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Veröffentlicht am 10.08.2021

Interessante Sammlung von Essays

Betrachtungen einer Barbarin
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Die Autorin beschäftigt sich in ihren Essays hauptsächlich mit den Themen Migration, Rassismus, Vorurteile, Ausgrenzung und ihren Erfahrungen damit. Sie zeigt die eigene Identität, lässt ihr bisheriges ...

Die Autorin beschäftigt sich in ihren Essays hauptsächlich mit den Themen Migration, Rassismus, Vorurteile, Ausgrenzung und ihren Erfahrungen damit. Sie zeigt die eigene Identität, lässt ihr bisheriges Leben Revue passieren und gibt tiefe Einblicke in ihre Überlegungen. Als Baby mit ihren Eltern nach Deutschland immigriert, wächst sie in einem Industrieland auf, lernt andere Länder kennen und deren Umgang mit anderen Nationalitäten. In Deutschland geboren, erfahre ich in diesem Buch die Sicht auf wichtige Themen aus einer anderen Perspektive. Das ist nicht immer angenehm, werden mir doch Realitäten bewusst gemacht, über die ich mir bisher keine tiefer gehenden Gedanken gemacht habe.

Asal Dardan schreibt sehr lebendig, spart nicht mit persönlichen Erlebnissen und lässt den Leser an ihren Überlegungen teilhaben. Zwischenzeitlich waren mir jedoch eingestreute Anekdoten etwas zu ausführlich und weniger packend. Und doch habe ich dieses Buch gerne gelesen, bin froh, die Autorin kennen gelernt und mich mit ihren Betrachtungen beschäftigt zu haben. Ich finde, das Buch war zu Recht für den Deutschen Sachbuchpreis 2021 nominiert.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Hegel - sein Leben und sein Werk

Hegels Welt
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Georg Wilhelm Friedrich Hegel ist ein bekannter Philosoph, der den deutschen Idealismus begründet hat und als dessen wichtigster Vertreter er gilt. Die Thematik ist nicht einfach zu verstehen für denjenigen, ...

Georg Wilhelm Friedrich Hegel ist ein bekannter Philosoph, der den deutschen Idealismus begründet hat und als dessen wichtigster Vertreter er gilt. Die Thematik ist nicht einfach zu verstehen für denjenigen, der sich als Einsteiger mit Hegels Werk befasst. In dieser Biographie wird seine Philosophie so dargestellt, dass auch Laien in diesem Themenbereich verstehen, was gemeint ist und wie sein Denken funktionierte.

Hegel kannte und pflegte Kontakt zu vielen seiner Zeitgenossen, national und international. Nicht nur Philosophen und Wissenschaftler zählen zu seinem Freundes- und Bekanntenkreis, sondern auch Schriftsteller und andere Künstler. Die Kooperationen sind bemerkenswert und für das Verständnis seines Lebenswerkes nicht unwichtig. Der gesellschaftliche und politische Umbruch der Zeit hat es ebenfalls geprägt. Auch seine Familie und deren Einfluss auf seine Arbeit werden thematisiert.

Die jedem Kapitel vorangestellten Zitate sind passend gewählt. Die Literatur- und Personenliste sowie die ausführlichen Anmerkungen unterstreichen die detaillierte Recherche zu diesem Buch. Die Herangehensweise an das Thema finde ich gelungen und diese Biographie hat meiner Meinung nach zu Recht der Deutschen Sachbuchpreis 2021 erhalten.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Drei Frauen, drei Schicksal

Der Zopf
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Mit diesem Buch bereisen wir drei Kontinente und lernen dabei drei unterschiedliche Frauen und ihr jeweiliges Schicksal kennen. Jede sucht auf ihre Weise den Weg in ein zufrieden stellendes Leben. Sie ...

Mit diesem Buch bereisen wir drei Kontinente und lernen dabei drei unterschiedliche Frauen und ihr jeweiliges Schicksal kennen. Jede sucht auf ihre Weise den Weg in ein zufrieden stellendes Leben. Sie müssen sich nur trauen. Und das schaffen letztendlich alle drei. Die verschiedenen Kulturen werden dabei auch thematisiert. Alle drei Geschichten sind auf ihre Art stark, nur das Leben in Kanada ist mir etwas zu klischeehaft, es fehlt etwas an Authentizität. Ein wenig fehlt mir auch ein Spannungsbogen, wenn auch das Ende sich mir erst kurz vor Ende des Buches erschlossen hat. Dann erklärt sich auch der Buchtitel. Und aus diesem Blickwinkel finde ich dann wiederum das Cover gelungen.

Der wie einzelne Episoden gestaltete Aufbau zeigt eine langsame Entwicklung einer jeden Geschichte. Der kraftvolle und ergreifende Schreibstil der Autorin nimmt den Leser mit auf die Reise zu den Dreien. Dies ist ein Debütroman, der mich zwar nicht komplett überzeugen konnte, aber doch eine Empfehlung verdient.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Eine etwas andere Biographie

Dostojewski
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Die Rezension bezieht sich auf das Buch, das ich hier leider nicht finden konnte.

Geschrieben von Stefan Zweig im Jahr 1920 handelt sich hier nicht um eine für die heutige Zeit typische Biographie, sondern ...

Die Rezension bezieht sich auf das Buch, das ich hier leider nicht finden konnte.

Geschrieben von Stefan Zweig im Jahr 1920 handelt sich hier nicht um eine für die heutige Zeit typische Biographie, sondern um ein eigenständiges Werk, das Stefan Zweig und sein Verständnis von Literatur aufzeigt. So fehlen beispielsweise direkt zu Beginn Angaben zu Geburts- und Sterbedatum wie auch die Ortsangaben hierzu. Anschaulich wird aber sein Aussehen mit der Bezeichnung Antlitz wiedergegeben, Genial. Mir hat auch gefallen, dass Zeitgenossen wie Balzac, Dickens oder seine russischen Kollegen einbezogen werden und zum besseren Verständnisses des Dichters Dostojewski beitragen. Seinen Protagonisten ist ein Kapitel gewidmet, das dem Leser die Romanfiguren bis tief in die Seele näher bringt. Er zeigt sein Russland und die Menschen des Landes in seinen Geschichten. Mit diesen Informationen im Hinterkopf sollte man seine Werke (noch einmal) lesen.

Dieses, wenn auch kurze Buch, lässt sich nicht einfach lesen. Es erfordert aufgrund der Sprache höchste Aufmerksamkeit. Wer den Sprachstil von Stefan Zweig schätzt, ist hier genau richtig und wird gut sowie außergewöhnlich über den russischen Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski informiert. Zweig geht nicht nur auf den Menschen ein, auch seine Herangehensweise an die Werke, sein Bezug zu Russland und die tiefgründigen Themen seiner Bücher werden durchleuchtet und bringen uns beides näher, Werke und Schriftsteller. Mir hat diese etwas andere Biographie gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Auf der Suche

Der Himmel über Palermo
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Blandine von Bülow ist noch jung, als ihre Mutter sich von ihrem leiblichen Vater trennt und mit Richard Wagner eine neue Familie gründet. Im Jahr 1881 reisen alle gemeinsam nach Palermo, um dort zu überwintern. ...

Blandine von Bülow ist noch jung, als ihre Mutter sich von ihrem leiblichen Vater trennt und mit Richard Wagner eine neue Familie gründet. Im Jahr 1881 reisen alle gemeinsam nach Palermo, um dort zu überwintern. Wagner möchte hier seinen Parsifal beenden. Die feine Gesellschaft nimmt sie gerne auf, lernt aber einen anderen Wagner kennen, als sie erwartet haben. Blandine nimmt am gesellschaftlichen Leben teil und lernt ihren späteren Ehemann Graf Biagio Gravina kennen. Das Buch beginnt nach seinem frühen Tod, als sie Palermo verlässt, um den Erinnerungen an ihre Zeit in Palermo zu entfliehen, die sie auf der Fahrt Revue passieren lässt.

Das Familienleben ist nicht einfach, auch wenn Richard die Stieftochter und ihre leibliche Schwester wie seine eigenen Kinder behandelt. Ende des 19. Jahrhunderts ist das Leben höherer Töchter streng an Traditionen und Vorgaben gebunden, so auch der Aufenthalt in Palermo. Blandine hegt keine Gedanken daran, auszubrechen, möchte aber ein eigenes Leben führen. Ihr Rückblick darauf gibt jedoch wenig Einblick in ihr Inneres.

Die Erzählung hat mir ganz gut gefallen, es ist eine sprachliche Perle, die sich schnell und flüssig lesen lässt. Der fiktive Roman orientiert sich eng an historischen Begebenheiten und Personen. Eine Übersicht mit kurzen Erklärungen dazu hätte ich mir gewünscht, der Epilog bietet einige Informationen über die späteren Jahre der im Buch erwähnten Personen. Mir fehlen etwas die Emotionen und mehr Einsicht in ihre Zeit als Ehefrau in Palermo. Alles in allem aber ein schönes Buch.

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