cam lässt sich überreden und auch Troy hat nichts gegen den Handel einzuwenden, da er Cam immer schon sehr mochte, denn sie war es einst, die ihm in den Stunden tiefster Verzweiflung Freundschaft entgegenbrachte.
Schon bald trifft der Familienclan zusammen auf dem luxuriös anmutenden Anwesen des Bräutigams und zunächst fällt der Covic-Clan aus allen Wolken, als er erfährt, dass Cam und Troy angeblich ein Paar sind. Besonders Cams Großmutter ist argwöhnisch, denn ihrer Meinung nach würde sich solch ein attraktiver Bursche wie Troy niemals mit ihrer durchschnittlich aussehenden Enkelin einlassen, oder?

Da ich humorvolle Contemporary-Romances sehr liebe, wurde ich gleich hellhörig, als mir jemand vor einiger Zeit Kelly Morans Romane empfahl. Aber, ich gebe es gerne zu, ich bin auch ein wenig serienmüde geworden und so zögerte ich sehr lange, bis nun kürzlich „Kissing in the Rain“ erschien. Ein Einzelroman, dessen Liebesgeschichte, schon rein von der Ausgangssituation her, spannend klang. Ich liebe nämlich anfängliche Scheinbeziehungsplots.
Dazu kommt, dass ich eine Schwäche habe, für Geschichten, in denen schrullige Familienmitglieder auftreten, die die Paare ein wenig in die richtige Richtung schubsen. Ich erhoffte mir von „Kissing in the Rain“ eine Art „My Big Fat Greek Wedding“ Abenteuer (übrigens ein sehr empfehlenswerter, romantischer Film!). Obwohl Cams serbische Familie durchaus ein quirliger Haufen ist, deren Dialoge den Leser oftmals zum Schmunzeln bringen, fand ich aber, dass Kelly Moran diesbezüglich ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist. Denn manche Bemerkungen, etwa von Cams Großmutter, sind dermaßen verletzend, dass man sich eigentlich nicht wundern darf, wieso Cam ein mangelndes Selbstbewusstsein auf zwei Beinen ist. Zwar vertraut sie auf ihren Intellekt, doch hält sie sich für ein unscheinbares Etwas und lässt sich praktisch von jedem Familienmitglied gängeln. Cams Passivität, war dann auch ein Punkt, der schwer zu ertragen ist und dass sie praktisch ständig in eine andere Richtung gedrängt wird ohne sich einmal zur Wehr zu setzen, nervt schon.
Obwohl Troy ebenfalls versucht, Cam diverse Dinge aufzuzwingen, meint er es zumindest gut. Sein Motiv ist nachvollziehbarer, denn er kann als einziger hinter Cams Fassade schauen und weiß, dass sie eigentlich ganz anders gestrickt ist. Er ermutigt sie zudem, sich zu behaupten und die Sache mit der Liste, die Cam mit ihm durchgehen soll, fand ich supersüß und romantisch in Szene gesetzt.

Aber auch Troy trägt seelische Altlasten mit sich herum und ich fand die Momente, in denen Cam Troy beisteht (ich kann hier leider nicht näher ins Detail gehen/Spoiler), ebenfalls sehr tiefsinnig und süß geschildert.
Ein bisschen erinnert mich Kelly Morans eingängiger Schreibstil an den von Sarah Morgan, deren Romances ich ebenfalls sehr schätze und ich mochte den Roman im Großen und Ganzen. Aber für eine Bestbewertung reicht es leider nicht, da es auch ein paar Punkte gab, die ich nicht so gut dargeboten fand.
Obwohl ich durchaus Verständnis für Cams Passivität hatte, war ihr Selbstmitleid schwer zu ertragen. Dazu fand ich, dass sich das Paar einfach zu lange im Kreis drehte. Cam und Troy drückten sich missverständlich aus, stritten sich, liebten sich, nur um sich dann wieder zurückzuziehen. Dies Hin und Her war mir einfach „too much“, dazu hat mich Cams bösartige Großmutter ganz schön Nerven gekostet, weswegen ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen habe.
Positiv fand ich, dass sich Cam durch Troys Versuche innerlich wandelte und Selbstbewusstsein entwickelte.

Das Paar tut sich gut und beide wachsen durch die Beziehung miteinander. Dazu mochte ich die Mischung aus Romance und trockenem Humor sehr. Trotz gewisser Kritikpunkte ist diese Love Story romantisch und dank prickelnder Liebesszenen sehr sexy geraten.

Kurz gefasst: Kurzweiliger, humorvoller Liebesroman mit Herz!

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Die Hobbydetektivin, der Polizist und das liebe Vieh- kurzweiliger, amüsanter Landhauskrimi. Very British!

Die Katze und die Leiche in der Scheune
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Clarice Beech lebt in einem beschaulichen britischen Örtchen mitten auf dem Lande und engagiert sich im Tierschutz. Seit knapp einem halben Jahr hat sie nur noch ihre Hunde und Katzen, denn nach Eheproblemen ...

Clarice Beech lebt in einem beschaulichen britischen Örtchen mitten auf dem Lande und engagiert sich im Tierschutz. Seit knapp einem halben Jahr hat sie nur noch ihre Hunde und Katzen, denn nach Eheproblemen zog ihr Mann Rick, ein Polizist, aus.
Eines Tages, als sie sich eigentlich auf der Suche nach einer frechen Katze auf Abwegen befindet, fällt sie durch ein marodes Scheunendach, direkt auf die sterblichen Überreste einer Frau. Anhand der auffällig lackierten Fingernägel, die die Leiche aufweist, ist der scharfsinnigen Clarice sofort klar, dass es sich um Rose Miller handeln muss. Eine erst kürzlich zugezogene Frau, für die eigentlich keiner der Bewohner große Sympathien hegte, denn Rose hatte eine sehr arrogante Ader und log, dass sich die Balken bogen.

Verletzt wird Clarice ins Krankenhaus gebracht und von ihrem besorgten aber verärgerten Exmann Rick umsorgt. Denn Rick ist es ein Dorn im Auge, dass Clarice für ihre Tiere ihr Leben riskiert, aber vor allem, dass sie die Neigung hat, allen Dingen auf den Grund zu gehen. Und auch diesmal hat sie es sich in den Kopf gesetzt, Rick bei seiner Arbeit als Hobbydetektivin zu unterstützen. Sie will herausfinden, wer Rose getötet hat. Wenn das mal gut geht! Schon bald ist ihr ein unangenehmes Pärchen auf den Fersen, das sich als Roses buckelige Verwandtschaft entpuppt. Als Clarice von ihnen bedroht wird, hört der Spaß für sie jedoch auf!

Da ich eine Schwäche für tolle Coverlayouts habe, fiel mir beim Stöbern im Web gleich die neue Cosy-Krimi Edition „Mord in bester Tradition“ von Bastei Lübbe ins Auge, zu der auch der erste Teil der Clarice Beech Reihe von Kate High gehört. Zudem liebe ich Romanheldinnen, die nicht nur gerne kriminalisieren, sondern zudem auch ein Herz für Tiere besitzen. Alle „Mord in bester Tradition“ Romane, weisen ein ähnliches Coverlayout auf und machen sich optisch perfekt im Bücherregal. Doch bestehen sie aus verschiedenen Geschichten von unterschiedlichen Autorinnen. Ich habe zunächst Kate Highs Roman versuchen wollen und hatte, dass muss ich zugeben, zunächst arge Probleme damit, sämtliche agierende Personen in dieser Story, auseinander halten zu können. Es war nämlich eine Vielzahl an Dörflern, Freunden und Verdächtigen, die sich in „Die Katze und die Leiche in der Scheune“ tummelten und es wäre hilfreich gewesen, wenn dem Buch vielleicht ein Personenverzeichnis beigefügt worden wäre. Ich bin durchaus ein aufmerksamer Leser, doch haben mich die vielen Personen und ihre Beziehungen untereinander beinahe erschlagen. Und weil mich das dermaßen gestört und verwirrt hat und die erste Hälfte des Romans recht zäh anmutete, habe ich einen Punktabzug vorgenommen.
Doch das Durchhalten lohnt sich, denn in der zweiten Hälfte nimmt die Story rasant an Fahrt auf, als ein weiterer Mord geschieht und es wird endlich spannend. Wie Clarice schließlich Licht ins Dunkel bringt und wie sich alles auflöst, fand ich gut durchdacht und zudem mochte ich auch die kleine Nebenhandlung um Clarice und Rick. Das Ex-Paar ist sympathisch und weist einen schönen trockenen Humor auf. Dazu mochte ich die britische Atmosphäre, beinahe barnabyesk anmutend, sehr und so möchte, ich trotz gewisser Anlaufschwächen, der Serie eine weitere Chance einräumen und hoffe, dass weitere Bände ebenfalls ins Deutsche übersetzt werden.

Kurz gefasst: Die Hobbydetektivin, der Polizist und das liebe Vieh- kurzweiliger, amüsanter Landhauskrimi. Very British!


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Veröffentlicht am 08.06.2021

Netter Romantic Suspense, allerdings nur mäßig spannend

Liebe ohne Alibi
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Steve Solomons Neffe liebt Delphine über alles und hat sich vorgenommen, die Sprache dieser intelligenten Tierart zu lernen. Aus diesem Grund schleicht er nachts heimlich in einen Wasserpark wo zwei dieser ...

Steve Solomons Neffe liebt Delphine über alles und hat sich vorgenommen, die Sprache dieser intelligenten Tierart zu lernen. Aus diesem Grund schleicht er nachts heimlich in einen Wasserpark wo zwei dieser Spezie leben. Doch womit er nicht rechnet ist, dass sich am gleichen Tag noch weitere Personen dort einfinden. Radikale Tierschützer brechen ebenfalls ein und befreien die Delphine. Kurze Zeit später trifft auch Steve selbst dort ein, da er sich Sorgen um seinen Neffen gemacht hat und wird nach einer wilden Verfolgungsjagd verhaftet, denn auf dem Grundstück des Wasserparks wird ein Toter gefunden.

Schnell ist klar, dass Steve wie sein Neffe nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, doch er wird kurz darauf vom einzigen Festgenommenen der Tierschützer gebeten, ihn zu verteidigen. Der Tierschützer ist kein geringerer als der Neffe von Ricks Erzfeind Ray Pincher.

Während Steve den Fall annimmt, wird auch seine große Liebe Victoria in die Sache mit hineingezogen, denn Pincher bittet sie, für die Gegenseite zu arbeiten. Und das Angebot klingt so verlockend, dass Victoria nicht nein sagen kann. So stehen am Ende Victoria und Steve auf der anderen Seite in einem Fall. Wir das gut gehen, oder gerät dadurch sogar ihre Liebesbeziehung in Gefahr?

An Polly Levines Schreibstil ist nach wie vor nichts auszusetzen. Auch dieser Band der Reihe ist gewohnt spritzig und verfügt über einen spitzen Humor. Die Dialoge der beiden Hauptfiguren sind frech und witzig und auch die Nebenfiguren werden wieder so schrullig gezeichnet, dass man als Leser niemals Langeweile beim Lesen verspürt. Aber!

Ein großes Manko gibt es jedoch meiner Meinung nach schon, das sich auch in den Vorgängerbänden abzeichnete. Victoria wirkt nicht überzeugend, will sagen, man nimmt ihr nicht ab, dass sie Steve wirklich liebt, denn ihre ständigen Zweifel an ihm nerven mittlerweile schon etwas. Und das sie beide diesmal auf verschiedenen Seiten agieren macht die Sache auch nicht besser, auch wenn der Einfall als solches sicherlich recht gut gelungen war, währe die Umsetzung etwas anders geraten.

Der Kriminalfall ist eher mäßig spannend, doch Bobbys Erlebnisse machen wieder einiges wett und ich für meinen Teil habe Steves Neffen schon sehr in mein Leserherz geschlossen.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Kurzweiliger Historienschmöker

Töchter der Sünde
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Ein Ritterturnier an dem Falko Adler teilnimmt, hat weit reichende und vor allem verhängnisvolle Folgen für den jungen Kämpe, denn er wird in einen unfairen Kampf verwickelt da gleich mehrere Gegner versuchen, ...

Ein Ritterturnier an dem Falko Adler teilnimmt, hat weit reichende und vor allem verhängnisvolle Folgen für den jungen Kämpe, denn er wird in einen unfairen Kampf verwickelt da gleich mehrere Gegner versuchen, ihn in die Mangel zu nehmen. Dank der Hilfe und dem schnellen und beherzten Eingreifen zweier Freunde übersteht er den Wettkampf jedoch unbeschadet. Doch der Streit den er mit Bruno von Reckendorff ausficht, verärgert den Würzburger Fürstbischof, der Falko schließlich unverzüglich und mit einem besonderen Auftrag nach Rom sendet. Falko soll dort dafür sorgen, dass der dort geplanten Kaiserkrönung von Friederich III. nichts im Wege steht. Nach dem Mord an einem wichtigen Geistlichen stehen die Zeichen dort nämlich auf Sturm.

Zudem muss der junge Ritter der Nichte des Bischofs, Äbtissin Elisabeth Schenk zu Limpurg Geleitschutz auf ihrer Pilgerreise anbieten. Nicht nur die Reise in die ewige Stadt stellt sich als gefährliche Herausforderung dar- auch die Fronten zwischen Friederich- Befürwortern und denjenigen, die es vorziehen würden, dass er dort niemals ankommen, geschweige denn gekrönt wird, sind verhärtet und Falko muss lernen mit Bedacht zur Tat zu schreiten.

Womit er nicht rechnet, ist, dass sich während seiner Abwesenheit sein Erzfeind Bruno daran macht, seine Rachepläne Falkos Familie gegenüber in die Tat umzusetzen. Er entführt Falkos Halbschwester Hildegard- doch gottlob gibt es ja auch noch Marie, Falkos Mutter, die beherzt eingreift um Hildegard zu retten. Wird es ihr gelingen?

Nachdem sich das Autorenehepaar Iny und Elmar Lorentz zuletzt anderen Serien zuwandte, kehren sie nun wieder zurück zu ihren literarischen Wurzeln- in dem sie die Geschichte der Wanderhure Marie und ihrer Familie weitererzählen. Man sollte die Vorgängerromane allerdings bereits kennen- da vieles auf vergangene Geschehnisse aufbaut und man sonst Schwierigkeiten bekommen könnte, den Durchblick zu behalten.

Im Gegensatz zu den Vorgängerbänden steht jedoch nun Falko, Maries Sohn, im Fokus der Story und große Teile des Romans spielen nicht in Deutschland, sondern in Italien, genauer gesagt in Rom. Ich habe zwar kein großes Faible für die italienische Geschichte, muss jedoch zugeben, dass die dort verlaufenden Handlungsstränge teils sehr spannend und abwechslungsreich verliefen, so dass zu keiner Zeit Langweile bei mir aufkam. Auch diesmal wurde wieder sehr viel Hintergrundrecherche für den Roman betrieben, was mir sehr positiv auffiel und die Story rund um die geplante Krönung von Friederich III. wurde für mich ebenfalls interessant vermittelt. Der Schreibstil des Paares ist gewohnt eingängig und wer einen kurzweiligen Historienschmöker erwartet, wird ihn auch bekommen. Leider gibt es diesmal auch ein kleines 'aber'. Ich fand die männliche Hauptfigur Falko einfach nicht charismatisch genug, der weite Teile des Romans allein zu tragen hatte und leider, wenn ich ehrlich bin auch nicht unbedingt sympathisch. Zwar tritt auch Marie, die Romanheldin der ersten Teile der Serie erneut in Szene, doch leider sind ihre Auftritte nur recht kurz und dürftig, was ich sehr schade fand. Fans von Iny Lorentz 'Wanderhure' Reihe werden jedoch auf ihre Kosten kommen, wenn sie 'in Sachen Romanheld' dazu bereit sind, kleine Abstriche zu machen.

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