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Veröffentlicht am 14.04.2022

Schöne Idee, aber leider etwas zu viel Teenie-Drama in der Umsetzung

Das Geheimnis der Talente
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Verfeindete Gruppen, mystische Wesen, eine Protagonistin, die urplötzlich in eine ihr völlig fremde Welt katapultiert wird – Mira Valentin erfindet mit Das Geheimnis der Talente das Rad nicht neu, aber ...

Verfeindete Gruppen, mystische Wesen, eine Protagonistin, die urplötzlich in eine ihr völlig fremde Welt katapultiert wird – Mira Valentin erfindet mit Das Geheimnis der Talente das Rad nicht neu, aber ich hatte mal wieder richtig Lust auf eine solche Geschichte.
Das Buch wurde schon vor einigen Jahren im Carlsen-Imprint Impress veröffentlicht und ist jetzt überarbeitet im Selbstverlag neu erschienen.

KLAPPENTEXT

Triggerwarnung: In Meleks Schulalltag spielt Mobbing eine große Rolle. Außerdem muss sie stellenweise die Missachtung ihrer Eltern ertragen.
Diese Elemente können vor allem von betroffenen Personen als verstörend empfunden werden. Bitte schätzt selbst ein, ob ihr euch damit konfrontieren könnt oder möchtet.


Allerdings hätte ich vorher lieber in die Leseprobe schnuppern sollen: dass die Protagonist:innen um die sechzehn Jahre alt sind und sich damit um die üblichen Probleme von Teenagern sorgen, ging leider nicht aus dem Klappentext hervor. Ich hatte, aus welchem Grund auch immer, mit Figuren im Alter von etwa 20, 25 Jahren gerechnet. Es fiel mir etwas schwer, emotional am Ball zu bleiben, wenn es um Hausaufgaben, erste Gefühle und Krach mit den Eltern ging. Versteht mich nicht falsch, Hausaufgaben, Liebe und Familie spielen auch beispielsweise in College-Romanen eine wichtige Rolle, und die lese ich momentan sehr gern. Aber die Figuren legten eine Unreife an den Tag, die für das Alter typisch ist, mich aber stellenweise echt genervt hat. Melek selbst ist mir auch nicht wirklich sympathisch geworden.

Ein Hinweis zum Alter der Protagonist:innen im Klappentext wäre also für meine Entscheidung für oder gegen Das Geheimnis der Talente hilfreich gewesen.

Eine mystische Welt mit Teenie-Drama

Interessant fand ich dagegen den anfangs nur angedeuteten Hintergrund der Handlung: Böse Wesen werden von einer Armee aus Talenten in Schach gehalten, die sich einem alten islamischen Schutzsymbol bedienen: der Hand der Fatima. Diese “Talente” entwickeln als Teenager ihre Fähigkeiten, die einen als Orakel, die nächsten als schnelle Läufer oder gute Nahkämpfer oder, so unsere Protagonistin Melek, als Volltreffer. Sie trifft alles, mit allem, wenn sie die körperliche Kraft dafür hat. Es fängt mit unfehlbaren Würfen im Schulbasketball an und weitet sich später mit etwas Training auf Schusswaffen, Pfeil und Bogen oder auch zweckentfremdete Aschenbecher aus.

Es scheint eine weltweit organisierte Gruppe mit militärischen Rängen zu sein, die diesen Krieg gegen die sogenannten Dschinn steuert, aber Informationsfreiheit wird in dieser Struktur ganz offensichtlich klein geschrieben: nur das wenigste kann Melek herausfinden, und das nicht, indem sie ihre Verbündeten fragt, ganz im Gegenteil. Ihre Gruppe wird von einem charismatischen Typen angeführt, dessen Talent dummerweise dazu neigt, Mädchen zärtliche Gefühle zu entlocken. Melek ist da keine Ausnahme. Das wiederum gefällt ihrem Mitschüler Erik nicht, der für Melek schon eine ganze Weile schwärmt. Und damit das Dreieck (eigentlich ist es dann schon ein Viereck) komplett ist, gesellt sich mit der Zeit noch Levian dazu. Der allerdings trägt seine Herkunft als Dschinn im Gepäck und muss sich richtig anstrengen, Meleks Vertrauen zu gewinnen.

Wir haben hier also ein Mädchen, das umworben wird von einem Menschen, einem Talent und einem Dschinn. Kennen wir das irgendwoher? Ich habe mich jedenfalls sehr an Twilight mit Bella, Edward (Vampir), Jacob (Werwolf) und Mike (Mensch) erinnert gefühlt. Nicht immer war das positiv, denn auch die Dynamik zwischen den vieren ist sehr ähnlich. Vielleicht ist das immer noch ein beliebtes Rezept, um Urban Fantasy und Romantik für Jugendliche zu mixen? Meinen Geschmack trifft es jedenfalls nicht.

Was mir gut gefallen hat

Am spannendsten finde ich die Figur Mike, der sich für den Erzengel Michael hält. Ganz im Ernst! Und er scheint Dinge zu wissen, die er laut Jakob – dem Anführer der Gruppe – nicht wissen dürfte. Wie gesagt, Informationen werden nicht an das gemeine Fußvolk weitergegeben … Ist an Mikes Behauptung also vielleicht sogar etwas dran? Ich hoffe, dass Mikes Hintergrund und seine Figur in den folgenden Bänden mehr aufgearbeitet wird, denn in diesem Band ist er leider nur so präsent wie eine Randnotiz. Um ganz ehrlich zu sein, er wäre einer der wenigen Anreize für mich, die Reihe weiterzulesen.

Das, und die Frage nach Details über die Dschinn. Es wird nur wenig preisgegeben, aber die paar Brotkrumen machen mich neugierig. Die Armee der Talente ist mir fast egal, auch die großen Entwicklungen, die sich gegen Ende dieses ersten Bandes dargestellt haben. Was ich wissen möchte ist, wer Mike wirklich ist und was tatsächlich hinter der grausamen Fassade der Dschinn bzw. hinter dem Krieg zwischen Dschinn und Talenten steckt.

Es hat mir gefallen, dass Das Geheimnis der Talente in Deutschland spielt, in der Nähe von Marburg. Da ich dort schon mehrfach war, hatte ich das Gefühl, auch bei wenig detailreichen Beschreibungen ein ganz gutes Kopfkino von der Handlung zu haben. Es war eine nette Abwechslung, mal nicht in den USA oder in Kanada zu sein oder dem aktuellen Trend mit Schottland oder England zu folgen und dennoch nicht in Berlin oder München zu landen. Und trotzdem hat es sich nicht wie eine kleine lokale Geschichte angefühlt, sondern wie ein ganz normales Jugendbuch.

Fazit

Das ist für mich ein dicker Pluspunkt: Es ist vielleicht nicht MEIN Buch, aber es hat alle Zutaten, die es braucht, um anderen Menschen, wahrscheinlich vorrangig Jugendlichen, zu gefallen.

Die Idee gefällt mir, die Umsetzung als etwas klischeehaftes Teenie-Liebesdrama war mir aber zu viel.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Nette Unterhaltung, nicht ganz so tolles Hör-Erlebnis

A Reason To Stay
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A Reason to Stay ist das erste Hörbuch seit einigen Monaten, das ich nicht nur zum Einschlafen angemacht habe, sondern dem ich aktiv lauschen wollte. Im Rahmen einer Challenge von NetGalley habe ich die ...

A Reason to Stay ist das erste Hörbuch seit einigen Monaten, das ich nicht nur zum Einschlafen angemacht habe, sondern dem ich aktiv lauschen wollte. Im Rahmen einer Challenge von NetGalley habe ich die neue App des Portals ausprobiert und das Hörbuch getestet. Da die Hörbücher, die ich aktuell zum Einschlafen höre, allesamt im Fantasy-Bereich anzusiedeln sind (z. B. Mercy Thompson oder Die Krone der Dunkelheit), brachte dieses Buch auch etwas inhaltliche Abwechslung:

[Klappentext]

Triggerwarnung: A Reason to Stay behandelt folgende Themen: psychische Erkrankungen, Depression, Suizid, zerrüttete Familienverhältnisse, Manipulation, sexualisierte Gewalt. Die Protagonistin Billy ist schwarz, was stellenweise zwar relevant ist, doch sie erlebt keinen extremen Rassismus.

Diese Elemente können vor allem von betroffenen Personen als verstörend empfunden werden. Bitte schätzt selbst ein, ob ihr euch damit konfrontieren könnt oder möchtet.

Zur Handlung

Die Chemie zwischen Billy und Cedric gefällt mir gut. Es wirkte nichts wirklich abgedroschen und ausschließlich sexbezogen wie aktuell in sehr vielen New Adult Romanen. Stattdessen habe ich den beiden ihre aufkeimenden Gefühle abgekauft. Auch die inneren und äußeren Konflikte ergeben Sinn für mich. Da hat die Autorin ein gutes Händchen bewiesen.
Gut gefällt mir auch, dass Billy nicht auf ihre Hautfarbe reduziert wird, aber sie auch nicht komplett irrelevant ist. Beispielsweise erfährt Billy Vorurteile von verschiedenen Seiten und Cedrics Schwester fragt sie nach Paaren mit einem/einer weißen und einem/einer Schwarzen Partner/in.

Dass Billy ständig “oh my” sagt, während der Rest des Textes komplett deutsch ist, hat mich irgendwann etwas genervt. Dass die Geschichte in Großbritannien spielt erkennt man nämlich auch ohne solche gezwungenen deutsch-englischen Phrasen: es werden häufig Ortsnamen genannt.

Und ich muss leider sagen, dass das Ende mir nicht so gut gefällt. Es passiert zu viel auf einmal und vor allem zu schnell ohne Ankündigung. Bestimmte Wendungen habe ich vorzeitig geahnt, weshalb sie für mich nicht so überraschend kamen wie wahrscheinlich von der Autorin geplant. Anderes wurde viel zu schnell und vor allem viel zu einfach aufgelöst und es wirkte geradezu so, als hätte das Buch entweder schnell fertig oder auf eine bestimmte Seitenzahl gekürzt werden müssen. Das Ende kann jedenfalls mit dem Anfang nicht so richtig mithalten.

In anderen Rezensionen zu A Reason to Stay habe ich mehrfach gelesen, dass es zu viele ernste Themen auf einmal seien; dass die Autorin sich lieber eines hätte aussuchen sollen. Ich finde die Tatsache, dass es so viel auf einmal ist, allerdings ziemlich gut gemacht. Denn so ist es in der Realität nun mal: es kommt immer alles auf einmal und das meiste davon kann man von außen nicht erkennen. Ich hatte nicht das Gefühl, von ernsten Themen wie psychischen Erkrankungen, Suizid, elterlichem Versagen oder Adoption erschlagen zu werden.

Mir hat die Mischung gut gefallen und vor allem der Umgang der Autorin damit. Diese Dinge wurden thematisiert und nicht unterdrückt, es wurde sensibel damit umgegangen und gerade dadurch wirken sie sehr normal. Diese Normalisierung ohne Totschweigen begegnet mir leider sehr selten – in der Literatur wie im realen Leben.

Anscheinend ist A Reason to Stay der erste Band von mindestens zweien. Das wusste ich aber vorher nicht und ich habe es auch an keiner Stelle gemerkt. Dieses Buch lässt sich hervorragend als Einzelband lesen. Wenn ich raten müsste, würde ich vermuten, dass sich Band 2 um die besten FreundIinnen der ProtagonistIinnen aus diesem Band dreht.

Hörbuch-Spezifika

Gelesen wird das Hörbuch von Julian Mill und Maren Ulrich. An beide musste ich mich erst gewöhnen, aus unterschiedlichen Gründen: Mill wirkte oft gelangweilt, was es mir erschwerte, mich zu konzentrieren und Ulrich übertrieb es öfter mal mit ihrer absichtlich quietschigen Stimme. Besonders Billys beste Freundin Olivia konnte ich kaum ertragen, obwohl sie mir charakterlich mit am besten gefällt. Dadurch konnte ich mich mit Mills Kapiteln besser anfreunden als mit Ulrichs. Ziemlich befremdlich fand ich dagegen, dass die Charaktere und damit auch die Sprechenden stellenweise ein paar Verse gesungen haben. Aber sie haben dabei fast geflüstert. Das ging schon fast ein bisschen in Richtung ASMR, was mir so gar nicht liegt.

Insgesamt war es “typisch Hörbuch” für mich. Wie ich zu Hörbüchern stehe, habe ich in meiner letzten Kolumne ja schon ausführlich beschrieben. Darüber hinaus habe ich vergessen, dass man die Geschwindigkeit anpassen kann, und habe für mein Gefühl viel zu lange gebraucht. Hätte ich das Buch gelesen anstatt das Hörbuch zu hören, wäre ich innerhalb von 2-3 Tagen durch gewesen – mit dem Hörbuch hatte ich gute 4 Wochen zu tun. Das ist aber “menschliches Versagen”, wenn man so will. Das liegt nicht an diesem Hörbuch. Der Vollständigkeit halber möchte ich es trotzdem erwähnen.

Eine technische Schwierigkeit jedoch gab es: in der NetGalley-App konnte ich das Hörbuch nicht vollständig vor dem Anhören herunterladen. Stattdessen stockte die Geschichte mindestens alle 2 Kapitel, weil wieder ein bisschen heruntergeladen werden musste. Das funktionierte auch nur, wenn ich mein Tablet in die Hand genommen und die Bildschirmsperre entfernt habe.

Ich wünsche mir, dass ein vollständiger Download vor dem Anhören möglich ist. Das macht nicht nur das Hörerlebnis angenehmer, sondern sorgt auch dafür, dass sich die App für unterwegs eignet, wenn man nur wenig Datenvolumen auf dem Mobilgerät hat. So, wie es jetzt ist, eignet sich die App – und aktuell gibt es noch keine andere Möglichkeit, Hörbücher von NetGalley anzuhören – nur für Zuhause.

Fazit

Die Geschichte von Billy und Cedric habe ich gern verfolgt, aber am Ende hatte ich den Eindruck, dass zu viel zu plötzlich aufgelöst werden sollte, und die “überraschenden” Wendungen waren leider zu vorhersehbar. Die beiden Hörbuch-Sprecher*innen haben ihren Job ganz gut gemacht. Das stockende Laden der Kapitel in der App hat mich etwas gestört.

https://buchstabensalat.net/rezension-a-reason-to-stay/

[Ich kann leider mit den Lesejury-Formatierungen nicht mit dem Stern gendern, deshalb habe ich an einigen Stellen das Binnen-I verwendet.]

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Unnötig in die Länge gezogen

Nevernight - Das Spiel
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Band 1 von Nevernight hat mich gut unterhalten, aber nicht so richtig vom Hocker gehauen. Trotzdem wollte ich nach dem echt fiesen Cliffhanger wissen, wie es mit der jungen Assassinin Mia Corvere in Das ...

Band 1 von Nevernight hat mich gut unterhalten, aber nicht so richtig vom Hocker gehauen. Trotzdem wollte ich nach dem echt fiesen Cliffhanger wissen, wie es mit der jungen Assassinin Mia Corvere in Das Spiel weitergeht.

ACHTUNG, MÖGLICHE SPOILER FÜR BAND 1!

[Klappentext]

Dieser kurze Klappentext verrät schon, worauf der Fokus in Das Spiel liegt: während Band 1 sich zwar stark an historischen römischen Elementen orientiert hat, steigen wir jetzt so richtig in die Gladiatorenkampf-Kultur ein und durchlaufen mit Mia so einige schwere Etappen auf dem Weg zu ihrer Rache.

Triggerwarnung: Das Spiel behandelt unter anderem folgende Themen: Sklaverei, explizite Beschreibungen von Gewalt, (Auftrags-) Mord. Diese Beschreibungen nehmen teilweise sehr grafische Ausmaße an, die wirklich nicht jede Person ertragen kann. Stellenweise ist Game of Thrones im Vergleich ganz angenehm …
Bitte schätzt selbst ein, ob ihr euch damit konfrontieren könnt oder möchtet.

Arenakämpfe und Gewalt

Das alte Rom gehörte zu meinen Lieblingsthemen im Geschichtsunterricht und ich finde auch heute noch die Kultur und die Erfindungen dieser Zeit sehr spannend. Im Kontext dieses Fantasy-Romans wurde es mir aber öfter mal zu viel. Mir fehlte, um es auf den Punkt zu bringen, die kreative Ausschmückung der altrömischen Elemente anstelle von einfachem Abschreiben vorhandener Strukturen. Charaktere mit lateinischen Namen; eine Politik mit Konsuln und Senat; Arenen, in denen Sklaven und Berufskämpfer*innen (die meist auch Sklaven waren, zumindest aber als solche ihren Anfang gemacht hatten) den nach Gewalt gierenden Massen als Unterhaltung dienen – das alles ist so dicht an der echten historischen Vorlage, dass es mir schnell langweilig wurde.

Ich vermisste in Das Spiel viel von der fantasievollen, dramatischen Erzählweise aus dem ersten Band. Klar, ich habe interessiert Mias Weg verfolgt, aber ich habe nicht wirklich mitfiebern können. Vieles war mir total egal. Teilweise bestanden ganze Kapitel nur aus Gemetzel und ein, zwei kurzen Momenten, die einen Funken Hoffnung auf feinfühlige Intrigen aufblitzen lassen haben. Aber es fehlte das gewisse Etwas, das Band 1 Die Prüfung so besonders gemacht hatte. Wer auf reine Brutalität ohne tieferen Sinn steht, der ist mit diesem Mittelteil der Trilogie gut bedient. Für mich reichte es einfach nicht aus.

Dunkelinn und bekannte Gesichter

Das Einzige, was mich inhaltlich bei Laune gehalten hat, war die Weiterentwicklung von Mias Dunkelinn-Kräften. Ihr ständiger Schlagabtausch mit ihren beiden Schattenbegleitern Eclipse und Herr Freundlich hat mich öfter zum Schmunzeln gebracht. Auch die Begegnung mit einer weiteren Person mit Dunkelinn-Kräften, die aber nichts davon wissen will, hat für Spannung gesorgt.

Die Wiederkehr einiger Figuren aus Band 1, die ich teilweise erwartet, mich an anderen Stellen aber überrascht haben, konnte nur kurz meine Stimmung heben. Denn nach ein, zwei Kapiteln haben mich auch diese Interaktionen ziemlich gelangweilt. Insgesamt gab es vielleicht fünf Kapitel, die mich fesseln konnten.

Zu lang, zu leer

Ich finde, das Buch hätte auf die Hälfte gekürzt und die Handlung so ordentlich gestaucht werden können, und es wäre wirklich rein gar nichts verloren gegangen. Ich meine, es hat über 700 Seiten! Die sind absolut nicht nötig – und das sage ich als eine Person, die gern lange Romane liest! Schade eigentlich, denn Mias Geschichte von Rache und persönlichem Wachstum mit einer Prise Magie hat so viel Potenzial. Aber leider hat Das Spiel wohl dasselbe Schicksal wie so viele Mittelteile von Trilogien.

Schade finde ich auch, dass die Fußnoten beim eBook nicht funktionieren. Also, die Links funktionieren schon, das ist nicht da Problem. Aber die Fußnoten sind gesammelt am Ende des Buches und mit jedem Klick auf den Link springt man nach hinten, nur um herausfinden zu müssen, wo man stehen geblieben war. Das Konzept funktioniert im Print wesentlich besser. Ich habe es deshalb irgendwann aufgegeben, die Fußnoten zu lesen (was ich aber auch beim ersten Band nicht komplett durchgezogen hatte).

Ich muss zugeben, dass der Cliffhanger wieder sehr gelungen ist. Trotzdem nehme ich gedanklich erst mal Abstand von der Idee, den dritten und finalen Band der Trilogie zu lesen.

Fazit

Mich hat Das Spiel überwiegend gelangweilt und die Handlung zog sich unnötig in die Länge. Es macht den Anschein, als sei das Ziel des Buches nur das Unterbringen von möglichst viel Gewalt gewesen und als wollte man Mia nur noch mehr metaphorische Steine in den Weg legen. Stark gekürzt und mit wesentlich mehr nicht-römischen, fantastischen Elementen versehen hätte Das Spiel für mich besser funktioniert. Wenn ich es in Sternen ausdrücken müsste, könnte ich mir gerade so 3 von 5 abringen.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Zu langsam und zu wenig bunt, aber Addie bleibt trotzdem in Erinnerung

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Disclaimer: Ich würde gern das * zum Gendern nutzen, doch das sorgt für Formatierungsfehler hier in der Lesejury. Deshalb weiche ich ausnahmsweise auf das Binnen-I aus.

Mein erstes Buch von V. E. Schwab. ...

Disclaimer: Ich würde gern das * zum Gendern nutzen, doch das sorgt für Formatierungsfehler hier in der Lesejury. Deshalb weiche ich ausnahmsweise auf das Binnen-I aus.

Mein erstes Buch von V. E. Schwab. Eine direkte Empfehlung vom Verlag via Twitter. Fast 600 Seiten. What could go wrong?

Schon länger steht mit Die vier Farben der Magie ein anderes Buch von V. E. Schwab ungelesen in meinem Regal, weil gefühlt alle BloggerInnen über nichts anderes mehr gesprochen haben. Damals. Wie gesagt, ist schon etwas her. Inzwischen scheint der Name der Autorin fast so etwas wie ein Qualitätssiegel zu sein und als mir Das unsichtbare Leben der Addie LaRue vom Verlag empfohlen wurde, habe ich etwas genauer hingeschaut und schließlich nach einem Rezensionsexemplar gefragt. Denn die Idee gefällt mir ausgesprochen gut: Wie entwickelt sich ein Mensch, der ständig in Vergessenheit gerät? Eine spannende Frage, wie ich fand.

Eine Frau, an die sich niemand erinnert. Eine Geschichte, die man nie wieder vergisst.
Frankreich im Jahr 1714. Die junge Addie LaRue möchte nur eins: Den Beschränkungen der Provinz entkommen und ein selbstbestimmtes Leben führen. In einem Moment der Verzweiflung schließt sich einen Pakt mit dem Teufel, der ihr Freiheit und ewige Jugend verspricht. Doch der Preis ist hoch: Niemand, den sie trifft, wird sich an sie erinnern. Und so beginnt ihre Reise durch die Jahrhunderte, die Addie an die faszinierendsten Orte der europäischen Geschichte, aber auch an die Grenzen der Einsamkeit und Verzweiflung führt. Bis sie im Jahr 2014 in New York einen jungen Mann trifft, der sie nicht mehr vergessen kann … Quelle: Klappentext

Mein erster Eindruck bleibt auch rückblickend nach Beenden des Buches zutreffend: Die Geschichte ist faszinierend, aber sie ist mir nicht schnell und bunt genug. Was genau meine ich damit? Das erkläre ich euch.

Aufbau

Das Buch besteht aus sieben großen Teilen, deren Kapitel abwechselnd in der Gegenwart und in Addies Vergangenheit spielen. Meist sehen wir die Handlung aus Addies Perspektive, aber an einem gewissen Punkt taucht Henry auf. Er ist der Mann aus dem Klappentext, der sich an Addie erinnert. Seine Perspektive nehmen wir LeserInnen auch ab und zu ein. Zeit und Ort der Handlung sowie der Name der perspektivgebenden Figur stehen am Anfang jedes Kapitels.

Ich bin nicht ganz sicher, wie ich die Perspektivwechsel werte. Sie ergeben Sinn. Aber ich hätte lieber die ganze Geschichte aus Addies Sicht gelesen, glaube ich. Es ist nun einmal ihre Geschichte. Es ist ihr titelgebendes unsichtbares Leben.

Als schönes Detail befindet sich am Anfang jedes neuen Teils eine Beschreibung eines Kunstwerkes. Dieses spielt im jeweils folgenden Teil eine bestimmte Rolle und es zeigt sich, dass Addie im Lauf ihres Lebens auf unterschiedliche Weise als Inspiration für diese Kunstwerke gedient hat – Musik, Gemälde, Installationen, Schnitzerei. Ich habe nicht recherchiert, ob die beschriebene Kunst wirklich existiert, aber ich finde die Idee sehr passend für die erzählte Geschichte.

Der Pakt mit dem Teufel

Die Ausgangssituation ist folgende: Addie ist dreiundzwanzig, als sie verheiratet werden soll. Sie lebt im Jahr 1714 in einem kleinen Dorf in Frankreich und fühlt sich mit den Erwartungen, die an Frauen gestellt werden, sehr unwohl: Kinder kriegen, Haus und Hof pflegen, hübsch aussehen und jeden Sonntag in die Kirche gehen? Das ist nichts für Addie. Sie will lieber zeichnen, reisen, die Welt sehen.

Und als sie schon im Hochzeitskleid vor dem Haus steht und mit ihren Eltern in Richtung Kirche aufbrechen soll, ist es Addie schließlich genug: Unter einem Vorwand macht sie sich aus dem Staub und endet im nahegelegenen Wald, wo sie einen folgenschweren Fehler macht: Sie betet zu den alten Göttern – auch zu denen, die nach Einbruch der Nacht antworten.

Und so gerät Addie an einen namenlosen Schatten, der Ähnlichkeiten mit dem Teufel der christlichen Mythologie hat aber nicht dieser ist, wird durch einen Deal in die Lage versetzt, mitzuerleben, wie Geschichte geschrieben wird. Über drei Jahrhunderte. Sie kann die Welt sehen, ihre Freiheit leben, nach der sie sich so sehr gesehnt hat – doch die Sache hat einen Haken: Niemand erinnert sich an sie, sobald zwischen Addie und der anderen Person eine Tür zugefallen ist. Besitz ist dadurch schwer zu bekommen oder zu erhalten, Arbeit ist unmöglich und Geld ein konstantes Problem. Addie lernt mit der Zeit, dass Stehlen manchmal ihre einzige Möglichkeit ist. Und sie lernt auf die harte Tour, dass sie außerdem nicht sterben kann.

Dabei erlebt sie die französische Revolution, den Zweiten Weltkrieg, sie gerät in Gefangenschaft und prostituiert sich in einer Zeit der Verzweiflung. Addie lernt Kunst zu lieben, Malerei, Musik, Geschichten. Ein Satz wiederholt sich häufiger in Das unsichtbare Leben der Addie LaRue: „Ideen sind stärker als Erinnerungen“. Und dieses Detail macht sich Addie zunutze.

Kunst

Addie sucht sich bewusst KünstlerInnen in allen Jahrhunderten ihres Lebens, um sich verewigen zu lassen, da sie durch ihren Pakt selbst keine Spuren hinterlassen kann; wäre das der Fall, könnte sie ja ein Vergessen verhindern. Mal ist sie die Muse einer Malerin, mal schreibt jemand einen Song mit ihr und weil er sich nicht an sie erinnern kann, ist es schließlich sein Song – ohne, dass er wüsste, wie und warum er ihn geschrieben hat.

Mir gefällt, welchen Stellenwert Kunst und Inspiration in diesem Roman bekommen. Klar, die Autorin ist selbst in der Branche tätig, ein kleines bisschen Selbstbeweihräucherung ist also dabei. Aber hier ist nicht nur die Liebe zum Buch oder zur Schriftstellerei eingeschlossen, sondern die Kunst an sich und der Wert von Ideen, von Inspiration, das steht im Vordergrund. Gefühlt ist Addies Geschichte nur ein Rahmen, um die Wichtigkeit von Kreativität und Kunst zu betonen. Deshalb passt die Beschreibung des Verlags, dass dieses Buch „eine Hommage an die Kunst und die Inspiration“ sei, meiner Meinung nach perfekt.

Da wir gerade von Kunst sprechen habe ich noch eine Frage: Was stellt die Glaskugel im Gestell auf dem deutschen Cover dar? Sie gehört nicht zu den Kunstwerken, die Erwähnung finden. Übernommen vom Originalcover ist sie auch nicht. Dort sind passenderweise Vergissmeinnicht zu sehen, die einer Art (Zeit-?) Fluss folgen. Obwohl mir das deutsche Cover mit dem deutlich sichtbaren, beinahe mystischen Fantasy-Aspekt besser gefällt, finde ich das Originalcover passender für die Geschichte.





Spoiler: Beziehungen und Ende
Ich mag die „enemy to (kind of ) friends“-storyline von Addie und Luc, dem anfangs namenlosen Schatten. Den Namen hat Addie ihm gegeben. Dass man sich nicht ausstehen kann, sich gar eine vor dem anderen fürchtet, aber man durch mehrere Jahrhunderte die einzige Person füreinander ist, die sich erinnern kann, zu der man eine Beziehung aufbauen kann und diese Beziehung zwar als Feindschaft anfängt, mit der Zeit aber irgendwie freundschaftlich wird – das finde ich einleuchtend.

Es gefällt mir auch, dass die Beziehung zwischen den beiden nicht starr definiert ist, sondern sich mit der Zeit verändert. Es werden auf beiden Seiten Fehler gemacht und bereut, Entscheidungen getroffen, Erfahrungen gemacht. Und das Machtverhältnis zwischen Addie und Luc verschiebt sich nach und nach in verschiedene Richtungen. Diese Entwicklung zu verfolgen hat mir am letzten Drittel mit am besten gefallen.

Ich mag die Idee, dass Henry das Buch „geschrieben“ hat. Dass dieses Buch, Das unsichtbare Leben der Addie LaRue, im Buch selbst unter demselben Titel existiert. Es ist ein bisschen meta und sowas mag ich sehr, wenn es gut gemacht ist. Aber ich finde, dann hätte auf dem Cover nicht der Name der Autorin V. E. Schwab stehen, sondern, wie es in der Geschichte beschrieben wird, das Buch keinen offensichtlich erkennbaren Autor haben dürfen.

Es ist plotrelevant, dass kein Autor genannt wird, dass die Menschen spekulieren. Wer ist Addie LaRue, hat es sie wirklich gegeben, wer hat das Buch geschrieben, schau mal, da steht wirklich kein/e AutorIn, und so weiter. Klar, das Buch verkauft sich dann wahrscheinlich nicht so gut, wie wenn der Name einer Bestsellerautorin dick auf dem Cover steht. Trotzdem, wenn schon meta, dann richtig. Mir hätte dieses Detail jedenfalls gefallen.

SPOILER ENDE





Slow pace und nicht genug Vielfalt

Sehr schade finde ich den Fakt, dass Das unsichtbare Leben der Addie LaRue so eurozentristisch und westlich-weiß ist. „Schade“ ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck: es enttäuscht mich und direkt nach dem Lesen habe ich mich sogar ziemlich geärgert. Addie hat die einzigartige Möglichkeit, die ganze Welt zu sehen. Das ist auch ihre ursprüngliche Motivation, um überhaupt diesen Pakt zu schließen. Und dann ist sie nur in Europa und im Osten der USA unterwegs? Ich hätte zumindest in den Rückblicken kurze Kapitel in Asien, Australien, Südamerika oder Afrika erwartet, vielleicht sogar in Polarregionen.

Es gibt eine Szene, in der Addie im Rahmen einer Ausstellung einen lebendigen Löwen in Frankreich sieht, im 18. oder 19. Jahrhundert, und total fasziniert davon ist. Dass es sie später, als es ihr möglich ist, per Schiff oder Flugzeug zu reisen, nicht in die hintersten Ecken der Welt verschlägt, um diese Faszination für das bisher Unbekannte aufleben zu lassen; das verstehe ich nicht.

Wie schon beschrieben sind Geld und Besitz für Addie nicht leicht zu händeln, sich auf einem Schiff der in einem Flugzeug zu befinden und immer wieder erklären zu müssen, wie man dorthin kam (falls sie kein Ticket gekauft und damit einen Nachweis über ihre Erlaubnis hat, sich dort aufhalten zu dürfen), ist sicherlich nicht leicht. Aber sie ist ja auch irgendwie von Frankreich nach Nordamerika gekommen. Also hätte sie Möglichkeiten gehabt, hat schon anderes geschafft. Durch Bedingungen der Geschichte selbst wurden solche Reisen oder auch Kunstwerke aus dem nicht-westlichen Raum also nicht verhindert.

Vielleicht hat die Autorin sich bewusst dagegen entschieden, über etwas zu schreiben, dass sie selbst nicht erlebt hat oder kennt. (Disclaimer: Das ist reine Spekulation meinerseits.) Kulturelle Aneignung und so weiter. Aber ganz ehrlich, für genau solche Fälle gibt es inzwischen sensitivity reading. Es hätte Möglichkeiten gegeben, um Addies Geschichte bunter und kulturell diverser zu gestalten, da bin ich sicher. So, wie sie jetzt ist, finde ich die Geschichte okay, aber es gibt sehr viel Luft nach oben. Und leider ungenutztes Potenzial, um diese Luft zu füllen.

Noch etwas, das mich beim Lesen sehr gestört hat: Leider kommt die Geschichte einfach nicht in die Gänge. Ich habe mich schwergetan mit beispielsweise Tolkien oder Reihen wie Die Zwerge. Für meinen Geschmack geht es dabei nicht schnell genug voran. Und auch Addies Geschichte hat einen slow pace: es dauert gute 120 Seiten, bis die Handlung überhaupt ein bisschen in Schwung kommt, und durch die vielen Unterbrechungen mit den Rückblicken fiel es mir wirklich schwer, mehrere Kapitel am Stück zu lesen.

Etwa vier Wochen lag das Buch bei mir, bevor ich es komplett gelesen hatte. Dabei beträgt die reine Lesezeit nur zwei, vielleicht drei Tage. Ich habe Das unsichtbare Leben der Addie LaRue einfach zu oft weglegen müssen, um nicht die Lust am Buch zu verlieren, obwohl mich die Entwicklungen der Handlung und das Ende ja interessierten.

Fazit

Hier haben wir einen Fall von „spannende Geschichte, nicht gut genug erzählt„, um es kurzzufassen: Die Idee ist faszinierend, die Umsetzung gefällt mir nicht so gut. Und trotzdem ist Das unsichtbare Leben der Addie LaRue besonders genug, um mir wohl noch einige Zeit in Erinnerung zu bleiben. Ob ich aber so schnell weitere Bücher der Autorin lesen werde, weiß ich nicht. Man hat mir bestätigt, dass ihre Bücher wohl alle etwas langsamer funktionieren, als mir lieb ist.

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Kann mit sich selbst nicht mithalten

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Die Leseprobe kannte ich bereits, als ich dieses Buch angefangen habe, und wusste, dass ich große Lust auf diese Geschichte hatte.

Leider hat es "Fire & Frost" das ganze Buch lang nicht geschafft, mit ...

Die Leseprobe kannte ich bereits, als ich dieses Buch angefangen habe, und wusste, dass ich große Lust auf diese Geschichte hatte.

Leider hat es "Fire & Frost" das ganze Buch lang nicht geschafft, mit diesen ersten paar Seiten mitzuhalten. Das erste Drittel des Romans gefällt mir sehr gut und ich hatte damit gerechnet, dass er eines meiner Jahreshighlights werden könnte - aber die Handlung zog sich zu sehr in die Länge, als dass irgendeine Spannung hätte aufrecht erhalten oder gar gesteigert werden können.

Die Charaktere finde ich okay - nicht zu flach, aber auch nicht so komplex und interessant, wie sie hätten sein können. Sie entsprachen oft dem, was ich erwartet hatte und haben mich kaum einmal überrascht. Auch die Handlung ist okay, aber sie kommt mir nicht schnell genug in Gang. Es dauert zu lang, bis überhaupt klar wird, was das Ziel des Romans ist. Dann, nachdem das bekannt ist, passiert viel zu lange Zeit NICHTS in dieser Richtung. Ja, die Figuren müssen trainieren. Ja, man muss ein bisschen Drama reinbringen und ein bisschen Liebesgedöns am besten gleich dazu. Ist ja alles schön und gut. Aber es zog sich einfach zu lange hin. Zwischendurch hatte ich sogar das Bedürfnis, das Buch eine Weile beiseite zu legen und ein anderes anzufangen, so sehr nervte mich dieses Hinauszögern - und das passiert mir sonst nie. Niemals. Ich lese Bücher am liebsten in einem Rutsch. Wie störend ich das empfand, sollte also klar sein.

Ansonsten gefiel mir das Buch sehr gut. Die Geschichte selbst unterscheidet sich nicht großartig von vielen anderen dieses Genres, insbesondere von solchen, die in den letzten Jahren erschienen sind. Doch sie ist Teil des guten, des besseren Durchschnitts. Wie gesagt, sie hätte Potential zum Highlight gehabt, mit einem tollen Worldbuilding und interessanten Storydetails. Nur leider kann dieses Buch nicht mit sich selbst mithalten - es wird eingangs zu viel versprochen, was das Buch im späteren Verlauf nicht halten kann. Wirklich sehr, sehr schade.

Noch habe ich die Hoffnung, dass es mit den Folgebänden besser wird, aber ich habe so meine Zweifel. Es kann auch sein, dass man besser eine Di- statt einer Trilogie daraus gemacht hätte. Durch das Stauchen der Geschichte und das Weglassen mancher Szenen hätte man es vielleicht schaffen können, die Spannung aufrecht zu erhalten.
Es muss nicht immer eine Trilogie sein, und ohne die Fortsetzungen gelesen zu haben mag ich das eigentlich nicht so pauschal behaupten, aber ich finde, dass dieser Auftaktband das perfekte Beispiel hierfür ist.