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Veröffentlicht am 09.10.2021

Ein interessanter Fall

Die siebte Zeugin
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„Die siebte Zeugin“ ist ein Justiz-Krimi des Autoren-Duos Schwiecker/Tsokos und der erste Fall einer Krimi-Reihe um den Strafverteidiger Eberhardt und Rechtsmediziner Jamer.

Zum Inhalt: ein Sonntagmorgen ...

„Die siebte Zeugin“ ist ein Justiz-Krimi des Autoren-Duos Schwiecker/Tsokos und der erste Fall einer Krimi-Reihe um den Strafverteidiger Eberhardt und Rechtsmediziner Jamer.

Zum Inhalt: ein Sonntagmorgen in Berlin-Charlottenburg. Nikolas Nölting verlässt seine Wohnung auf dem Bäcker um Brötchen für das Sonntagsfrühstück mit seiner Familie zu holen. Dort angekommen überwältigt er einen Polizisten, stiehlt dessen Waffe und schießt damit auf drei Menschen- von denen er einen tödlich erwischt. Danach ergibt er sich der Polizei und schweigt beharrlich bis zur Gerichtsverhandlung. Trotz allem überzeugt von seiner Unschuld sucht seine Frau Hilfe bei Rocco Eberhardt, der als Strafverteidiger tätig ist. Dieser tut alles, um hinter die Motive seines Mandanten zu kommen und deckt gemeinsam mit Rechtsmediziner Jarmer die Hintergründe hinter der scheinbar kaltblütigen Tat auf.

Das Buch ist sehr kurzweilig und in kurzen Kapiteln geschrieben, wobei bei jeden Kapitel zuerst kurz erfasst wird, wann und wo es spielt. Das ist besonders gut, um den Überblick über die vielen Schauplätze und Personen zu behalten. Das Buch hat sich für einen Justiz-Krimi gut lesen lassen, kommt ohne unnötigen Fachjargon aus und erklärt trotzdem ausreichend alle notwendigen Hintergründe.

Die erste Hälfte des Buches war für mich ganz schön langatmig, denn außer der eigentlichen Tat passiert nicht viel und der Prozess rollt sehr langsam an. Auch die ersten Zeugen sind wenig hilfreich und der Leser tappt bezüglich Motiven und Hintergründen ziemlich im Dunkeln.

Ab der zweiten Hälfte baut sich dann aber doch noch einiges an Spannung auf und endlich gibt es einen roten Faden in dem vorliegenden Fall.
Einen echten Sympathieträger gab es für mich in diesem Buch nicht, was auch der Grund sein könnte, warum es mich nicht so gefesselt hat.
Vor allem der Rechtsmediziner, von dem ich mir bei Tsokos viel erhofft hatte, kam in meinen Augen zu kurz, auch wenn er entscheidende Details liefern konnte.

Das Buch war ein solider Krimi, der mich aber nicht vom Hocker gehauen hat.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Sommerliche Lovestory

Mit dir leuchtet der Ozean
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"Mit dir leuchtet der Ozean" von Lea Coplin ist eine sommerliche Liebesgeschichte über ein unerwartetes Wiedersehen. Es ist ein Young Adult Liebesroman, der sich mit der ersten Liebe, Freundschaft und ...

"Mit dir leuchtet der Ozean" von Lea Coplin ist eine sommerliche Liebesgeschichte über ein unerwartetes Wiedersehen. Es ist ein Young Adult Liebesroman, der sich mit der ersten Liebe, Freundschaft und Eifersucht befasst. Der Fokus liegt dabei aber eher auf den oberflächlichen Verstrickungen der Liebe, als auf einer tiefgehenden Storyline. Perfekt für die seichte Sommerlektüre am Pool, aber wer hier mehr erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden.

Zum Inhalt: Penny flieht vor ihrem Alltag und dem Leben daheim nach Fuerteventura, um dort im Solara Sunshine Club den Sommer über zu jobben. Eigentlich wollte sie das mit einer Freundin zusammen machen, allerdings hat ihr da das Schicksal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit dementsprechend schlechter Ausgangsstimmung sitzt Penny also im Bus nach Fuerteventura. Dort soll sie ausgerechnet auf Milo treffen, mit dem sie ein Jahr zur Schule gegangen ist und um den sich damals allerlei Gerüchte rankten. Da dieser dummerweise mit Penny Zimmergenossin Helena zusammen ist, kann Penny ihm auch nicht aus dem Weg gehen. Und vielleicht will sie das auch gar nicht, denn zwischen den beiden gibt es eine starke Anziehungskraft.

Das Cover ist auf jeden Fall schön sommerlich gestaltet, die hellen Farben erinnern an Sonne, Strand und Urlaub. Auch der Schreibstil ist leicht und passend zum Sommer sehr locker und jugendlich. Das Buch lässt sich dadurch wirklich gut lesen und man kommt zügig durch die Story. Leider bleibt die ganze Handlung (vielleicht auch gewollt) dadurch sehr oberflächlich. Es werden diverse Probleme, Sorgen und Ängste der Protagonisten angeteasert, diese bleiben allerdings auf Distanz und werden nicht weiter erläutert. Es gibt an keine Stelle richtige Konfrontationen und die Handlung büßt dadurch deutlich an Tiefgang ein.

Die Protagonisten sind sympathisch und die Vorgeschichte schön herausgearbeitet. Dadurch bekommt man als Leser auch nicht den Eindruck, dass Penny und Milo etwas falsch machen, als sie was miteinander anfangen. Das Fehlverhalten der beiden wird ein Stück weit mit der gemeinsamen Vergangenheit gerechtfertigt und man hat ein Gefühl von "endlich kommen sie zusammen". Helenas Reaktion darauf ist für mich nicht nachvollziehbar gewesen und gemessen an ihrem Alter auch nicht gerechtfertigt. Aber auch hier wird der Konflikt schnell aufgelöst, sodass sich keine echte Dramatik entwickeln kann.

Ich kann das Buch allen empfehlen, die eine seichte Liebesgeschichte für zwischendurch suchen, die schön vorhersehbar ist und eher durch die sommerlich lockere Stimmung besticht, als durch große Emotionen. Ich hab das Buch beim Lesen trotz allem genossen, auch wenn es meinen Erwartung nicht gerecht wurde.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Jede Familie hat ein dunkles Geheimnis

VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis
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Claire Douglas ist eine bekannte Thrillerautorin. Im Fokus ihrer Bücher stehen immer starke Frauenfiguren, deren Vergangenheit sie einholt, so auch in diesem Band.

Nachdem ihr Mann aufgrund der beruflichen ...

Claire Douglas ist eine bekannte Thrillerautorin. Im Fokus ihrer Bücher stehen immer starke Frauenfiguren, deren Vergangenheit sie einholt, so auch in diesem Band.

Nachdem ihr Mann aufgrund der beruflichen Belastung Depressionen erleidet und versucht sich das Leben zu nehmen, beschließt Kirsty mit nach ihrer Familie nach Wales zu gehen, um dort eine Pension zu eröffnen. Für die Familie soll es ein Neustart sein, doch schnell holt Kirsty ihre Vergangenheit in Form ihrer Cousine Selena ein. Kirsty und Selena waren in ihrer Kindheit beste Freundinnen, bis Selenas Lügen das enge Verhältnis zerstörten. Zeitgleich mit Selenas Ankunft beginnen auch ungewöhnliche Ereignisse im Haus. Hängt das alles zusammen? Und kann Kirsty endlich die Wahrheit aus Selena herausbekommen?

Das Cover hat mich wieder mal echt überzeugt, es schafft direkt die richtige Stimmung und malt mir das passende Bild im Kopf. Claire Douglas zeichnet immer sehr eindrucksvolle und vielschichtige Charaktere, was mir gut gefällt.

Ich hab bei diesem Buch deutlich länger gebraucht um in die Handlung reinzukommen als bei anderen Büchern der Autorin. Die richtige Spannung setzte bei mir erst nach der Hälfte des Buches ein, bis dahin zieht es sich in meinen Augen ganz schön.
Man bekommt viele Hintergrundinfos, was ja prinzipiell nicht schlecht ist, allerdings tragen diese wenig zur Haupthandlung bei und haben für mich den Spannungsbogen blockiert.

Die „Auflösung“ und das Ende des Buches fand ich dann wieder wirklich überraschend, wenn doch auch sehr konstruiert. Ich bin mir nicht sicher, wie realistisch das gezeichnete Szenario ist. Gegen Ende hat mich hauptsächlich gestört, wie selbstverständlich alle beteiligten die Situation hinnehmen. Gerade in Sachen Kindesfürsorge hätte ich mir mehr Konfliktpotential vorgestellt, aber alles hat sich ja auf wundersame Weise selbst geregelt.

Für mich war dieses das schwächste Buch, was ich bisher von Claire Douglas gelesen habe. Die elektrisierende Spannung der vorherigen Bände fehlte hier einfach und mache Ereignisse waren mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Die Tücken der Online-Kommunikation

Nachrichten von Männern
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Das Buch "Nachrichten von Männern" der beiden Autorinnen Katja Berlin und Anika Decker handelt, wie der Name schon sagt, von der Kommunikation mit dem anderen Geschlecht. Das Buch hat ein interessantes ...

Das Buch "Nachrichten von Männern" der beiden Autorinnen Katja Berlin und Anika Decker handelt, wie der Name schon sagt, von der Kommunikation mit dem anderen Geschlecht. Das Buch hat ein interessantes Design und wirkt mit dem silbernen Hardcover, der blauen fetten Schrift irgendwie Retro. Sieht auf jeden Fall witzig aus.

Inhaltlich ist das Buch in kurze Kapitel unterteilt, die jedes einen bestimmten "Kommunikationstypen" beschreiben. Die Kapitelnamen wie "die Massenkarambolage" oder "der Dickpicer" sind dabei schon recht unterhaltsam gewählt, wenn auch nicht immer direkt sehr aussagekräftig. Dann folgt meist ein beispielhafter Chatverlauf und eine Erklärung dazu. Bei den Chatverläufen habe ich mir oft an den Kopf gefasst und mich gewundert, ob es wirklich Leute gibt, die so kommunizieren. Und diese Feststellung betraf nicht nur den männlichen Part sondern oft auch die weibliche Reaktion darauf.

Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass hier eine Vielzahl von Klischees und Stereotypen bedient wird, von denen man denkt, dass der Leser sie unterhaltsam findet. Wie realitätsnah das Buch tatsächlich ist, kann ich nicht bewerten, aus dem privaten Umfeld sind mir solche Eskapaden wie hier aufgeführt allerdings nicht bekannt. Viele Situationen wirkten auf mich arg gestellt und gewollt lächerlich.

Das Buch war durchaus unterhaltsam zu lesen, man sollte es aber nicht zu rate ziehen, wenn man wirklich ein Kommunikationsproblem mit dem Partner hat oder sich dadurch tatsächlich Hilfe erwünscht. Denn viel zu oft fehlte mir vor allem ein männliches Statement zu den Behauptungen. Und sind wir mal ehrlich, Frauen sind vermutlich auch nicht viel besser in Sachen Online-Kommunikation.

Es war nett zu lesen und hat in unserer Mädelsrunde für den ein oder anderen Lacher gesorgt, ich glaube das ist auch der Hauptanspruch des Buches. Unterhalten statt belehren. Und wenn man es von diesem Aspekt aus sieht, ist es durchaus gelungen.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Der letzte Tag auf Erden

Unser letzter Tag
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Was würdest du tun, wenn du nur noch einen aller letzten Tag hättest? Wenn es kein Morgen gebe? Mit wem würdest du in den letzten Stunden deines Lebens zusammen sein wollen? Wie würdest du auf dein Leben ...

Was würdest du tun, wenn du nur noch einen aller letzten Tag hättest? Wenn es kein Morgen gebe? Mit wem würdest du in den letzten Stunden deines Lebens zusammen sein wollen? Wie würdest du auf dein Leben zurückblicken? Warst du glücklich?
"Unser letzter Tag" nimmt uns mit zum Ende der Welt- und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn während ein Asteroid auf die Erde zurast verbringen wir unseren aller letzten Tag in Köln und begleiten Ludwig, der sich von seinen Freunden verabschiedet. Wobei Freunde meiner Meinung nach zu weit gegriffen wäre- lose Bekannte trifft es vielleicht eher. Diese repräsentieren, wenn von ihnen selbst vielleicht auch nicht gewollt,die sieben Sünden. Und so reflektiert der Leser zusammen mit Ludwig und seinen Freunden, worauf es im Leben ankommt.
Die Kapitel sind recht kurz, wodurch man immer nur winzig kurze Einblicke in die jeweiligen Leben bekommt. Der Freundeskreis hat sich im Laufe der Jahre voneinander entfernt, und doch sind sie alle immer noch verbunden. Durch Ludwig und durch eine Jugend, die im Nachhinein vielleicht die beste Zeit des Lebens war. Und durch einen aller letzten Tag, der sie noch einmal zusammenführen wird. Ich muss gestehen, dass mir die Charaktere durchweg unsympathisch waren, was vielleicht auch so gewollt war. Und der eigentliche Protagonist der Handlung- Ludwig- bleibt eine unnahbare Schattengestalt über die wir schlussendlich am wenigsten erfahren. Ein scheinbar nicht unattraktiver, erfolgreicher Typ, der gerne was mit Menschen machen will, am Erfolg nur mittelmäßig interessiert ist und seinen letzten Tag damit verbringt alte Kontakt aufzufrischen. Am besten gefallen hat mir noch Kaczmarek, der Typ von der Tanke, der alle Charaktere kennenlernt und so neben Ludwig, die einzige Konstante im Buch darstellt. Er ist unbeteiligte Beobachter, der mit uns zusammen einen kleinen Blick in das Leben der sieben Hauptpersonen wirft und so ein Stück auf ihrem Weg begleitet. Er ist es auch, der in meinen Augen die philosophischen Anstöße gibt, das eigene Leben zu hinterfragen.
Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, die kurzen Kapitel trugen dazu bei, dass es nicht langweilig wurde und man auch gut mal zwischendurch unterbrechen konnte. Endzeitstimmung ist bei mir beim Lesen allerdings nicht aufgekommen. Da hatte ich doch mit mehr Willkür, Panik und Anarchie gerechnet. Stattdessen machen wir einen ruhigen und fast schon entspannten Spaziergang und unterhalten uns mit Fremden. Die "letzte Reise durch Köln" fiel in meinen Augen daher etwas unspektakulär aus.

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