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Veröffentlicht am 23.01.2023

Die Liebe zur Wissenschaft

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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Neurowissenschaftlerin Bee bekommt die Chance, ein Projekt bei der NASA zu leiten, muss dann jedoch bald feststellen, dass sie mit Levi, ihrem Erzfeind aus Studienzeiten, zusammenarbeiten muss. Und er ...

Neurowissenschaftlerin Bee bekommt die Chance, ein Projekt bei der NASA zu leiten, muss dann jedoch bald feststellen, dass sie mit Levi, ihrem Erzfeind aus Studienzeiten, zusammenarbeiten muss. Und er hasst sie immer noch so sehr wie damals …

Bee ist eine unglaublich tolle Protagonistin. Sie ist durch und durch nerdig und lebt für ihre Arbeit, gleichzeitig ist sie liebenswert und super witzig. Ihre verrückten Gedankengänge haben mich oft zum Lachen gebracht. Als „WhatWouldMarieDo“ ist Bee außerdem anonym auf Twitter unterwegs und setzt sich gegen die Diskriminierung von Frauen in MINT-Fächern ein.

Noch toller als Bee ist allerdings Levi (und das, obwohl wir ihn doch eigentlich erst mal hassen sollten). Er ist einfach der perfekte Book-Boyfriend - und genauso nerdig wie Bee.

Wer sich für dieses Buch entscheidet, sollte nicht davor zurückschrecken, dass die beiden Protagonisten gelegentlich mit Fachbegriffen um sich werfen und liebend gerne fachsimpeln. Ich fand das sehr authentisch und zudem noch unterhaltsam.

Natürlich lebt auch dieser Liebesroman von vielen typischen Genre-Klischees. Ständig sind es Missverständnisse, die es den Figuren schwer machen, zueinander zu finden. Zu oft wollte ich sie anschreien und ihnen sagen: Sprecht doch einfach mal miteinander darüber! Aber hätten sie das von Anfang an getan, hätte der Roman einiges an Stoff verloren. Die Geschichte ist größtenteils vorhersehbar, dennoch konnten mich die Details überraschen und ich empfand das Buch als wirklich fesselnd.

Nach Dreiviertel des Buches bekam ich es dann kurzzeitig mit einer kleinen Leseflaute zu tun. Es war das typische Liebesroman-Drama auf den letzten Metern, das mich ein wenig genervt hat. Doch dann bekam die Handlung neben der Lovestory auch noch mal ordentlich Drama und es wurde noch mal so richtig spannend, sogar unvorhersehbar, wie sich dieses Drama bloß wieder auflösen sollte. Ein sehr gelungener Schluss!

Außerdem möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die Autorin mit der Kritik an standardisierten Tests eine tatsächlich gegebene Ungerechtigkeit in der akademischen Welt anspricht. Ich finde es toll, dass sie den Roman nutzt, um auf diese Thematik aufmerksam zu machen.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Kochen mit Gelinggarantie

Super Simple
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Tieghan Gerard ist ausgezeichnete Food-Bloggerin und vereint in "super simple" ihre einfachsten und schnellsten Rezepte zum Wohlfühlen. Die Idee dahinter: das Kochen durch Tricks beschleunigen und volle ...

Tieghan Gerard ist ausgezeichnete Food-Bloggerin und vereint in "super simple" ihre einfachsten und schnellsten Rezepte zum Wohlfühlen. Die Idee dahinter: das Kochen durch Tricks beschleunigen und volle Geschmackserlebnisse, ohne dass man wahnsinnig viele Zutaten einkaufen muss, kreieren. Unterteilt werden die Rezepte dabei in die Hauptkategorien Frühstück, Vorspeisen, Salate&Suppen, Pizza&Pasta, Vegetarisches, Fleisch, Fisch und Desserts. Damit deckt sie die volle Palette ab und macht es auch möglich, mit ihrem Buch ganze Menüs zu kreieren. Dabei sind die Rezepte wirklich wunderschön bebildert, sodass einem schon beim Durchblättern das Wasser im Mund zerläuft.

Die Umsetzung: Zunächst muss ich die Autorin loben, denn ihre Rezepte gelingen, hier hat sie nicht zu viel versprochen. Dafür stellt Tieghan Gerard uns auch vor, wie man Klassiker auf einfache Weise mit Gelinggarantie zubereiten kann, wie beispielsweise ihr Schokomousse - und das bei vollem Geschmack! Die Zutatenanzahl ist hier nicht auf 5 oder 10 pro Rezept beschränkt, dennoch muss man für diese Rezepte keine Unmengen an Zutaten einkaufen, die man dann nie wieder nutzt. Wer einen gut aufgestellten Vorratsschrank hat, kommt mit der jeweiligen Zutatenliste sehr gut zurecht. Dafür gibt Tieghan am Anfang auch ein paar Tipps, was in einen guten Vorrat gehört. Meine Meinung jedoch dazu: Teilweise ist diese dreiseitige Liste auch etwas überzogen, denn insbesondere im Kühlschrank brauche ich nicht standardmäßig zich Sachen auf Vorrat anhäufen, die dann ggf. schlecht werden, bevor ich sie verbrauche. Aber mit gesundem Menschenverstand kann man sich mit dem ein oder anderen ihrer Tipps einen guten Vorrat aufbauen.

Zum Thema schnelle Zubereitung: Tieghans Tricks, um das Kochen zu beschleunigen, kommen für mich eher einem Schummeln gleich, denn hier greift sie bei vielen ihrer Rezepte einfach zum Schnellkochtopf. Als Alternative wird jedoch auch immer die Rezeptvariante "auf dem Herd", also ohne speziellen Kochtopf, angegeben. Etwas schade fand ich, dass dies nur die Alternative war und nicht die Rezeptmethode erster Wahl. Denn ich beispielsweise koche leidenschaftlich gern und besitze dennoch keinen Schnellkochtopf. Das gehört für mich heutzutage (noch) nicht zur Standardausrüstung in der Küche.

Die Rezepte: Ich habe einiges querbeet aus verschiedenen Kategorien nachgekocht und war sehr zufrieden. Wenn es mir mal nicht so geschmeckt hat, war es tatsächlich reine Geschmackssache. Sehr gut gelungen sind alle Rezepte und der Aufwand blieb stets moderat.

Ich freue mich riesig, dieses Buch als Gewinn in meiner Kochsammlung verzeichnen zu dürfen und hoffe, ihr habt genauso viel Spaß und Genuss beim Nachkochen wie ich.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Schon der einzigartige Schreibstil macht dieses Buch lesenswert

Das Lied der Nacht
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Mit "Das Lied der Nacht" ist C. E. Bernard ein imposanter Fantasy-Epos gelungen, in dessen Mittelpunkt die Charaktere Wanderer Wayd und Bardin Caer stehen. Die beiden sind Entwurzelte, damit sozusagen ...

Mit "Das Lied der Nacht" ist C. E. Bernard ein imposanter Fantasy-Epos gelungen, in dessen Mittelpunkt die Charaktere Wanderer Wayd und Bardin Caer stehen. Die beiden sind Entwurzelte, damit sozusagen Heimatlose, und leben zusammen mit ihren Weggefährten in einer verlassenen Poststation - bis eines Tages die Schatten über das Land herziehen. Ungeheure schattenartige Wesen mit einem Gesicht wie der Tod und weißen Klingen zerteilen nicht nur ganze Dörfer, sondern auch ihre Bewohner in zwei. Und zwar immer wenn die Nacht einbricht, denn Sterne sind aus dem Himmel schon lange vertrieben wurden. Um sich zu retten, fliehen die Bewohner von Schur in die sichere Umgebung der Burg des Eisernen Barons von Schur. Etwa zeitgleich entdecken Caer und Wayd das Lied der Nacht - ihre vielleicht einzige Chance gegen die Schatten. 

Der Plot dieses Buches ist einfach Fantasy pur. Direkt wird klar, dass wir uns hier eher in einem mittelalterlichen Setting bewegen, dementsprechend sind auch die Figuren aufgebaut. Wayd und Caer waren mir dabei auf Anhieb sehr sympatisch. Sie kristallisieren sich früh als die Helden in dieser Geschichte heraus und man spürt ihr gutes Herz von der ersten Seite an. Ihr Weg ist gespickt von Abenteuern, allerdings auch viel Gewalt, Brutalität und auch etwas Sexualität. Jugendfrei ist das Buch daher nicht, aber es passt in die Zeit und vor allem auch in diese Geschichte, die eben viel Düsternes bereit hält. Für Zartbeseitete ist es damit aber ggf. nichts. 

Dafür wurde das Buch nach meinem Empfinden zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Geschichte und vor allem der Schreibstil waren von Anfang an fesselnd. Der Schreibstil muss dabei in besonderem Maße erwähnt werden: Die Autorin lehnt ihre Texte gelegentlich an den Aufbau von Liedern an, nutzt einzelne Liedzeilen dabei auf eine spannungsaufbauende Art und gibt ihren Worten damit mehr Gewicht. Das sind zwar immer nur mal einzelne Stellen im Buch, aber ich fand diese mir neue Art des Spannungsaufbaus sehr gelungen. Ein bisschen gewöhnen muss man sich eingangs vielleicht an die relativ schnellen Perspektivenwechsel - wie Schnitte in einem Film, bei denen man zeigen will, was zeitgleich bei verschiedenen Figuren passiert und wobei sich die Handlung zuspitzt. Genauso fühlte sich auch das Lesen dieses Buches an. Mir hat das sehr, sehr gut gefallen und ich fand die schnellen Perspektivwechsel auch nicht verwirrend. Wenn man sich eingelesen hat und weiß wie der Hase läuft, kann man diesem Schreibstil sehr viel abgewinnen. 

Allein dafür hätte ich gern 5 Sterne vergeben, ziehe aber einen halben ab, da die Gewaltbeschreibungen für meinen Geschmack nicht ganz das richtige waren. Dennoch kann ich für Fantasy-Liebhaber eine riesige Lesemempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Authentische Jugendgeschichte

Long Distance Playlist
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Isolde und Taylor waren schon als Babys beste Freunde. Doch ein Streit um Taylors (Ex-)Freundin sorgte für ein Jahr Funkstille zwischen den beiden. Erst als Islode aus Liebeskummer über ihren Ex-Freund ...

Isolde und Taylor waren schon als Babys beste Freunde. Doch ein Streit um Taylors (Ex-)Freundin sorgte für ein Jahr Funkstille zwischen den beiden. Erst als Islode aus Liebeskummer über ihren Ex-Freund gefrustet ist, traut sich Taylor wieder Kontakt zu ihr aufzunehmen. Er selbst hat ein hartes Jahr hinter sich, denn er hat bei einem Autounfall sein Bein verloren, woraufhin die genannte, damalige Freundin Schluss gemacht hat. Zunächst über E-Mails, später dann über Chats und Videoanrufe kommen Islode und Taylor sich wieder näher. Und vielleicht sogar näher als es für beste Freunde üblich wäre.

Das Buch ist abwechselnd aus der Perspektive von Isolde und Taylor geschrieben. Dabei bekommen wir als Leser jeweils sehr tiefe Einblicke in das Leben der beiden, ihre Gefühlswelten und Leiden. Ja, auch Leiden, denn auf beide trifft zu, dass sie keine 0815-Teenagerleben führen, wenn auch dennoch sehr authentische. Isolde ist besessen vom Balletttanzen und opfert dafür bereits seit sie ein Kind ist so gut wie jede freie Minute - und nimmt dafür in Kauf kaum richtige Freunde zu haben. Taylor dagegen war ein sehr erfolgreicher, junger Snowboarder - bis zu seinem Unfall, der ihn komplett aus seinem Leben, das er einst führte, gerissen hat. Snowboarden tut er seit dem Unfall nicht mehr. Die Autorin schafft es, einem die beiden Charaktere unglaublich nahe zu bringen. Zugegeben, mit Isolde habe ich mich anfangs noch schwer getan, da sie in meinen Augen gerade anfangs sehr leidig und naiv wirkte. Mit der Zeit wurde es aber definitiv besser und ich konnte auch immer mehr Verständnis für sie aufbringen. Taylor dagegen hat mich von Anfang an gefangen. Seine Geschichte ist einfach nur berührend. Und: Er ist zudem noch der beste Freund oder auch Freund, den sich ein Mädchen nur wünschen könnte. Und das ohne rundum markelos und perfekt zu sein. Er ist einfach unglaublich liebenswert. Ja, Mein Teenager-Ich ist wohl ein bisschen verliebt in ihn. :D 

Aber nun zur großen Besonderheit dieses Buches: Neben normaler Erzählprosa wird die Geschichte in E-Mails, Instantmessenger-Nachrichten, Skype-Chats und Videoanrufen fortgeführt. Und dies gelingt der Autorin, ohne Lücken zwischen den einzelnen Erzählweisen entstehen zu lassen oder ohne, dass sie in der Prosa noch groß Klärungen nachliefern müsste. Trotz der verschiedenen Medien liest es sich wie geschmiert in einem Rutsch. Ich war zugegeben vorab etwas skeptisch, ob mir dieser "Medienwechsel" nicht etwas sehr zu jungendlich ist, wurde dann aber sehr positiv überrascht. Denn es wurde dadurch durchaus auch unterhaltsam. Und es passte einfach perfekt zur Geschichte. Wer gerne Soundtracks zu Büchern hat, der ist hier zusätzlich sehr gut bedient, denn Taylor schickt Isolde gelegentlich Playlists zu, die jeweils passend in die Geschichte einfließen. 

Mir hat das Buch zum großen Teil sehr gut gefallen, nur der Schluss lässt mich etwas zwigespalten zurück. Zum einen war er sehr vorhersehbar, obwohl ich mir hier die ein oder andere Überraschung durchaus hätte vorstellen können, zum anderen war er dann auch wieder etwas unerwartet offen geblieben. Und gleichzeitig trifft die Autorin es damit auch ins Schwarze, weil sie das Leben junger Erwachsener realistisch widerspiegelt. 

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Eine packende neue Fantasywelt mit interessanten Charakteren

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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Sheera ist eine Nachtalbe - damit ist sie ein Wesen der Dunkelheit mit schwarzem Haar, mondblasser Haut und katzenartigen Augen, jedoch in den Augen der Hochalben Abschaum. Sie schlägt sich als Diebin ...

Sheera ist eine Nachtalbe - damit ist sie ein Wesen der Dunkelheit mit schwarzem Haar, mondblasser Haut und katzenartigen Augen, jedoch in den Augen der Hochalben Abschaum. Sie schlägt sich als Diebin durch, bis sie eines Tages von der königlichen Garde in den Palast der Königin der Hochalben verschleppt wird. Sie wurde ausgewählt als eine der Anwärterin auf die königliche Nachfolge. Jeder Anwärterin steht eine schwierige Aufgabe bevor, um sich zu beweisen. So muss Sheera den Dämmerstein aus dem Reich der Menschen stehlen.

Sheera ist als Protagonistin dieser Fantasy-Saga eine wie ich finde sehr eigenwillige Person. Gerade auf den ersten gut 100 Seiten zeigt sie eine leicht aggressive, sehr aufbrausende Art, die ich nicht sonderlich an ihr mochte. Als Charakter so richtig liebgewinnen konnte ich sie erst später. Ähnliches gilt für Lysander, der quasi der zweite Protagonist in diesem Buch ist. Zu Beginn hielt ich ihn für einen arroganten, farblosen und schnöselig perfekten Menschenprinzen. Doch als Sheera und Lysander aufeinandertreffen, entwickeln sich beide Charaktere in andere - wie ich finde viel bessere - Richtungen. Schätzungsweise 3/4 der Kapitel sind aus Sheeras Sicht geschrieben - in Ich-Perspektive -, das letzte Drittel nimmt die Perspektive von Lysander ein, jedoch in der dritten Person verfasst. Die abwechselnden Einsichten in die beiden Figuren waren für die Geschichte sehr aufschlussreich.

Außerdem ist erwähnenswert, dass einige Charaktere hier sehr vielschichtig sind und interessante - zum Teil ganz und gar unerwartete - Entwicklungen durchleben. Man sollte sich hier nicht zu früh sicher sein, wer gut und wer böse ist.

Sheera hat es außerdem mit potenziell zwei Love Interests zu tun, wobei wir hier zum Ende des ersten Bands keine Liebesgeschichte haben. Der Fokus des ersten Bandes liegt trotz einiger romantischer Schwingungen klar auf der Fantasywelt und ihrer Bewohner, weshalb mir das Buch auch so gut gefallen hat. Auf romantischer Ebene mitfühlen konnte ich diesem Band jedoch noch nicht, bei keinem der potenziellen Love Interests. Vielleicht ändert sich das noch in der Fortsetzung.

Das Buch endet außerdem mit einem riesigen Cliffhanger, der es fast unmöglich macht, nicht wissen zu wollen wie es weitergeht. Dieser Cliffhanger ist mal wirklich gemein! Allerdings spoilert der Klappentext des zweiten Bandes schon ein wenig, wenn man es vor Neugier nicht aushält.

"Moonlight Touch" ist eine insgesamt runde und auch spannende Fantasygeschichte rund um die Welt der Hoch- und Nachtalben, mit einem Hauch Romantik - wenn auch bisher leider keinem überzeugenden - und vielschichtigen Charakteren, die sich anders entwickeln als man es zu Beginn erahnen würde.

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