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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2021

Sprachgewaltig und facettenreich

Das Licht ist hier viel heller
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Meine Meinung und Inhalt

"Erinnerst du dich, dass Worte scharf sein können wie Messer? Weißt du noch um ihre Macht, um diese Schlingen, die sich auf dich legen, mit Eisenspitzen, die dir die Haut ...

Meine Meinung und Inhalt

"Erinnerst du dich, dass Worte scharf sein können wie Messer? Weißt du noch um ihre Macht, um diese Schlingen, die sich auf dich legen, mit Eisenspitzen, die dir die Haut aufbrechen und die Knochen? Ich will eine Schlinge sein, ich will ein Messer sein, in Eisen gegossene Unbarmherzigkeit. Ich will dich aufbrechen, ich habe zu lange geschwiegen." (ZITAT)

Sprachlich bietet dieses Buch hier ein ganz großes Kino und auch mit dem Inhalt konnte Autorin Mareike Fallwickl überzeugen. Ich war bereits nach wenigen Seiten wie in einem Sog gefangen.

Ein Buch voller Schlagfertigkeit, Humor und Empathie, welches mir in Erinnerung bleiben wird und zum Nachdenken anregt.

Maximilian Wenger war einer der Großen, ein Bestsellerautor, ein Macher. Jetzt steht er vor einem Scherbenhaufen: Niemand will mehr seine Romane lesen, und seine Frau hat ihn gegen einen Fitnesstrainer eingetauscht. In einer kleinen Wohnung unweit von Salzburg verkriecht er sich vor der Welt.

Seine Tochter Zoey kann mit dem ganzen Ruhm nicht viel anfangen und plant ihre Zukunft nach ganz eigenen Vorstellungen. Schnell merkt sie, dass sie dabei an ihre Grenzen stößt - und das Erwachsenwerden mit Schmerz verbunden ist.

Als Wenger Briefe einer unbekannten Frau erhält, die eigentlich an seinen Vormieter gerichtet sind, beginnen er und Zoey unabhängig voneinander zu lesen.

Es sind Briefe voller Brutalität und Zärtlichkeit, voller Liebe und Hass – und Wenger ahnt nicht, dass Zoey etwas erlebt hat, das sich in diesen Worten spiegelt.

„Was bleibt von einem Menschen, wenn man ihm alles nimmt, seine Sprache, seine Umgebung, seine Gewohnheiten, sein Selbstverständnis, wer ist er dann, zurückgeworfen auf sich selbst? Das Licht ist hier viel heller, obwohl das Meer es gierig verschluckt. Bis zu meinen Zähnen ist mein Mund angefüllt mit Wut.“ (ZITAT)

Mareike Fallwickl wurde 1983 in Hallein bei Salzburg geboren und studierte Allgemeine und Historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft in Salzburg. Seit 2008 arbeitet sie als freie Lektorin, Texterin und Konzeptionistin.

Schon als Kind entdeckte sie ihr Faible für Sprache und verschlang Bücher über Bücher, inzwischen sind es 100 pro Jahr. Darüber hinaus bloggt sie seit 2009 in ihrem Literaturblog „Bücherwurmloch“. 2017 war sie zum ersten Mal offizielle Bloggerin des Deutschen Buchpreises und zum zweiten Mal Jurorin für den Blogbuster – einem Preis für literarische Nachwuchstalente ohne Verlagsvertrag.

Irgendwann entschied sie sich, nicht mehr nur rezensieren und lektorieren zu wollen, sondern griff selbst zu Papier und Stift. Dass ihr das Schreiben im Blut liegt, war schon früh klar. Ihre Deutschlehrerin bat sie, kürzere Hausaufgaben zu verfassen, da sie nicht so viel Zeit hätte, dies alles zu korrigieren.

Austoben konnte sich Mareike Fallwickl Jahre später in ihrem Romandebüt „Auf Touren“ (2012), ein erotischer Roman, der durch Salzburgs Straßen führt. Für ihren zweiten Roman „Dunkelgrün fast schwarz“ erhielt sie ein Arbeitsstipendium des Bundeskanzleramts der Republik Österreich.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Selfcare

Die Heilkraft der Selbstfürsorge
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Meine Meinung


"ANMERKUNG ZUM TRAUMA: SIE SIND VERWUNDET, ABER NICHT ZERBROCHEN"


Ein Buch, das alle anspricht in Themen wie Stress, Erschöpfung, Umbrüche, Verlust und Trauer. Das Buch gibt Ratschläge ...

Meine Meinung


"ANMERKUNG ZUM TRAUMA: SIE SIND VERWUNDET, ABER NICHT ZERBROCHEN"


Ein Buch, das alle anspricht in Themen wie Stress, Erschöpfung, Umbrüche, Verlust und Trauer. Das Buch gibt Ratschläge und zeigt Wege aus der emotionalen Krise.

Aufgeteilt ist das Buch in folgende Kapitel:

Das ist Selbstfürsorge
Yoga & seine therapeutischen Eigenschaften
Teil eins: Stress & Burn-out
Teil zwei: Verlust & Trauer
Teil drei: Veränderung & Übergang

Suzy Reading gibt einem mit ihrem „Vitalitätsrad“ viele Werkzeuge der Selbstfürsorge an die Hand, die in Krisen helfen.

Ich finde das Buch (außen und innen) wirklich super schön gestaltet.Die Bilder mit einzelnen Yoga-Stellungen lockern das Buch auf und entspannen rein vom Anblick. Die Übungen sind für jung und alt.

Ich finde dieses Buch wirklich großartig und motivierend und aufbauend!
Ganz große Leseempfehlung meinerseits.


Ob Trennung, Abschied von einem bisherigen Lebensabschnitt, Krankheit oder Tod eines Nahestehenden – man lernt, den eigenen Selbstwert und die Resilienz zu stärken, um besser mit Ängsten, Depressionen und Überforderung umzugehen.


Reading zeigt, wie Stress und Traumata sich im Körper festsetzen und wie man auch diesen physischen Belastungen entgegenwirken kann. Das Buch bietet viele Mental-, Bewegungs- und Atemübungen, die helfen, Anspannungen loszulassen, negative Gefühle anzunehmen, Blockaden zu lösen und seelische Verletzungen zu heilen.


Suzy Reading ist anerkannte Psychologin, qualifizierte Yogalehrerin und Personal Trainerin. Zu ihrer Arbeit gehören persönliches Coaching, Walk-and-Talk-Sitzungen, Einzel- und Gruppenyogastunden sowie Mutter-Kind-Yogakurse. In ihren Workshops über Selbstfürsorge und andere Themen wie Schlaf, Ruhe und Entspannung, und wie man nachhaltige Lebensveränderungen vollzieht, vermittelt sie fundiertes Hintergrundwissen. Darüber hinaus ist Suzy Reading Expertin im Bereich Psychologie für "Neom Organics" und arbeitet als Redakteurin für das Magazin "Psychologies". Weitere Informationen unter: www.suzyreading.co.uk



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Veröffentlicht am 17.05.2021

Slider im Multiversum

Die Mitternachtsbibliothek
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Meine Meinung und Inhalt

„Aber es gibt kein Leben, in dem man immer nur glücklich ist. Und wenn man sich ausmalt, es gebe so ein Leben, wird man im eigenen Leben nur umso unglücklicher." (ZITAT)

Ein ...

Meine Meinung und Inhalt

„Aber es gibt kein Leben, in dem man immer nur glücklich ist. Und wenn man sich ausmalt, es gebe so ein Leben, wird man im eigenen Leben nur umso unglücklicher." (ZITAT)

Ein Wohlfühlbuch, das zum Nachdenken anregt, in welchem Matt Haig seine Wortgewandtheit und sein Einfühlungsvemögen zum Besten gibt.

Die Sprecherstimme von Annette Frier sehr angenehm und passend.

Das Cover gefällt mir wahnsinnig gut und ist wirklich ein Blickfang.

Ich bin wirklich ein großer Fan des Autors und mag seinen flüssigen poetischen Schreibstil sehr.

Die Botschaft des Buches ist absolut beeindruckend und hallt noch lange nach.

Absolute Leseempfehlung meinerseits!

„Wenn man etwas anders macht, ist das sehr oft das Gleiche, als würde man alles anders machen.“" (ZITAT)

Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können. Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?


Der britische Autor Matt Haig erlangte mit seinen Kinder- und Jugendbüchern und mit spekulativer Fiktion Bekanntheit, unter anderem mit seinem 2013 veröffentlichten Bestseller „The Humans“, der in Deutschland 2015 unter dem Titel „Die Menschen von A bis Z“ erschien.

Der 1975 in Sheffield geborene Matt Haig studierte an der Universität von Hull Englisch und Geschichte. 2004 kam sein Romandebüt „The Last Family in England“ („Für immer, euer Prince“, 2007) auf den Markt, in dem er Shakespeare‘s Henry IV, Teil 1, mit Hunden als Hauptfiguren nacherzählte. Zwei Jahre später folgte mit „The Dead Fathers Club“ eine Nacherzählung von Hamlet aus der Sicht eines elfjährigen Kindes, das den Tod seines Vaters zu verarbeiten versucht.

Nach weiteren Jugendbüchern gelang Matt Haig mit „The Humans“ der endgültige Durchbruch als Autor für Erwachsene. Darin schildert ein außerirdischer Ich-Erzähler seine kuriosen Erfahrungen mit der Menschheit auf dem Planeten Erde. Das 2015 veröffentlichte Sachbuch „Reasons to Stay Alive“ blieb 46 Wochen lang unter den Top Ten der britischen Bestseller-Liste und erschien 2016 in Deutschland unter dem Titel „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Abgekartetes Spiel - Ein Bronski Krimi

DUNKELKAMMER
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Meine Meinung und Inhalt

"Ich schwor, es herauszufinden.Um jeden Preis. Während ich auf Anna wartete, informierte ich mich im Internet.Ich las alles, was ich über diese Familie herausfinden konnte.Ein ...

Meine Meinung und Inhalt

"Ich schwor, es herauszufinden.Um jeden Preis. Während ich auf Anna wartete, informierte ich mich im Internet.Ich las alles, was ich über diese Familie herausfinden konnte.Ein paar Stunden lang war es noch ruhig. Dann brach die Hölle los." (ZITAT)

Es ist Winter in Innsbruck. Ein Obdachloser rettet sich in eine seit langem leerstehende Wohnung am Waldrand. Im Schlafzimmer findet er eine Leiche, die dort seit zwanzig Jahren unentdeckt geblieben war. Ein gefundenes Fressen für Pressefotograf David Bronski. Gemeinsam mit seiner Journalistenkollegin Svenja Spielmann soll er vom Tatort berichten und die Geschichte der Toten recherchieren. Dass dieser Fall jenseits des Spektakulären aber auch etwas mit ihm zu tun hat, verschweigt er.

Seit er denken kann, fotografiert Bronski das Unglück. Richtet seinen Blick auf das Dunkle in der Welt. Dort wo Menschen sterben, taucht er auf. Er hält das Unheil fest, ist fasziniert von der Stille des Todes. Es ist wie eine Sucht. Bronski ist dem Tod näher als allem anderen, er lebt nur noch für seine Arbeit und seine geheime Leidenschaft. Das Fotografieren, analog. Dafür zieht er sich zurück in seine Dunkelkammer. Es sind Kunstwerke, die er hier schafft. Porträts von toten Menschen. Es ist sein Versuch, wieder Sinn zu finden nach einem schweren Schicksalsschlag.

"Es musste ihm egal sein, dass Sophie augenscheinlich kurz davor war zusammenzubrechen, er versuchte das beste Bild zu machen. Bronski regte an, dass Albert den Arm auf die Schulter seiner Tochter legte, er bat um ein paar Blicke in das Album, und um ein paar direkt in die Kamera. Regina würde später das beste Bild aussuchen, er sorgte nur dafür, dass es genügend Material gab. Leid im Querformat.Verzweiflung im Hochformat. Bronski war Profi. Das Reden überließ er Svenja." (ZITAT)

Das Buch konnte mich von Beginn an fesseln und hat nicht an Spannung verloren. Ich bin ein großer Fan des Autors und seines Schreibstils.

Auch mit Bronski konnte er mich komplett überzeugen. Die Protagonisten sind authentisch und die Handlung realistisch dargestellt.

Das Ende war sehr zufriedenstellend, fesselnd, erschreckend und passend!

Kurzum, ein toller Reihenauftakt, nach welchem man sich schon auf eine spannende ​​​​​Fortsetzung freuen kann - Absolute Empfehlung meinerseits.

Wo Fotografie und Literatur zusammenlaufen: Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Angefangen mit kleinen Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, widmete er sich später Romanen, Hörspielen und Theaterstücken. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, so auch unter anderem mit dem Burgdorfer Krimipreis 2014 und dem Crime Cologne Award 2015. Die Thriller seiner Totenfrau-Trilogie standen in Österreich und Deutschland monatelang auf den Bestsellerlisten. Die Romane wurden bisher in 16 Länder verkauft, u. a. auch in die USA und England. Eine US-Verfilmung ist in Vorbereitung.


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Veröffentlicht am 14.04.2021

Zeit der Hoffnung auf Veränderung

Frühling
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Meine Meinung und Inhalt

"Also Tatsachen, die können wir nicht gebrauchen. Wir wollen Verwirrung. Wir wollen Wiederholung. Wir wollen Wiederholung. Wir wollen Menschen mit Einfluss, die sagen die Wahrheit ...

Meine Meinung und Inhalt

"Also Tatsachen, die können wir nicht gebrauchen. Wir wollen Verwirrung. Wir wollen Wiederholung. Wir wollen Wiederholung. Wir wollen Menschen mit Einfluss, die sagen die Wahrheit ist nicht die Wahrheit." (ZITAT)


„Frühling“, der dritte Teil des Jahreszeitenquartetts von Ali Smith.

Ein unverkennbarer flüssiger poetischer Schreibstil zusammen mit einer tollen hoffnungsgebenden emphatischen Story und tollen Protagonisten!

Wieder einmal überzeugte mich Smith mit ihrem Talent, auf hohem literarischen Niveau zu unterhalten und gleichzeitig politische Sachverhalte aufzugreifen. Deshalb kann ich auch für dieses Buch - dessen Cover hervorragend in die Reihe passt und einfach optisch super schön im Bücherregal aussieht - eine klare Leseempfehlung aussprechen!


Frühling, die Kraft, die verbindet und wandelt: Was verbindet einen unbekannten Regisseur, der um verlorene Zeiten trauert, und die Angestellte eines Flüchtlingszentrums, die in modernen Zeiten gefangen ist? Was haben Katherine Mansfield und Rainer Maria Rilke mit Twitter und Fake News zu tun? Und warum schafft es ein 12-jähriges Mädchen, verkrustete Strukturen zu sprengen und allen die Augen zu öffnen? Ali Smith erzählt die unmögliche Geschichte einer unmöglichen Zeit und stößt in einer Welt, die zunehmend von Mauern und Schließungen geprägt ist, eine Tür auf. Frühling, die Zeit der Hoffnung.


Ali Smith wurde 1962 in Inverness in Schottland geboren und lebt in Cambridge. Sie hat mehrere Romane und Erzählbände veröffentlicht und wurde mit zahlreichen renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet. Smith ist Mitglied der Royal Society of Literature und Commander of the Order of the British Empire.. Silvia Morawetz, geb. 1954 in Gera, studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik und ist die Übersetzerin von u.a. Janice Galloway, James Kelman, Hilary Mantel, Joyce Carol Oates und Anne Sexton. Sie erhielt Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds, des Landes Baden-Württemberg und des Landes Niedersachsen.


Rezension Winter:

https://www.lovelybooks.de/autor/Ali-Smith/Winter-2572368457-w/rezension/2921981516/

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