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Veröffentlicht am 15.06.2017

Witzige Märchennacherzählungen in Ruhrpott-Sprech

Wie sieht denn die Omma aus?!
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Sigi Domke erzählt bekannte Grimmsche Märchen wie Rotkäppchen, Hänsel und Gretel oder Froschkönig sowie andere Klassiker wie die Odyssee, die Weihnachtsgeschichte oder von Shakespeare nach - und zwar modern ...

Sigi Domke erzählt bekannte Grimmsche Märchen wie Rotkäppchen, Hänsel und Gretel oder Froschkönig sowie andere Klassiker wie die Odyssee, die Weihnachtsgeschichte oder von Shakespeare nach - und zwar modern und auf "Ruhrpott-Deutsch".

Da wird schon einmal ein Märchen nach Essen oder Wattenscheid verlegt, es kommen Handyklingeltöne und Gameboys vor und vor allem sprachlich begegnet man echten Ruhrpott-Ausdrücken oder Sprichwörtern.

Insgesamt ist die Lektüre dieses Büchleins recht kurzweilig und eignet sich für die einzelnen Geschichten auch gut zum Vorlesen.

Da der Dialekt gesprochen noch besser ankommt, ist lautes Lesen sicherlich in manchen Fällen sowieso zu empfehlen.

An vielen Stellen musste ich wirklich laut lachen, weil sehr viele lustige Ideen in der sehr direkten und herzlichen Art der Menschen aus dem Ruhrgebiet untergebracht sind. So ist z.B. die Beschreibung sehr witzig gewesen, dass bestimmte Blumen genauso süchtig machen wie die Bundesliga.

Für eine kurzweilige Lektüre oder auch als nettes Geschenk für Menschen, die im Ruhrgebiet leben, sicherlich zu empfehlen.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Leichte Unterhaltung, aber anders als erwartet

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
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Lilian ist Anfang 30 und hat vor vier Jahren ihren Mann aufgrund eines Verkehrsunfalls verloren. Nun lebt sie in ihrem Haus in Kalifornien allein mit zwei kleinen Töchtern Clare und Annabel (5 und 7 Jahre) ...

Lilian ist Anfang 30 und hat vor vier Jahren ihren Mann aufgrund eines Verkehrsunfalls verloren. Nun lebt sie in ihrem Haus in Kalifornien allein mit zwei kleinen Töchtern Clare und Annabel (5 und 7 Jahre) und einem großen Hund, arbeitet in ihrem Beruf als Illustratorin und funktioniert im Wesentlichen ihren Kindern zuliebe.
Trotz ihrer Schwester Rachel, die sich in ihrer eigenen Art intensiv um Lilian und ihre Nichten kümmert, hat Lilian nicht so richtig ins Leben zurückgefunden.
Ihre Chefin setzt sie dann auf ein Sonderprojekt an, bei dem sie eine Gartenenzyklopädie illustrieren soll, und hierfür meldet die Chefin sie kurzerhand zu einem Gartenbaukurs an, in dem die Teilnehmer an sechs Samstagen Wesentliches über den Anbau von Obst und Gemüse lernen sollen.

Insgesamt lässt sich das Buch - trotz einiger etwas holpriger Übersetzungen in der deutschen Ausgabe - recht flüssig lesen.
Die beiden Kinder sind einfach herrlich gezeichnet, wie sie so direkt und unverblümt kommunizieren.
Die Hauptfigur Lilian, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, ist auch so glaubwürdig dargestellt, dass man ihre Trauer, ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen kann.
Der Roman unterhält und berührt und lässt sich gut zwischendurch lesen.

Nett sind auch die zwischen die Kapitel eingeflochtenen Tipps zum Gemüseanbau.

Wer jedoch einen Roman erwartet, in dem Gartenszenen eine größere Rolle spielen, wird seine Erwartungen nicht erfüllt sehen.
Insofern wecken das Cover und der Klappentext vielleicht falsche Erwartungen.

Insgesamt aber eine lohnende Lektüre, wenn man leichte Unterhaltung mag.

Veröffentlicht am 28.04.2017

Beginn einer Fantasyreihe mit abruptem Ende

Der Kuss der Lüge
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"Der Kuss der Lüge" ist der erste Teil einer neuen Fantasy-Reihe und die 17jährige Prinzessin Lia.
Sie soll auf Wunsch ihrer Eltern einen ihr unbekannten Prinzen aus einem anderen weit entfernten Königreich ...

"Der Kuss der Lüge" ist der erste Teil einer neuen Fantasy-Reihe und die 17jährige Prinzessin Lia.
Sie soll auf Wunsch ihrer Eltern einen ihr unbekannten Prinzen aus einem anderen weit entfernten Königreich heiraten und ihr Heimatland verlassen.
Da sie ein selbstbestimmtes Leben führen will und nicht einen Mann, den sie nie zuvor gesehen hat, heiraten will, flieht sie mit ihrer Begleiterin Pauline und taucht in einer anderen Stadt unter.
Dort arbeitet sie in einer Schenke, wo sie bald darauf zwei junge Männer kennenlernt, die sich auch als etwas anderes ausgeben als sie sind.
Gleichzeitig macht sich auch der Prinz auf, um seine entflohene Braut zu finden, sowie ein Attentäter, der Lia töten soll.

In der Fantasywelt haben üblicherweise die ersten Töchter die sog. "Gabe", die sich jedoch scheinbar bei Lia nicht zeigen will.

Was hat es damit auf sich?
Wird sich die Gabe noch zeigen?

Der Fantasyroman liest sich flüssig und spannend, man ist fast außer Atem beim Lesen.
Die Hauptpersonen sind schön gezeichnet, die Begegnungen sind spannend und zum Teil auch richtig blutrünstig.

Allerdings bleibt im ersten Teil einfach zu viel offen.
Die Handlung hört praktisch mitten drin auf, so dass man erst noch auf die Fortsetzung warten muss.
Insofern ist der eine Band für sich genommen etwas unbefriedigend. Auch über die Gabe und die eigentlichen tiefgründigeren Themen der Fantasywelt erfährt man in diesem ersten Buch zu wenig.

Ich brauche ganz dringend die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 14.04.2017

Wissenschaftlicher Krimi mit spannenden Einblicken in die Physik

Das Einstein Enigma
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Der portugisiesche Professor und Kryptoanalytiker Tomás Noronha wird scheinbar zufällig angesprochen und vom Iran beauftragt, den Teil eines nicht veröffentlichten Manuskripts von Albert Einstein zu entschlüsseln, ...

Der portugisiesche Professor und Kryptoanalytiker Tomás Noronha wird scheinbar zufällig angesprochen und vom Iran beauftragt, den Teil eines nicht veröffentlichten Manuskripts von Albert Einstein zu entschlüsseln, das angeblich den einfachen und günstigen Bau einer Atombombe beschreiben soll. Schnell wird Tomás zum Doppelagenten, der nicht nur für den iranischen Staat arbeitet, sondern auch für den CIA.

Tomás reist an verschiedene Orte der Welt, spricht mit zahlreichen Wissenschaftlern und auch ehemaligen Mitarbeitern von Albert Einstein. Es stellt sich heraus, dass das Manuskript vermutlich einen Beweis für die Existenz Gottes liefern kann ("Die Gottesformel").

Der Leser wird mitgenommen durch die letzten Jahrzehnte der physikalischen Forschung - Relativitätstheorie, Stringtheorie, Urknall, die Entwicklung des Universums, Quantentheorie etc. - und erfährt in den verschiedenen Diskussionen, die Tomás mit den diversen Gesprächspartnern führt, jede Menge wissenschaftliche Details - quasi "nebenbei".

Die wissenschaftlichen Darstellungen in dem sehr umfangreichen Buch sind wirklich sehr gelungen, anschaulich, nachvollziehbar, sie laden zum Nachdenken ein, auch wenn man vielleicht nicht immer jede Sicht teilt.

Auf der anderen Seite ist der "Agententhriller" ziemlich hanebüchen. Tomás landet im Gefängnis im Iran, muss abenteuerliche Verfolgungsjagden mitmachen. Nebenher sorgt er sich um seinen an Krebs erkrankten Vater.... Die Charaktere (außer den Wissenschaftlern) bleiben im Buch ebenso blass wie die "Rahmenhandlung".

Die Lektüre fand ich insgesamt lohnend und sehr spannend geschrieben, aber nur aus Sicht der wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Spannende und unterhaltsame Fantasy

Die flammende Welt
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„Die flammende WELT“ von Genevieve Cogman ist der dritte Band einer Fantasy-Reihe um die Bibliothekarin Irene und ihren Gehilfen (und Drachen) Kai, in der sie sich im Auftrag der Bibliothek durch verschiedene ...

„Die flammende WELT“ von Genevieve Cogman ist der dritte Band einer Fantasy-Reihe um die Bibliothekarin Irene und ihren Gehilfen (und Drachen) Kai, in der sie sich im Auftrag der Bibliothek durch verschiedene Parallelwelten kämpfen müssen, um seltene und einzigartige Bücher aufzuspüren und in die zentrale Bibliothek zu bringen.
Schon zu Beginn der Handlung wird deutlich, dass es jemanden gibt, der Irene nach dem Leben trachtet.
Wer will ihr schaden in dieser Welt voller Elfen, Drachen, Werwölfe und Bibliothekare, die mit der sog. „Sprache“ in der Lage sind Magie zu wirken?
Wird es ihr gelingen ihre Aufträge für die Bibliothek zu erfüllen und dabei am Leben zu bleiben?

Die Autorin schafft es, eine in sich stimmige Fantasy-Welt zu erschaffen, in der es ganz unterschiedliche Parallelwelten unterschiedlichster Entwicklungsstufen gibt, die unterschiedliche Stufen von Chaos bzw. Ordnung (ein Konzept dieser Fantasy-Welt) aufweisen und in denen sich daher unterschiedliche Wesen (Elfen, Drachen…) wohl fühlen.
Es ist spannend die Protagonisten auf ihren Reisen durch Zeit und Raum, in verschiedene Länder und Städte zu begleiten und auf eine Vielzahl magischer Wesen zu treffen.
Es geht nach Paris und London und St. Petersburg, wo es z.T. Zeppeline gibt oder auch von Rentieren gezogene fliegende Schlitten oder abgerichtete Bären. Eine Verfilmung dieses Romans wäre sicherlich sehr farbenprächtig und spektakulär.
Positiv hervorzuheben ist der tolle Humor, mit dem der Roman aufwartet. Die Protagonistin Irene ist herrlich selbstironisch und kommt so gut aus diversen gefährlichen Situationen oder aus verbalen Schlagabtäuschen mit Freunden und Feinden.
Etwas hinderlich war für mich ggf., dass ich die ersten beiden Bände nicht kannte.

Für mich hatte das Buch am Ende einige Längen und war aufgrund der schnellen Folge von Schlagabtäuschen im letzten Teil etwas übertrieben, aber insgesamt ist der Roman spannend zu lesen und es hat Spaß gemacht die Freunde auf ihren Reisen zu begleiten.

Vielen Dank, dass ich bei der Leserunde mitmachen durfte. Die Teilnahme hat mir viel Spaß gemacht!

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