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InaVainohullu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2017

Ein wunderbar feinhumoriges, intelligentes und spannendes Abenteuer, das man erleben muss !

Cavaliersreise. Die Bekenntnisse eines Gentlemans
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Sir Henry Montague, genannt Monty, ist das reinste Ärgernis für seinen ( furchtbaren ) Vater, denn obwohl sich der Spross für die Familiengeschäfte und Belange interessieren sollte, treibt er sich viel ...

Sir Henry Montague, genannt Monty, ist das reinste Ärgernis für seinen ( furchtbaren ) Vater, denn obwohl sich der Spross für die Familiengeschäfte und Belange interessieren sollte, treibt er sich viel lieber herum, schaut permanent zu tief ins Glas und fröhnt ganz ungeniert der Fleischeslust.
Als letzte Verwarnung und in der Hoffnung, das man den Spross vielleicht doch noch irgendwie erzieht, schickt man Monty, in Begleitung seines besten Freundes Percy und seiner Schwester Felicity, auf Cavaliersreise. Monty wäre aber nicht Monty, wenn er nicht, trotz eines Anstandswauwaus eine Party aus dieser langweilig angelegten Reise machen würde.
Schon in Paris schlittert er in Turbulenzen, die weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen....

Meinung:
Ich möchte nicht allzu sehr auf den Inhalt des Buches eingehen, da ich besonders in Bezug auf die Königskinder die Erfahrung gemacht habe, das man sie am besten selbst erlebt und genießt, ohne vorher allzu viel von der Geschichte zu wissen. Immer wieder erlebe ich an mir selbst, wie ich eines der Bücher im Regal ein wenig nach hinten schiebe, weil ich denke: "Ach, ich weiß nicht ob mich das so interessiert" und immer wieder werde ich dann überrascht, weil es mich wie im Fall von "Cavaliersreise" dann doch absolut und unausweichlich packt und nicht mehr loslassen will.

Mackenzi Lee schafft mit CAVALIERSREISE einen Roman, der ganz sicher nicht nur junge Leser begeistern und verzaubern wird.
Es ist eine feinhumorige, intelligente und vor allem spannende Abenteuerreise durchs wunderschöne Europa des 18. Jahrhunderts, in der Themen wie Homo-/Bi-Sexualität, die Frage nach Herkunft und Rang und ein heute nur schwer nachvollziehbares Frauenbild im Fokus stehen und dafür sorgen, das unsere herzallerliebst gezeichneten Protagonisten einer Menge Widerstände und Probleme trotzen müssen und sich auf dieser, stellenweise auch recht skurillen Reise, vor allem immer wieder selbst begegnen.

Monty, ach Monty. Er ist ein Protagonist, bei dem ich oft nicht wusste, ob ich ihn hassen oder lieben will. Er ist egoistisch, verhält sich gerade zu Beginn sehr rücksichtslos, er "säuft wie ein Loch", treibt sich in Spelunken herum und gerät durch seine tollpatschige Art immer wieder in ernste Schwierigkeiten.

Im Verlauf der Geschichte macht er eine wahnsinnig große Wandlung durch, die mich auf ganzer Linie begeistert und immer mehr für ihn eingenommen hat. Aber auch Percy hat sich ziemlich schnell einen Platz in meinem Herz sichern können und besonders Felicity hat mich total überrascht.

Was ich außerdem ganz großartig fand, war neben dem erfrischend altmodischen; irgendwie aber auch modernen und sehr bildhaften Schreibstil, die Vielfältigkeit der ernsten und auch heute wieder und immer noch brandaktuellen Themen die Mackenzi Lee in diese Geschichte einbringt und mit spannenden Abenteuern und auch ganz viel Romantik verbindet.

Ich kann, muss und will eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen !
Ihr solltet CAVALIERSREISE wirklich unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 28.03.2017

Amüsant, tiefgründig, fantastisch ! Ein rundum perfektes Königskind !

Das Schloss in den Wolken
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Viel zu lange schon lag dieser liebreizende, neuaufgelegte Klassiker nun schon auf dem Stapel meiner ungelesenen Bücher, bis ich ihn jetzt, durch das #JdKöKi endlich zur Hand nahm.
Hätte ich das doch nur ...

Viel zu lange schon lag dieser liebreizende, neuaufgelegte Klassiker nun schon auf dem Stapel meiner ungelesenen Bücher, bis ich ihn jetzt, durch das #JdKöKi endlich zur Hand nahm.
Hätte ich das doch nur schon viel früher getan !!! Denn in diesem zart anmutenden Büchlein schlummert eine absolut innige und amüsante Geschichte, die mein Herz im Sturm erobert hat und sich in die Riege meiner Lieblingsgeschichten einreihen wird.

Lucy Maud Montgomery erzählt in beschwingtem, leichten, den 1920er-Jahren entsprechenden Ton; den man durchaus als "etwas aus der Mode geraten" bezeichnen möchte, den ich aber gerade deshalb so herrlich erfrischend fand; die Geschichte von Valancy Stirling.

Valancy ist 29 Jahre alt und noch immer unverheiratet, für die damalige Zeit also eine "alte Jungfer", was ihre bucklige Verwandtschaft niemals müde wird, ihr unter die Nase zu reiben. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrer Tante zusammen und hat schon lange wirklich genug von den blöden Witzen auf ihre Kosten, aber vor allem davon, das man sie andauernd herumkommandiert und in eine Rolle zwängt in der sie gar nicht sein möchte.
Als sie eines Tages eine erschütternde Nachricht erhält, hat sie schließlich genug und fasst einen Entschluss. Sie hat genug von ihrem öden Leben, all den Konventionen, die ihr die Luft abschnüren. Und genau deshalb zieht sie aus und beginnt zu Leben !
Zum Entsetzen aller Stirlings, die meinen sie sei verrückt geworden.

"Das Schloss in den Wolken" ist eine herrliche Komödie, aber auch eine berührende und tiefgründige Geschichte über das Leben, die Liebe, über Vorurteile und die Angst. Und eine Hommage an die kanadische Wildnis mit all ihren Facetten, die mich wirklich beeindruckt hat.
Lucy Maud Montgomerys Darstellungen der Natur sind detaillert und so bildlich, das man sich wünscht man wäre dort.

Auch ihre Charaktere hat sie großartig ausgearbeitet. Sie sind auf entzückende Art alle etwas eigenwillig und verschroben, aber genau das macht sie so liebenswert.
Die Geschichte wird aus Sicht einer dritten Person erzählt, was manchmal ja durchaus dafür sorgt, das man nur schwerlich einen wirklich guten Zugang zu den Figuren bekommt. Dies war hier überhaupt nicht der Fall, ich war von Anfang an, an Valancys Seite und habe sie und auch alle anderen Figuren, auch wenn sie manchmal noch so nervig waren und übertrieben handelten, in mein Herz geschlossen. Valancy ist für mich eine Heldin. Sie ist gutherzig und schlau, vielleicht nicht besonders hübsch vom Äußeren, doch wunderschön im Inneren.

Hach, ich bin verzaubert und hätte ewig weiterlesen mögen. Das Ende kommt hier wirklich viel zu schnell, dafür aber mit wirklich überraschenden Wendungen die ich bis zuletzt nicht habe kommen sehen.

"Das Schloss in den Wolken" ist ein wahrlich perfektes Königskind.


Veröffentlicht am 16.03.2017

Ganz anders als erwartet und trotzdem alle Erwartungen übertroffen ! Super Abschluss !

Infernale (Band 2) - Rhapsodie in Schwarz
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"Rhapsodie in Schwarz" war eine der von mir am meisten ersehntesten Fortsetzungen in diesem Frühjahr. Meine Erwartungen waren hoch und wurden übertroffen, wenn auch ganz anders als gedacht !

Sophie Jordan ...

"Rhapsodie in Schwarz" war eine der von mir am meisten ersehntesten Fortsetzungen in diesem Frühjahr. Meine Erwartungen waren hoch und wurden übertroffen, wenn auch ganz anders als gedacht !

Sophie Jordan knüpft in diesem zweiten und finalen Band ihrer Dilogie nahtlos an den Vorgänger an.

Davy und ihren Freunden ist die Flucht aus Mount Haven gelungen.
Sie versuchen sich nach Mexico zu retten, wo es angeblich viele Flüchtlingslager für HTS Träger geben soll, doch auf ihrer Flucht wird die Gruppe voneinander getrennt und Davy erleidet eine Verletzung die sie das Leben kosten könnte. Durch einen glücklichen Umstand wird sie allerdings vom Mitglied einer Widerstandszelle gefunden und ihr Leben wird gerettet. Die Gruppe, Caden, bietet ihr an, zu bleiben und sich dem Widerstand anzuschließen. Doch wird sie bleiben ?

Der Fokus liegt hier erstaunlicherweise nicht wie erwartet auf der Entwicklung des Systems, sondern auf Davy's innerem Kampf mit sich selbst, auf ihren Selbstzweifeln, ihren Selbstvorwürfen, aber auch auf einer aufkeimenden Romanze, die sie eigentlich gar nicht will und der sie sich immer wieder versucht zu entziehen.

Der Widerstand und auch der Zerfall des ach so tollen Systems spielt sich eher in zweiter Reihe ab, einmal durch das Geschehen in der Widerstandszelle, aber auch durch kurze Mails, Gespräche oder Nachrichten, die man zwischen den Kapiteln findet.

Ich bin ein bisschen zwiegespalten was diese Entwicklung angeht. Ganz und gar nicht im negativen Sinne, aber ich hatte etwas völlig anderes erwartet und habe stattdessen etwas bekommen, das mit meinen Erwartungen nichts gemein hatte und mich trotzdem komplett mitgerissen, emotional berührt und vor allem total zufriedengestellt hat. Irgendwie verrückt und furchtbar schwer zu beschreiben.

Davy hat eine enorme Entwicklung durchgemacht. Von der einstigen Homecoming Queen ist nicht viel übrig geblieben. Sie hasst das Zweiklassen-System, denkt zeitgleich jedoch auch, das daran irgendetwas richtig sein muss. Dies hat vor allem damit zu tun, das sie durch Notsituationen dazu gezwungen war, Anderen Leid zuzufügen. Ist sie deshalb jetzt ein schlechter Mensch ? Hat das System Recht, wenn es sagt, das man die Menschen ohne HTS vor Leuten wie ihr schützen muss? Diese Zweifel und Ängste bewegen Davy, lassen sie nicht los und ziehen sich so präsent durch die ganze Geschichte.
Davy weiß nicht wem sie vertrauen soll, wem sie vertrauen kann. Sie weiß nicht was die Zukunft für sie bereithält und sie muss ihre Freunde finden. Und dann kommt da ausgerechnet Caden, für den sie Gefühle entwickelt. Wie soll sie diese nur zulassen?

Davys innerer Kampf ist der rote Faden und macht einen Großteil der Geschichte aus, was mir wirklich gut gefallen hat und vielleicht auch viele Leser zum Nachdenken anregen wird, denn es geht dabei um Themen wie Moral, Vorurteile, Ausgrenzung. Themen die aktueller nicht sein könnten.
Aber auch Spannung, Action und wie oben erwähnt, die Liebe, kommen hier nicht zu kurz.

Sophie Jordan hat eine besondere Art verschiedene Themen gekonnt zusammenzubringen und schreibt sich gerade total in mein Herz. Bereits mit Band 1 hat sie mich ja schon total gepackt, doch mit diesem Band setzt sie nochmal eins drauf und so wird INFERNALE zu einer der besten Dilogien die ich in den letzten Jahren gelesen habe !!!

Veröffentlicht am 10.03.2017

Colleen Hoover in Bestform ! Ich liebe dieses Buch !

Nächstes Jahr am selben Tag
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Es ist der 9. November als sich Ben und Fallon zum ersten Mal begegnen. Ben rettet Fallon aus einem unangenehmen Treffen mit ihrem Vater und das obwohl er sie überhaupt nicht kennt. Die beiden kommen schnell ...

Es ist der 9. November als sich Ben und Fallon zum ersten Mal begegnen. Ben rettet Fallon aus einem unangenehmen Treffen mit ihrem Vater und das obwohl er sie überhaupt nicht kennt. Die beiden kommen schnell ins Gespräch, beschließen den Tag miteinander zu verbringen und merken: Da ist mehr zwischen ihnen.
Doch der Zeitpunkt ist mehr als ungünstig, denn in wenigen Stunden besteigt Fallon ein Flugzeug nach New York, wo sie lernen will auf eigenen Beinen zu stehen und auf eine Karriere am Broadway hofft. Und auch Ben hat Pläne.

Dieser Funken zwischen ihnen glimmt jedoch so stark, das sie einen völlig verrückten Entschluss fassen: Ein Treffen pro Jahr. 5 Jahre lang. Immer am 9. November. Keine Mails, keine Anrufe, kein Stalking in den Social Medias.
So können sie sich den Rest des Jahres auf ihre Karrieren konzentrieren und trotzdem herausfinden, ob sie womöglich füreinander bestimmt sind.
Aber 5 Jahre sind eine verdammt lange Zeit und nicht immer läuft ein Leben so, wie man es plant.
Auch nicht für Fallon und Ben...

Meinung:
Colleen Hoover und ich hatten einen schweren Start und ich werde wohl niemals müde, dies immer wieder zu erwähnen. Mein allererster Roman von ihr war "Hope forever" und ich habe ihn wirklich gehasst. Dann allerdings kamen "Layken & Will", von allen hochgelobt und ich musste einfach wissen, warum darum so ein Hype gemacht wird, also habe ich sie gelesen und habe mich verliebt. In beinahe all ihre Geschichten. Die eine mag ich mehr, die andere mag ich weniger. Doch mit "Nächstes Jahr am selben Tag" trifft mich Colleen Hoover zum ersten Mal seit "Love & Confess" mitten ins Herz.

Ben und Fallon sind zwei ganz wunderbare Charaktere, die es einem leicht machen, sich in sie hineinzuversetzen und ihnen ihr Herz zu schenken. Bereits nach wenigen Seiten fühlte ich mich mit den beiden verbunden, obwohl ich im Vorfeld skeptisch war, ob dies so möglich sein wird, wenn ich immer nur einen einzigen Tag ihres Jahres mit ihnen verbringe.

Aber es war möglich, weil Colleen Hoover eine besondere Gabe hat Geschichten zu erzählen und Figuren ohne viel Tamtam zum Leben zu erwecken. Sie konzentriert sich beim Erzählen aufs Wesentliche, verzichtet auf überflüssigen Schnickschnack. So erfährt man an jedem 9. November immer nur das Nötigste aus dem letzten Jahr der Protagonisten, wie es ihnen erging, wie sich ihr Leben entwickelt. Der Fokus liegt stattdessen auf der außergewöhnlichen Verbindung zwischen den beiden, die auch nach den ersten Treffen noch immer vorhanden ist. Mit jedem Treffen fällt es ihnen allerdings schwerer sich wieder voneinander zu lösen. Und da leidet man als Leserin regelrecht mit. Immer wieder bricht uns Colleen Hoover in diesem Roman das Herz und immer wieder setzt sie es zusammen.

Außerdem ist sie die Königin der Plot Twists.
So gibt es auch hier einen Handlungswechsel, der mich regelrecht erschüttert hat, OBWOHL ich vorher schon gespürt habe, das da noch was nachkommt und das sie keinesfalls nur die Entfernung und das Kontaktverbot als zu bewältigendes Problem für ihre Protagonisten bereithält.

Was mir außerdem sehr gefallen hat, war, das wir einige Charaktere aus einem anderen Roman wiedersehen. Zwar ist die Situation in der wir sie treffen wirklich traurig, aber es ist schön, wenigstens kurz zu sehen, was aus ihnen geworden ist.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, mitreißend und emotional, so wie man das von Colleen Hoovers Romanen kennt. Du wirst in jedes ihrer Bücher förmlich eingesaugt und kannst dich nur ganz schwer wieder lösen, bevor du nicht am Ende angelangt bist.
An dieser Stelle muss ich auch einfach einmal die Arbeit von Übersetzerin Katarina Ganslandt hervorheben und loben, die bisher fast alle CoHo Romane ins Deutsche übersetzt und meiner Meinung nach einen ganz hervorragenden Job gemacht hat. Es ist echt großartig, wie sie uns durch ihre Worte immer wieder mit Colleen Hoover und ihren Geschichten zusammenbringt.

Fazit:
"Nächstes Jahr am selben Tag" ist für mich definitiv der beste Colleen Hoover Roman, seit Erscheinen von "Love & Confess", und reiht sich somit in die Reihe der Lieblings-CoHo's ein !!!
Ich liebe es sehr !

Veröffentlicht am 13.02.2017

Der beste Fantasyroman, den ich seit Langem gelesen habe !!

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Meinung:
Dieses Buch ist und war SO GROßARTIG und schön, ich möchte fast in Tränen ausbrechen, weil ich es schon zu Ende gelesen habe. Im Moment sitze ich hier und ziehe sogar ernsthaft in Erwägung, ob ...

Meinung:
Dieses Buch ist und war SO GROßARTIG und schön, ich möchte fast in Tränen ausbrechen, weil ich es schon zu Ende gelesen habe. Im Moment sitze ich hier und ziehe sogar ernsthaft in Erwägung, ob ich es nicht mal mit der englischsprachigen Ausgabe von Band 2 versuchen soll, weil ich mich einfach nicht von Feyre, Tamlin und dem Reich der sieben Höfe lösen und einfach in ein neues Buch und eine neue Geschichte abtauchen kann.

"Das Reich der sieben Höfe" beginnt mit einer Szene, in der wir die 19-jährige Feyre dabei erleben, wie sie sich im eiseskalten Winter auf die Jagd macht, um das Überleben ihrer undankbaren Familie zu sichern.
Als sie einen goldäugigen Wolf erlegt, ahnt sie nicht welch weitreichende Konsequenzen dies hat.
Denn sie hat ein Leben genommen, das den Fae gehörte. Jenen magischen, elfengleichen Wesen, die hinter der großen Mauer im Wald leben und die den Menschen regelrecht verhasst sind. Die Fae fordern Vergeltung und so ist Feyre gezwungen, den Rest ihres Lebens im Reich jenseits der Mauer zu verbringen, wo sie nicht nur ihr Herz verliert, sondern auch in den Mittelpunkt einer uralten Fehde rückt.

Sarah J. Maas hat eine unglaubliche Gabe, mich in eine mir völlig fremde Welt zu ziehen und mich gar nicht mehr loszulassen. Ich fühlte mich bereits nach wenigen Seiten voll und ganz mit Feyre verbunden und hab mich an ihrer Seite zu jeder Zeit wohl gefühlt, auch wenn ich mit ihr durch sehr sehr finstere Täler gehen musste. Sie ist mutig und taff, voller Entschlossenheit und eine Kämpferin wenn es darum geht jene zu retten, die sie liebt. Sie steht über ihren Ängsten und hat verdammt viel Biss.

Doch nicht nur Feyre hat es mir angetan, auch alle anderen Charaktere sind großartig ausgearbeitet und wachsen dem Leser sehr schnell ans Herz. Da ist Tamlin, dessen Volk unter einem üblen Fluch leidet. Wenn er nicht gerade in Gestalt eines echten Biests um sich schlägt, dann ist er sehr in sich gekehrt, wirkt immer irgendwie bedrückt und niedergeschlagen, versucht jedoch sein Bestes um Feyre das Leben so angenehm wie möglich zu machen.

Lucien, sein Freund und Botschafter hingegen ist ein absolutes Schlitzohr. Er begegnet Feyre zunächst mit Argwohn und ja, beinahe schon Hass, doch sie bewährt sich und schlägt verbal durchaus zurück wenn er mal wieder eine spitze Bemerkung macht. Dies scheint ihm zu imponieren und so entwickelt er sich zu einer sehr treuen Seele.

Mein persönlicher Held allerdings und ein ganz typischer Antagonist, ist aber wohl Rhys !!! Man möchte ihn hassen, mit jeder Faser seines Körpers, aber man kann nicht. Warum das so ist, werde ich Euch allerdings nicht verraten.

Die Handlung erinnerte auch mich, wie so viele andere Leser, zunächst sehr an "Die Schöne und das Biest", entwickelt sich dann aber doch ganz anders, so das es in meinen Augen nur noch sehr wenige Parallelen gab. Sarah J. Maas verwebt ganz geschickt eine bewegende und wirklich herzzerreißende Romanze mit einer ordentlichen Portion Düsternis und Magie, bestickt das Ganze mit actiongeladener Spannung und rundet alles mit einer Prise Humor ab.
Ihr Schreibstil ist flüssig zu lesen und reißt dich einfach von Anfang bis Ende mit. Ich habe ja weiter oben schon geschrieben, das ich irgendwie gerade nicht bereit bin mich von ihr zu lösen. Ihr Weltenentwurf ist genial und ihre bildgewaltigen Beschreibungen sorgten dafür, das ich mich voll und ganz in dieser fremden Welt mit all ihren skurrilen und auch gruseligen Wesen verlieren konnte.

Was mir außerdem sehr sehr gut gefallen hat, ist, das dieser Auftakt ganz ohne einen blöden Cliffhanger auskommt. Den braucht es auch nicht, denn als Leser bin ich so gefangen, das ich auch so kaum erwarten kann, wie sich die Geschichte weiterentwickelt und welchen Gefahren Feyre noch trotzen muss.

Bevor ich zum Ende komme, möchte ich auch kurz noch etwas zum Cover sagen. So viele Leser und Blogger hatten sich im Vorfeld über das Cover mit dem Vogel beschwert. Jetzt habe ich gesehen, das der Verlag es tatsächlich noch einmal verändert und den Vogel weggenommen hat. Ganz ehrlich ? Ich finde, das er fehlt. Mir hat das Cover schon vom ersten Moment an unglaublich gut gefallen, das Mädchen hat etwas Lockendes und Geheimnisvolles an sich und der Vogel symbolisiert für mich die Freiheit, um die es in der Geschichte unter anderem geht.

Aber nun gut, mit oder ohne Vogel, ist das Cover der Clou, denn der mit Zweigen und Rosenblütenblättern bedruckte Schutzumschlag ist durchsichtig und erzeugt eine absolut einzigartige Optik. Lediglich das Mädchen ist direkt auf dem Buch aufgedruckt. So hat das Ganze eine Art 3D Effekt. Sehr sehr gelungen.

Fazit:
"Das Reich der sieben Höfe" ist seit Langem mal wieder ein Fantasyroman, der mich von der ersten Seite fesseln konnte. Die Figuren sind unglaublich lebendig und liebenswert, die Geschichte spannend und herzzerreißend zugleich und der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und absolut bildgewaltig.
Für mich hat Sarah J. Maas hier ein echtes Herzensbuch geschaffen und es fällt mir gerade sehr schwer mich von Feyre, Tamlin und dem Reich der sieben Höfe zu lösen !

Highlight No. 2 in diesem noch frischen Lesejahr !!!