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Veröffentlicht am 17.04.2024

Für mich war es "drüber"

Der Konzern
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Im dritten Teil der Laura-Jacobs-Thriller-Reihe geht es um noch mehr Geld und noch dunklere Geschäfte.
Laura Jacobs muss dringend den möglichen Konsequenzen eines drohenden katastrophalen Skandals, indem ...

Im dritten Teil der Laura-Jacobs-Thriller-Reihe geht es um noch mehr Geld und noch dunklere Geschäfte.
Laura Jacobs muss dringend den möglichen Konsequenzen eines drohenden katastrophalen Skandals, indem auch ihr Arbeitgeber verwickelt ist, nachgehen. Es geht um die Altersversorgung von Millionen Deutschen. Bei der Recherche wird ihr klar, dass auch ihr Leben bedroht ist.



Ich habe „Die Filiale“ und „Die Zentrale“ gelesen und war begeistert.
Veit Etzold enormes Hintergrundwissen hat ihn in die Lage versetzt, aufzuzeigen zu welchen miesen Geldgeschäften, hinterhältigen Verbrechen und sogar Morden sich die Finanzwelt in Zusammenarbeit mit mafiösen Strukturen hinreißen lassen könnte, wenn man ihre Möglichkeiten fiktiv in diese Richtung weiterspinnt.
Ich denke, dass wahrscheinlich nicht alles, was ich in den beiden Büchern gelesen habe, rein fiktiv und unrealistisch war. Egal, ich wartete auf jeden Fall mit Spannung auf „Der Konzern“.
Mir war klar, dass vieles der Spannung wegen, übertrieben, zugespitzt und teilweise realitätsfern war, aber es war spannend und interessant, sich die möglichen Machenschaften aufzeigen zu lassen.
Sorry, aber mit dem dritten Buch kam ich überhaupt nicht klar. Entweder war für mich die Pause zwischen Buch 2 und 3 zu lang, was mich aus dem „Flow“ gerissen hat oder, was ich eher vermute, für meinen Geschmack ist das Buch einfach „drüber“. Ich habe keinen Bezug zu Laura finden können. Ich hatte das Gefühl, sie hängt irgendwo zwischen Bankberaterin und Geheimagentin der Finanzaufsicht, BKA und LKA. Es wurde kein Spannungsbogen mehr aufgebaut. In den mafiösen Strukturen galt nur noch „friss oder stirb“ und „jeder gegen jeden“. Dunkle Mächte steuerten BKA Beamte und Bankvorstände nach Gutdünken.
Das war leider nicht mehr der raffinierte Finanz-Thriller. Schade

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Nicht überzeugend

Imperator
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Die Studentin Anna Savarese fährt in den 60er Jahren nach Rom, in die Stadt ihrer Eltern, um den Mord an ihrer Mutter aufzuklären. Verhaftet und verurteilt wegen des Mordes wurde ihr Vater, der sich an ...

Die Studentin Anna Savarese fährt in den 60er Jahren nach Rom, in die Stadt ihrer Eltern, um den Mord an ihrer Mutter aufzuklären. Verhaftet und verurteilt wegen des Mordes wurde ihr Vater, der sich an nichts in dieser Nacht erinnern kann. Anna wohnt bei ihrem Onkel in Rom und schließt sich den Paparazzi an, in der Hoffnung etwas über den Aufenthalt ihrer Mutter in Rom und die Umstände ihrer Ermordung zu erfahren.
Gleichzeitig versucht der Privatdetektiv Gennaro Palladino den Mord an einem Maler in der römischen High Society zu untersuchen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde dieses Buch nach einer Hörspiel-Vorlage geschrieben. Das Hörspiel aus einer Fortsetzungsreihe kenne ich nicht, habe also das Buch unvoreingenommen als Roman oder auch Krimi aus dem Rom der Swinging Sixties gelesen.
Da ich noch kein Buch von Kai Meyer gelesen habe, war ich über das Mystische und Übernatürliche, das ganz unaufgeregt in die Geschichte eingearbeitet wurde, überrascht.

Ich empfand es gewöhnungsbedürftig, da sich das Übersinnliche erst spät in die Geschichte einschmuggelte und ich anfänglich glaubte, dass Palladino phantasiert und der Zauberhut nicht real wäre. Für mich waren auch viele Behauptungen und Anklagen der Zauberwesen unverständlich. Eigentlich hat sich mir die ganze Geschichte nicht richtig erschlossen.

Die vollmundige Aussage: „Der Auftakt zur großen Imperator – Serie“ hat mich dann doch etwas verschreckt, da dieser Imperator-Roman mich leider nicht gepackt hat.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Schwierig und konturenlos

LITTLE LIES – Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht
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Leah Stevens, gescheiterte Journalistin aus Boston, versteckt sich in der Wildnis von West Pennsylvania. Zusammen mit einer alten Collegefreundin lebt sie in einem alten Haus außerhalb eines Städtchens ...

Leah Stevens, gescheiterte Journalistin aus Boston, versteckt sich in der Wildnis von West Pennsylvania. Zusammen mit einer alten Collegefreundin lebt sie in einem alten Haus außerhalb eines Städtchens am Waldrand.

Ihr journalistischer Jagdinstinkt wird erweckt, als in unmittelbarer Nachbarschaft eine ihr ähnlich sehende junge Frau überfallen und schwer verletzt wird.

Als auch noch ihre Mitbewohnerin Emmy spurlos verschwindet, nährt sich ihr Verdacht, mit dem Verbrechen in irgendeiner Verbindung zu stehen.


Ein Thriller, nein, ein Thriller ist das eigentlich nicht. Vielleicht entwickelt es sich im letzten Drittel in Richtung Thriller. Bis dahin scheint es sich um eine Geschichte des Scheiterns zu handeln. Leah ist in ihrem Beruf, ihrer Berufung wie sie es sieht, gescheitert und hat enorme Schwierigkeiten sich in ihrem neuen Beruf, als Lehrerin, und in ihr neues Leben zu etablieren.

Wir erfahren erst relativ spät, woran Leah in ihrem Beruf gescheitert ist und gleichzeitig, dass ihr jegliche Einsicht fehlt. Sie fühlt sich verkannt und missverstanden und kämpft jeden Tag aufs Neue um Anerkennung.

Das macht sie nicht gerade sympathisch.

Es fiel mir schwer überhaupt einen Charakter aus diesem Buch sympathisch zu finden oder eine emotionale Beziehung aufzubauen. Sie waren schwer zu fassen. Außerdem erscheint mir die Geschichte der Emmy konstruiert und nicht nachvollziehbar.

Ich habe mir einfach mehr versprochen von diesem hoch gelobten Buch.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Ungewöhnlich düster und unmenschlich

Unter der Erde
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Auf Einladung seines Großvaters zu dessen 90. Geburtstags macht sich Elias Haack, bekannter Science-Fiction Autor, auf eine Reise in die eigene Vergangenheit. Kurz vor dem Ziel verliert er die Kontrolle ...

Auf Einladung seines Großvaters zu dessen 90. Geburtstags macht sich Elias Haack, bekannter Science-Fiction Autor, auf eine Reise in die eigene Vergangenheit. Kurz vor dem Ziel verliert er die Kontrolle über sein Auto, landet im Graben und muss wegen seines kaputten Autos mindestens eine Nacht im Haus seines Großvaters verbringen, bei einem Großvater, den er kaum kennt und der sein Leben in diesem Dorf verbracht hat. Das Dorf wirkt verlassen, fast wie ausgestorben, was nicht verwunderlich ist, da es dem Braunkohleabbau weichen muss.
Eine seltsame düstere Stimmung liegt über dem Dorf, obwohl sich Hilfe von jedem einzelnen Einwohner aufdrängt.


Ich kann gut brutale und blutige Thriller aushalten, aber mit diesem Buch hat mich Herr Ludwig doch ziemlich geschockt. Die „Zorn und Schröder“ Bücher, die ich alle gelesen habe, waren voller Ironie, kauziger Dialoge und auch brutaler Verbrechen. Als Leser war man angespannt, manchmal amüsiert und konnte auch schon mal mithalten mit Schröders Gedankengängen.

Hier war die Stimmung ständig düster und aussichtslos. Anfänglich nur in den Rückblenden wurden unmenschliche und gefühllose Gewalttaten geschildert, die dann in der Gegenwart weitergeführt wurden.
Elias wird von Anfang an manipuliert, beobachtet und überwacht. Zu welchem Zweck erschloss sich mir nicht einmal am Ende des Buches.

Eine verrückte Geschichte, die reichlich konstruiert wirkt, wird über drei Zeitebenen erzählt und entwickelt sich in eine immer absurder werdende Geschichte. Man kann sich als Leser an keine der Figuren festhalten bzw. keine Figur sympathisch finden. Elias wirkt unglücklich und unsympathisch. Die gesamte Dorfbevölkerung wirkt geistig krank, emotionslos und gewalttätig.

Ich hoffe, dass „Unter der Erde“ nicht der Beginn einer neuen Serie ist, denn ………….Zorn und Schröder sind einfach unterhaltsamer und spannender.

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Veröffentlicht am 09.02.2019

Es ist genug

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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Die Frau, die sich Fiona Welch nannte, treibt wieder ihr Unwesen. Mit drei Morden, inszeniert als Selbstmord durch Erhängen, versucht sie Phil Brennan in eine Falle zu locken. Die getöteten Männer sehen ...

Die Frau, die sich Fiona Welch nannte, treibt wieder ihr Unwesen. Mit drei Morden, inszeniert als Selbstmord durch Erhängen, versucht sie Phil Brennan in eine Falle zu locken. Die getöteten Männer sehen alle Phil Brennan ähnlich und tragen die Tarock-Karte des Erhängten bei sich, jeweils mit Brennans Namen beschriftet. Ihm und seiner Frau Marina Esposito ist klar, dass er sich dieser Herausforderung stellen muss.

Dies ist das zweite Buch der Brennan/Esposito-Serie, das ich gelesen habe, und sicher auch das letzte. Von den Lesern dieser Serie wird viel erwartet. Sie müssen jedes Verbrechen, das in den acht Bänden begangen wurde im Gedächtnis haben und vor allem welcher Ermittler davon betroffen wurde.
Alle Ermittler, Zeugen und Beteiligte dieses letzten Bandes haben eine ereignisreiche Vorgeschichte. Einige Vorgeschichten werden in diesem Band erzählt, aber vieles wird nur angedeutet, weil es aus den ersten sieben Bänden bekannt sein müsste. Für jemanden, der nur ein Buch der Serie vorher gelesen hat, ist es ziemlich schwierig der Handlung und der Verletztheit einiger Akteure zu folgen.
Für mich war es auch einfach „too much“, dass jeden, wirklich jeden Ermittler ein Trauma erdrückt und er deshalb nur so handeln kann, dass ich es oft nicht nachvollziehen konnte.
Ganz kirre hat mich gleich zu Anfang gemacht, dass der Agent, der Phil Brennan aus Sicherheitsgründen persönlich abholen sollte, ihn angeblich aber nicht abholte, weil sein Wagen nicht ansprang, zum Leiter der Ermittlungen eingesetzt wurde. Diese Unlogik hat mich die ersten 250 Seiten beschäftigt und gegen diesen Thriller eingenommen. Auch das ein leitender Detective die Suche nach einem entführten Kollegen verschleppen kann und dann auch noch Zeugen und Kollegen ermordet. Das scheint mir doch sehr weit hergeholt und unglaubwürdig.
Ich gebe zu, dass Thriller nicht immer logisch und glaubwürdig sein müssen, sondern spannend und fesselnd.
Der Thriller hat mich auch zeitweise gefesselt, aber nicht zufrieden gestellt.