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Veröffentlicht am 29.08.2021

Magisches Finale!

Die Magischen Sechs - Kalagans Rache
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Dies ist der vierte und letzte Band der Abenteuerreihe rund um sechs Nachwuchszauberkünstler des TV-Serienstars Neil Patrick Harris! Eigentlich hatte Mr. Vernon den sechs jungen Zauberkünstlern es verboten ...

Dies ist der vierte und letzte Band der Abenteuerreihe rund um sechs Nachwuchszauberkünstler des TV-Serienstars Neil Patrick Harris! Eigentlich hatte Mr. Vernon den sechs jungen Zauberkünstlern es verboten weiterhin zu üben und im Kontakt miteinander zu bleiben. Nachdem der Schurke Kilroy Kalagan den Zauberladen in Flammen aufgehen ließ und sie alle nur knapp entkommen sind, schien es den Erwachsenen am Vernünftigsten. Doch die Merkwürdigkeiten häufen sich und die Freunde fühlen sich unendlich einsam und irgendwie unvollständig ohne einander. Ridley hat mit Miss Parkly eine neue Privatlehrerin, aber sie weiß nicht so recht, was sie von dieser tolpatschigen Person halten soll. Als auf einem Erfinderwettbewerb das Modell ihrer neuen, vielversprechenden Erfindung von einer hypnotisierten Bibliothekarin zerstört wird, platzt ihr der Kragen! Das macht alles keinen Sinn mehr und so beginnen die magischen Sechs sich heimlich zu treffen und wieder neue Zaubertricks zu üben. Wenn Kalagan sie ohnehin im Visier hat, dann wollen sie wenigstens vorbereitet sein und gemeinsam sind sie viel stärker als alleine! Ob sechs junge Nachwuchstalente es mit diesem erfahrenen, gemeingefährlichen und scheinbar allgegenwärtigen Zauberer aufnehmen können?

Das große Finale rund um die zwei Generationen von Zauberkünstlern, von denen ein Freundes-kreis inzwischen aufgelöst und in alle Winde zerstreut ist, während der Nachwuchs durch die Bedrohung aus der Vergangenheit immer fester zusammengeschweißt wird. Endlich erfahren wir, was damals so Schreckliches geschah, dass der Zauberkreis Smaragdring zerbrach und Kalagan Dante Vernon ewige Rache schwor. Doch reicht es das Motiv zu kennen, um den Teufelskreis zu durchbrechen und wie soll man einen Unfassbaren, jemanden der ganz nach Belieben jederzeit auftauchen und verschwinden kann, jemanden der an mehreren Orten gleichzeitig zu sein scheint, fassen? Können einem da ein paar Zaubertricks helfen, oder braucht man dafür schon echte Magie? Diese steht den Freunden nicht zur Verfügung, dafür aber Köpfchen, um hinter die Geheimnisse der hypnotisierten Schar von Mineral Wells zu kommen. Bei der Gelegenheit erfahren wir auch die tiefsten Geheimnisse der magischen Sechs, die vielleicht den Sorgen und Nöten der jungen Leser gar nicht so unähnlich sind.

In diesem Band steht Ridley im Vordergrund. Dass diese eine Privatlehrerin hat und nicht in die Schule geht, fasziniert meine Töchter ungemein. Allerdings muss man bedenken, dass diese Reihe zu einer undefinierten Zeit spielt. Heutige Technik kommt nie vor. Die Freunde müssen ohne Handys und das Internet auskommen, wobei es Telefone und Tonbänder und Autos allerdings bereits gibt. Ridleys Mutter Mrs. Larsen ist Schriftstellerin und ständig gestresst wegen Abgabedeadlines, oder sie braucht Ruhe, um nicht beim Schreiben gestört zu werden. Sie scheint sich für Ridleys fantastischen Erfindungen gar nicht zu interessieren, sondern in ihr nur eine Bürde, einen Störenfried zu sehen. Das hat uns unglaublich leid getan. Was für ein Kontrast im Vergleich zu den beiden aufmerksamen Mr. Vernons und Theos Familie oder den Goldens! Ja, die beiden Mr. Vernons, denn diese Reihe ist divers, sowohl was die Familienverhältnisse der Eltern, die Hautfarben als auch Ridleys Rollstuhl anbelangt. Dabei ist jeder gut so, wie er ist und stets mit dabei. Irgendwie findet sich immer eine Lösung, damit der Rollstuhl kein Hindernis ist, sondern eher eine jugendfreie Variante eines Bond-Mobils, in den Ridley, ähnlich Q, jede Menge ausgefuchste Gimmicks eingebaut hat. Diese technische Finessen zwischen alle den Illusionen, sind immer wieder ein Highlight. Dabei sind die Zaubertricks nicht zu verachten und wer Interesse daran hat, bekommt auch in diesem Band die Gelegenheit zwei neue Tricks zu erlernen, um damit seine Mitmenschen zu verblüffen. Wieder ist ein Kartentrick dabei, aber es wird auch Wasser verschwinden lassen. Das Wichtigste ist jedoch die Freundschaft und der Zusammenhalt der Freunde untereinander und wie sie feststellen müssen, die Ehrlichkeit. Sobald man keine Geheimnisse mehr voreinander hat, fällt das Vertrauen auch viel leichter. Vertrauen müssen sie einander, da sie andernfalls gegen den gerissenen Kalagan weder beim großen Showdown, noch bei dem anschließenden Nachspiel eine Chance hätten!

Ein starkes Plädoyer für Freundschaft, Zusammenhalt und Ehrlichkeit, gepaart mit großer Leidenschaft für die Zauberei. Leider gibt es im Mittelteil ein paar kleinere Längen, wofür wir einen Stern abziehen. Wir sind aber sehr froh, nun hinter die Geheimnisse von Mineral Wells, sowie einiger Zaubertricks gekommen zu sein!

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Frauenpower!

Glückskinder
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München 1945, die halbe Stadt wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Wohnungsnot ist immens, gerade nach der Befreiung der Arbeitslager und KZ. Eine von ihnen ist die junge niederländische Widerstandskämpferin ...

München 1945, die halbe Stadt wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Wohnungsnot ist immens, gerade nach der Befreiung der Arbeitslager und KZ. Eine von ihnen ist die junge niederländische Widerstandskämpferin Griet van Mook, die nach der Befreiung des Lagers im Münchner Umland selbst ausgemergelt die Männer noch verzaubert. Der gutaussehende Captain Walker ist von ihr fasziniert. Er besorgt ihr eine Zuzugserlaubnis und beschlagnahmt ein Zimmer in der feudalen Wohnung von Genevieve (Vev) Brandl. Der gefällt das gar nicht, denn die imposante Dame beherbergt bereits ihre ausgebombten Nichten Rosa und Anni, mit dem Ex-Nazi-Sohn Benno und den Töchtern Antonia (Toni) und Barbara (Bibi). Besonders Toni ist Griet gegenüber feindlich gesonnen und versucht sie weg zu ekeln. Wie gerne würde Griet gehen, doch es gibt keine Alternative! Die Not ist groß, doch Tante Vev hat einige Kostbarkeiten durch den Krieg gerettet und Toni lernt auf dem Schwarzmarkt das Nötigste zu besorgen und zu handeln, aber auch den charmanten und windigen Lebenskünstler Louis kennen. Trotz Tonis Misstrauen werden sie ein Paar, während Captain Walker Griets heimliche Sehnsüchte erfüllt. Während die Zeiten langsam besser werden, freunden Griet und Toni sich an. Durch Höhen und Tiefen begleiten wir sie bis endlich alles gut werden wird, denn sie sind Glückskinder.

Im Prolog erleben wir Griets Überlebenskampf in den besetzten Niederlanden hautnah mit. Auch wenn sie sich sicher nicht wie ein Glückskind fühlt, überlebt sie wie durch ein Wunder, um dann in München in einem Arbeitslager unter der Aufsicht von Benno Brandl zu landen. Bis auf den kriegsversehrten Cousin Benno, auf den sie gerne verzichten würden, sind die Männer ihrer Familie alle im Krieg geblieben oder in Gefangenschaft. Doch die Frauen sind stark und halten zusammen. Sie lernen, das Beste aus dem zu machen, was sich ihnen bietet, wobei ihnen nicht alles in den Schoß fällt, sie müssen bisweilen gewitzt Gelegenheiten schaffen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei stets Tante Vevs Wohnung. So lernen wir ihr Viertel und die Hausmeisterin und ihre Tochter kennen. Auch diese Frauen müssen alleine klarkommen, auch sie sind vom Schicksal gebeutelt, das schweißt zusammen. Selbst wenn jeder sieht wo er selbst bleibt, flackern immer wieder Momente der Solidarität im Überlebenskampf auf. Denn den Krieg zu überleben war nicht alles, den Hunger, die Kälte und den Mangel zu überleben, bis die Zeiten besser werden, ist nun die neue lebensbestimmende Aufgabe. Toni und Griet sind nicht nur clever, sie sind auch attraktiv, was ihnen ganz sicher ebenso hilft, wie Tante Vevs Notreserven. Griet arbeitet im amerikanischen Offizierscasino und ihre Kontakte können Leben retten. Neben den starken Frauen gibt es natürlich auch Männer, auch wenn diese in diesen Zeiten rar waren. Benno, ehemals glühender Verehrer des Führers, ist das Sand im Familiengetriebe, während Captain Walker die Rolle des strahlenden Helden übernimmt und der schillernde Louis gleichzeitig anzieht, als auch abstößt. Ein solcher Schlawiner, kann doch kein Mann für die Ewigkeit sein, oder?
Reizvoll ist auch der Schauplatz in und um München, der ehemaligen Hauptstadt der braunen Bewegung, von der sich das Unheil ausbreitete. Das finde ich unglaublich interessant, gerade auch in Kombination der jeweiligen Charaktere, da ich aber mit den Erzählungen aus diesen Zeiten von meiner Großmutter (Frankfurt am Main war auch amerikanische Zone) aufwuchs, enthielt es wenig Neues für mich. Den Charme machen daher die einzelnen Persönlichkeiten aus, ebenso wie die schöne, wandelbare Stimme von Sprecherin Christiane Marx. Neben dem wunderschönen Cover war ihre Interpretation ausschlaggebend für die Wahl des Hörbuchs, da ich die Autorin bislang nicht kannte. Leider habe ich zu oft Momente innerhalb der über 11 Stunden Laufzeit vermisst, die mich wirklich emotional gepackt haben. Ich habe Toni, Griet und besonders Vev in mein Herz geschlossen und bisweilen hat es mich schon berührt, aber es hätte Potenzial für mehr Gefühl geben können.Vielleicht ist dies die Folge der leichten Kürzung der Romanvorlage (ich bin kein Gegner von Kürzungen, einigen Romanen tut das bisweilen sehr gut, aber hier habe ich manchmal was vermisst). Die Autorin werde ich im Auge behalten, Christiane Marx im Ohr.

Mir hat das Schicksal der Glückskinder wirklich gefallen und ich habe gerne über 11 Stunden gelauscht, aber es gab noch etwas Potential nach oben, daher 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Für das Reihenfinale etwas zu abrupt beendet

New Chances
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Leonie (21) kommt aus einer alteingesessenen bayrischen Brauereidynastie. Sie liebt das Brauerhandwerk, doch die traditionelle Herstellung nach dem Reinheitsgebot ist ihr zu fantasielos. Anders als ihr ...

Leonie (21) kommt aus einer alteingesessenen bayrischen Brauereidynastie. Sie liebt das Brauerhandwerk, doch die traditionelle Herstellung nach dem Reinheitsgebot ist ihr zu fantasielos. Anders als ihr Zwillingsbruder Max träumt sie von eigenen Craftbieren. Da man sie nicht lässt, kündigt sie, um ein Work-and-Travel Jahr in den USA in verschiedenen modernen Brauereien anzutreten. Doch es scheint wie verhext. Erst hat ihr Flug deutliche Verspätung und die nette Frau, die sie einen Teil der Strecke mitnimmt verpasst in Green Valley nicht nur um wenige Minuten ihren Anschlussbus, sie eröffnet ihr auch, dass die Brauerei, von deren Beschäftigung ihr Visum abhängt, gerade abgebrannt ist. Verzweifelt strandet sie in Ollys Sportsbar und der Anblick des Barkeepers Sam ist endlich mal ein Lichtblick. Dieser hat nicht nur einen tollen Biergeschmack, sondern auch ein offenes Ohr für ihre Sorgen und lässt ihr Herz höher schlagen. Sie beschließt sich kurzfristig einen Job im Ort zu besorgen und Bewerbungen an Brauereien im ganzen Land zu verschicken, um nicht gescheitert zu ihrer Familie zurückkehren zu müssen. Sie ergattert den einzigen sofort verfügbaren Job des kleinen Ortes, von dem man ihr erzählt: Nanny von Maya, der Enkelin der Bürgermeisterin und wie sich herausstellt, Tochter des alleinerziehenden Sam.

In Green Valley führen alle Wege früher oder später in Ollys Sportsbar oder ins Diner. Kein Wunder also, dass Leonie ziemlich schnell die Heldinnen der ersten vier Bände der Reihe Lena, Izzy und Annie trifft und sich mit ihnen anfreundet. So kann man sich nebenbei informieren, dass es ihnen, sowie Cole und Ryan noch gut geht. Sheriff Will ist leider gerade wohl zu beschäftigt. In Lena findet Leonie ein Stückchen Heimat, denn Lena kam auch einst als Au Pair Mädchen aus Deutschland, um nur ein Jahr zu bleiben und macht nun mittlerweile ihre Ausbildung dort. Leonie hat ihr großes berufliches Ziel bereits gefunden, aber es zu erreichen, ist ganz offensichtlich schwieriger als gedacht. Nun muss sie umdisponieren, wobei Maya ein echter Schatz ist, der von ihrer Familie vergöttert wird. Dennoch ist es ungewohnt für die 21 jährige plötzlich für ein Kleinkind, statt für Hopfen und Malz verantwortlich zu sein. Und dann ist da noch Sam, der ja eigentlich auch nur vorübergehend in Ollys Sportsbar gestrandet ist und ganz andere berufliche Träume nach seiner Ausbildung in einem Schweizer zwei Sterne Restaurant hatte. Sowohl Sam als auch Leonie brennen für ihren Beruf und können sich nichts besseres für sich vorstellen. Sie haben klare Karrierevorstellungen, doch dann ist da noch dieses unerhörte Kribbeln sobald sie einander nur ansehen oder zufällig berühren...

Sam und Leonie leben unter einem Dach und sind doch durch die Verantwortung für Maya anscheinend Welten voneinander getrennt. Sams Arbeitszeiten als Koch sind auch nicht wirklich praktisch. Aber beide brennen für etwas, was gar sich nicht so unähnlich ist und so können sie sich gegenseitig sehr gut verstehen. Wären da nur nicht immer diese Erwartungen, die ihre Familie an sie stellen! So hat Sams Mutter schon die optimale neue Partnerin für Sam ausgewählt und die heißt nicht Leonie! Da sich die zwei ständig begegnen, können sie der gegenseitigen Anziehung nicht ausweichen und dieser Band ist körperlicher als die Vorgänger. Sprich, es gibt mehr Sexszenen, die auch meines Erachtens ausführlicher sind. Für meinen Geschmack hätten sie es mehr bei Andeutungen belassen können, aber das ist wie gesagt eine Geschmacksfrage, ein Erotikroman ist es jedoch noch nicht. Wie in den früheren Bänden spricht die Autorin mit viel Respekt von den jeweiligen Traumberufen, bei denen es sich außer bei Noah und seiner Freundin, stets um Ausbildungen handelt. Klar, sonst könnte man ja nicht im idyllischen Green Valley bleiben, sondern müsste es wie Noah verlassen, um nach den Sternen zu greifen. Da Leonie Nanny ist, bleibt dieses mal die Dorfgemeinschaft etwas außen vor, es gibt kein großes Dorf- oder Familienfest, wo Leonie alle vertrauten und bisweilen recht verschrobenen Dorfunikate trifft, was ich etwas schade finde. Annies Geburtstagsparty ist mit fünf Gästen auch ausgesprochen überschaubar. Leonie ist wie ihre Vorgängerinnen ausgesprochen bodenständig und sympathisch. Sehr unkompliziert und nicht zickig oder anstrengend, bis auf einen kleinen Eifersuchtsanfall, der aber absolut verzeihlich und eigentlich nicht vermeidbar ist. Sam ist ebenfalls sympathisch und sehr verantwortungsvoll. Ich verstehe nur nie, wie ein Koch, der für seine Arbeit brennt und sich ansonsten hingebungsvoll um seine kleine Tochter kümmert, so durchtrainiert sein soll, während Cole Stunden im Fitnessstudio trainieren muss für seinen Filmstarkörper und Ryan und Will ständig die Piste runterfegen und regelmäßig Sport treiben. Sam scheint das alles zu zufallen, oder er verfügt über geheime Kochrezepte für Sixpacks, die Lilly Lucas bitte bald veröffentlichen möchte. In Pandemiezeiten wäre das sicher der absolute Renner. Na ja, seine Tatoos sind auch nicht so meins und sie werden leider so oft erwähnt, dass meine Fantasie nicht reicht, um sie mir wegzudenken. Daher: Sympathische Protagonisten, deren Geschichte unheimlich stark beginnt und mich sofort mitriss, die dann aber leider etwas nachlässt, da mir auch etwas zu wenig Green Valley Flair vorkommt. Das Ende kommt dann ziemlich überraschend kurz. Das ging dann doch sehr fix und ich hätte mir einen Epilog gewünscht, in dem man vielleicht noch etwas über die übrigen Helden des Ortes erfährt.

Sandra Voss ist wunderbar wandelbar und klingt als Leonie noch ein Stückchen jünger als bei ihren Vorgängerinnen, denn Leonie ist ja auch etwas jünger. Selbst Maya gelingt ihr glaubwürdig, ohne in ein nerviges Kleinkindgequietsche zu verfallen. Sie trägt selbst die romantischen und erotischen Passagen ebenso glaubwürdig mit ihrer Stimme mit, wie die geschäftlichen Momente, in denen es für Sams Zukunft um alles geht. Mit ihrer Wahl für diese Reihe bin ich nach wie vor hochzufrieden!

Entspannte, romantische Unterhaltung für Zwischendurch und zur Entspannung.

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Wie die Zeit wieder ins Lot kam....

Ellas federleicht-verhexte Zukunft
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Dies ist die Fortsetzung von „Ellas verrückt verrutschtes Leben“, mit der die Diologie endet. Ella und Dodo sind beste Freundinnen und inzwischen sind Dodos Mutter, Tierärztin Susi und Ellas Vater auch ...

Dies ist die Fortsetzung von „Ellas verrückt verrutschtes Leben“, mit der die Diologie endet. Ella und Dodo sind beste Freundinnen und inzwischen sind Dodos Mutter, Tierärztin Susi und Ellas Vater auch verheiratet und nach Kleinkotzingen auf einen aufgegebenen Hof gezogen, dessen Eigentümer Herr Kamitziki verschwand. Ella hat es dort von Anfang an gehasst, bis sie und Dodo eine Zeitrutsche im Hof entdeckten, mit der sie eine halbe Stunde in die Vergangenheit rutschen konnten, nicht ohne Nebenwirkungen. Inzwischen fühlen sich dort beide wohl, vor allem, nachdem sie alles wieder zurecht gerutscht haben und nun mit den Zwillingen Lizzi und Luka befreundet sind. Sie beschließen, die zwei in ihr Geheimnis einzuweihen und dem Rätsel auf die Spur zu gehen. Dodo brennt darauf die Formel der Zeitreisen zu entschlüsseln. Doch die Zwillinge verschwinden bei der Suche in der Gerümpelscheune und als sie wieder auftauchen, zicken sie sich an und im Hof neben der Zeitreiserutsche wächst eine Kokospalme statt eines Kirschbaums. Sie versichern nicht in die Vergangenheit gerutscht zu sein, aber sie haben eine Luke in die Zukunft gefunden. Also bleiben auch Reisen in die Zukunft nicht ohne Nebenwirkungen, nun müssen sie nur noch klären, wie das alles zusammenhängt. Risiken und Nebenwirkungen sind bei diesen Nachforschungen unberechenbar!

Es ist nicht zwingend erforderlich Band 1 zu kennen, aber absolut sinnvoll. Da die Zeitreisen nie ohne Folgen bleiben und sich nicht nur das Wetter verändert und Tiere verschwinden, sondern sich auch die Persönlichkeiten der Freunde verändern und zwar negativ, hilft es enorm sich an deren ursprünglichen Charakter erinnern zu können. Die Betroffenen können es nämlich nicht mehr und haben jede Erinnerung an ihr eigentliches „Ich“ verloren. Damit wird einem die Krassheit des Eingriffs in die Zeit und ihre Folgen viel deutlicher, als wenn man zu Beginn gelesen hat, dass Dodo immer gut gelaunt ist und Schule liebt und Ella cool ist und clever. Durch eine Panne zu Beginn verlieren sie diese Eigenschaften und die sonst so sympathischen besten Freundinnen werden echt unangenehm anstrengend und auch peinlich! Das hat mich auch etwas gestört. So originell ich die Idee auch fand, so unangenehm fand ich die eigentlich besten Freundinnen, nachdem wieder die Zeit verrückt war. Im Mittelteil fand ich das Lesen daher etwas zäh, auch wenn es nur die extreme Veränderung zeigte, die allerdings so deutlich war, dass seine jungen Heldinnen kaum noch wiederzuerkennen waren. Wie gefährlich Zeitreisen sind, kann man daran schon erkennen. Interessanterweise verändern sich die Zeitreisenden nur, können aber niemals sich selbst begegnen. Die Gefahr lauert nicht darin, dass sie in das Geschehen eingreifen - das Geschehen verändert sich, allein durch den Eingriff in die Zeit als solche!

Einige Ideen sind sehr originell, wie zum Beispiel die krassen Wetterphänomene, die durch den Eingriff in das Zeitgefüge entstehen. Da braucht es gar keinen Klimawandel, damit Wetter und Vegetation verrückt spielen. Doch es ist nicht nur das Wetter, es sind auch die Menschen, die sich verändern. So manches was anfangs wünschenswert erscheint, wird auf Dauer zu viel des Guten. Ständig Hitzefrei ist auch keine Lösung ;) Zum Glück gelingt es den Freunden gemeinsam, woran Herr Kamitzki seit Jahrzehnten verzweifelt und die Zeit ist am Ende wieder im Lot und jeder wieder so wie er sein sollte. Nicht nur das, alle fühlen sich wohl, dort wo sie sind und brauchen keine Veränderungen mehr!

Das Schriftbild ist wieder angenehm entspannt und macht es auch wenig geübten Lesern einfacher zu lesen mit noch komfortabler Schriftgröße und Zeilenabstand. Dank des Lesebändchens findet man auch immer ganz schnell an die Stelle zurück, an der man aufhörte. Plus ein abwischbares Hardcover, meine absolut bevorzugte Kinderbuchausgabe!

Ein originelles Kinderbuch für Kinder ab 10 Jahren.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Magisch, mystisch, düster, spannend

Das Geheimnis der Sternenuhr
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Imogen ist ziemlich oft von ihrer kleinen Schwester Marie genervt. Ständig meckert sie, dass sie in Imogens Theaterstücken nicht die Rolle erhält, die sie gerne hätte. Heute ist Imogen (11) besonders genervt, ...

Imogen ist ziemlich oft von ihrer kleinen Schwester Marie genervt. Ständig meckert sie, dass sie in Imogens Theaterstücken nicht die Rolle erhält, die sie gerne hätte. Heute ist Imogen (11) besonders genervt, denn ihre Mutter hat mal wieder einen neuen Verehrer und sie dürfen mit Oma in das Café in der Villa Haberdash. Der Neue ist furchtbar und im Café macht Marie ihr alles nach! Wutentbrannt rennt Imogen in den Park hinter dem Tor, und folgt dort einem Nachtfalter, der sie zu rufen scheint. Tatsächlich führt er sie zu einer Tür in einem alten Baum, durch die sie tritt und sich staunend umsieht, als sie das Geräusch einer krachenden Tür hört: Marie ist ihr heimlich gefolgt und hat die Tür geschlossen. Es gibt kein Zurück! Der Falter führt sie aus dem Baum in ein fremdes, abweisendes Reich bis zu einer Stadtmauer. Überall hängen dort die Schädel von Monstern, die die Stadt Jaroslaw stets nach Sonnenuntergang heimsuchen. Der junge Prinz Miroslaw bietet ihnen Schutz, denn ihm ist langweilig und er hat keine Freunde. Je genauer sie sich umsehen, desto stärker spüren sie, dass hier etwas nicht stimmt und das Königreich ernsthaft bedroht ist. Wenn Miro ihnen hilft, den Weg zurück zu finden, helfen ihm die Schwestern, die Schrecken der unheimlichen Skret zu beenden.

Als die Mädchen mit dem jungen Prinzen den Freundschafts- und Hilfspakt besiegeln, ahnen sie nicht, wie eng alles miteinander verbunden ist, und dass der Falter sie zur Hilfe gerufen hat, aber nicht für den Prinzen.

Super angenehm sind die extrem kurzen Kapitel, die den häufigen Szenen- und Perspektivwechseln entsprechen. Das beschleunigt das Lesen ungemein, da man immer denkt: ach, ein Kapitel geht noch! Sehr motivierend. Auch durch den hohen Dialoganteil fliegt man nahezu durch die Geschichte und es ist sehr lebendig. Gerade diese Lebendigkeit in dieser dem Untergang geweihten Welt wirkt sehr atmosphärisch. Obwohl alles so fremd ist, fühlt man sich gleich als Teil des Ganzen und wird Teil der Geschichte. Wir fanden die Geschichte unglaublich ansprechend erzählt, gerade auch wegen dieser immer wieder aufflammenden Genervtheit der Schwestern voneinander, die aber immer wenn es darauf ankommt fest zusammenhalten! Dennoch ist Familie in diesem Abenteuer nicht immer positiv. Dass die Mutter so viele wechselnde „Männerbekanntschaften“ hat, hat mir für die Mädchen wirklich leid getan, meine Tochter hat es sehr irritiert. Sie merken aber auch in Jaroslaw, wo sie den Heimweg nicht kennen, wie sehr ihnen ihre Mutter fehlt. Miro hingegen hat seine Eltern verloren und lebt bei seinem Onkel, der aktuell das Reich an seiner Statt regiert. Doch in der letzten Zeit scheint er das Interesse an seinem Neffen verloren zu haben und ganz in seiner Sammelleidenschaft für seltene Kostbarkeiten und der Aufmerksamkeit der jungen, schönen Anneschka aufzugehen.

Mit Imgoen und Marie kommt ein neuer Blickwinkel in das Reich. Sie hinterfragen erstmals, was es mit den Skret und den Lesni, dem Volk, das einst im Wald lebte, auf sich hat. In ihrer Neugier fragen sie nicht nur nach, sie beobachten und hinterfragen auch, was Miro bislang als gegeben betrachtete. Sind die Skret wirklich Monster, nur weil sie abstoßend aussehen, oder sind die Lesni wirklich minderwertige Menschen? Interessante Frage, die man sich nicht früh genug stellen kann, auch nicht in unserer Welt!

Ich habe das Buch gemeinsam mit meiner fast 12 jährigen jüngsten Tochter gelesen. Der hat diese unheilschwangere Atmosphäre sehr gut gefallen, weil es auch mal so anders ist. Sie ist eigentlich sehr empfindsam und mag auch gerne Bücher, in denen es um Alltägliches geht und für meinen Geschmack „nichts passiert“, aber hier fand sie es toll, dass so viele geheimnisvolle, unvorhersehbare und spannende Dinge passierten. Außerdem haben alle der Beteiligten so ihre Macken, wobei sie mit der „nervigen“ kleinen Schwester Marie am meisten mitgefühlt hat und es nur schwer vorstellbar fand, ein kleiner, einsamer, reicher Prinz zu sein. Aber dass das bisweilen herrisch macht, das war ihr schon klar.

Was uns beide allerdings wirklich störte: irgendwie muss bei der Lektorierung die Auflösung des Geheimnisses der Sternenuhr verloren gegangenen sein. Ja, es kommt immer wieder eine Sternenuhr vor, auch wer sie geschaffen hat, aber nicht, welches Geheimnis sie nun in sich birgt und was sie mit dem fulminanten Finale auf sich hat. Da fehlte uns der Bezug zum Titel. Im Englischen kamen dann auch noch die Schattenfalter mit ins Spiel, deren Geheimnis für uns gelöst wurde, die im deutschen Titel aber leider keine Erwähnung finden. Für diejenigen, die sich über die düstere Stimmung dieses Buches ärgern: das kann man doch eigentlich schon am Cover erkennen, dass das kein Buch der reinen Glücksgefühle sein wird. Diese kommen aber schon vor, auch die Dankbarkeit, die die Kinder am Ende für ihr Schicksal und ihre Familie empfinden.

Ein wirklich ungewöhnliches und spannendes Buch voller Magie, aber auch echten Gefahren, dessen Ende nicht nur eitler Sonnenschein ist und eine Fortsetzung ermöglicht.

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